Meine neue Erna hatte ein Unfall :(

Ohne Details zu wissen, würde ich behaupten, dass die Polizisten das ganze nicht als Vorfahrtsmissachtung werten, sondern eher als Auffahrunfall, da beide ja scheinbar doch schon im Kreisverkehr waren (zumindest laut Aussage hatte die Dame ja erst IM Kreisverkehr gebremst)...

Specnaz: Ernas mit Kratzer haben Charakter - locker nehmen auch wenn's schwer fällt, weiter geht's!

Zitat von sa00111

Dann ist er im Recht, siehe hier.

Jo im Recht die Reparturkosten voll zu übernehmen, lies mal das Koblenzer Urteil genau durch.

Zitat von VB90

Dann hätte die Dame einen klassischen Vorfahrtsfehler begangen und würde die Hauptschuld am Unfall tragen. Das dein Bruder nicht in der Lage war, die Situation zu vermeiden, kann ihm ne Teilschuld einbringen

Nur der Vorfahrtsfehler hat keine Auswirkung auf den Unfallverlauf, da sie sogar angehalten hat um die Vorfahrt zu gewähren. Diese Handlung führt aber nicht zur Kollision!

Der Bruder hätte nach allgemeinen Vorsichtsregeln im Strassenverkehr die Pflicht gehabt, seine Geschwindigkeit bereits zu verringern, als er feststellte das vor ihm (nicht auf die zeitliche Abfolge der Einfahrten in den Kreisverkehr bezogen) ein PKW in den Kreisel einfuhr. Er fuhr aber mit unveränderter (oder beschleunigte er noch?) Geschwindigkeit weiter, bis er feststellte, dass der PKW vor ihm anhält oder stehen bleibt. Aus diesem Grund reichte dem Bruder die Zeit nicht, auf diese Verkehrssitaution situationsgerecht zu reagieren und das Fahrzeug zu umfahren (Ausweichmanöver). Das haben auch die Polizei vor Ort festgestellt und darum wie das OLG Koblenz zum Schluss gekommen, dass der Bruder die Kollision verschuldet hat. Er hat ja eingeräumt, dass es vermutlich gereicht hätte, wenn die Autofahrerin zügig weitergefahren wäre.

Fazit: Fahrzeugführer müssen jederzeit damit rechnen, dass ihre Fahrt behindert werden kann, sei es durch einen Fahrfehler oder wegen eines technischen Defektes an einem anderen Fahrzeug.

Bedenkt bitte auch, es ist nach deutschem Recht nicht erlaubt, das Vorfahrtsrecht zu erzwingen, wenn es einem nicht gewährt wird!

Grüessli Tramper

Sorry, bin beim Lesen etwas durcheinander gekommen.
Hr. Tramper hat natuerlich vollkommen richtig erklaert, was auch aus dem Urteil klar rauszulesen ist.

VG

Also ich sehe den Keisverkehr wie eine Linkskurve in der ich fahre. Wenn mir einer vors Moped fährt, obwohl er warten muss, ist die erste Reaktion leider oft bremsen. Da kommt das böse Aufstellmoment, Schreck und man fährt dort wo man hinguckt. Meist ins Hindernis. Wenn der Kreisvekehr so ein großer ist das 2 Fahrzeuge nebeneinander passen, kann nach links ausweichen auch in die Hose gehen. 1. man rutscht weg. 2. da kann ja auch halb links hinter einem ei Auto sein.
Hiermit erkläre ich den Bruder als Unschuldig
Prost

Zitat von Specnaz

Sie hat ja eigentlich gesagt das sie schuld sei, bis dann der Polizist gesagt hat das mein Bruder schuld sei.

Schuld auf sich nehmen und ein Strassenverkehrsgesetz missachten sind zweierelei paar Stiefel. Bei diesem Fred geht es um zwei Verschuldensfragen. Bei der Vorfahrtfrage hat die Lenkerin die Vorfahrt genommen und dein Bruder hat seine Vorfahrt erzwungen.

FAZIT: Es herrscht in der Schuldfrage der Vorfahrt Gleichstand vor dem Gesetz!

Hätte dein Bruder auf sein Vorfahrtrecht verzichtet, wäre es nicht zum Unfall gekommen!

Grüessli Tramper

Zitat von Tramper

FAZIT: Es herrscht in der Schuldfrage der Vorfahrt Gleichstand vor dem Gesetz!

Hätte dein Bruder auf sein Vorfahrtrecht verzichtet, wäre es nicht zum Unfall gekommen!

jura jetzt nebenbei auch noch studiert o0?

Es gibt noch andere Leute, die im Verkehrskundeunterricht etwas mehr lernen, als dem Fragebild den richtigen Buchstaben zum Ankreuzen zu zuordnen. Aber nur ganz wenige davon schreiben nach bestandener Theorieprüfung eine Doktorarbeit.

Grüessli Tramper

Die Polizei stellt bei einem Unfall nie den "Schuldigen" fest, sondern immer nur den Unfallverursacher. Da, nach deinen Angaben, die andere Fahrzeugführerin stand, weil sie deinen Bruder erkannte und ihm Vorfahrt gewähren wollte, sei es drum, dass sie schon halb im Kreisel war, dein Bruder aber aufgrund vorhergehender Fahrfehler in das Auto der anderen fuhr, hat er den Unfall verursacht.
Wie die Schuldfrage prozentual aufgteteilt wird, entscheiden dann die Versicherungen, bzw. das Gericht, sollte es zu keiner Einigung kommen

Zitat von mongobongo

Die Polizei stellt bei einem Unfall nie den "Schuldigen" fest, sondern immer nur den Unfallverursacher.

Das stimmt so nicht, denn sie nimmt auch die Personalien der Unfallbetroffenen und sogar Unfallzeugen auf. Die Aufgabe der Polizei bei einem Unfall ist die reine Dokumentaion eines Verkehrsunfalles, und die Verkehrsgerichte entscheiden über Unschuld, Mitschuld oder Vollschuld amn dem von der Polizei dokumentierten Verkehrsunfalles.

Grüessli Tramper

Ob jemand Schuld hat oder nicht kann die Polizei durch festsetzten. Vorallem wenn man keine Aussage macht zum
Unfallhergang.
Zumindest war es in dem Fall den Trooper vor kurzem mit dem Dienstwagen hatte so.

Hier kurz der Unfallhergang: Trooper befuhr auf einer 3 spurigen Straße im Stadtverkehr den
Abbiegesteifen nach links. Vor ihm scherte plötzlich jemand auf den Abbieger aus ohne zu blinken weil sich ein Rückstau
auf den geradeaus Spuren gebildet hat. Reaktion von Trooper: er wollte versuchen den Unfal zu vermeiden und zog den
Wagen über die Durchgezogene Linie ein stück in die entgegengesetzten Fahrspur.
Der Unfallgegener hat im trotzdem ne riesen Delle in die rechte Schiebetür des VW Crafter gefahren.

Fazit der Polizei und des Schreibens der Stadt: Er habe die Durchgezogene Linie überfahren und hätte im
entgegenkommenden Verkehr ebenfalls einen Unfall verursachen können.
1 Monat fahrverbot und 300 Euro Strafe.
Dagegen haben wir natürlich Einspruch eingelegt.
Ist jetzt schon 6 Wochen her und noch nix gehört....

Zitat von DasNaddi

1 Monat fahrverbot und 300 Euro Strafe.

Nur weil ein anderer Verkehrsteilnehmer einen Fehler macht, muss man doch nicht gleich selbst massiv gegen die Strassenverkehrsgesetze verstossen

Darum ist die Strafe gerechtfertigt, weil das überfahren der Sicherheitslinieeine eine grosse Gefahr für den Gegenverkehr darstellt und darum unter keinen Umständen gerechtfertigt oder gestattet ist.

Grüessli Tramper

Zitat von Specnaz

Hallo,

Gestern hatte meine Erna nach 1 1/2 wöchigen Besitz und einer Laufleistung von knappen 900 km einen Unfall.
Meinem Bruder wurde im Kreisverkehr die Vorfahrt genommen. Ihm ist nichts passiert, aber meiner erna. Die Seitenverkleidungen auf beiden seiten sind kaputt, Fußrasten fehlen, Kratzer am Motorrad und Bremsflüssigkeit ist irgendwo ist ausgelaufen.

Und die ............. Polizisten wollen ihm noch die schuld dafür geben.
Jetzt mal abwarten was da rauskommt.
Weiß jemand on ich ne chance hab mit dem dem Schaden eine Neue zu bekommen ?

sich im Kreisverkehr befindend hast immer Du Vorfahrt vor jedem Einbieger (ausser das wird durch Schilder anders angezeigt (gibt es das eigentlich noch - ich glaub nicht - hab ich jedenfalls noch nicht bemerkt und die alte regel gibts ja auch schon lange nicht mehr so weit ich noch weiß ???). Wolltest Du einfahren hast Du die Vorfahrt leider genommen.

Alles schön und gut Tramper, ich stimmer Dir da voll zu das man nicht einfach die Sicherheitslinie missachten sollte.
Aber zu dem gegebenen Zeitpunkt hat kein Gegenverkehr statt gefunden.
Sonst hätte Trooper nicht so ein Manöver gemacht und hätte den anderen voll drauf rasseln lassen.
Aber dann wäre womöglich auch ein Personenschaden entstanden.

Aber es ist ja immer einfach zu sagen " das is scheiße was er da gemacht hat und selber Schuld, dafür muß man zahlen..."
wenn man selbst nicht mit der Situaition konfrontiert wurde.

...Gerechtigkeit hat mit Rechtsprechung halt nur sehr bedingt etwas zu tun. Ich bin letztes Jahr auf einem Dieselfleck in einer 20Grad Rechts mit 60 Sachen mit dem Vorderrad weggerutscht. Das Mopped ist auf die andere Straßenseite gerutscht und liegen geblieben. Auf das bewegungslose Mopped ist danach ein Audi im Gegenverkehr mit minimaler Geschwindigkeit aufgefahren. Resultat: Ich habe 2 Punkte wegen fahren in den Gegenverkehr und Verursachung eines Unfalls....Mein Anwalt hat mir geraten, das zu akzeptieren, es könnten auch 4 Punkte werden...

Zitat von DasNaddi

Aber zu dem gegebenen Zeitpunkt hat kein Gegenverkehr statt gefunden.

Das ist keine Rechtfertigung um Strassenverkehrsgesetze zu brechen, oder bist du auch der Meinung, dass er auch mit Blick in den Rückspiegel und Schulterblick sichergestellt hat, dass kein anderes Fahrzeug (z.B. Einsatzfahrzeuge auf Dringlichkeitsfahrt!) am Überholen ist?

Wenn sich ein Mensch was falsches angewöhnt, dann überfährt er auch reflexartig bei Gegenverkehr und überholenden Fahrzeugen die Sicherheitslinie, da der Mensch ein Gewohnheitstier ist und in der kurzen Zeit eines Reflexes nicht mehr überlegen kann, ob es jetzt gefährlich ist die Sicherheitslinie zu überfahren oder nicht. Die Reflexe werden antrainiert, darum überfährt man die Sicherheitslinie in dieser Situation auch wenn es Gegenverkehr hat, zu viele Frontalkollisionen zeugen davon.

Zitat von DasNaddi

Aber dann wäre womöglich auch ein Personenschaden entstanden.

Diese Betriebsgefahr besteht schon, wenn man den Zündschlüssel dreht und den Motor anlässt und losfährt. Wenn man also Personenschaden ausschliessen will, lässt man das Fahrzeug stehen und nimmt auch nicht zu Fuss am Verkehr teil.

Zitat von DasNaddi

Aber es ist ja immer einfach zu sagen " das is scheiße was er da gemacht hat und selber Schuld, dafür muß man zahlen..." wenn man selbst nicht mit der Situaition konfrontiert wurde.

Beruflich wie auch privat erlebe ich solche Sitiationen fast jeden Tag. Beruflich gehe ich auf jeder dringlichen Einsatzfahrt mit Sonderrechten zum Einsatzort ein 25-fach höheres Risiko ein als die übrigen Verkehrsteilnehmer. Dass andere Verkehrsteilnehmer Fehler machen und sich falsch verhalten, wenn ich mit Tatüttata zum Einsatzort fahre, bin ich gewohnt. Damit nicht gleich jeder Fehler zu einem Unfall führt, fahre ich der Verkehrssituation angepasst oder benutze oft die Hupe um den anderen Verkehrsteilnehmer vor mir zu warnen. Die Hupe ist ein klasse Hilfsmittel um Kollisionen zu vermeiden, vielleicht hätte Trooper auch besser gehupt, und so mit grosser Wahrscheinlichkeit die Kollision vermieden, und wenn nicht, zumindest einen möglichen Personenschaden.

Auch bin ich kein Gutmensch, noch habe ich einen Heiligenschein oder bin der Oberlehrer. Sondern meine Lebenserfahrung lehrte mich, etwas weiter als die Nasenspitze und vorallem in Regelkreisen zu denken (jede Aktion bedingt eine Reaktion). Das machen viele Leute nicht, sondern Denken und Handeln in einem sehr beschränkten kurzfristigen Rahmen, der eine grosse Menge wichtiger Faktoren ausschliesst.

Ich hoffe für Trooper, dass er aus dem Entzug der Fahrerlaubnis und der happigen Geldstrafe wegen seinem Fehler etwas gelernt hat, und zwar dass seine Handlung die Sicherheitslinie zu überfahren auch einen viel schwereren Unfall mit Todesfolgen hätte verursachen können, da nicht nur der Gegenverkehr beim Spurwechsel zu beachten ist, sondern auch der Nachfolgende! Und ein Ausweichmanöver einem Spurwechsel gleich kommt, nur dass bei einem Ausweichmanöver in der Regel die Zeit fehlt um, den Blinker zu setzen, den Schulterblick und Blick in den Rückspiegel zu machen bevor man das Steuerrad rumreisst. Genau diese Unterlassungen machen ein Ausweichmanöver so gefährlich für die übrigen Verkehrsteilnehmer! Und es macht keinen Sinn wenn man einen Unfall verhindern will und dabei einen anderen selbst verursacht, was bei zu vielen Ausweichmanövern passiert.

Grüessli Tramper

Tja, Entzug der Fahrerlaubniss steht ja noch nicht wirklich fest da "Einspruch"
eingelegt wurde. Seit dem sind 6 Wochen vergangen und es kommt noch keine Reaktion darauf.
Warscheinlich liegt das Ding jetzt beim Staatsanwalt und der entscheidet wie es weiter geht.

Ich nehme mal an Du gehörst ebenfalls zur uniformierten Fraktion der Dunkelblauen.
Oder zu denen die alles Weg räumen dürfen wenn es irgendwo gerummst hat.

Hupen, ja hätte er machen können, aber was bringt es wenn der jenige schon direkt vor deiner
Schnauze raus zieht?
Ich kann es ja verstehen was Du schreibst.
Manchmal macht man aus Reflex etwas unbeabsichtigtes aber das Trooper ganz alleine bestraft wird
und der andere als Unschuldig erklärt wird ist auch nicht gerade fair.

@naddi:

Der Einspruch ist auf jeden Fall gerechtfertigt, auch wenn es hier nicht um Entzug der Fahrerlaubnis geht, sondern "nur" um Fahrverbot. Allerdings sehe ich da nur gute Chancen auf Milderung, wenn man sich von einem auf Verkehrsrecht spezielisierten Anwalt vertreten lässt. Ohne einen solchen in Petto würde ich glaube ich heutzutage in der tat lieber zu Fuß gehen.

Mein Spezi hat sowohl mich als auch meine Frau jeweils vor einenm Monat Fahrverbot bewahrt...

Gruß

Doc

Zitat von DasNaddi

Hupen, ja hätte er machen können, aber was bringt es wenn der jenige schon direkt vor deiner Schnauze raus zieht?

Es setzt den verkümmerten Überlebenstrieb des Spurwechslers in Schwung!

Das akustische Warnsignal verschafft einen zeitlichen Vorteil, denn oft genügt ein kurzer Tritt auf das Bremspedal um die Kollision abzuwenden., sollte der Spurwechsler an seinem Vorhaben festhalten. In der Regel sehen sie aber davon ab, wenn sie die Hupe hören.

Zitat von DasNaddi

aber das Trooper ganz alleine bestraft wird
und der andere als Unschuldig erklärt wird ist auch nicht gerade fair.

Der Unfallgegner wird getrennt von Troppers Übertretung für sein Handeln zur Rechenschaft gezogen.

Grüessli Tramper

PS: ich rette Menschen, deren Schutz ist die Aufgabe der Kollegen