Motorad fahren nur noch mit elektrischen Helferlein ?

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  • Hallo zusammen,

    neulich eine interessante Diskussion gehabt.

    Ein bekannter, gerade mit der Fahrschule fertig, sucht sein erstes Motorrad. Bleibt an einer CBR 600 RR hängen.
    Es gibt eine in seiner Nähe die in das Budget passt, jedoch ohne ABS.

    Also warum nicht kaufen weil gut erhalten, Scheckheft gepflegt, guter Preis

    Bekomme ich als Antwort
    "Die hat kein ABS"

    Ich
    Und nun?

    Er
    Ich hab keinen Bock beim Bremsen nen abflug zu machen... :irre

    Ich
    Dann halt lernen richtig zu Bremsen, auch ohne ABS

    Er
    Was ist denn richtiges Bremsen  8o

    Also wird eine Maschine mit ABS gekauft weil er
    a) Sich nur auf elektronik verlässt
    b) Nie Bremsen ohne ABS gelernt hat

    So sehr ich persönlich die Erfindung ABS für Mopeds begrüße und davon überzeugt bin das dieses vielen Mopedfahrern das Leben gerettet hat oder größere Schäden verhindert hat, wird in den Fahrschulen heute nicht mal mehr Bremsen ohne ABS gelehrt?
    Was wenn mal das ABS auf der Tour ausfällt? Wird dann nach Hause geschoben?

    Und wird sich doch zu sehr auf Elektronik verlassen statt sich mit Bremsdruckpunkt, Dynamischer Achlastverschiebung und Kammschen Kreis zu beschäftigen?

    Hm, bei manchen habe ich das Gefühl es wird gefahren weil es In ist und nicht weil man anders als beim Auto sich nicht einfach nur reinsetzt und auf 4 Rädern fast machen kann was man will....

  • Richtiges Bremsen ist, wenn das ABS nicht einsetzt und man trotzdem da stehen bleibt, wo man stehen bleiben will.

    Ich würde nicht auf ABS (und beim nächstem Moped auch nicht auf Traktionskontrolle) verzichten. Und zwar nicht, weil ich es brauche, sondern ich es als zusätzliche Hilfe sehe, für Situationen, wo ich nicht perfekt reagiere.

    Seh es doch einfach wie die Sache mit dem Helm - Theoretisch brauchst Du ihm nicht. Aber wenn was passiert, bist Du froh, dass Du ihm hast.

  • Die Diskussion ist sicherlich interessant - so eine ähnliche hatte ich mit dem Freund der Schwiemu.

    Ich habe auch dieses Jahr meinen Schein gemacht und mich für ein Motorrad mit ABS entschieden.
    1. Finde ich es für Anfänger besser, weil bei einer Panikreaktion das ABS doch etwas unterstützt
    2. Der Wiederverkaufswert sicher höher liegt
    3. Bald Motorräder nur noch mit ABS verkauft werden dürfen (Auskunft meines Händlers - unabhängig vom Kauf :))
    Muss aber dazusagen das wir in der Fahrschule sehr wohl auch mit Motorräder gefahren sind die kein ABS hatten um eben ein Gefühl dafür zu bekommen, wann etwas blockiert.
    Aber um das richtig zu erlernen, reichen meines Erachtens die Fahrstunden in der Fahrschule nicht aus.

    Aber ich muss sagen, ich bereue es nicht, aber es gibt sicher auch Situationen wo man eventuell ohne ABS einen Vorteil hat - wenn man z.B. unbedingt bei einer Gefahrenbremsung stehen bleiben muss und dies ohne ABS kann, könnte man z.B. durch einen Stoppie rechtzeitig stehen bleiben, wo man durch das ABS wahrscheinlich einen längeren Bremsweg hätte.

    Aber ich denke unterm Strich muss das jeder für sich entscheiden, wobei man sich weder beim Motorrad noch beim Auto nur auf die "Helferlein" verlassen sollte.

    Die linke zum Gruße :)

  • Hi,

    Fahrschulen haben heutzutage eine ABS-Pflicht bei der Motorradausbildung. (Bei Autos, keine Ahnung)
    Ohne ABS zu bremsen kann er also nie gelernt haben.
    Logisch das er natürlich nach der Ausbildung gern das "gewohnte" wieder haben möchte.

    Die Differenz des Versicherungsbeitrages für ein Motorräder ohne/mit ABS schlägt gewaltig zu buche.
    Bei meinen Recherchen vor 2 Jahren wahren das unter Umständen 40% weniger für eine Baugleiche Maschine mit ABS.

    Sicher kann man auch gut ohne fahren, muss man aber nicht.
    Ich persönlich habe in den letzten 2 Jahren mind. 20x mein ABS unverschuldet gehört, und bin froh das ich es habe.
    Die eine oder andere dieser Situation wahr doch etwas "Tricky", wer weiß wie das ohne ABS ausgegangen währe.

    Fazit: Letztendlich soll´s doch jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich möchte es nicht mehr missen wollen ...

    MFG

  • Ich finde ABS ist die beste Entwicklung seit Jahrzehnten bei Motorrädern.

    Man muss mal daran denken, dass ABS ursprünglich für Flugzeuge entwickelt wurde. In diesen kann man das schon seit den 50er Jahren finden ;) .

    Die Automobilbranche hat es zuerst nur in Luxuslimousinen als Option angeboten.

    Schließlich wurde erkannt, wie extrem hilfreich ABS doch ist und die Automobilbranche hat sich in einer Übereinkunft dazu bereit erklärt, dass jedes neue Auto ABS hat.

    Heut zu Tage ist es dank dieser Übereinkunft selbstverständlich, dass Neuwagen ABS haben. Zum Glück!


    Was ich nicht verstehen kann, ist wieso sich so viele Motorradfahrer gegen ABS Motorräder stellen und meinen dieser Technikfortschritt hat nichts in Motorrädern zu suchen.
    Viel schlimmer finde ich auch, dass es immer noch Hersteller gibt, die ABS nicht mal als Option anbieten! In der Automobilbranche schon seit Jahrzehnten so.

    Man kann einfach nicht erwarten, dass jeder Motorradfahrer einen Kampfjetpiloteninstinkt und dessen Reaktionsfähigkeiten bis zum Ende seines Lebens hat!
    Und genau bei diesen menschlichen Problemen hilft gerade ABS ungemein!
    Deshalb verstehe ich solche Diskussionen auch nicht, ich finde jedes Motorrad sollte ABS haben, denn alles andere ist Geld sparen an der Sicherheit. Denn nichts weiter ist es, es gibt kein Pro und Contra bei ABS, es gibt nur Pro! Eine ABS Einheit macht ein Motorrad 1,5kg schwerer, das ist ein Motorradhelm.
    Mir ist bewusst das Oldtimer kein ABS haben, bei denen gehört das auch so.

    Und wenn dein Kumpel nur ein Motorrad mit ABS will, dann unterstütze ihn dabei, anstatt gegen so etwas zu wettern.


    Ist meine Meinung zu diesem Thema  :hi

  • Fahrschulen haben heutzutage eine ABS-Pflicht bei der Motorradausbildung. (Bei Autos, keine Ahnung)

    Seit Sommer 2004 müssen alle Neuwagen mit ABS ausgerüstet sein, sonst werden sie in EU nicht zugelassen.

  • Seit Sommer 2004 müssen alle Neuwagen mit ABS ausgerüstet sein, sonst werden sie in EU nicht zugelassen.

    Und das wird auch sicher bei den Motorrädern so kommen (lt. Auskunft meines Händlers)

  • Ich hatte mich auch bewusst für ein Motorrad mit ABS entschieden, 1. hatte ich in der Fahrschule nur mit ABS gebremst und 2. In der Stadt hatte es mir einige mal das leben gerettet als einige Autofahrer der meinung waren mir zu Zeigen wie ihr Auto von der Seite Aussieht, wer weiß wie es ohne ABS ausgesehen hätte. Ab 2016 ist es bei allen neuen Motorrädern Pflicht weiß jetzt nicht ob >125 ccm oder >50 ccm.

  • Ab 2016 ist für alle Neu in der EU zugelassenen Mopeds ABS Pflicht.

    In der Fahrschule musste ich noch lernen ohne ABS zu bremsen. Es gab extra dafür ein älteres Moped ohne ABS. Wir sidn damit nie gefahren außer auf dem Übeungsplatz um die Thematik "Bremsen ohne ABS" zu trainieren.

    Falsch war es defintiv nicht, dennw as wenn das ABS mal ausfällt.
    Wie geschrieben. Ich finde ABS ebenso überaus sinnvoll, nichts desto trotz finde ich es auch wichtig ohne die Elektronik ein moped schnell und ohne Sturz zum Stillstand zu bringen. Und das auch mit nicht funktionierenden ABS

    ABS Pflicht in der Fahrschule bei Mopeds? Ok, ich kenne zumindest 2 hier in meiner nähe die auch auf mopeds ohne ABS ausbilden. Seit wann ist das denn Pflich bei Fahrschulen?

  • Falsch war es defintiv nicht, dennw as wenn das ABS mal ausfällt.

    ABS kann auch beim PKW ausfallen.

    Wozu die Diskussionen? Gleiche Geschichte wie damals das ABS beim PKW, oder auch ESP, oder auch Totenwinkelassistenz.

    Die Experten, die behaupten, dass sowas nicht gebraucht wird sind gerade die, die es am dringendsten brauchen.

    cJarek: Es ist wie beim PKW, er richtig gut bremsen will musst dort auch ohne ABS gut bremsen, wer schafft das schon ohne regelmässiges Training? Also, wieso von Mopedtreibern das fordern?

  • Ausbildung mit ABS ist noch nicht Plficht

    viele Fahrschulen machen es aber schon wenn irgendwie möglich

    bei den 125ern gibt es nur die KTM Duke und Roller mit ABS so zumindest mein Kenntnisstand


    um die Diskussion ab zu kürzen

    ich biete 10 Kästen Bier (Kann man gerne mal auf einem Treffen ausfahren)
    für den der mich mit seinem SUPER Stoppie ohne ABS
    bei gleichwertigen Material beim Bremsweg schlägt

    Gruß
    Dieter

    Die Rhöner Schafe - alles Andere als lammfromm

  • Schick deinen Kumpel zu nem Einsteiger-Sicherheitstraining. Richtig Bremsen kann man nämlich auch mit ABS lernen.

    Ach ja, ich leg 5 weitere Kisten auf Daniels drauf!

    KAWASAKI VERSYS - my other ride is your sister!

    Versys 1000 GT 2015, Oxford Hotgrips, TomTom Rider (2013), Quicklock Trial II, Pilot Road 4, Scottoiler e

    • Offizieller Beitrag

    Fahrschulen haben heutzutage eine ABS-Pflicht bei der Motorradausbildung. (Bei Autos, keine Ahnung)

    Bist du dir da ganz sicher?

    Ohne ABS zu bremsen kann er also nie gelernt haben.

    Das is t ja nun mal völliger Unsinn. Wenn dem so ist, dann ist der Fahrlehrer eine Pfeife.
    Mein Fahrschulmopped hatte auch ABS, aber mein Fahrlehrer hat venünftig unterrichtet. Ich durfte zahlreiche Vollbremsungen hinlegen, immer und immer wieder. Und immer wenn das ABS ansprach hieß es "So, und jetzt nochmal ohne rattern..."
    Wenn das ABS anspricht ist die Bremsung versaut und bei einem Mopped ohne ABS blockieren dann die Räder - mit den entsprechenden Folgen.

    Logisch das er natürlich nach der Ausbildung gern das "gewohnte" wieder haben möchte.

    Das "Gewohnte" ist aber falsch gelehrte Fahrtechnik. Das sollte man so schnell wie möglich ablegen. Am geeignetsten ist dazu ein FST.

    Ich persönlich bin auch für ABS. Das hält den Kopf frei, da man sich beim Bremsen nicht immer auf den idealen Druckpunkt konzentrieren muss. Auch das Bremsen in Kurven wird sicherer. Wenn jemand ein Mopped nicht kauft weil es kein ABS hat, kann ich das verstehen. Auch für mich war ABS ein "Muss".
    Dennoch sollte man üben so zu bremsen, dass man maximal verzögert ohne dass das ABS anspricht.
    Das geht auch auf der Landstraße. Aber bitte vorher in den Rückspiegel schauen und versichern, dass von hinten kein Fahrzeug kommt.
    Wenn man das regelmäßig macht, lernt man sein Fahrzeug entsprechend kennen.

    • Offizieller Beitrag

    wird da in der Fahrschule echt ein Unterschied gemacht ob mit oder ohne ABS? Bei mir gab es damals noch kein ABS und Bremsübungen haben wir nur auf trockenem Asphalt oder mit Schritttempo und ausgefahrenen Beinen auf nassem Gras gemacht. Ich kann mir jetzt irgendwie nicht vorstellen, dass der Fahrlehrer da mit einer ABS-Maschine etwas anders gemacht hätte.

    Ich bin auf jeden Fall auch für ABS. Und dass es immer noch Hersteller gibt die ABS bei manchen Modellen nicht anbieten ist doch auch klar, weil es immer noch genügend Leute gibt die ABS nicht wollen und sich das Geld dafür sparen wollen. Wie oben schon geschrieben wurde, muss auch hier der Gesetzgeber einschreiten.

  • Hyosung ist z.b. ein Hersteller welcher immer noch sämtliche Mopeten ohne ABS ausliefert. Gibt es nicht einmal optional.

    Zur Fahrschule, ich weiß nicht wie es bei anderen ist, ich musste damals die ersten Stunden auf dem Platz Bremsen üben auf möp ohne ABS.
    Immer und immer wieder aus 30 kmh. Dann aus 50 kmh
    Dann wurden die Meter gezählt. Ziel war bei unter 13 m aus 50 kmh zu bleiben und max. Verzögerung ohne das dass Heck ausbrach.

    Wurde immer wieder trainiert bis das saß.

    Erst dann durfte ich auf die Strasse. Mit einer ABS Maschine. Fand ich persönlich recht gut.
    Auch das schon während meiner Fahrstunden recht intensiv auf Fahrdynamik, Lenkimpulse usw. eingangen wurde.
    Scheinbar ist das bei nicht allen Fahrschulen selbstverständlich

  • Hab ja erst letzten Sommer den Schein gemacht, daher mal von mir:

    Von Anfang an auf der ERna mit ABS, theoretisch natürlich (via Fragebogen) gelernt wie man bremsen soll, aber auf der Straße NIE.
    Es wurden Vollbremsungen geübt, aber eben auch einfach nur Hütchen hin, ab da bremsen und dann voll reinhacken um dann auch mit den Beinen danach richtig zu stehen und nicht umzufallen (was ja am Anfang mit das schwrigste ist)...

    Von daher ohne ABS fahren hab ich noch nie gemacht, vorallem nicht in der Fahrschule, und rantesten wie oben, bis das ABS packt und das vermeiden auch nie in der Praxis (Fahrschule).
    Selber hab ich das aber schon dann in den letzten Monaten immer mal gemacht um da auch das richtige Gefühl für die Bremse zu haben.

    morgens die Ersten - abends die Letzten - nachts die Einzigen
    - semper communis -

    27. DEU EInsKtgt ISAF
    Afghanistan 2012

  • Bei mir damals (ist schon knapp 12 Jahre her) gab es noch kein ABS, so musste man es ohne Lernen. :toeff

    Finde ich nicht schlecht, wenn man auch ohne Bremsen kann. Es wird ja keine nachrüstplicht für alle Motorräder geben.

    Besitzer eines aerodynamischen, zweisitzigen, selbst fahrenden, kurvensuchgerät mit Adrenalingenerator.

  • Nachrüsten von ABS ist kaum möglich, würde höchstens gehen, wenn es das gleiche Model mit ABS gab, wobei ich selbst da recht viel rumzicke mit TÜV erwarten würde.

  • Nachrüsten ist schon möglich nur so teuer das es wirtschaftlich total uninteressant ist

    besser Verkaufen

    ( und " bay the way" man kann auch mit ABS einen Stoppie fahren )

    Die Rhöner Schafe - alles Andere als lammfromm