Wildwechsel

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  • Heute bei besten Wetter fuhr ich in gutem Abstand zum PKW mit 80 km/h auf der Landstraße.
    Aus einem Maisfeld kam ein Reh zwischen den vorausfahrenden PKW und mir auf die Straße gesprungen.
    Eine Vollbremsung meinerseits verhinderte knapp den Zusammenstoß.
    Kleiner Schock am Nachmittag. Ich bin froh nur 80 gefahren zu sein, dank dem Schleicher vor mir!
    Auch gut das mein Hintermann ausreichend distanz hielt.

    Hatte von Euch schon jemand einen Wildunfall? Wie sieht es versicherungstechnisch aus?

  • Bei mir -zum Glück- im Pkw waren es gleich vier Rehe den zwischen mir und dem Vordermann durchwitschen wollten. Wir waren auf der Landstraße so bei 70 mit 7 oder 8 Pkws hintereinander. Im Gegenverkehr hat es dann eines ironischerweise der Jagdpfleger mit seinem Frontera erlegt,.der es dann unter meine Hinterachse schleuderte. Die Versicherung hat alles vorne+hinten problemlos reguliert. War aber schon ein blödes Gefühl, zumal ich schon versuche aufzupassen. Das die im fließenden Verkehr durchstarten war mir auch neu.

  • Moin,
    das zeigz mal wieder das gerade jetzt erhöhte aufmerksamkeit gerade in Waldstücken nötig ist. Außerdem haben die noch nie eine Fahrschule gesehen, wissen also nicht wann sie die Strasse überqueren dürfen.
    Die Versicherung zahlt eigentlich nur wenn nachweißbar Wild beteiligt war. Also immer den nächsten Jäger benachrichtigen und am Auto oder Motorrad Spuren sichern.

  • Bei uns ist es auch extrem zur Zeit mit Wildwechsel.
    Liegt auch dran, dass die Sommerquartiere (Maisfelder) abgeerntet werden.
    Habe dieses Jahr leider auch schon einen kleinen Fuchs erlegt... :0plan

    Beste Grüße
    Ritsch ;)

  • Was mich bei der gestrigen Situation erstaunte, dass das Reh trotz der Geräuschkulisse des Autos und des Motorrades über die Straße lief.
    Da kann man wirklich nur zur Vorsicht bei nicht einsehbaren Feldern und Waldstücken empfehlen.

  • War mal knapp mit einem Wildschwein, haben uns um 1/2 Sekunde verpasst. Ansonsten laufen mir öfter mal Nachts Betrunkene vor die Karre, die lautstark nach Lärm jodeln- darf man leider nicht umfahren.
    Habe beim damaligem BMW Stammtisch eine Kamelle von einem Vogel durch Speichenfelge gehört, soll nur gepoppt haben und die Federn flogen- was daran stimmt kann ich leider nicht beurteilen.

    Eine reine Haftpflichtversicherung reicht bei Wildunfällen nicht aus, das regelt eine Teilkasko.

  • Ich konnte bis Freitag noch jedem Vieh ausweichen bzw. rechtzeitig bremsen. Meist Rehe, ab und an Feldhasen/kaninchen oder mal ein Vogel. Die meisten Tiere waren bisher so schlau einfach zu warten oder die Richtung zu wechseln. Gerade mit dem Motorrad.

    Kürzlich aber ist mir doch tatsächlich ein Reh über Straße gelaufen und gerade als ich wieder beschleunigen wollte (gefühlte Ewigkeit nach dem ersten Reh), sprang ein zweites hinterher. Am Freitag habe ich dann zu spät (war etwas kränklich unterwegs und musste mit dem Motorrad fahren, da Auto in der Werkstatt war) den herannahenden Vogel bemerkt, der erst mit meinem Helm und dann meiner Schulter Kontakt hatte. Bei 110km/h ging das für Ihn leider schlecht aus. Ich habe im Rückspiegel nur noch was auf die Straße fallen sehen. Der Helm ist erst ein paar Monate alt und es wurmt mich tierisch, wenn ich den jetzt schon ersetzen muss.

    Auf meinem Arbeitsweg werden regelmäßig Katzen, Rehe, Füchse, Hasen, Igel und Marder geplättet. Mit Schrecken musste ich schon beobachten, wie blind auch viele Verkehrsteilnehmer sind. Tunnelblick rein gerade aus. Man sieht die Augen schon als zweiter oder dritter in der Schlange leuchten, aber der Vordermann geht nicht vom Gas. In der Regel hilft die Hupe, aber manchmal ist selbst das zu spät.

    Meine Frau hatte irgendwann 2007/2008 mal einen Vogel im Kühlergrill ihres Golfs stecken. War kein Spaß den rauszuziehen.

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  • Wir haben hier ebenso durch Wälder recht viel Wildwechsel. Es gibt hier Gegenden in denen Abends bewusst durch Einstellbare Leuchtzeichen runtergebremst wird.
    Hab zwar noch nichts erwischt, aber einiges vor meiner Maschine langfiltzen erlebt. Von Fuchs bis Wildschwein war alles dabei, und jedesmal überkommt einen danach das Gefühl mehr Glück als Verstand gehabt zu haben.

    Was mir auffällt ist das die Fahrschul-Aussage "Fernlicht aus, Hupen" nicht wirklich funktioniert. Von Hupen lassen sich die meisten von den Freunden eher weniger beeindrucken, zu letzt festgestellt als ich letztes Weihnachten ein Rudel Rehe an der Straße sah, runtergebremst habe und Wild hupend an denen vorbei gefahren bin...interessiert hat das kein einiges Reh obwohl etwa 5 Meter Entfernt im Straßengraben die Jungs mich mit großen Augen ansahen.
    Von "Fluchttieren" war da wenig zu sehen...

    Ich versuche mit dem Möp im Herbst besonders abends solche Strecken so gut es geht zu meiden. Und wenn nicht anders möglich, nicht Voll-Speed zu knattern.
    Denn unabhängig von der Größe, kann schon der Hoppelhase einen zum Sturz bringen wenn man über den rüberrumpelt. Da ist jedes KMH weniger überaus hilfreich

  • Es wurde ja bereits richtig geschrieben: für die Erstattung von aus Wildunfällen resultierenden Schäden ist eine Kaskoversicherung notwendig. Entweder Teil-oder Vollkaskoversicherung – in beiden sind Wildunfälle mitversichert. Zu beachten ist immer eine eventuelle Selbstbeteiligung für Teilkaskoschäden (in der Vollkaskoversicherung ist auch immer eine Teilkaskoversicherung mitversichert; die dafür gültige Selbstbeteiligung ist immer gesondert ausgewiesen).
    Es muss natürlich bewiesen werden, dass es sich um einen Wildunfall handelte. Das kann entweder über Spuren (Haare, Blut o.ä.) am Fahrzeug oder durch die Aussage von Zeugen erfolgen. Wichtig ist auch, dass immer die Polizei informiert wird und man zu dem Unfall eine Vorgangsnummer erhält. Es ist nicht notwendig, dass die Polizei selbst vor Ort kommt. In vielen Fällen informiert diese den zuständigen Jagdpächter. Der stellt dann die Wildunfallbescheinigung aus.

    Was das Fahrerische betrifft: immer drauf halten!
    Damit sollte man sich vorab im Geiste schon vertraut machen. Ausweichversuche gehen meistens schief. Das Wild ist zwar vielleicht gerettet, man selbst ist aber im Graben oder sonst wo gelandet. Bremsen ist natürlich o. k. und sinnvoll.
    Abgesehen davon: landet man selbst in der Pampa, hat keinen Zeugen und das Wild nicht berührt, zahlt natürlich auch die Versicherung nichts, da sie so nicht zwischen einem Wild- und Alleinunfall unterscheiden kann – den seltenen Fall, dass den Unfall inklusive Wild ein Zeuge gesehen hat, einmal ausgenommen. Bei einem Alleinunfall würde allenfalls die Vollkaskoversicherung (mit dem Nachteil der Hochstufung und gegebenenfalls höheren Selbstbeteiligung) für entstandene Schäden einspringen. Ich persönlich habe in meinem Leben allerdings erst einen einzigen Motorradfahrer kennengelernt, der für sein Gefährt eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen hatte.

  • Hier ist noch einer :thumbup:
    Liegt allerdings daran, dass ich blutiger Anfänger (zumindest Anfang des Jahres) war. Mit jetzt knapp 7000km bin ich sicherer, aber werde die Vollkasko noch min 1 Jahr behalten.
    Sicher ist sicher. :thumbup:

    Viele Grüße

    Andreas

  • Ich steh auch auf Vollkasko :thumbup:

    Wer mal im Stadtverkehr hinten auf nen Transporter mit bummelig 20 kmh knallt und sich die Gabel verzieht weiß so ne Vollkasko ganz schnell zu schätzen...denn so nen Ding kostet mal eben 1500 € +

  • Hab Ostern leider auch ein Bambi erlegt...glücklicherweise mit dem Auto. Ortsausgang, gerade Strecke und grade am Beschleunigen gewesen (knappe 100kmh), da kamen von links zwei leuchtende Punkte angeflogen und bevor ich realisiert hatte, was das war, hats auch schon geknallt. Der arme Kerl ist 20m weit geflogen, immerhin sofort tot gewesen. :(

    War dann aber über die Kasko alles easy abzuwickeln. Die Polizei hab ich direkt benachrichtigt, die haben nen Jäger zur Abholung des Tiers geschickt, nächsten Tag zum Jagdpächter und den Wisch für die Versicherung geholt und drei Tage später war der Sachverständige da und hat die Unterlagen für die Werkstatt ausgestellt.

    Wichtig: das Fahrzeug nach einem Wildunfall nicht waschen oder anderweitig wieder ansehnlich machen, auch wenn ne blutverschmierte Stoßstange nicht unbedingt hübsch ist. Den Sachverständigen interessieren erstmal nur Spuren am Fahrzeug, den Unfall über Bilder oder Zeugen nachzuweisen ist wohl ne längere Geschichte.


    - Speed has never killed anyone. Suddenly becoming stationary, that's what gets you. -
    (Jeremy Clarkson)

  • Und noch ein Vollkasko-Fahrer. :hi

    Ganz einfache Rechnung für mich für Vollkasko:

    Wenn ich das Bike in die Landschaft werfen kann, ohne das mir ein Totalschaden finanziell weh tut, braucht mann keine Vollkasko.

  • :hi auch Vollkasko... kommt aber wohl nach 2,5 Jahren weg..
    Hatte bei der letzen Tour mit 7 Leuten auch Wildwechsel.
    Evtl kennt es ja jemand.. Strecke Lienen - Holperdorp...
    Einer fuhr vorne weg, wir anderen mit etwas Abstand hinten dran.. ein Reh vor ihm durch, Vollbremsung.. die anderen 5? Rehe wären ihm dadurch beinahe in die hintere Seite "gehüpft gelaufen" Der Rest der Gruppe war zwischen Vollbremsung und entspanntes Bremsen dabei.. Danach war erstmal (Raucher)Pause angesagt.

  • Zitat

    War mal knapp mit einem Wildschwein, haben uns um 1/2 Sekunde verpasst. Ansonsten laufen mir öfter mal Nachts Betrunkene vor die Karre, die lautstark nach Lärm jodeln- darf man leider nicht umfahren.
    Habe beim damaligem BMW Stammtisch eine Kamelle von einem Vogel durch Speichenfelge gehört, soll nur gepoppt haben und die Federn flogen- was daran stimmt kann ich leider nicht beurteilen.

    Eine reine Haftpflichtversicherung reicht bei Wildunfällen nicht aus, das regelt eine Teilkasko.


    Mir is mal n Vogel in die speichenfelgen von der 125er, ca 60kmh...
    Habs im ersten Moment garnicht bemerkt, man kennt das ja, seitliche Vögel drehen oft im letzten Moment ab...
    Mit plopp war da leider nichts, rau ging das vieh nur in der waschbox und mit Stock. Tot war er natürlich.

  • Och mehrfach ;)

    Einmal hab ich nen Rehkitz mitm Roller erwischt, Mama lief über die Straße, Kitz hinterher, alles gut.
    Das zweite Kitz hab ich dann getroffen.
    Es war 4 Uhr morgens, an meinem Roller war nichts, bis auf nen paar Haare und Blut, das Kitz war nicht zu finden.
    Polizei sagte nur "haste was am Roller? Haste Teilkasko? (Hatte ich nicht). Dann fahr nach Hause, wir rufen morgen den Jäger"
    Thema erledigt, fand ich... Merkwürdig...

    Das zweite mal war auch n Vogel durch die 5 Speichenfelge, "Plopp" wars nicht ganz, eher so dieses Geräusch wenn man Zwiebeln und Gewürze in Hackfleisch mischt, gepaart mit dem Geräusch wenn man einen Bleistift durchbricht.

    Federn gabs auch, vor allem aber so ne Art roten Sprühnebel der echt abartig abzuwaschen ist -.-

    Ansonsten das Übliche, hier im Sauerland bleibt das eben nicht aus, eher beunruhigend finde ich das Wissen um den Wildwald hier, Touriattraktion und so, keine Zäune...
    Hier hats gigantische Hirsche im Wald, und das nicht zu wenige, ich glaub wenn du die triffst mitm Möff schütteln die sich nur und lachen deine zerschmetterte Leiche hart aus ^^

    Immer n mieses Gefühl, weshalb ich in der Dämmerung und nachts immer extrem vorsichtig fahre (50-70 VMax je nach Breite des Streifens bis zum Wald)
    Selbst tagsüber hab ich aber mittlerweile immer n halbes Auge in den Busch hinein, bin da sehr paranoid geworden.

  • Habe damals auf der 600f eine Taube gehabt, ist gegen Brust und Helm geklatscht. War zum Glück nicht sehr schnell (Taube war nicht aufzufinden, nur viele Federn lagen auf der Straße).

    Am besten war aber noch die Taube, die mir bei ca. 100 km/h direkt vor dem Polo auf der Straße gelandet ist. Konnte nichts machen, die hat sich exakt in die Fahrrinne des rechten Reifens gehockt. Es hat kurz *fump* gemacht. Blick in Rückspiegel... sehr sehr viele Federn, eine kleine Wolke ist gen Boden gerieselt. Von der Taube nichts mehr zu sehen (am nächsten Morgen breit gefahrener Taubenmatsch).

  • [quote='Gigagnouf',index.php?page=Thread&postID=262535#post262535]Dann fahr nach Hause, wir rufen morgen den Jäger"
    Thema erledigt, fand ich... Merkwürdig...quote]

    Liegt daran das Tiere wenn die getroffen werden unter schock stehen und immer weiter laufen. Sucht man direkt nach dem verletzten Tier wird es immer wieder aufgescheucht und kann kilometerweit laufen.