Umfallen des Motorrads verschwiegen

Ich denke ein Umfallen ist bei weitem kein Unfall, wenn der Schaden (evtl kleine Kratzer, Kupplungshebel oder Fußraste) von dem Fachhändler wieder erneuert wurde und nix zu sehen ist., brauchst dich doch nicht aufregen.

Ich schätze mal da gilt die Regel gekauft wie gesehen.
Es ist ja auch kein Neufahrzeug.
Ich würde mit dem Verkäufer mal in Ruhe drüber reden.

Bin kein Jurist, vermute aber, daß Du schlechte Karten haben wirst. Unfall:
- Rahmen verzogen
- Gabel verzogen
- Verkleidungsteile zerstört oder angebrochen,
- etc.
... also auf jeden Fall ein bestimmtes Risiko, daß Du ggf. höhere Kosten für die Instandsetzung haben könntest.

Wenn es aber nur um sichtbare, technisch aber unerhebliche Kratzer gehen sollte, dürftest Du schlechte Karten haben. Natürlich: Die Kratzer bedeuten eine Wertminderung, aber Du hast Dir die Mofa ja vorher angesehen. Wenn im Kaufvertrag sowas wie "gekauft wie gesehen" steht, dürften Deine Chancen schlecht stehen - es sei denn, der Verkäufer hat auch auf Nachfrage mutwillig falsche Angaben hinterlassen.

Zitat

Original von St33lfiGht3r
Naja im Vertrag steht nur unfallfrei sonst nichts, das gibts mir doch etwas Hoffnung, da ich umfallen auch als Unfall zähle, eine mechanische Einwirkung die das Moped beschädigt oder so
(...)

Inwiefern? Du zählst es so. Sieht das der Verkäufer ähnlich? Eine Nachverhandlung kann sicher erfolgreich sein, wird Dir aber vermutlich - wenn überhaupt - nur Verbesserungen im Peanuts-Bereich bringen. Hast Du Kauf der Kleidung bereits vertraglich abgesichert? Wenn nein, dann sollten Deine Chancen immerhin besser stehen, denn dann müßte er sich notfalls einen neuen Käufer suchen. Hier müßtest Du dann aber für Dich selbst konsequent sein können - mit anderen Worten: das Wort "nein" sollte in Deinem aktiv verwendeten Wortschatz weit, weit oben stehen.

Juristische Problemzone - was ist ein Bagatellschaden - was ein Unfallschaden......

http://www.jura-lotse.de/newsletter/nl143-003.shtml

http://www.ra-kotz.de/unfallfreiheit.htm

http://www.carrosserie-steiner.ch/2009/03/24/erk…ei-unfallwagen/

Ich weiß es nicht - bin kein Jurist !

Ich kann dir nur aus meiner Erfahrung sagen - umfallen kann ein Motorrad sehr schnell,
aber es kommt in der Regel nur zu kleineren Schäden:
- Lenkerende, Bremshebel oder Kupplungshebel, Spiegel, Auspuff (nicht bei ER6/Versys)
mit leichten Kratzern.....

Diese Schäden mindern auf jeden Fall immer den Wert des Fahrzeugs (genauso wie Alter
und Kilometer und Verschleißzustand und TÜV und........) und gehören als Eckpunkte
mit zur Preisdiskussion.

Deshalb ein Tipp: Das Fahrzeug immer in Ruhe und im Tageslicht aus 360° anschauen und
mit dem Verkäufer auch über Kratzer usw. reden......

Eine 3. Person als Begleitung und oder ein ordentlicher schriftlicher Kaufvertrag sind bestimmt
auch nicht schlecht.....

Ich persönlich freue mich bei einem Kauf immer, wenn ich so kleine Mängel (auch bei einem
absoluten Neufahrzeug) entdecke - da kann ich dann immer leichter über den Preis diskutieren.
Ich würde die Kratzer spätestens bei der ersten Urlaubstour sowieso selber produzieren....

Micha

Nun kann man natürlich entweder der Ansicht Gruselwolfs folgen. Die nicht zu bestreiten ist, denn du wirst sicher schneller eine Delle, Kratzer oder sonst was reinmachen als dir lieb ist

(Zumindest ist das meine stetige Erfahrung gewesen und die vieler meiner Freunde^^ und das ist beim Mopped fahren eben so, da naturgemäß auf zwei und nicht auf drei Rädern )

Da du jedoch gefragt hast, ob du da was verlangen kannst hier mal die rechtliche Seite der Angelegenheit
(ohne Gewähr für den konkreten Fall! Das sind grundsätzlich nur allgemeine Aussagen zum sog. Schuldrecht!!)

Tatsächlich gibt es so etwas wie "gekauft wie besehen"

Denn in § 434 Abs.I S.1 lautet es: Die Sache ist frei von Sachmängeln, wenn sie bei Gefahrübergang (Zeitpunkt der Übergabe des Motorrads an Dich) die vereinbarte Beschaffenheit hat.

Nun fragt sich natürlich, welche "Beschaffenheit" ihr vereinbart habt!?!? Dazu gilt an erster Stelle der Vertrag. Erst wenn dieser keinen Aufschluss gibt, ist nach den allg. Regeln des Gesetzes zu arbeiten. Beim Kauf einer solchen Sache wird für gewöhnlich konkludent gehandelt, d.h. der Käufer bringt durch sein Verhalten für jeden nachvollziehbar und stillschweigend zum Ausdruck die Maschine so zu kaufen, wie er sie sich angesehen hat.
Da muss nicht erst noch aufwendig jedes Detail besprochen werden.

Sollte sich jedoch rausstellen, dass der Händler (bewusst) falsche Aussagen gemacht hat, wahrheitswidrig geantwortet hat oder die Kratzer so wesentliche Mängel darstellen und sich das Mopped daher nicht
"für die nach dem Vertrag vorausgesetzte Verwendung eignet" kannst du natürlich die sog. "Nacherfüllung" verlangen (kein Rücktritt möglich!). Das wäre auch möglich, wenn die Schäden so versteckt sind, dass sie weder bei einer Probefahrt noch bei einer Begutachtung durch den Laien sofort aufgefallen sind.
Ich bezweifle aber, dass das Motorrad derartig schwerwiegende Schäden hat von einem bloßen "Umfaller"...

Lange Rede, kurzer Sinn: Nach deiner knappen Schilderung kann ich mir einen Anspruch auf Nacherfüllung nicht vorstellen. Dennoch könntest du auf Kulanz spekulieren. Oder es wie ein jeder von uns mit Fassung tragen. Frei nach dem Motto: Wer Narben hat, hat was zu erzählen!

In diesem Sinne

Scrattor

Eine Frage ist hier noch nicht aufgetaucht.

Wußte der Händler vom Umfaller??

Aber auch wenn, geh hin zu ihm, sag ihm das in einem vernüftigen Ton und verbuch es für dich unter "Käse verlaufen".
Das ganze kann dann eher was für dich bringen, als wenn du auf irgendwelche Paragraphen reitest. Mal hier eben nachschauen kannst mal eben und solche Dinge werden dir bestimmt noch mal passieren als du denkst. Und da ist ein guter Händler, der dir gerne mal entgegenkommt immer besser als einer, der im Hinterkopf solche Sachen hat" wie da war doch was".

Zitat

Original von Gruselwolf

Ich weiß, das erste oder die ersten Moppeds werden noch in Watte gepackt, das verbraucht sich, genau wie die Fahrer

Nimm´s locker Männer mit Narben haben Wiedererkennungswert, und während Du Dich noch darüber ärgerst, machst Du vielleicht selbst die nächste Narbe rein.

Da kann ich nur zustimmen. Als ich meine niegelnagelneue ER-6n vom Händler geholt habe, hat es mich gleich an der zweiten Kreuzung beim Anfahren auf die Seite gelegt. Der Schreck war riesig, die Schmach noch größer und die Angst um das arme Möpi riesig. Was hab ich mich geärgert. Aber im nachhinein betrachtet ist das halb so wild. Leichte Kratzer am Lenkerende, Bremshebel und am Sturzpad... bin mir sicher, das werden nicht die einzigen Kratzer bleiben.

Wenn Du etwas gebrauchtes kaufst, mußt Du mit Gebrauchsspuren leben. Du hast schließlich auch keinen Neupreis bezahlt.

Der Händler kann nicht alles wissen. Die ganzen Sünden kennen letztlich nur der Vorbesitzer. Die werden aber wahrscheinlich auch nicht alles erzählt haben, als sie Ihr Moped an den Händler verkauft haben.

Ich bin total froh das ich mir keine Nagelneue und auch keine Voll verkleidete sondern auch eine Gebrauchte Nackte ER-6N gekauft habe denn ich habe sie gestern schon zweimal ganz langsam zu Boden fallen Lassen aber zum Glück nur ein minimaler Kratzer bei der Blinker Verkleidung vorne und halt am Vibration Dämpfer vom Lenkrad.

Mach mich heute erst mal wieder an die Grundaufgaben damit mir das nie wieder vorkommt das meine ERNA den Boden von unten sieht.

Und einen umfaller kann ich aus meiner Logischen Erkenntnis nicht als Unfall bezeichnen.

Mit freundlichen Grüßen
Bambione

Jenseits der Diskussion "Umfaller = Unfall ???" gilt wie so oft im Leben:
Einfach mal ruhig und sachlich über die Angelegenheit reden.

Wenn Du dem Keller-Händler mit den Worten "Jacke billiger oder ich kaufe sie nicht" ins Haus stürmst, wird da wohl nicht viel Bewegung reinkommen.
Wenn er dich mit der Um(n)fallaussage bescheißen wollte, dann bleibt er wohl auch dabei. Wenn er aber so tickt wie - hoffentlich - die meisten Händler/Schrauber, dann bietet er dir vielleicht was an. Ein neues Sturzpad oder den nächsten Ölwechsel oder ein bisschen Prozente bei der Jacke.

Ansonsten bleibt es juristisch schwierig, ob Du Deinen Kaufvertrag anfechten kannst, Nacherfüllung verlangen kannst oder dem Händler Betrugsabsicht unterstellen möchtest.
Es ist ein gebrauchtes Möppi und kein niegelnagelneues.

Viel Erfolg und weiterhin gute un(m)fallfreie Fahrt !

Zitat

Original von Bambione
Ich bin total froh das ich mir keine Nagelneue und auch keine Voll verkleidete sondern auch eine Gebrauchte Nackte ER-6N gekauft habe denn ich habe sie gestern schon zweimal ganz langsam zu Boden fallen Lassen aber zum Glück nur ein minimaler Kratzer bei der Blinker Verkleidung vorne und halt am Vibration Dämpfer vom Lenkrad.
...

Mit freundlichen Grüßen
Bambione

Also mit Sturzpads ist die F eigentlich auch ganz gut gegen Umfaller im Stand geschützt
außer leichten Kratzern am Pad Lenkerenden und Spiegel hat unser F bis jetzt noch keine
Schaden an der Verkleidung gehabt
und die ist schon ein 3 -4 mal umgefallen.

Halt hab noch was vergessen einmal ist die die Fußrastenspitze mit Nippel
und ein ein mal des Gewinde vom Angstnippel abgebrochen
ist zwar ärgerlich ( aber auch nur weil Kawa statt 3-5 € was des Teile Werte ist 70 € haben will) aber kein Beinbruch

in meinem kaufvertrag steht drin unfall und umfallfrei