sind denn alle blind ?

Das Motorradfahren ein Risko bedeutet, ist jedem hier klar.

Aber viele Motorradfahrer tragen ja nicht mal im geringsten zu ihrem eigenem Schutz bei. Ich hab schon mal die Erfahrung gemacht, wie sich Teer beim Abflug anfühlt, und mir schaudert es, wenn ich Chopperfahrer nur mit Weste und Braincap sehe, oder Supersportler mit Tshirt und ohne Handschuhe.

Handschuhe schützen zwar nicht vor dem Tod, aber wer sich nicht selber schützen will, durch (auffällige) Kleidung oder Fahrweise, braucht auch keine Rücksicht von anderen erwarten und darf sich nicht beschweren.

nächster Gedankengang:

Ich denke, dass viele Autofahrer Motorräder, Leichtkrafträder und Mofas nicht unterscheinden können und alles in die Kategorie " Klein und langsam" gesteckt wird.
Mein Fahrlerhrer hat mir gesagt: "Jeder Depp bleibt an der Kreuzung stehen und wartet bis der Mähdrescher vorbei getuckert ist, aber jeder zieht vor dem Motorrad auf die Straße weil es ja noch so weit weg ist."

Edit: weiter vorne wurde gesagt, dass Motorradfahrer nicht in den Köpfen der Autofahrer sind, wenn die Saison beginnt. Da wären solche Plakate oder Zeitungsanzeigen evtl. sinnvoll: http://www.polizei.so.ch/Bild/b100359.htm

Zitat

Original von BoBo
Ich kann mich über sowas aber auch ständig aufregen. Mit Rentnern ist doch das gleich. Manche alte Leute können keine DREI Meter gerade ausgehen aber Fahren mit dem Auto durch die Gegend. Von der Seh oder Reaktionsfähigkeit mal ganz zu schweigen....

Ja, nee, is klar. Es gibt tatsächlich Rentner, die gehbehindert sind. Die sind aber noch lange nicht fahruntüchtig! Außerdem fahren Rentner nur - sie telefonieren nicht, essen nicht, fummeln nicht am Radio während der Fahrt

Rentner finde ich gar nicht so schlimm, meine Favoriten sind Muttis im Sharan mit den Blagen drinne ...

Gruß
sysrev

Ja denke auch nicht immer das es an Rentnern liegt

find die viel schlimmer, die in der 120er Zone einem bei 135 auf der stoßstange hängen ....

Es herrscht Krieg auf den Strassen. Jeder Verkehrsteilnehmer beansprucht für sich, dass er und nur er im Recht ist und die anderen gefälligst nach ihm und seine Interessen zu richten hätten.

Durchbricht man diese Spirale, sinkt das Risiko zu verunfallen beim Motorradfahren rapide gegen Null.

Warum fällt es den Fahrern so schwer, sich mit den lauernden Gefahren und Risiken sachlich auseinander zu setzten und die richtigen Schlüsse zu ziehen?

Geschwindigkeit ist wohl die Unfallursache Nr. 1. Warum immer zu schnell (für die aktuelle Verkehrsituation) gefahren wird hat viele Gründe, aber gefährlich daran ist vorallem, dass der Lenker mit zunhemender Geschwindigkeit das Verkehrsgeschehen immer weniger beherrscht und seine körperlichen Fähigkeiten rechtzeitig Gefahren zu erkennen und innert nützlicher Frist zu Handeln stark abfällt.

Anhalteweg ist wohl die schwierigste Sache während der Fahrt einzuschätzen. Trotz guter Bremsleistung ist er meistens viel zu lang, denn der Fahrer vergisst, dass die Anhaltestrecke nicht nur aus dem Brmesweg des Fahrzeuges besteht sondern auch der Reaktionsweg dazu kommt. Ist man noch zu schnell unterwegs hat das fatale Folgen. Die Kollisonsgeschwindigkeit mit einem plötzlich auftauchendem Hinderniss ist höher als man glaubt. Dazu gibt es ein kleines Programm das die Problematik und Konsequenzen sehr gut grafisch aufzeigt.

Eigene Emotionen verleiten dazu über den vernünftigen Verhältnissen zu fahren. Gerade jüngere Fahrer schätzen ihr tatsächliches Können und die herrschende Verkehrssituation oft falsch ein, damit gefährdet man nicht nur sich selbst, sondern auch andere.

Die Dichte des heutigen Strassenverkehrs erfordert, dass jeder Verkehrsteilnehmer über die Anderen informiert ist. Leider haben die meisten Dosenfahrer keine Ahnung vom den Eigenschaften des Möppis. Aber genauso ist sich der Biker oft nicht den Eigenheiten der Dosenfahrer bewusst, obwohl er selber Autofahrer ist.

Ich finde den Titel dieses Threats passend zur Situation auf den Strassen:

sind denn alle Blind?

Grüessli Tramper

Das Programm is echt Madig

Danke Daniel
Leon

In der Zeitschrift MOTORRAD von vergangener Woche stehen passend zu unserer Diskussion hier ein paar Worte über das Risiko des Motorradfahrens.

"Seit vielen Jahren sinken die Unfallzahlen bei den Motorradfahrern. So niedrig wie in 2008 waren sie laut den Zahlen des Statistischen Bundesamtes noch nie. Die Zahl der tödlich verunglückten Motorradfahrer ging auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Erfassung zurück. [...] Dennoch sind mir 677 tödlich Verunglückte genau 677 zu viel."

Vergleichszahlen - Anzahl getöter Benutzer von amtlich zugelassenen Krafträdern in Deutschland

2005: 875

2006: 793

2007: 807

Hierzu solltet Ihr alle die Nachrichten gesehen haben mit dem Motorradunfall in Hamburg.....
Mit 120 sachen die Reeperbahn längs...GEHT`S NOCH?????????
Der kann von Glück reden das er nicht in ´s Gras gebissen hat.
Seinen Lappen dürfte er führ die längste Zeit gehabt haben....
Jetzt heißt es erstmal Trampen oder Bus fahren.

Nun dürfen wir Hamburger für den Mist den der verzapft hat her halten.
Welche maßnahmen sich die Blauen haben einfallen lassen ist noch nicht
bekannt.

LG Nadine

Die Nachrichten hab ich auch gesehn!!! (Jaja - danach kommt eben Simpsons...^^)

Alter Schwede hatte der ein Tempo drauf, das dürfte sicher auch in dem BMW ordentlich gescheppert haben...

Und gemäß des Trägheitssatzes blieb sein Mopped an Ort und Stelle liegen, nur er hat eben erst etliche Meter später wieder den Boden unter sich gehabt ... soetwas zu überleben ist wirklich Glückssache.

Sehet, staunet und LERNET aus den Fehlern anderer. Es ist bekanntlich nicht genug Zeit im Leben um alle Fehler selber zu machen

In diesem Sinne

Linke Hand zum Gruß

Scrattor

Meine Kollegen vom Nachbarrettungsdienst hatten keinen Hauch einer Chance hinter einer stehenden Autokolonne den heranschiessenden Motorradfahrer zu erkennen, als sie mit Blaulicht und Horn im Schritttempo in die Kreuzung fuhren. Selbst sein Helm wurde von den stehenden Autos verdeckt.

Stehende Fahrzeugkolonnen mit dem Möppi zu überholen kann tödlich sein, wie bei diesem Unfall, ebenso der Irrglaube dass eine grüne Ampel freie Fahrt signalisiert.

Grüessli Tramper

Unfassbar! Na danke für den Hinweis... so bewusst war mir das jetzt gerade nicht bei der Lektüre des Artikels, dass es bei Grün nicht auch automatisch "Freie Fahrt" lautet.

Zumal dem Motorradfahrer vielleicht ja sogar gar keine Schuld trifft.... vielleicht ist er ja mit vorgeschriebener Geschwindigkeit über die Kreuzung. Das Mopped ist zumindest keine dieser typischen Unfallmaschinen wie zB R6, zx-10r etc. Bei welchen man gleich überhöhte Geschwindigkeit und Selbstüberschätzung als Unfallursache vermutet.

Der war offensichtlich nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Und sicher auch traumatisch für die RTW-Besatzung.

Ich werd Kreuzungen ab sofort im Blick haben...

Und nun gute Nacht.

An dem Unfall auf der Reeperbahn und dem mit dem RTW sieht man auch, warum grad der in Hamburg den Unfall überlebt hat (obwohl da auch viel Glück im Spiel war).
Er hatte den richtigen Unfallpartner.
Klingt komisch ist aber so.
Gerade das er über den Pkw geflogen ist hat ihm wahrscheinlich das Leben gerettet.
Wäre es ein Van, Kleinbus, Geländewagen oder ein sonstiges Hochdachauto gewesen (und der Möpp-Fahrer hätte nicht grad ne Gold-Wing mit Airbag gehabt....Ach die Fahrn ja ned so schnell), dann hätte er vermutlich auch bei wesentlich geringerer Geschwindigkeit keine Überlebenschance gehabt.
Tja auch Vollblöde haben manchmal einen Schutzengel.
Ob er daraus gelernt hat......ich glaub ned.

Ach ja,

sitzte im Auto...schimpfst über Motorrad-, Lkw-, Radfahrer und Fußgänger

sitzte aufn Motorrad...schimpfst über Auto-, Lkw-, Radfahrer und Fußgänger

sitzte im Lkw...schimpfst du über.......

und so weiter. Irgendwie schon freakig

Das ist die verschobene Wahrnehmung. Es schützt ned mal, wenn man alle Führerscheine hat.
Aber man weis dann wenigstens, wie sich die anderen VerkehrsPARTNER (nicht ...gegner) verhalten.

Habs selber mit Fahrschülern erlebt, ein richtiger Aha-effekt.

Beobachtet euch mal selbstkritisch. Musste ich bei mir auch feststellen.

Zitat

Original von Scrattor

Zumal dem Motorradfahrer vielleicht ja sogar gar keine Schuld trifft.... vielleicht ist er ja mit vorgeschriebener Geschwindigkeit über die Kreuzung. Das Mopped ist zumindest keine dieser typischen Unfallmaschinen wie zB R6, zx-10r etc. Bei welchen man gleich überhöhte Geschwindigkeit und Selbstüberschätzung als Unfallursache vermutet.

Der war offensichtlich nur zur falschen Zeit am falschen Ort.

Nach dem neuesten Stand der Ermittlungen der Polizei trägt der Möppifahrer die Hauptschuld. Er ist der Verkehrssituation unangepasster Geschwindigkeit bei Grün in eine für ihn nicht freie Kreuzung eingefahren. Sämtliche anderen Fahrzeuglenker die in gleicher Richtung wie der Moto Guzzi Treiber fuhren, haben wegen dem Rettungswagen mit Sonderrechten (Blaulicht & Horn eingeschaltet) korrekt vor der Kreuzung angehalten. Warum der Motorradfahrer die Ambulanz übersah und ungebremst auf der Höhe der Vorderachse einschlug bleibt ein Rätsel.

Nicht das Motorrad Modell ist ausschlaggebend über überhöhte Geschwindigkeit oder Selbstüberschätzung sondern der Biker!

Die sinkenden Zahlen bei den getöteten Bikern ist im Jahr 2008 primär auf das schlechte Wetter (wenige schöne Wochenende vorallem im Frühling und Herbst) und sekundär auf die sinkenden Zulassungszahlen zurückzuführen.

Zitat

Original von Gruselwolf
Konfrontationstherapie für Therapiewillige.

Diese Kurse werden auch in der Schweiz angeboten, einige Fahrschulen haben sogar 2 Stunden Grundausbildung (von 12 obligatorischen) dafür eingesetzt. Leider sind diese Kurse in der Beliebtheit bei den Bikern noch hinter den Erste Hilfe Auffrischungskursen

Grüessli Tramper

@Gruselwolf

ist mit Sicherheit ein Super Kurs.
Werde den mal auch machen wenn ich auch mehrere SHT gemacht hab.
Allerding steh ich als Wiedereinsteiger erst am Anfang.
Erst muss ich mal Sicher werden auf dem Möpp und den kleinen Mann im Ohr der immer sagt: "Das ist zu schnell, das geht ned gut" etwas leiser drehen.
Gut das ich mir einen Neue gekauft hab, die muss erst eingefahren werden, da kommt die Selbstüberschätzung eh zu kurz.

Bin Heute etwas ausgedehnter Rumgetuckelt und hab wieder einige Erkentnisse dazugewonnen:

1) Ich fahr im Gegensatz zu anderen Motorradfahrern langsam (obwohl ich auch meist zu schnell bin...blos ein wenig)

2) Ich müsste anscheinend (nur weil ich auf einem Möpp sitz) an allen möglichen und unmöglichen Stellen überholen. Nur irgendwie tu ichs nicht, auch wenns die Maschine hergeben würde.

3) Auf Autofahrer aufpassen? Wohl eher auf andere Motorradfahrer die von Hinten kommen (siehe Punkt 2)

4) Gegrüßt wird nimmer (oder fast nimmer), zumindest bei uns im Bay. Wald.

5) Bei uns fährt man nicht Versys

6) Kurven fahren ist Geil, wenns auch noch flüssiger gehen müsste.

Na denn Prost Mahlzeit

Zitat

Nach dem neuesten Stand der Ermittlungen der Polizei trägt der Möppifahrer die Hauptschuld.

Ist doch immer so,der eine deckt den anderen bei großem tatütata denkt doch auch die Blinklichtfraktion sie kann vollgas geben,und wenns kracht sind immer die anderen dran Schuld

larac4
Du sprichst ein wahres Wort gelassen aus

Ich gehöre wohl auch zu dieser seltenen Spezies.

Eddy
Was für eine ungerechte Welt

Nur schau dir die Fotos an, der Restwegschreiber (kann von niemandem manipuliert werden) bestätigte die Zeugenaussagen, dass der SanCar an der weissen Linie vollständig stoppte bevor er in die leere Kreuzung einfuhr und nach 8 Metern wieder stehen blieb. Der Biker hingegen fuhr mit über 60 km/h an der wartenden Kolonne vorbei direkt in den Sancar.

Der Biker wurde von der wartenden Autokolonne vollständig verdeckt und war somit für den Fahrer unsichtbar. Der Biker hatte aber die eingeschalteten Blaulichter und der Kastenaufbau des SanCars 150 Meter vor der Kreuzung in seinem Blickfeld und das Martinshorn im Ohr. Warum er ohne die Geschwindigkeit zu reduzieren in die Kreuzung fuhr bleibt für immer ungeklärt.

Grüessli Tramper

http://www.mopo.de/nachrichten/qu…0,31210824.html

Man liest es leider immer öfters, dass Autofahrer Motorräder ÜBERSEHEN.
Ich fahre beruflich bedingt 50 k km mit dem Auto p.a. .
Speziell bei Zweiradfahrern, vom Fahrrad bis Motorrad, versuche ich immer mit höchster Vorsicht zu fahren.

Es sterben zu viele Zweiradfahrer durchs simple ÜBERSEHEN!

Gestern eierte vor mir auf der A73 ein Sprinter, er kam mal einen Meter nach rechts auf den Standstreifen, dann einen halben Meter auf die linke Spur usw.
Nach rund 2 KM wurde mir das zu blöd und ich passierte ihn in großem Bogen und ein Klischee wurde eindrucksvoll erfüllt: Er tippte aus seinem Smartphone rum.
Auch wenn in Deinem verlinkten Artikel das mutmaßlich keine Rolle spielte, so ist der Effekt der Ablenkung gestiegen, da sich rund 1/3 der Fahrer der Ablenkung hin geben.
Ich sehe das ständig, ob Kurierfahrer oder Nachwuchstussi in ihrem UP, ständig wird getippt+gelesen...nur mal eben und so.
Da sind die (ohne Freisprecher)Telefonierer noch harmlos, da die wenigstens auf die Straße schauen.
Die Vorfahrt nehmer/überseher gab es schon immer, die elektronisch abgelenkten kommen nun noch hinzu. Bei letzteren besteht Aussicht
auf Besserung, denn die Industrie arbeitet mit Hochdruck am autonomen Fahren, so daß der Mensch sich weiter seiner digitalen Demenz widmen kann.