Probleme beim Schalten

@ mini

Ich weiß nicht bei welcher Zeitung Du schreibst, aber wenn du schreibst, dass über ein abgebremstes Hinterrad, auch nur mit Motorbremse, kein Kräfte im Lenkkopf wirken, dann wäre die Physik auf den Kopf gestellt worden.

Beispiel: Warum zieht ein Motorrd wieder gerade nach dem das Hinterrad bei einer Bremsung seitlich zu Rutschen beginnt und beide Bremsen oder nur die Vorderradbremse gelöst wurden. Richtig, weil die abremsende Hinterhand über den Schwerpunkt die Lenkung wieder gerade stellt.

Sobald ein Lenkeinschlag und Schräglaufwinkel des Vorderrades gegeben ist, wirkt sich die Motorbremse immer aus. Erstens über den Rollwiderstand beider Reifen und zweitens über leichten seitlichen Versatz von Vorder- und Hinterrad.

Bezüglich Handling:

Subjektiv kommt dem Fahrer die Bremswirkung des Motorrades entgegen. Er lässt länger "rollen" und hat damit länger Zeit die richtige Schräglage herzustellen, in Einklang mit dem Kurvenradius

Gezogene Kupplung, bereits tausend mal gemacht:

Beim Einlenken mit gezogener Kupplung muss die anschließende Schräglage sofort passen, da sich an der gefahrenen Geschwindigkeit nur geringfügig etwas ändert. Da dies selten gelingt, muss der Fahrer öfter nachregulieren, was sich dann auch in Unruhe an der Vorderhand umsetzt.

Das hat aber nichts damit zu tun, dass aus der Geraden die Einleitung einer großen Schräglage leichter vonstatten geht, wenn kein großes Bremsmoment am Hinterrad anliegt.

Da tut sich Rossi leichter mit Motorbremse, wie jeder andere Fahrer auch, aber im Notfall ist die Fuhre leichter, schneller und weiter zu drücken, wenn die Kupplung gezogen ist.

Nochmal zum Notmanöver in Kurven, weil es eben nicht richtig in der Zeitung stand und ich auch nichts dafür kann:

Bei Ausweichvorgängen muss anschließend wieder in die richtige Kurvenlinie eingeschwenkt werden. Und zwar deutlich schräger als zuvor. Wenn hier mit Motorbremse ausgewichen wird, kann es sein, dass die Geschwindigkeit und damit Fliehkraft für eine anschließende grosse Schräglage nicht mehr gegeben ist. Hier kann der Fahrer dann buchstäblich an der Leitplanke oder Mittelstreifen hängen bleiben, weil er die Schräglage, die erforderlich wäre, nicht mehr realisieren kann. Dies ist noch ein zusätzlicher Grund, warum die Kupplung beim Ausweichen gezogen werden sollte.

hi gruselwolf

das hinterrad ist an den nachlauf des radstandes gebunden, deshalb läuft es dem vorderrad hinterher. und zwar gebremst mehr als ungebremst, weil die rückstellkraft zunimmt. die lenkung schlägt bei der blockierbremsung deshalb ein, um den schräglauf auszugleichen. nicht die lenkung stellt sich dann wieder gerade (denn die zeigt ja immernoch in die gewünschte fahrtrichtung) , sondern das hinterrad fädelt wieder in die spur ein.

was aber mit dem lenkimpuls nix zu tun hat, denn die aufstandsfläche des v-reifens weicht dabei nur minimal aus der spur (lenkwinkel nach datarecording zirka 0,5 grad, und entsprechend geringer auslenkung von 1,57 mm bei 100 mm nachlauf).

deine ausführung über das ausweichmanöver verstehe ich nicht. wenn die geschwindigkeit durch das bremsmoment geringer ist, kann der fahrer einen engeren radius mit maximaler schräglage fahren. in der praxis heißt dies, dass er den ausweichweg verkürzen kann. warum soll ihm den die nötige fliehkraft fehlen, er muss eben einen enger radius fahren, sonst garnix. und genau das passiert beim motorschleppmoment. wenn man sich die kurven und schräglagenverläufe dem datarecording anschaut, weiß man dass es ohne motorbremse nicht oder nur extrem schwer ist eine gleichmässige und saubere kurvenlinie zu fahren.

zu deiner frage am anfang: ich bin war von 1980 bis 1986 test- und technik-redakteur bei MO und seit 1987 bei MOTORRAD. zudem war ich von 1974 bis 2002 im motorradrennsport aktiv. ganz nebenbei habe ich zirka 12 motorräder konstruiert und gebaut, eine davon ist der protoyp der neuen ktm rc8.
was die fahrdynamik angeht, mache ich seit 1990 die reifentest bei MOTORRAD, die alle mit dem data-sytem von dirk debus aufgezeichent werden. wenn man alle parameter am motorrad erfasst, kann man sich ganz gut ein bild davon machen, wie die zum teil sehr komplizierten abläufe beim motorrad zusammenspielen.
für die serie perfekt fahren mit MOTORRAD haben wir dazu eine cbf 600 mit sensoren für lenkraft, lenkwinkel, bremsdrücken, federweg, gas, drehzahl und schräglagen-berechnungsprogramm von 2D ausgestattet und haben über 2000 testkilometer aufgezeichnet.

gruß mini

Äh... Hallo?
Ich will mal kurz zur Ausgangsfrage von Flo zurückkehren.

Hallo Flo,
meinst du, dass du den Gang nicht bekommst, wenn du EINEN Gang runterschaltest, oder passiert es, wenn du MEHRERE Gänge hintereinander (ohne zwischendurch einzukuppeln) runterschaltest?

Grüße
Mathe

Akzeptiert. Ich habe Mini über die Mail-Box kontaktiert. Dort werden wir schon noch auf einen gemeinsamen Nenner kommen.

Kraft, so wie sie wirkt und man sie fühlt

geteilt durch

Data-Recording

finde es auch interesant zum lesen

man lernt ja auch daraus ein bischen

wegen dem schaleten

der weg vom 1 ten zum 2 ten is schon a bisl lang, aber man gewöhnt sich daran

ansonsten passt alles

Zitat

Original von The Wulf
Noch dazu leuchtet dabei jedes Mal kurz die "N"-Kontrolllampe auf.

Woher wird das wohl kommen?

Also bei fast allen Moppeds liegt da auch der Leerlauf. Bei dir nicht?

Der Neutralschalter wird doch kurz "aktiviert" auf dem Weg vom 1. in den 2. Gang. Daher das kurze Aufleuchten. Is´ bei meiner Duc auch so.