Angststreifen will nicht schwinden...

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  • Ich sehe es so:
    Zuerst zu mir: ich bin 25 habe keine Freundin, daher auch keine Kinder und diesem Sinne auch nur die Verantwortung für mich selbst...
    Man könnte also sagen ich würde sehr gut in diese Sparte "Motor an-Hirn aus"-Fahrer passen...
    aber dem ist nicht so!
    Jedes mal wenn ich auf meine Erna steige, gehe ich nochmal in mich und mache mir klar, dass wenn ich nicht komplett konzentriert und vorsichtig fahre, es schlimm enden kann. Ich bin zwar keine Schnecke auf der Straße aber ich fahre nicht mehr als ich mir selbst zutraue und wenn dann probiere ich es stück für stück ganz sachte aus.... hier mal en bisschen mehr in die Kurve legen und ausprobieren wie sich das Motorrad verhält...die andere kurve die ich schon sicherer fahre mal mit mehr km/h fahren trotz der normalen Kurvenlage usw.

    Auch wenn ich mir Freunden ne Ausfahrt mache (was sich bei uns sehr anbietet da wir zwischen Odenwald und Schwarzwald wohnen) fahre ich auch immer mein "eigenes Limit"...wenn einer vorrausheizen will kann er das ruhig machen da wir immer nach der regel Regel fahren "Wenn eienr fehlt wird am nächsten markanten Punkt (Ortseingang, Kreuzung usw.) auf den Rest gewartet bis wir wieder komplett sind!

    Ich kann nur für mich sprechen aber ich finde: jeder der sich auf sein Motorrad setzt (egal wie alt und egal wie lang man fährt) sollte sich seinen Grenzen bewusst sein....

  • Da ist was? schiefeglaufen... :0plan

    Danke, Ritsch!

    Der teuerste = S100 ist, da der ergiebigste und am besten reinigende, der Testsieger. Fast 40,– gegen 10,- /Liter für den Louisreiniger, trotzdem gewonnen (17g <> 126g pro Einsatz). Ok, Zusammensetzung ist "Benzin unter Druck mit Tensiden". Gibt eben doch einen Unterschied zu Bremsenreiniger! ;}

    :?: Was ist denn schiefgegangen :?:

    Mö­gest Du im­mer das Dop­pel­te des­sen be­kom­men, was Du mir wünschst. :japan:

  • Na dass es in einem Tread ist der mit Kette nix zu tun hat!? :0plan
    Der in den ich das einefügt hatte war ein Kettentread... :yeah:

    Aber das muss man vermutlich als nicht EDV'ler nicht verstehen... :egal

    Beste Grüße
    Ritsch ;)

  • Auch wenn der Thread ein wenig älter ist, werden wohl viele (eher das Jungspundsegment :D) das gleiche "Problem" haben.

    Finde den Artikel sehr gut, da er vieles verdeutlicht und einem die Physik dahinter häher bringt. Zum Beispiel, dass man nicht mit 200 durch ne 70er Kurve fahren muss um maximale Schräglage (die die meisten von uns sowieso nicht erreichen werden können, da der Kopf nicht mitspielen will), sondern dass auch mit 60kmh die Kante Problemlos erreicht werden kann.

    http://www.motorradonline.de/fahrtechnik-un…rraedern/706154

    Ein Kurventrainig wäre da sowieso die beste Methode um das am eigenen Leib zu lernen, denn die Straße ist kein Ort um solche selbsternannten Maximalschräglagentrainings zu absolvieren.

    Allwetter-/Ganzjahresfahrer

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  • Will das Thema nochmal kurz aufgreifen :D
    Hab da eigentlich nie drauf geachtet, jedoch habe ich beim letzten Luftdruckprüfen hab ich zufällig dran gedacht :D
    Mich würde mal interessieren wieviel "Anststreifen"/"Sicherheitssreserve" oder wie auch immer man den unbefahrenen Teil des Reifens man nennen möchte, bei euch verbleibt :D
    Am besten mit welchem Reifen und Größe (falls ihr keinen 160er fährt :p).

    Allwetter-/Ganzjahresfahrer

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  • Ändern nichts, aber würde meine Neugier stillen :aetsch:
    Hab wie gesagt, eigentlich nie drauf geachtet, aber jetzt würd mich ein Vergleich doch mal interessieren :D

    Edit:
    Hippie
    Zwei doofe, ein Gedanke :D

    Allwetter-/Ganzjahresfahrer

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  • ;) @ Ina,

    die Krone für den Kilometerkönig/in auf der Erna kannst du nicht mehr Gewinnen. Du weist doch Grusel ist hier der :nr1 und bei den Versysten hier im Forum der 12er. :floet :harr ;)

    Grip ist wie Luft - beides vermisst man erst, wenn's nicht mehr da ist.... :yeah:

  • Ich habe den Artikel in der Zeitschrift gelesen und auch schon zwei mal online. Er erklärt zwar prinzipiell gut die Physik und auch Unterschiede nach Fahrstil und Motorrad, aber ich halte ihn nach wie vor für fehlerhaft, zumindest was die möglichen Schräglagen und den dabei gefahrenen Geschwindigkeiten angeht. Leider wird nirgends der Radius angegeben, auch ist nicht klar, ob die Reifen auch Betriebstemperatur hatten. Auch die Angabe der kombinierten Schräglage ist meiner Meinung nach ein Scheiß. Viel interessanter ist meiner Meinung nach das, was man im Kurventraining ausprobiert. Nämlich fahren eines Kreises mit gleicher Geschwindigkeit und unterschiedlichem Fahrstil. Da sieht man sofort, dass Drücken mehr Schräglage des Motorrads und Hanging-Off weniger Schräglage erfordern. Damit ist auch klar, dass man das Maximum an Kurvengeschwindigkeit nur mit Hanging-Off erreichen kann, da der Reifenrand in jedem Fall die limitierende Größe ist (wenn der Untergrund es überhaupt zulässt).

    Die Tabelle mit den Reibwerten und maximalen Schräglagen finde ich zwar zur Veranschaulichung gut, können aber keine generell gültigen Werte sein, denn dafür sind die Reifen und verwendeten Betonmischungen schon zu unterschiedlich. 50° bei kühlen Temperaturen und nass/feuchten Beton auf einem Parkplatz habe ich selbst schon auf einem Auslegermotorrad gefahren und auch im Training kürzlich war es richtig nass (Dauerregen) und auch da waren 40-42° auf dem Ausleger kein Problem. Der Beton dort war allerdings recht griffig. Ich würde ihn zwar noch nicht auf Rennstreckenniveau einordnen, aber auf jeden Fall auf Landstraße rau Niveau. Ach ja, ein Aspekt der im Artikel gar nicht vorkommt, ist die Neigung der Straße. Wenn die Fahrbahn in der Kurve nach außen abfällt, ist natürlich eher Schluss, als wenn die Fahrbahnfläche ansteigt. Das sollte man im Auge haben. Wenn man also üben will oder seine Schräglage steigern und es muss unbedingt im Straßenverkehr sein, dann sollte man mit einem rauen Stück Beton anfangen, wo man gute Übersicht hat, keine Ein-/Abfahrten in der Nähe sind, ebenso keine Überwege für Radler oder Fußgänger und die Kurven am Besten von der Fahrbahnneigung her optimal.

    Back to Topic: Ich schaffe es mental nicht im Straßenverkehr bis an den Rand zu fahren. Es gibt eine Serie von Kurven kurz vor meinem Wohnort, wo ich mit Gewalt den Reifen kurzzeitig bis fast an den Rand bekommen kann, dazu muss ich aber die Kombination mit teils weit mehr als 100km/h fahren oder man müsste enorm spät und abrupt umlegen, was mir noch immer Unwohlsein beschert. Im Normalfall fahre ich die Kurven in einer Geschwindigkeit, wo ich mich wohl fühle und vor allem auch bei Gegenverkehr kein Stress ausbricht, denn die Straße ist dort gerade breit genug für zwei PKW und die Bankette ist Rollsplit. Da auch zwei Bauernhöfe angrenzen, liegt oft Heu oder Dreck auf der Straße, das heißt ich gehe da lieber auf Nummer sicher. Das widerspricht dem abrupten Umlegen und auch der hohen Kurvenspeed. Im Straßenverkehr bleiben mir auf die Lebensdauer eines Reifensatzes links und rechts normal 5mm-10mm unbenutzter Fläche. Dabei ist da auch immer mindestens eine oder zwei Fahrten in den Alpen mit dabei, wo natürlich auch Kehren und steile Kurven vorkommen. Bei Kurventrainings ohne Verkehr und mit Sturzzonen komme ich mittlerweile bis an den Rand, auch weil man sich langsam ran tasten kann und eben nicht gezwungen abrupt dort landen muss. Absichtlich umwerfen wie die Profis und dabei die maximale Schräglage ausnutzen schaffe ich mental und von den Skills her nicht. Die drückende Hand arbeitet immer etwas gegen die nicht drückende Hand, wenn die Komfortzone verlassen wird ;)

    Da ich in der Praxis schon zweimal aha Erlebnisse nur durch Eigenverschulden hatte, versuche ich es eher ruhiger anzugehen (gelingt mir nur bedingt). Wenn man bei 120km/h auf feuchten schmierigen Untergrund gerät, dann noch eben eine ABS Bremsung reinhaut und im letzten Moment abknickt und dabei neben die Fahrbahn rutscht und auf dem Dreck neben dem Beton aus der Kurve kommt, rechts neben einem die Leitplanke mit Bäumen, denkt man ernsthaft darüber nach, ob es wirklich sein muss, den Angststreifen wegzubekommen. Nicht umsonst wird das Ding auch Vernunftstreifen oder Sicherheitsreserve genannt!

    Andererseits gibt es genug Strecken, wo man bei gutem Fahrstil und gemäßigten Geschwindigkeiten auch 50° plus erreichen könnte, wenn man es denn kann. Man muss Sie nur kennen. Da ich wieder nach Hause zu meiner schwangeren Frau und meiner kleinen Tochter kommen will, würde ich Kurven ohne Übersicht keinesfalls mit maximaler Schräglage fahren (wollen). 40° ist im normalen Straßenverkehr mehr als genug (imho).

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  • Naja, es soll halt allgemeinverständlich beschrieben werden, was im Großen und Ganzen so passiert. Die Zentripetalkraft als F gegen zu bezeichnen sagt eigentlich alles.

    Mich stört an dem theoretischem Geschwurbel ebenfalls der fehlende Praxisbezug. Es ist ein bisschen wie in der Schule, es wird einiges an Beispielen erklärt, was schließlich im Leben passiert bleibt letztendlich aussen vor.

    Abgesehen davon, dass ein leichtes Motorrad mit einem leichten Fahrer sogar die Reifenkante mit zur Verzahnung nutzen kann, ist das Ganze halt noch vielschichtiger und das wird eben nicht erwähnt, es ergibt sich der Anschein der absoluten Vollständigkeit. Reifengröße und vor allen Dingen Querschnitte Vorder- und Hinterrad, Fahrwerksgeometrie sowie Längsschwerpunkt haben ebenfalls einen nachhaltigen Einfluss auf die praktische Kurvengeschwindigkeit. Dazu kommt der Slide, der am Kurveneingang das Vorderrad etwas entlastet, weil die Kurvengeschwindigkeit eine Sache ist, wie lange ich für eine Kurve brauche aber schon wieder etwas ganz anderes sein kann. Der S20 in 120/70 17 übrigens ist so breit, dass er auf dem Track gefordert ganz leichte Schleifspuren innen links und rechts am Kotflügel der 2007er ZX10R hinterlässt. Reifengröße ist nicht Reifengröße. Und manchmal ist es eben nicht möglich das letzte Bisschen Lauffläche vehement zu nutzen.

    Aber das Ganze hat eben nix auf öffentlichen Straßen zu suchen. Da braucht es kein hanging off. Wenn man es kann, hilft die Beweglichkeit auf dem Motorrad und die Fähigkeit gedrückt oder hängend zu fahren entsprechende Gefahrenmomente zu meistern. Wer in großer Schräglage über die mit verlorenem Sand bestreusselte Landstraße fliegt, fliegt wirklich. Und wer die Straße vorher abscannt um gleich danach hin und her zu brettern, kann trotzdem eine unangenehme Überraschung erleben ...

    Ich wünsche mir: Scheißt auf den "Schisserstreifen" und geniesst das Motorradfahren egal was andere denken oder sagen!

  • Ich habe meinen Frieden mit der Sache geschlossen, seitdem ich Fahrer vor mir hatte, die ihre Karre legen und ich mit gleicher Geschwindigkeit 10 mm Reserve habe und der andere Fahrer fast an der Kante war.

    Reicht mir. Alles gut... :yeah:

    Free At Last:]

  • Kai Zen
    sehe ich genauso. Die theoretischen Grundlagen sind schon interessant zu lesen, um die Zusammenhänge besser zu begreifen.

    Letztendlich beeinflusst zumindest bei mir eher das Bauchgefühl meine Kurvenfahrten. Ferner wird man ja auch älter und vorsichtiger und bleibt weit unter seiner Grenzen.
    Wieso sonst stehen beim Motorsport junge Menschen auf dem Thron? Rein von der körperlichen Fitness her, könnte auch ein 45 oder 50 jähriger Fahrer noch Weltmeister werden.
    Ich vermute, es hat etwas mit der Risikobereitschaft zu tun.
    Hier bei mir auf dem Land kann Dich in und nach einer Kurve so einiges überraschen, könnte ein langsamer Trecker, Rollsplitt, Dreck etc. sein. Daher ist ein gewisses Sicherheitspolster schon ratsam.

  • Man sollte aber auch eines Bedenken.
    Schräglage und Angststreifen hin oder her, viele Unfälle passieren aber auch weil sich die Fahrer in einer Kurve verschätzen und sich dann nicht mehr schräglage zutrauen und stattdessen auf die Bremse gehen. Mit Bekannten folgen.

    Man sollte schon in der Lage sein 45 Grad schräge fahren zu können. Dieses ist kein Muss um cool zu sein und muss auch nicht in jeder Kurve sein. Wenns aber doch mal eng wird weil zu schnell, Kurve zu eng...dann ist diese "Reserve" die u.U. Lebensversicherung die man fahren können muss.

    Ergo um jedes Eck auf de rRaste schleifen muss nicht sein, aber man sollte es meiner Meinung nach trotzdem können.
    Es hat schon einige Kurven gegeben die man trotz vorrauschschauender Fahrweise böse unterschätzt hat

  • Zitat

    Rein von der körperlichen Fitness her, könnte auch ein 45 oder 50 jähriger Fahrer noch Weltmeister werden.


    Leider nicht. Weder der Kreislauf noch das Reaktions- oder das Koordinationsvermögen können auch nur ansatzweise mithalten.

    Vale mit seinen 37 Lenzen macht neben diszipliniertem Training viel über psychischen Druck und über seine Erfahrung, seinen unfassbaren Ehrgeiz und die bedingungslose Begeisterung fürs Motorradfahren wett. Aber die Uhr läuft gnadenlos, es grenzt an ein Wunder, dass er noch mitspielt. Kein ausgemusterter Rennfahrer wird sich ernsthaft für eine ganze Rennsaison mit den jungen Aufsteigern anlegen. Für ein beeindruckendes Gastspiel reicht's dann manchmal schon noch, aber mehr auch nicht.

    Es hat schon seinen Grund, weshalb es mir mittlerweile ausreicht, Bremspunkte bei 160 oder 200km/h und nicht bei 250 oder 270km/h zu setzen. Ja die Risikobereitschaft sollte mit dem Alter sinken, gleichzeitig sollte die Erkenntnis der schwindenden Fähigkeiten wachsen.

    Wir über 50-jährigen Routiniers sind eine sehr unfallträchtige Gruppe, weil viele sich eben dieser Erkenntnis verschließen.

  • @ Servus Michael,

    das hast Du aber super auf den Punkt gebracht. :daumenhoch:

    Grip ist wie Luft - beides vermisst man erst, wenn's nicht mehr da ist.... :yeah: