Angststreifen vorne und hinten

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  • Gilt der Umkehrschluss beim Bremsen mit dem Hinterrad, oder ist die dynamische Achslastverschiebung nur geringer?

    Definitiv wird die Achslastverlagerung die gleiche sein, nur geringer. Der Schwerpunkt des Mopeds liegt immernoch zwischen den Rädern und will aufgrund der negativen Beschleunigung nach vorne. Ist ja bereits ohne Bremsen (im Schub) das gleiche.

    das Vorderrad wird also stärker belastet als das Hinterrad. Somit nimmt auch die Haftung am Vorderrad zu.
    Das gilt auch bei Kurvenfahrt.

    Brauche ich mehr Haftung? Es geht ja weniger darum, dass die Haftung flöten geht, sondern dass der Radius zu eng wird.
    Außerdem wäre es kontraproduktiv vorne zu bremsen, um die Haftung (gemeint ist ja nun die übertragbare Seitenführungskraft) zu erhöhen. Wenn ich vorne bremse, verringere ich diese nämlich (Stichwort: Kammscher Kreis). Die Folge ist ein Untersteuern, der gefahrene Radius wird noch größer.

    Mit dem Hinterrad bremsen in einer kurve hat bei mir gefühlt den Effekt das ich dadurch mehr in die kurve gezogen würde
    und auf Grund der Gewichtsverteilung beim bremsen verliert der Hinterreifen schnell seine Haftung und rutscht.! Das abzufangen kann im schlimmsten Fall zu einen high slider führen

    Es ist definitiv so, dass du "hineingezogen" wirst. Du erreichst nämlich den gegenteiligen Effekt wie gerade beschrieben: Du nimmst dem Hinterreifen die übertragbare Seitenführungskraft (durch das Bremsmoment UND die verringerte Achslast). Die Folge ist dieses Mal Übersteuern, der gefahrene Radius wird kleiner.

    Die Gefahr eines Highsiders ist dadurch natürlich gegeben. Dank ABS, sollte man es nur mit der HR-Bremse aber nicht gaaanz soweit treiben (es verhindert es aber nicht!!!) können.

    Worauf ich hinaus wollte zu Anfang des Freds: Ich (so mache ich es, kann ja sein, dass andere es anders machen) bremse zuerst (trotz ABS dennoch mit Gefühl) hinten, wenn ich denke, dass der Kurvenradius enger ist als gedacht. Mir ist klar, dass ich damit nicht so viel Bremswirkung erreiche wie vorne. Sollte es richtig brenzlig werden (z.B. Hindernis), muss man zweifelsohne vorne mitbremsen.

    Bedenkt nur bitte das (ungeheure) Aufstellmoment der Maschine, wenn man die VR-Bremse in der Kurve betätigt und vor allem den Kammschen Kreis. Ein wegschmierendes Vorderrad bringt einen in einer solchen Situation eben auch nicht weiter.

    PS: Definitiv am ungefährlichsten ist es, garnicht zu bremsen in einer Kurve. Da stimme ich zu, ist auch der gewollte Zustand. Aber wem ist es noch nicht passiert, dass man den Radius ein wenig unterschätzt hat? :0plan

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  • MK: Das passiert nicht, wie bei mir, wenn man auf einem geeigneten Platz trainiert :thumbup:
    Was mich halt verwundert, und das scheint noch nicht so geklaert zu sein, ist die Tatsache dass die Kreidestriche auch am VR weg sind.
    Eigentlich hatte ich da noch viel mehr Kreide vermutet.

    VG

    PS: Habe mein Nickname mal umgestellt damit nicht jeder 00111 schreiben musst :hi

  • Habe mein Nickname mal umgestellt

    Habs grade gemerkt :D

    Das passiert nicht, wie bei mir, wenn man auf einem geeigneten Platz trainiert

    Was meinst Du? Das Wegschmieren des Vorderreifen?
    Grundsätzlich hast Du natürlich recht. Übung macht den Meister. Aber man sollte nicht unterschätzen, wie man reagiert, wenn man erschrocken ist. Da hat man plötzlich nimmer so viel Gefühl in der Hand wie man immer geglaubt hat. :D
    Aber auch das kann man (ein Stück weit) mit viel Training verbessern.

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  • Hi MK :hi

    Am VR habe ich nichts gemerkt, nur das HR ist manchmal leicht weg aufgrund der unebenen Fahrplan wo ich geuebt habe.
    Deswegen uebe ich ja, damit ich kein Schreck bekomme im Notfallsituation!

    MRKawa: Nein, bei mir ist das laengst noch nicht soweit. Nichts ist aufgesetzt.
    Ich sagte ja dass der Rand am HR auch nur mitbenutzt wurde und nicht wie bei dir auf dem Bild zu sehen ausschliesslich 8|
    Daher waren meine Erwartungen, dass am VR noch viel unbenutzt ist, was aber wie gesagt nicht der Fall war.

    Inwiefern hat das mit den Lenkeinschlag zu tun, bzw. hat der so eine grosse Auswirkung?

    VG

  • die kreide kann auch von der luft wegrotiert worden sein, naja wenn du große lange kurven fährst, hällst du das vorderrad ja sehr gerade, da kann sich das schon gleichmäßig abfahrn denke ich, wenn dir das hinterrech leicht weggeht, das war bei mir beim roadsmart auch so, war nicht sehr zufrieden mit dem reifen

    was für ein scheiß reifen..... beim BT023 hatte ich das bei warm gefahrenen reifen noch nie auch nicht bei 9000 Umdrehungen im 2 Gang beim kurven Ausgang.
    Bin erst gestern wieder richtig schnell ( krank ) gefahren! Alles super nur der Auspuff hat etwas gedampft ist wohl irgendwas drauf getropft

    Fehlende PS werden durch Wahnsinn ersetzt.

    2005 Smart CDI Pure @ 132.508 Km

    2006 Kawasaki ER-6N ABS @ 34.994 Km
    2007 REX RS 450 @ 11.612 Km Verkauft

  • Nein, die Kreide ist nicht wegrotiert worden, da ich immer min. 3 Striche mache :)
    Ausserdem war auf der andere Flanke noch was uebrig.
    Hat einfach den Grund, dass ich rechtsrum an so ein Metallgitter vorbei fahren musste und davor hatte ich noch viel Respekt gehabt.

    Bambione: ich bin im Vgl. zu den hier geposeteten Drehzahlen ein richtig zahmer!
    Ich fahre eigentlich nur bis um die 4000 (danach empfinde ich es schon als laut), manchmal bis 6000 (dann bollert es schon wenn man Gashahn schliesst, muss ich ja nicht haben).
    Fuer mich war beim Ueben auch schon sehr ungewohnt, mit 2. Gang bis 5-7 tsd. rpm zu drehen, aber so war das Gas stabiler.
    Und da hatte ich schon gemerkt, dass es waermer ist unten am rechten Bein als sonst.

    VG

  • Ich war etwas schnell mit dem Schreiben und muss mich korrigieren. Das Vorderrad wird natürlich nicht wie beim Rausbeschleunigen entlastet. Wenn, dann nur ein wenig. Trotzdem gabs im Kurventraining die Ansage immer mit gezogener Kuplung und nur der Vorderbremse zu bremsen. Das Hinterrad blockiert viel zu schnell, wenn man vorne mitbremst. Der Radius wird selbstverständlich kleiner, wenn man die Maschine unten hält

  • Uebrigens habe ich heute, nachdem der Reifen ja zwischendurch Nass geworden war, in aller Ruhe bei Helligkeit mir das Ganze nochmal angeschaut.
    Hinten ca 5mm an manche Stellen uebrig, vorne bis zu 10mm, wobei nicht so glatt als noch nicht benutzt, sondern schon beruehrt, aber man sieht trotzdem einen Hell/Dunkel-Verlauf.
    Dieses Verhaeltnis finde ich immer noch irgendwie sehr eng beieinander.

    Vielleicht hilft ja irgendwann Tramper auf die Spruenge?!

    VG

  • Ich lese ja ueberall, dass man, wenn man die Kante der HR erreicht hat am VR noch viel Reserven bis zur Kante hat.


    Aufgrund der unterschiedlichen Wölbungen der Laufflächen wäre das auch Logisch.

    Was aber nicht bedacht wird, dass die Spur des Vorderrrades flexibel zur Längsachse ist (Lenkeinschlag), so wandert die Aufstandsfläche des VR je nach Lenkeinschlag und Schräglage zusätzlich zur Aussenseite hin. Da die vorderen Reifen eine schmälere Lauffläche aufweisen als die Hinterreifen, ist sie mehr gewölbt, damit auch bei maximaler Schräglage und maximalen Lenkeinschlag die Lauffläche des Reifens, und nicht die Flanke, die Kräfte übertragen kann.

    Ich war etwas schnell mit dem Schreiben und muss mich korrigieren.

    Genau das ist der Grund für den vorprogrammierte Ärger :daumenhoch:
    Wird mit der Hinterradbremse gebremst, wird der Druck auf das Vorderrad in jeder Fahrsituation erhöht. Ein Selbstversuch bei dem nur mit der Hinterradbremse gebremst wird, zeigt ganz deutlich warum das so ist.

    Grundsätzlich wird mit beiden Bremsen gebremst, es gibt nur eine einzige Ausnahme, bei langsamer Geschwindigkeit (<35 km/h), wo die Kreiselkräfte noch nicht wirken, wird nur mit der Hinterradbremse gebremst! Wird bei diesen Geschwindigkeiten die Vorderbremse benutzt, ist die Gefahr umzukippen, extrem hoch.

    Grüessli Tramper

    Stay safe all time

  • Tramper, brems Du ruhig in voller Schräglage hinten, dann kannste während Deines Krankenhausaufenthaltes wenigstens nicht mehr so gefährlichen Unsinn verbreiten. Keiner kann ein super leicht blockierendes HR inder Kurve gebrauchen. Man bedenke, dass es noch viel leichter blockiert, wenn weniger Grip da ist, als bei aufrechter Fahrt.

    In zwei Trainings an unterschiedlichen Standorten hieß es "in der Kurve nur vorne bremsen". Eins davon war ein Kurventraining ...

  • Beim SHT hat der Instruktor gesagt, dass wir in Schräglage die Füße von der Hinterradbremse nehmen sollen und nur vorne bremsen...

  • Hmmmm...
    mein erstes SHT ist im August. Dann werde ich wohl meine Herangehensweise auch mal überdenken müssen. Hatte bisher aber echt keine Probleme damit. :0plan

    Muss aber auch gestehen, dass ich, wenn ich von irgendwas in der Kurve überrascht wurde reflexartig doch an die Vorderbremse gegriffen habe und dann eben nur meine liebe Mühe hatte, die Maschine unten zu halten :D
    Nur ohne Überraschungen bremse ich wenn dann meist leicht hinten in der Kurve.

    Werde mir Eure Antworten mal zu Herzen nehmen und schauen, dass ich die Hinterradbremse in Ruhe lasse in den Kurven :daumenhoch:

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  • Man muss auch bedenken, dass wir keine Profirennfahrer sind, die mit der Hinterradbremse zielgenaug auf das Motorrad einwirken können und damit perverse Fahrmanöver hinlegen. 8)
    Ach ja, selbst bei ABS besteht in starker Schräglage die Gefahr, dass das Rad im Regelbereich kurz Grip verliert und man auf der Nase liegt. Also auch da vorsicht mit der Bremskraft.

  • Dann will ich auch noch etwas in den Raum werfen:

    Habe gelesen das man bei der Kurvenfahrt durch leichtes Beschleunigen den Vorderreifen etwas entlassen soll, da dies dem Wegrutschen entgegen wirken soll.Da der Hinterreifen wegen seiner Größe mehr Kraft übertragen kann.

    Meinungen?

    Aber Reibungskraft hat doch nichts mit der Fläche am Hut. Kann das einer schlüssig erklären wieso nur die Normalkraft und die Rauheit ausschlaggebend sind?


    Wenn man hinten bremst und die Achslastverschiebung hinten alles noch leichter macht wirkt sich das ja sehr contra produtiv auf den Hinterreifen aus. Er wird leichter und rutscht noch schneller. Also ist es quatsch?
    Tramper schrieb ja das vorne mehr belastet wird beim hinten Bremsen.


    Mfg Ku3f

  • Trampers Aussagen sind diesmal weit von gefährlichem Unsinn entfernt; grundsätzlich beide Bremsen zu benützen macht auch und gerade in Schräglage Sinn; bremst man nur vorne verschenkt man Bremsweg; der Vorderreifen kann ohnehin nicht soviel Seitenführungskräfte aufnehmen wie bei Geradeausfahrt, deshalb ist die Unterstützung der Bremswirkung durch den Hinterreifen umso wichtiger.
    Außerdem unterschätzt man wie stark man auch in deutlicher Schräglage noch ankern kann; dabei hilft der hier schon öfter zitierte Kamm´sche Kreis; wenn ich mich recht erinnere kann man mit seiner Hilfe herleiten, dass bei 40° Schräglage (und das ist gefühlt schon sehr schräg) der Reifen noch deutlich mehr als 50% der Seitenführungskräfte hat, man also noch kräftig bremsen kann.
    Im übrigen tritt das Aufstellmoment beim Bremsen in Kurven nur beim Bremsen mit der Vorderbremse auf; gleichmäßiges Bremsen vorne und hinten erzeugt also bei gleichem Bremsweg weniger Aufstellmoment.
    Bei Anpassungsbremsungen in Kurven betätige ich beide Bremsen, Hinterradbremse angelegt, Vorderradbremse dosiert; muss ich dann stärker bremsen, dosiere ich nur die Vorderbremse stärker.
    Bei Schreckbremsungen (hatte ich trotz ziemlicher Fahrpraxis sehr selten) richte ich sofort das Mopped auf und lange dann voll rein; beim Aufrichten hilft dann wieder das Aufstellmoment durch Vorderradbremsen; einfach nicht gegenhalten und das Mopped richtet sich von selbst auf.
    lg
    Gottfried

  • Ach ja, selbst bei ABS besteht in starker Schräglage die Gefahr, dass das Rad im Regelbereich kurz Grip verliert und man auf der Nase liegt. Also auch da vorsicht mit der Bremskraft.

    Richtig, habe ich weiter oben ja auch schonmal drauf hinweisen wollen.

    Aber Reibungskraft hat doch nichts mit der Fläche am Hut. Kann das einer schlüssig erklären wieso nur die Normalkraft und die Rauheit ausschlaggebend sind?

    Für Coulombsche Reibung gilt das was du sagst. Reifen-Fahrbahn ist allerdings viskoelastische Reibung. Da steigt der Reibkoeffizient mit sinkendem Aufstandsdruck (=Normalkraft pro Fläche). Heißt: wenn mehr Gewicht auf der gleichen Aufstandsfläche steht, steigt die übertragbare Längs- und Seitenführungskraft NICHT im gleichen Maße.
    Das ist ja auch der Grund, wieso Sportwagen dickere Schlappen haben. Das Gewicht kann irgendwann nicht mehr reduziert werden, also muss die Fläche erhöht werden.

    Bei Schreckbremsungen (hatte ich trotz ziemlicher Fahrpraxis sehr selten) richte ich sofort das Mopped auf und lange dann voll rein

    Wenn Platz genug da ist, mache ich das natürlich auch so, aber was wenn man direkt neben sich schon die Leitplanke hat?

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  • Dann will ich auch noch etwas in den Raum werfen:

    Habe gelesen das man bei der Kurvenfahrt durch leichtes Beschleunigen den Vorderreifen etwas entlassen soll, da dies dem Wegrutschen entgegen wirken soll.Da der Hinterreifen wegen seiner Größe mehr Kraft übertragen kann.

    Meinungen?

    14 min 10 sec

    :)