Motorad fahren nur noch mit elektrischen Helferlein ?

Du siehst das Forum als Gast - als registriertes Mitglied stehen dir alle Forenbereiche zur Verfügung. Wir freuen uns auf dich!

  • Hyosung ist z.b. ein Hersteller welcher immer noch sämtliche Mopeten ohne ABS ausliefert. Gibt es nicht einmal optional.

    Kawaski liefert auch noch ohne ABS aus, wenn gewünscht, jedoch mit optionaler Möglichkeit :)

  • [...] Von daher ohne ABS fahren hab ich noch nie gemacht, vorallem nicht in der Fahrschule [..]


    Habe den Schein Ende 2012 gemacht und bei mir war das genau so. Wurde nicht drauf eingegangen.
    Im ADAC Training war richtig Bremsen lernen aber auch für die ABSler Thema.

  • Bremsen lernen in der Fahrschule?
    In aller Regel wohl nicht... Zumindest nicht bis an die Grenze, da es vorne quietschen könnte. Sondern wohl meist eher nach dem Motto "Guck mal, vorn bremst es hauptsächlich (außer bei Chopperchen), gewöhn Dir also ab, mit dem Fuß zu bremsen - und bleibt senkrecht!" - und selbst da hab ich schon erlebt, dass das einer Frischlingin (mit Harley...) kaum bekannt war.......

    Zum Thema Helferlein:
    ABS und ESP - prima! Aber nur, wenn man es nicht als Vergrößerung des Spielbereiches sieht (hey klasse, so lange es nicht regelt, kann ich noch mehr reinhalten), sondern als zusätzliche Sicherheitsreserve, auch und gerade bei unabsehbaren Rutschereien (sonst müsste man von vornherein schieben). Ein Totwinkelassistent ist für micht zwiespältig, da er nur zur Absicherung des Blödheitsfaktors dient - sozusagen passive Sicherheit für die, die im toten Winkel sind. Wenn alle gucken würden, wäre das Ding niemals erfunden worden - Unterstützung der Faulheit... Lichtautomatik sehe ich in einem ähnlichen Zusammenhang - eigentlich völliger Mumpitz, der noch nicht mal mit Komfort erklärbar ist.

    Regensensoren sehe ich als komfortable Spielerei - DARAUF reagiert zwar jeder freiwillig und sofort, aber das mit den verschiedenen Geschwindigkeiten bei unterschiedlich starkem Regen ist eine andere Sache. Das ist nicht nur komfortabel, sondern auch Nerven schonend -> Sicherheitsfaktor für alle, auch die in den anderen Fahrzeugen.

    Bei Sachen wie Traktionskontrollen hab ich aber dann doch meine Zweifel, ob das notwendig ist. Zum einen ist es - zumindest bei Motorrädern - eher ein Auswuchs des ewigen Leistungs(gewichts)wettrennens (und es muss auf der Straße natürlich zwingend kaufbar sein, weil das im Rennsport ja auch aktuell ist), zum anderen hat man es in aller Regel doch in der rechten Hand. Abstandsradar, Brems-, Spurhalte-, Einschlafwarn- und Stauautomatiken - ääähm - jaaaaa......

    Ja: Ich sitze im Glashaus und schmeiße mit Steinen. Auch mir ist schon mal auf ner nassen Markierung das Hinterrad eines mir noch neuen Motorrads durchgedreht, und ich war froh, dass der plötzliche Leistungseinsatz (KTM...) nicht in Schräglage kam. Auch ich habe lange Zeit zu wenig über die Schulter geguckt, weil ich der arroganten Überzeugung war, das doch immer im Griff zu haben, was hinter mir los ist. Auch ich hab schonmal vergessen, das Licht einzuschalten - und mir hinterher in den A***h gebissen.

    Aber irgendwann muss es gut sein, Faulheit, Dummheit, Überheblichkeit und Arroganz zu fördern, indem man das Denken abschaltet und eine Vollkaskomentalität geradezu herbeischreit. Im Sinne von "ABS ist scheiße, das bremst ja auf Schnee/Eis/Regenmarkierungen garnicht"...

    Ne schöne Jrooß
    Rossi

    Valentino hat mit mir nix ze dunn - der heißt nun mal so, wie mein Spitzname seit über 30 Jahren lautet ;)

    281518.png

    Einmal editiert, zuletzt von Rossi_DO (4. Juni 2014 um 09:05)

  • Hmm... bei mir in der Fahrschule haben wir regelmässig Vollbremsungen, auch aus 100 km/h, geübt. Die Karren hatten alle ABS und das war echt gut, das zu üben. War Bestandteil der Ausbildung.

  • Klar. Ne Gefahrenbremsung kommt ja auch zwingend in der Prüfung vor. Aber mehr als "Kupplung ziehen und beide Bremsen bis zum Anschlag" wurde mir in der Fahrschule nicht vermittelt.
    Als mein ABS Lämpchen mal zufällig an war, habe ich auf nem nassen Parkplatz versucht aus ca. 40 zu Bremsen. Hätte nicht gedacht, dass das Vorderrad so schnell Blockiert. Zuvor mit ABS auch mal bewusst stellen ausgesucht, die so aussahen als ob der Reibwert der Fahrbahn gegen Null geht und dann beherzt reingegriffen. Nicht viel gemerkt vom ABS und schneller als erwartet zum Stehen gekommen.
    Ich werde jetzt am Samstag beim zweiten Training mal genau drauf achten, wann das ABS regelt. Diesmal hoffentlich keine Dauer-Beregnung. :rolleyes:

    Generell zur Threadstarter-Diskussion:
    Ein Motorrad ohne ABS, hätte ich mir auch nicht gekauft. Nicht weil ich keine Lust habe, mich mit richtigem Bremsen zu beschäftigen, sondern aus der Überlegung herraus, dass die Strasse, auf der ich Bremsen will nicht immer sauber und trocken ist. Ich möchte nicht in einer Situation sein, in der ich ohne ABS eine solche Strasse unter den Rädern habe und schnellstmöglich verzögern muss.
    Gerade als Anfänger super sinnvoll, finde ich — vorallem wenn ich an meine Kollegen denke, die ohne ABS fahren. Auf den ersten 500 Metern auf dem Weg zur Zulassungsstelle, wurde einem Kollegen die Vorfahrt genommen. Kein ABS. Über den Lenker. Immernoch Theater mit Versicherung und für immer Probleme mit Sprunggelenk und Wirbelsäule. Bei Anderen habe ich das Gefühl, dass sie nicht einschätzen können, wie stark sie überhaupt bremsen können. Dafür, dass viele Fahranfänfer ohne ABS fahren, müsste in der Fahrschule eigentlich mehr darauf eingegangen werden.

    Rossi kann ich nicht so ganz zustimmen. ABS gut zu finden, Traktionskontrolle aber nicht, weil dann der Fahrer sein Hirn nicht mehr benutzt, macht für mich keinen Sinn. Jeder hat selbst in der Hand, was er mit seinem Motorrad macht. Einem vernünftigen Fahrer die Tranktionskontrolle weg zu nehmen, weil der Nächste die nur benutzt um den Griff immer komplett durch zu ziehen ..


    Gruß
    Tobi

  • Erst wollt ich nix schreim, seufz.

    Zitat: " bay the way" man kann auch mit ABS einen Stoppie fahren"

    @dieter:
    Und wie! Unfreiwillig auf Versys, auf Murmeln bremsen und oben bleiben.. never! Auch nicht mit >300.000km oder wieviel auf meinem persönlichen Zähler stehen mag. Die Beine schon unten, weil gleich geradeaus Einschlag in Felswand erwartet, ruckt das Heck hoch und :pinch: , aber dann stand sie. Und ich suchte vorm Weiterfahren EINE unverschmutzte Spur, war nicht so einfach. Gar nicht mal "schnell" gewesen auf dem engen Lanzenpass runter Ri. Paularo, vielleicht 35?. Beim Kärntentreffen 2014.

    Dafür: * (siehe Titel), will ich ABS. ASC wär genial, nicht nur im Regen oder auf blankpoliertem, dieselgetränktem Asphalt fast ohne Microrauhigkeit. Ich nähm alles, was ich kriegen kann!

    Mein Fahrlehrer hat 1989-90 zu mir gemeint, er bräuchte einen neuen Hinterreifen an der GS 400 oder 500 nach meiner Prüfung. Und vorne pfeift´s. "Willst du nicht mal vorne loslassen?!!" (hihi, fällt mir wieder ein, während ich tippse) Und auch unter den Augen des Prüfers hat´s hinten geraucht. Hauptsache, in der Spur geblieben.
    Na und, kann ich deswg. unter ALLEN Umständen optimal bremsen? Nee.

    Gerad am Freitag, 20.6. ruft mich mein bester Kumpel, Held und Eisenarsch, an und erzählt, dass er eine kommende Rechtskurve nicht richtig wahrgenommen/eingeschätzt hat. Nach Drücken überbremst und bis zum Einschlag gezählt. Blöderweise hat der LKW gebremst, statt weiter zu rollen, der wäre an ihm vorbei gefahren. So rutscht er auf ihn zu + hat ihn noch am LKW-Heck erwischt. Sonst wäre er mit ein paar Kratzern davon gekommen.
    Moto Guzzi Griso 850. ABS? Fehlanzeige.
    Und er fährt mind. 4x mehr pro Jahr als ich, mit wechselnden eigenen u. fremden Karren. Wunderte sich, wie schnell bei seiner 12er GS mit 110PS die Traktionskontrolle selbst bei einem weichen Reifen wie dem Heidenau K60 (ach, gäb es den doch für die Versys!) in den Bergen einsetzt.

    Fazit: des Menschen Wille sei sein Himmelreich. Wen will man bekehren, wozu?

    OT:
    "Du brauchst aber unbedingt einen Wimpel an deinem Liegerad!"
    Bullshit!
    Und auch da gehen die Meinungen in den einschlägigen Foren WEIT auseinander.
    (Ich hab einen dran, für mein Vollkaskoglück, bin schließlich deutscher Spießer :whistling: )
    OT Ende.

    Mö­gest Du im­mer das Dop­pel­te des­sen be­kom­men, was Du mir wünschst. :japan:

  • Rossi kann ich nicht so ganz zustimmen. ABS gut zu finden, Traktionskontrolle aber nicht, weil dann der Fahrer sein Hirn nicht mehr benutzt, macht für mich keinen Sinn. Jeder hat selbst in der Hand, was er mit seinem Motorrad macht. Einem vernünftigen Fahrer die Tranktionskontrolle weg zu nehmen, weil der Nächste die nur benutzt um den Griff immer komplett durch zu ziehen ..


    Du gehst vom Idealfahrer aus.......

    ABS ist eine passive Sicherheit - Traktionskontrolle eher aktiv: Gebremst wird (zu?) oft auch unbeabsichtigt, und dann liegt man schneller auf der Schnauze, als man Mist sagen kann, weil gerade da Dreck liegt, den man wegen der Verkehrssituation nicht gesehen hat/bemerken konnte. Oder auf der nassen Straße ist halt doch noch Öl unterm Wasser... Gas geben ist hingegen immer mit einer bewussten Handlung verbunden - wer da zu viel tut und eine Traktionskontrolle bräuchte, ist fast immer selbst schuld, weil er zu schusselig/doof/arrogant/wasweißich war. Beim eingeschalteten Hirn und Übung im Umgang mit Leistung(sgewicht) wäre das nicht nötig. Und dabei immer im Kopf halten: Der durchschnittliche Motorradfahrer fährt ca. 3-3,5 tkm pro Jahr. Und wenn man sich die ganzen Petrolheads so anschaut, die in den Foren rumkrauchen, dann sollte klar sein, wie viele 1XX-PS-Geschosse von völlig ungeübten Stümpern "besessen" werden "müssen"... Bei dreistelligen Jahresfahrleistungen... Obwohl sie nicht den Funken einer Ahnung von dem haben, was sie da tun.

    Ne schöne Jrooß
    Rossi

    Valentino hat mit mir nix ze dunn - der heißt nun mal so, wie mein Spitzname seit über 30 Jahren lautet ;)

    281518.png

  • ABS sollte ein neues Motorrad haben. Wenn man ohne es zu nutzen auskommt schadet es ja nicht und wenn man es braucht ist es schon hilfreich. Traktionskontrolle ist bei vielen PS wohl notwendig die ER braucht die aber wohl nicht zwingend.

    Gut verzichten kann ich auf elektronisches Gas und DSG.

    Wenn ich Gas wegnehme meine ich das ernst da brauche ich keine elektronik die das besser weiß und eine ordentliche Verzögerung verhindert.

  • also ich habe mich bewusst gegen ABS entschieden, weils 1. laut test (1000ps etc) durch die einzelne bremsscheibe vorne wohl nicht so schnell zum blockieren kommt und ausserdem sind es mir die 500€ extra dafür nicht wert

    natürlich gibts situationen wo mans besser hätte, keine frage, mit meinem moped früher is mir das vorderrad gleich 2x hintereinander auf schotter blockiert, ich konnte es damals retten indem ich kurz von der bremse ging (ich weis bis heute nicht wie ich das geschafft hab, irgendwie ging das automatisch) jedenfalls fahre ich ja auch bei rutschigen verhältnissen vorsichtiger und voll aufs ABS verlassen wär auch ned gut ;)

    :lol fehlende Leistung wird durch Charme, Technik und Aussehen ersetzt :lol

    allzeit gute Fahrt,
    Stone :hut

    • Offizieller Beitrag

    das sehe ich genauso! Ich habe auch nicht vor mit dem Auto gegen eine Wand zu fahren und könnte daher auf das Zusatzgewicht von Airbags verzichten... Aber man hat es halt oftmals nicht selbst im Griff und wenn du dann einer der wenigen bist die es trifft, hätte dich die Sicherheitsfunktion vielleicht schützen können.

  • also ich habe mich bewusst gegen ABS entschieden, weils 1. laut test (1000ps etc) durch die einzelne bremsscheibe vorne wohl nicht so schnell zum blockieren kommt und ausserdem sind es mir die 500€ extra dafür nicht wert

    Link?

    Was hat das Blockieren mit der einzelne Bremsscheibe zu tun?
    Von welchem Modell redest du jetzt, Buell?

    Fragen über Fragen

  • Vermutlich meint er seine 300er Ninja.

    Auf normal haftenden Straßen mag das sein aber dann lass mal Regen, Asphaltflickereien oder Rollsplitt kommen. Dann wars das auch wieder mit dem geldwerten Vorteil.

  • Ich habe den Schein erst vor knapp 3 Jahren gemacht und wollte damals auch nicht auf ABS verzichten. Bei meinen diversen Fahrsicherheitstrainings konnte ich auch gut den Unterschied mit/ohne ABS beobachten. Dazu ein paar Infos:

    - Alte ABS Motorräder (1.Generation ABS) bremsen deutlich langsamer/schlechter als neuere, d.h. wenn man ABS ausnutzt und nicht selbst den optimalen Bremspunkt bestimmt, ist der Bremsweg fast zweimal länger als bei einem neuen Motorrad mit ABS.

    - Wenn man den Bremspunkt optimal erwischt, bremst das Motorrad ohne ABS teilweise besser als das mit. Auch hier gilt, je neuer das Motorrad mit ABS und je besser die Abstimmung, desto geringer ist der Unterschied. Wir reden hier aber davon, dass der Fahrer ohne ABS das Motorrad in einer Linie halten und rechtzeitig die Bremse wieder lösen MUSS, falls es blockiert und ansonsten den optimalen Bremspunkt (genau keine Blockade) halten kann, während er bremst. Das ganze koordiniert vorn und hinten.

    - Mit ABS kann man in Schräglage die Hinterradbremse maximal drücken ohne dass es einem gleich das Heck wegzieht. Ohne ABS ist driften wie mit dem Fahrrad angesagt und zwar fast sofort.

    - ABS hilft dann, wenn man in der Not das Maximum rausholen will ohne im Stress auf Blockieren des Vorderrads zu achten. Ich glaube kaum, das das irgendwer immer optimal hinbekommt. Mit ABS einfach reingreifen gut ist es.

    - Auch mit ABS kann man ein blockierendes Vorderrad bekommen und kurz rutschen. Je nach Qualität des ABS ist diese Phase so kurz, dass man sie kaum merkt. Bei den neueren Motorrädern konnte man diese Phase kaum bemerken, bei den älteren teilweise schon.

    Mein FAZIT: bei Notbremsungen bist Du in 99.9% der Fälle besser mit ABS dran, denn Notbremsungen treten typischerweise unerwartet auf und in der Schrecksituation werden die wenigsten cool bleiben und sich auf eine optimale Bremsung konzentrieren. Mit ABS kann man einfach voll reingreifen und schauen, ob man irgendwo eine Lücke findet oder sich einen besseren Einschlagpunkt raussuchen (falls man cool genug bleibt).

    Laut Trainer und auch laut Berichten in Motorrad kann man mit dem neuentwickelten Kurven ABS (genutzt von KTM, bald auch bei BMW und Triumph) auch in Schräglage ohne Nachdenken einfach voll reinlangen. Einzige Situationen wo es nicht klappt, ist wenn der Grund sich schnell hintereinander ändert, z.B. Sand, Beton, Sand, Beton, etc. Laut Auskunft des Trainers hat er das persönlich mit seinen Kollegen im Rahmen des KurvenABS Tests des ADAC ausprobieren können.

    SecretAgent007 Ich nehme an, er meint, dass mit seiner 1-Scheibenbremse vorn ein Blockieren des Vorrderrads mangels Bremsleistung nicht so leicht auftreten kann.

    566519_5.png

  • Laut Gesetz muss eine Bremse bei einem Motorrad/Fahrrad das gebremste Rad voll blockieren können und der Bremshebel darf dabei nicht bis an den Lenker heranziehbar sein. Ansonsten gibts keine neue HU Plakette ;)
    Bei ABS Motorrädern ist das natürlich nicht machbar, aber da wird halt dann die Funktion des ABS getestet.


    Ich kann mich noch an eine Theoriefrage erinnern:


    Kann man bei einer Doppelscheibenbremse das Ausfallen einer Seite bemerken?

    Die Antwort war tatsächlich NEIN.

    Eine Einscheibenbremse bremst genauso gut wie eine Doppelscheibenbremse! (Sie wird nur bei dauer/extremer Beanspruchung schneller heiß und verliert damit an Bremsleistung, zudem ist eine Doppelscheibenbremse redundant.)

    Mein Beitrag zum Thema Ein-oder Doppelscheibenbremse  :D