Michelin Pilot Road 2

Morgen Gemeinde,

seit Mittwoch habe ich den MPR 2 auf der ER-6n. Höchstpersönlich vom Michelin Werksteam in Kempten auf dem ADAC-Gelände aufgezogen.

Nach zwei Runden rechts rum und links rum, auf die Nippel gelegt und ab da jede Kurve und jedes Ausweichen mit geklappten Fußrasten erledigt. Leider hatte ich keine Rennstiefel an. Die Sohle meiner Daytonas ist jetzt ab, da ich die Füsse nicht weiter hochnehmen konnte.

Noch nie ging Schräglage einnehmen so leicht.

Der Shimmy aus dem Bericht der Motorrad ist in keinem Geschwindigkeitsbereich bei der ER festzustellen (30-90km/H freihändig möglich). Somit heimst der Testsieger-Reifen hier noch fehlende Punktzahlen ein.

Das Einzige was er etwas schlechter als der Roadtec macht ist das Aufstellmoment in Kurven beim Bremsen, da der spitzgeformte Reifen hier mit mehr Fläche aufliegt und somit mehr Einlenkkraft übertragen kann.

Mit der ER satt Rausbeschleunigen mit leichtem Drift am Hinterrad ist kein Problem.

Gutmütig auch im Grenzbereich der Haftung, leichtes Rutschen am Hinterad ist jederzeit abzufangen.

Das Hinterrad baut übrigens recht breit. Mit dem Meter gemessen hat man dann einen 170er drauf, wo 160er draufsteht.

In Sachen schnelle Richtungswechsel ist er schlichtweg die Referenz auf der ER-6n. Die Handlichkeit der Er-6 wird noch einmal verstärkt ohne dass es nervös wird.

Aber jetzt die Nässe:

Wer gestern im Allgäu war, weiß was Nässe ist. Meine Wenigkeit und Teile des Entwicklungsteam sind u.A. das Oberjoch bei strömenden Regen raufgedüst. Die Schräglage unterschied sich kaum von einer normalen sporttouristischen Schräglage.

Unglaublich, aber das beste ist, das man jetzt auch wieder frühzeitig an da Gas kann ( ich zitiere hier die Motorrad: Wo andere den Halt verlieren krallt sich der MPR 2 unverrückbar fest.)

So sicher, das ein übersehener kleiner Bitumenstreifen auf der nassen Fahrbahn gar keine Rolle mehr spielt, denn wie schnell der Reifen wieder Grip aufbaut ist phänomenal.

Noch nie war ich bei Nässe so sicher unterwegs.

Klar werden die meisten das bei Nässe nicht ausloten, aber es ist gut zu wissen dass es bei Nässe auch schön schräg geht.

Wenn er jetzt noch so lange hält wie versprochen, muss man nichts mehr anderes haben.

Leider keine Ahnung, bekam ihn ja geschenkt

So um die 290 wird er schon kosten.

Na mal sehen ob eine Freigabe überhaupt kommt -

Der Pilot Road I ist auch ne geile Pelle auf der ER6 n aber leider in D nicht erlaubt da Freigabe nur für die ER6 F erfolgt ist.

Gruß

Oliver

Ich war gerade auf der Homepage von Michelin

- die Freigabe steht zum Download bereit -

Die Füße sind nur 40er, aber wenn die Rasten einklappen, wohin dann damit.

Ich hätte es auch nie gedacht, dass es bei einer ER mal angebracht sein könnte die Nippel demontieren zu müssen.

Waren das mehr als 45 Grad ???

Aber auf dem Boden bleiben Mädels und Jungs, dass war ja auch auf einem Trainingsgelände mit astreinem Belag und ohne sonstige Unwägbarkeiten und der Verkehr spielte sich auch nur in eine Richtung ab.

Dafür hat es eben zu viel Spaß gemacht. Das mit den Sohlen ist auch nicht wirklich schlimm, da bei der Siff-Tour gestern sich rausgestellt hat, dass die Goretex-Haut meiner Daytonas sowieso schon etwas gealtert und es eh Zeit für Neue ist.

Ja, die Reifen gibt es auch für Versys.

Der Reifen heißt nur Pilot Road 2 (2 CT steht nur auf den Profilseiten zum Abfahren und auf meinem Werbe-T-Shirt) vermutlich um eben Verwechslungen mit dem PP 2 CT vorzubeugen.

http://www.michelin.de/de/front/affic…2005121250&ct=1

Vielleicht können ja die Herren Moderatoren die Überschrift ändern und das CT hinten löschen.

Auf die Versys passen auch die PP 2 CT. Aber Vorsicht, nur weil die Dinger für Supersportler Strasse gebaut sind, müssen sie nicht das richtige für den flotten Feger auf einer Er-6n oder F sein. Da beim PP die weichen Mischungen erst weiter draussen anfangen, mag es durchaus sein, dass es ein Sport-Tourist bevorzugt, wenn er die richtige Klebe schon bei 30 Grad Schräglage hat. Is doch Unfug auf einer Versys in der Mitte 78 Prozent mittlere Mischung zu haben, die nicht gebraucht wird, da hier ja keine 160 PS anpacken und den soften Bereich nur auf den je 11 Prozent rechts und links aussen beim Hinterrad.

Beim PR 2 sind hinten je 40 Prozent außen soft und vorne je 20 Prozent. Das mögen die meisten Sportourer im Mittelklassesegment so. Fester kleben in fast jeder Schräglage, dafür wird die PS - und Brems -Resistenz nicht so gebraucht wie auf einem Supersportler und somit bleibt auch der Radius der Reifen über die Lebensdauer nahezu konstant.

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Das mit der festeren Klebe bezog sich nicht auf einen direkten Vergleich mit der Gummimischung des PP, sondern auf die durch die unterschiedliche Verteilung der Mischungen jetzt erst mögliche spitzere Form des Touren-Sport-Reifens. (siehe Motorrad-Artikel)

Der Latsch wird durch die spitzere Form beim PR 2 in Schräglage größer und dadurch wird der Kurvengrip und die Haftungsreserven erhöht. Zudem bleibt vermutlich die Kontur länger erhalten und genau dies würde sich bei einem PP (CT) auf einem Tourensportmotorrad normalerweise nur mit sehr viel Schräglagefahren realisieren lassen.

Auf die Frage eines Reifenhändlers an einen Michelin-Ingenieur, ob den der PP doch noch besser klebt, konnte sich dieser nicht sofort zu einem eindeutigen "Ja" hinreissen lassen und hat dann mit einem "ja schon" geantwortet, was so ungefähr das beschreibt, was sich alle gedacht haben: Für die Straße reicht der PR 2 allemal und er hält länger.

Mit dem schneller (auf der Strasse ?) ist das so eine Sache und darauf kommt es ja gar nicht an.

Aber wenn Lebensdauer mit gutem Handling und problemlos gutem Grip einhergehen freut es einen doch.

Auch Problemlos, etwas runder, harmonischer, weniger Aufstellmoment, aber mit leichten Schwächen im Nassen ist der Z6 auf der ER.

Siehe auch Test der aktuellen Supersportreifen in der Motorrad. MPP ganz vorne mit dem Metzeler M 3.

(Nein, ich bin kein Bridgestonehasser. Fuhr ich immer auf der BMW und habe ich aktuell als Auto-Sommerreifen)