Plädoyer für das Reisen

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  • Es ist ja hier schon mehrmals die Frage aufgetaucht, ob man sich auf eine Reise mit dem Zweirad einlassen soll?

    Ja, unbedingt!

    Wenn man ohne Sakko und Haargel auskommt.

    Wenn man realisiert, dass die eigene Haut eigentlich wasserdicht ist.

    Wenn die Muskulatur nicht nur für die Fahrt zum nächsten Cafe trainiert ist.

    Wenn der Weg, das Ziel ist.

    Oder weil der Flieger und das Auto immer die langweiligere Variante darstellen werden, und nur im Notfall eingesetzt werden, America etc.

    Es gibt mit Sicherheit noch intensiver Urlaubsmöglichkeiten, wie Rad, Kanu, Wandern, aber von den motorisierten Verkehrsmittel ist wohl das Mopped das was am intensivsten Eindrücke verschafft.

    Ich habe einmal eine Fahrt im Kübelwagen über die Alpen (St. Moritz) zum Lago D´Orta gemacht. War schön, schön bequem, aber niemals ein Ersatz für das Mopped.

    Und mit dem Mopped durch die Innenstadt von Florenz in der samstäglichen Rush-Hour inmitten lauter hupender Roller, erlebst Du sonst nie so intensiv.

    Wenn Du in Irland einem Warden eines Hostels an der Nordwestküste erzählst, dass Du eine BMW fährst, und er ungläubig mit nach draußen geht, weil er immer dachte, dass BMW nur Autos baut, dann weißt du dass du in einer anderen Welt angekommen bist.

    Wenn du am Lago Trasimeno mit einem kehklkopfoperierten Biker eines großen italienischen Clubs nur mit Händen und Füßen redend den Abend bei gutem Wein verbringst, weißt du, dass Dir dies nie mit dem Auto passiert wäre.

    Wenn Du bei einem Motoradtreffen in Digne/Frankreich eher zufällig vorbeikommst, Du nicht französisch, die meisten nicht englisch können und nach einer Weile ein paar englischsprechende Studenten sagen: Toll, ihr Deutschen seid ja voll o.K, ihr fresst gar keine kleinen Kinder, unser Deutschlandbild hört 1945 auf, dann nennt man das Völkerverständigung.

    Wenn Du in Schottland einen Platten hast und es keine 5 Minuten dauert und ein Bauer ohne gefragt zu sein mit seiner Luftpumpe anrückt, weißt Du was Hilfsbereitschaft ist.

    Genauso in Österreich, als ein Bauer aus seinem Käfer kurzerhand eine Zündkerze für mein XT rausschraubte.

    Wenn Dich die Members eines Dubliner Rockerclubs auf der Fähre komplett eingeladen haben, der Rausch groß und die Gastfreundschaft noch größer war, dann behälst Du das für immer.

    670000 km mit unzähligen Erlebnissen, nicht nur durch Schräglagen, Passstrecken und alten Burgen, sondern hauptsächlich durch unzählige positive, überraschende , spannende und lebensbereichendere Erfahrungen der zwischenmenschlichen Art geprägt.

    Fahrt los, die kleinen Abenteuer warten nur auf Euch!

    Einmal editiert, zuletzt von Gruselwolf (15. April 2008 um 12:06)

  • Ich weiß nicht wieso, aber ich habe gerade den unglaublichen Drang, mich aufs Mopped zu setzen und los zu fahren.
    Schade das mein Chef das niemals verstehen würde (100% Dosenfahrer), vorallem weil er gerade meinen Urlaubsschein für 4 Wochen Canada unterschrieben hat. :irre:
    (Nächstes Jahr geht's dann aber mit Freundin und Moppeds los nach Corsica.)

    Gruss

    Olli

  • Ach Rainer,
    ich bekomme jetzt eine unbändige Lust auf Motorradreisen....

    Das hast du - wie immer - toll dargestellt.

    Wollte eigentlich dieses Jahr mit meinem Mopped nach Norwegen Freunde besuchen und dann ein bisschen dort rumfahren, mein Mann ist davon aber nicht so begeistert, von wegen einsame Straßen etc. und selber mag er aber auch nicht fahren....

    Mal sehen, wie ich ihn noch überzeugen kann :D

    Viele Grüße aus Schönwalde von Bibo

    Update Juli 2018: demnächst 6er Reihe

    .... und schon mehrmals ohne Beanstandungen beim TÜV/Dekra/Küs vorgefahren.... :thumbup:

    ....und ja, ab und an falle ich auch noch um.....aber irgendwie muss ich ja meinem zweiten Forumsnamen gerecht werden.....:ups

  • hey grusel, 670.000km? respekt! :heil: entweder bist du alt wie der wald (sorry for that) oder du machst das beruflich. *neidischkuckt* :omm

    ich habs bisher auf max. 200.000km gebracht und fahre im vergleich zu anderen schon relativ viel.

    aber zum thema: JA, UNBEDINGT REISEN! es gibt mehr als haus- und rennstrecke und die fahrt zur eisdiele: vogesen, elsass, alpen, dolomiten, pyrenäen, appenin, sierra madre, schottland, scandinavien, peleponnes, sardinien, korsika, kreta, .. europa sollte man mindestens gesehen haben .. :super

    ich könnt schon wieder los .. jetzt! sofort! ab cinque terre ist schönes wetter! :jubel

    der frühe Vogel kann mich mal :)

    Einmal editiert, zuletzt von Get Naked (15. April 2008 um 12:50)

  • Ich bin dem Reisen auch nicht abgeneigt. Mit dem Motorrad gings bis jetzt nach Lüneburg und letztes Jahr rauf auf Rügen. Rügen war sehr toll! Alpen würden mich reizen, ebenso Italien und Spanien. Von den großen Träumereien (Amerika von West nach Ost) mal abgesehen. Ist eben immer eine Frage des Geldes. Bei den irrwitzigen Benzinpreisen sowieso :grmpf:.

  • Die allermeisten Kilometer waren rein privater Natur, vorallen Dingen zwischen 1979 und 1995, bis dahin keine Kinder und meistens keine festen Frauengeschichten, machten den Entschluß zum Losfahren bei jede Gelegenheit doch sehr leicht.

    Semi-beruflich bin ich letztes jahr auch nur ca. 2000 von ca. 12.000 gefahren.

  • Markus: in amiland kostet der liter keine 50 cent! die ausrede gilt nicht :D

    und mexiko von ost nach west ist noch mehr abenteuer :super

    weiter südlich ist mir das abenteuer schon zu groß

    der frühe Vogel kann mich mal :)

  • Die allermeisten Kilometer waren rein privater Natur, vorallen Dingen zwischen 1979 und 1995, bis dahin keine Kinder und meistens keine festen Frauengeschichten, machten den Entschluß zum Losfahren bei jeder Gelegenheit doch sehr leicht. Früher bis über 40.000 km im Jahr

    Semi-beruflich bin ich letztes jahr auch nur ca. 2000 von ca. 12.000 gefahren.

    Und es geht weiter mit den Erlebnissen -> Beim Alpentreffen.

    Hier der Link zur MO mit einem Bericht über einen Fahrer, der mit 66 noch mal loszog, auf einer alten BMW, wie ich es auch tun würde, den die hält mit wenig Aufwand durch. Den Motor hatte ich 330.000 km zwischen den Beinen und kenne in in- und auswendig.

    http://www.mo-web.de/index.php?id=47

    4 Mal editiert, zuletzt von Gruselwolf (15. April 2008 um 13:08)

  • jo, auch gelesen. so stell ich mir das vor, wenn ich mit 45 in rente gehe .. spätestens :jubel

    der frühe Vogel kann mich mal :)

  • Genau Gruselwolf - der Weg ist das Ziel :toeff

    Keine minutiöse Streckenplanung - keine feste Hotelreservierung - und am besten kein Navi.......

    Zeit, Neugier und ein grobes Ziel und dann los - nicht auf die Rasbahn - und manchmal der
    Nase nach........da verfährt man / oder besser erfährt man immer viele kleine, nicht planbare
    Abenteuer, kommt in Orte, von denen man noch nie gehört hat, die in keinem Reiseführer stehen
    (und die man warscheinlich nie wieder findet), trifft Leute und erlebt eine Entwicklung.......
    die Landschaft, das Klima, die Menschen, die Orte, das Essen.......ganz langsam immer weniger wie
    zu hause......und irgendwann bist du angekommen....auf der Reise........

    Dagegen ist ein gebuchter Flugurlaub, all inclusive, eine tote Fertigmalzeit.
    Aus dem Stuttgarter Beton in einem Jet in den Beton des Südens. Das Zimmer
    klimatisiert, der Kellner spricht deutsch und serviert internationelen Einheitsbrei mit
    Becks oder Heineken.......

    Nicht die Entfernung macht die Reise aus, sondern das Erleben.......

    Und wer nicht so schnell rast/reist, hat mehr von jedem einzelnen Kilometer......


    ........... :toeff ........................... :toeff ...................

    Es gibt ein Leben vor der Rente !!!

  • Ich nochmal, wo wir doch gerade so schön am träumen sind:

    Meine absolute Traumreise:

    Die Panamericana von Alaska runter bis nach Feuerland. Habe die Reportage auf Spiegel TV gesehen, (Lief vor ner ganzen Weile - Wiederholungen auf Spiegel TV Digital) und bin heiß drauf.

    Mir fehlt es da allerdings an so einige Sachen, vorallem Erfahrung (fahre erst seid 1 Jahr) und Geld. Ist ja schon eher eine Expedition als eine Reise.
    Und ich glaube auch nicht das ich dies auf meiner Erna machen würde. :)

    So, das war meine. Her mit euren Traumreisen!

    Olli

  • Rainer - das war gemein!

    *schniief*

    Die richtigen Zeiten kommen auch wieder...

    Ne schöne Jrooß
    Rossi

    Valentino hat mit mir nix ze dunn - der heißt nun mal so, wie mein Spitzname seit über 30 Jahren lautet ;)

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  • naja die scharzwaldtour is schon fest gebucht :ups
    aber dafür gehts im sommer mit 3 jungs und einem wohnmobil quer durch europa :bier

    banner.jpg
    Uns gefällt ihr Sound nicht, und Gitarrenmusik ist ohnehin nicht gefragt.
    (Begründung der Plattenfirma Decca, die die Beatles ablehnte, 1962)

  • Ich bin zwar noch jung und neu hier aber muss sagen mit nem Moped zu reisen ist das genialste was es gibt... wie schon gesagt wurde: man sieht viel und vorallem aus einer ganz anderen Perspektive... die 3 tage die ich mit meinem moped ( ner 125er cbr :D ) nach italien und zurück über die Alpen verbracht habe, waren einfach nur genial und ich freu mich schon, wenn ich mal mit was großem fahren darf (hoffentlich ne er 6n :D)... naja auf jeden fall hab ich und ein freund vor dieses jahr noch nach norden, dänemark oder so zu fahrn :D

    2 Mal editiert, zuletzt von maulwurf (15. April 2008 um 16:53)

  • also die erna ist auf alle fälle reisetauglich! ich war vor 2 jahren mit meiner freundin in Pula ( Kroatien) mit der kleinen und konnte nichts negatives feststellen, es ist ein ganz anderes fahrgefühl und man erlebt alles ganz intensiver und die anderen straßenverhältnisse speziell in Pula waren auch eine erfahrung wert! Allerdings hab ich mich immer gewundert warum die bikes dort unten( nicht die roller, richtige bikes) nen angststreifen von 5 cm haben, aber das wurde schnell klar, der asphalt dort ist so glatt in den stadt das einfach keine schräglage drin ist, dafür gehen aber hervorragende querrrutscher in kurven und fahren mit versetztem hinterrad, das einzig unschöne daran war der schlag meiner Freundin in dei rippen wenn ichs mal übertrieben hab mit dem sliden....
    aber ich würde auf alle fälle wieder so eine und auch längere reise in kauf nehmen, die impressionen spielen einfach in einer anderen liga, nur die rückreise nach Leipzig an einem tag war sehr kräfteraubend, aber was will man machen wenn das eingeplante geld alle war ( damals grad fertig mit studieren)
    aber dieses Jahr kommt die Cote D´azur mit der Erna an die reihe :hi

    Einmal editiert, zuletzt von 94DSL (18. April 2008 um 08:47)

  • Zitat

    Original von 94DSL
    also die erna ist auf alle fälle reisetauglich!

    Na auf jeden Fall: :] Ich war jetzt 2 mal mit der ER-6n in den Alpen. Jedesmal mehr als 3,5tkm und immer mit Sozia. Ich kann sagen, die "kleine" (die Er, nicht die Sozia ;) ) hat auch mir der "Dicken" 1200er GS von meinem Vater (auch mit Sozia) mitgehalten... also kein Schwächeln bei den unzähligen Pässen, weder hoch, noch runter...

    Außerdem machen wir jedes Jahr eine Family (mein Dad, meine Schwester, mein Schwager, meine Brüder und ich: alle fahrn sie 2Rad) and Friends Tour an einem Wochenende in Deutschland.

    Egal ob Wochenendtrip oder langer Urlaub: mit der ER auf Reisen macht riesig Spass... Aber ob ich die knapp 1.200km von Agde (Franz. Mittelmeerküste) bis nach Hause in einem Tag abreißen würde, wie mein Dad mit der GS ?( ich glaub nicht


    Saisonende ?( -> noch nie gehört... ;)

  • Rainer Hey

    du weißt genau wenn man ein sehr lieb besser Hälfte und den besten Nachwuchs der Welt daheim hat

    wie weh solche Strory´s tun :grmpf:

    aber passt scho. :bier:bier

    ich hab ja des einzigartigs Glück das mein nachwuchs in ca 5 Jahren sagt
    mach euch ab, dann hab ich meine Ruhe

    und die Bessere Hälfte einfach selber mit fährt.

    ----------
    aber zum Thema

    ich habe persönlich die besten Dinge erlebt wenn ich mit sehr kleinem Geld unterwegs war

    all inklusiv und Co. ist tötlich für solche Begegnungen

    Die Rhöner Schafe - alles Andere als lammfromm

  • Natürlich ist bei mir die Reisefähigkeit durch meine zwei Kleinen auch stark eingeschränkt, sodaß die Million Kilometer vermutlcih nicht mehr erreicht wird. Vorallem deshalb nicht, weil ein guter Teil der Freizeitmöglichkeiten für die Sicherheitstrainings draufgeht.

    Der Artikel ist ja so gedacht, dass man den Youngstern Mut macht loszuziehen, auch ohne Kumpel und viel Geld, den die tollsten Erlebnisse hat man oft alleine oder am Campingplatz oder im Hostel.

    PS: Schon mal drei neidisch guckende Kanadierinnen im schottischen Hostel mit Rahmschnitzel und Spätzle versorgt, was da alles noch passieren kann ?!


    Voraussetzung ist da natürlich ein gewissesr Grad an Kochkunst.

    2 Mal editiert, zuletzt von Gruselwolf (19. April 2008 um 09:57)

  • Das ist super...

    Ich habe mir heuer im Sommer knapp 3 Wochen Urlaub genommen.
    Den werde ich am Moped verbringen.
    Ich plane nur die ungefähre Route und habe mich mit 1:300k Alpenkarten von Wien bis an die Cote D'Azur versorgt. Außerdem habe ich für die versteckten Plätze, die ich suche einen Zumo (bin noch immer Papierkarten-Tourenplaner).

    Fix im Gepäck ist eine Campngausrüstung samt Gaskocher, wodurch ein schöner Tag nicht um 16.00 mit der Hotelsuche endet, sondern erst deutlich später an einem Campingplatz der Alpenseen. Wenn es mir wo gefällt, bleibe ich länger, wenn nicht kann ich versuchen Schlechtwettergebiete zu umfahren.
    Wenn ich in genug von Frankreich und der Schweiz habe, fahre ich weiter nach Slovenien und Kroatien und von dort ist es nur mehr ein kurzes nach Wien zurück
    Ich fahre alleine und muss nur auf mich Rücksicht nehmen und 18 Tage sollten bei einer durchschnittlichen Tageskilometerleistung von 500km locker ausreichen. Natürlich fährt man nicht jeden Tag und auch nicht jeden Tag 500km... aber 4000-6000km kommen sicher zusammen.

    Nur die zwischenmenschliche Sache, die der Gruslwolf anspricht ist nicht ganz mein Metier. Ich schaff es ja auf 600km durch Österreich nicht, mit Leuten zu sprechen, dafür bin ich zu "ruhig".... :D

    Franz