unfall

@ senfgurke: ich habe dir eine PN geschrieben ...

wow

dafür kriegste ja ne gute gebrauchte.

holst du dir dein neues möp diese saision noch oder machste ersmal bis nächstes jahr pause?

willst du die nicht lieber in einzelteilen verkaufen ?
hätte evtl an der lampeneinheit interesse

heute abend hat es meinen sohn erwischt, als ein autofahrer ihm die vorfahrt genommen hat.sein motorrad ist vorne in einzelteile zerlegt. da die maschine erst einen monat alt ist und erst 800 km gefahren wurden , hat er da nicht von der gegnerischen haftplfichtversicherung anspruch auf ein neues motorrad. selbst, wenn es zu reparieren ginge, wäre es doch ein unfallfahrzeug und wenn er mit 18 was größeres fahren will,bekommt er es schlecht verkauft. hat jemand erfahrung mit versicherungen. und auch wie lange so was dauert?

Also die gegnerische Haftpflicht soll den Geschädigten so stellen, wie er ohne Eintritt des schädigenden Ereignisses zum gegenwärtigen Zeitpunkt stünde.

Wäre der Unfall nicht passiert, dann hätte dein Sohn ein 1 Monat altes Motorrad mit 800 Kilometern und einem Wert X. Diesen Zustand muss die Versicherung durch ihren Schadenersatz wieder herstellen.

Also was tut die Versicherung? Sie zahlt dir den Betrag der notwendig ist um durch Reparatur diesen Zustand wieder herzustellen. Nach Reparatur ist das Motorrad aber nicht mehr so wie es davor war... denn es ist jetzt ein Unfall-Motorrad und daher weniger Wert. Diesen Schaden kann man natürlich auch ersetzt verlangen. Nennt sich dann merkantiler Minderwert. Zu guter Letzt gibts auch noch einen Nutzungsausfall, der mir dadurch entsteht, dass ich das Fahrzeug nicht nutzen kann. Dieser wird für gewöhnlich bei fahrbereiten Fahrzeugen anhand der Reparaturdauer berechnet. Ist das Fahrzeug nicht mehr fahrtüchtig, weiß ich allerdings nicht wie sich die Dauer berechnet....

Alle anderen Aufwendungen wie Zeit, Telefonkosten, Post u.ä. kann man leider nicht ersetzt verlangen.

Bei praktisch neuen Fahrzeugen kann bei der Schadensbemessung unter Umständen vom Neupreis auszugehen sein! Das gilt aber nur, wenn man sich tatsächlich ein Ersatzfahrzeug anschafft und zudem muss das Fahrzeug erhebliche beschädigt worden sein. Ausserdem ist diese Regelung auf Fahrzeuge bis zu einer Fahrleistung von 1000 Kilometer und eine Zulassungsdauer von einem Monat beschränkt. Eine erhebliche Beschädigung ist anzunehmen wenn die Reparatur technisch unmöglich ist oder keine Betriebssicherheit gewährleistet, sie unwirtschaftlich ist, weil ihre Kosten den Wert des Fahrzeuges vor Unfall überschreiten oder weil die Weiterbenutzung des reparierten fahrzeuges nicht zuzumuten ist.
(All das ist nachzulesen im Kommentar für Bürgerliches Recht von Otto Palandt unter § 249 Randnummer 22 und 23.)

So und jetzt schalt ich meinen Besserwisser-Modus wieder aus.

Unfall ist einfach Sche***

Scrattor

P.S.: Neben all dem Geld ist ein unverletzt überstandener Motorradunfall eine ganz schöne Menge wert

@ scrattor:
danke für den besserwissermodus war für mich schon informativ ( an so etwas wie nutzungsausfall hätte ich nun gar nicht gedacht) und den kommentar werde ich mir gleich noch reinziehen. von unverletzt kann leider nicht ganz die rede sein- aber wenn man das motorrad sieht, war sein schutzengel trotzdem fleißig.hatte jetzt schon kontakt mit der versicherung, die nicht sehr hilfsbereit waren- aber der gutachter war ein umgänglicher typ und jetzt können wir nur hoffen, das die einzelschäden so teuer werden, dass sich eine reperatur nicht lohnt.
gruß aus berlin und unlfallfreie fahrt

finde nichts zu diesen kommentaren , hast du zufällig auch einen link?

Einen Link gibts zu dem Buch leider nicht. Das ist juristische Fachliteratur die es entweder für 100 Euro in der Buchhandlung gibt oder aber in der nächsten Universitätsbibliothek. Absolutes Standardwerk. Nur leider nicht so standardmäßig, dass man es im Internet nachschlagen könnte... Leider. Ich kann dir nicht mal Links zu anderen Gesetzeskommentierungen schicken, weil die nur von universitären Computern aus geöffnet werden können. (Kostenpflichtiges Abo und so....)

Jeder Jurist wird das aber ohne Probleme kopieren oder zeigen können... Sollten Auto und Motorrad aber teilweise beide ein Verschulden haben, würde ich ohnehin zum Anwalt gehn. Ist die Sache aus Sicht der Polizei aber absolut eindeutig und der Pkw hat 100% Schuld dan wird die Versicherung sicher auch anstandslos zahlen und dann brauchste auch den Kommentar nicht... Einfach mal gegenüber der Versicherung dann schriftlich auf Ausgleich des Minderwerts, Nutzungsausfalls und ordentliche Reparaturkosten pochen... am besten vom Gutachter bestätigen lassen. Wenn man denen das natürlich nicht sagt, kommen die nicht freiwillig auf einen zu...

Hi Stella

Aus eigener Erfahrung (30.04.10 unverschuldeter Unfall), kann ich Dir nur raten:
Nehmt einen Anwalt für Verkehrsrecht!

DER kümmert sich um ALLES!
Und wird von der Versicherung des Unfallgegners bezahlt!

Die Gegnerische Versicherung hat bei mir überhaupt nichts ohne Abzüge gezahlt und den Nutzungsausfall haben sie auch um 8€/d gekürzt.
Die letzte Nachzahlung kam am 14.09.!!!

Scherzensgeld ist dann auf jeden Fall auch noch ein Thema!
Also ALLES notieren u. aufheben!

Zitat von Scrattor

Alle anderen Aufwendungen wie Zeit, Telefonkosten, Post u.ä. kann man leider nicht ersetzt verlangen.

Stimmt nicht so ganz. Es gibt eine Kostenpauschale in Höhe von 25 Euro. Damit soll (!!!) alles abgedeckt sein.

manno,wie soll ich das nur so schnell in die wege leiten. wollten am we verreisen.kann man so einen anwalt nicht noch nachträglich nehmen, wenn die versicherung sich querstellt. heute bekomme ich das sicher nicht mehr in die reihe.aber der versicherung werde ich die ansprüche schriftlich noch heute zukommen lassen.drückt mir mal die daumen !!!

Was war das denn für ein Gutachter? war der von der gegnerischen Versicherung???? Wenn ja würde ich sofort einen unabhängigen Gutachter aufsuchen. DIe gegnerische Versicherung arbeitet immer zu ihren Gunsten....
Daher VORSICHT!!!

Zitat von stella

manno,wie soll ich das nur so schnell in die wege leiten. wollten am we verreisen.kann man so einen anwalt nicht noch nachträglich nehmen,

Klar geht das. Du darfst nur keiner Regelungsvereinbarung zustimmen, die die gegnerische Versicherung von sich aus anbietet. Die wollen immer Vertragswerkstätten oder Gutachter vermitteln, die dann den Schaden runterrechnen und Du verzichtest auf wichtige Dinge wie Nutzungsausfall in voller Höhe. Wie schon von Scrattor geschrieben, hast Du dann die Wertminderung wegen Vorschädigung an der Backe.

Du kannst aber jederzeit einfach bei dem entsprechenden Anwalt anrufen - natürlich auch nachträglich. Er fragt Dich dann eine Art Checkliste zum Sachverhalt und wegen Deiner Ansprüche und Forderungen ab. Du gibst ihm dann nur noch die Eckdaten des Unfallgegners durch (Versicherung, Name, Kennzeichen). Er gibt dann umgehend der Versicherung bescheid, dass er mit Deiner Interessensvertretung beauftragt wurde und übersetzt Deine Forderungen aus einem eventuellen Gutachten in ein Anspruchsschreiben. Auf das reagieren die Sachbearbeiter meist ganz anders als auf eins von einer Privatperson. Nachträglich musst Du ihm noch eine Vertretungsvollmacht schicken, aber die meisten lassen Dich erstmal in den Urlaub fahren und lassen Dich diese später nachreichen.

Allerdings wird auch so die Zahlung durch die Versicherung länger auf sich warten lassen. Nach meiner Erfahrung dauerte es bei klaren Fällen mit Gutachten und klarer Schuldfrage (z.B. Auffahrunfall an Ampel, parkendes Auto angefahren) 1-2 Wochen für die erste Zahlung über mit üblichen Abzügen von 10-30%. Dann vergehen 1-3 Monate Hickhack wegen der Abzüge. Einige ärgert das zwar, weil sie für Reparaturen am Auto das Geld für ihren Urlaub hernehmen mussten und jetzt schnell die Erstattung für den Urlaub erwarten.

Aber ein guter Anwalt nervt Versicherungen oft genug, so dass Du auch hier besser stehst als durch eigene Anrufe bei einem Versicherungs-Sachbearbeiter, der ständig in Frühstücks-, Mittags-, Zigaretten- oder Kaffeepause zu sein scheint.

Einen Anwalt, mit dem viele Bekannte und auch ich selber sehr gute Erfahrungen gemacht haben, habe ich Dir ja per PN empfohlen. Örtliche Nähe des Anwalts spielt bei sowas selten eine Rolle, da alles telefonsich und auf dem Schriftwege erfolgt. Wenn die Schuldfrage klar ist, wagen die Versicherungen meist auch keine teuren Klagen.

Offtopic:

Zitat von Naikon

Versicherungs-Sachbearbeiter, der ständig in Frühstücks-, Mittags-, Zigaretten- oder Kaffeepause zu sein scheint

Wie wahr!! Das hab ich auch schon feststellen dürfen...

"Tut mir leid die sachbearbeitende Kollegin ist in Urlaub" - "Seit drei Wochen???" - "Ähm achso... warten Sie kurz. Bleiben Sie mal dran...SUSANNE!!! ...ähm oh ... ich verbinde doch kurz weiter. War nur in der Pause."

(Eigentlich ists ja nicht zum lachen )

danke an euch alle für tipps,anregungen und telefonnr! habe alles notiert und langsam lichtet sich das chaos stehe im urlaub mit gutachter ( ein unabhängiger übrigens, der aber mit unserem händler, wo das motorrad jetzt hingebracht wurde , bekannt ist), werkstatt (händler) und versicherung per mail in kontakt. sollte es sich schlecht entwickeln, muß ich von dort ggf kontakt zum anwalt aufnehmen . hast du naikon auch ne mail adresse von deiner ?weil mit dem handy aus dem ausland zu telefonieren wird sonst zu teuer. das letzte von scrattor ist schon arg realistisch. bin heute morgen ,als ich die versicherung anrufen wollte aus der warteschleife mehrmals zu einer befragung über eine fremdfirma weitergeleitet worden. hat mich fast gar nicht auf die palme gebracht
ciao an alle