Gripverhalten bei kühleren Temperaturen

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  • Hi Leute,

    gestern war ich mit meinem MPR3 bei kühlen 10-15°C länger unterwegs und ich hatte mitten in der Tour an so manchen Stellen das Gefühl, dass er hinten ein wenig schmierte. Da die Pelle sonst haftet wie UHU kann ich mir nur vorstellen, dass das an den Temperaturen lag. Aber ich denke mir auch, dass es doch nicht sein kann, dass der Reifen bei diesen noch moderaten Temperaturen schon so nachlässt. Natürlich könnte das auch irgendwelche anderen Umstände gehabt haben, aber für mich war nix erkennbar.

    Was sagt Ihr dazu?

  • Hallo,

    die niedrigen Temperaturen sind sicherlich ein Grund dafür. Ich war Anfang Oktober nochmal auf dem Großglockner. Dort hatten wir auch sehr niedrige Temperaturen. Habe mit meinem Kollege das gleiche Problem gehabt. Wenig Grip... :thumbdown: (Ich: Pilot Power, Er: Metzeler M3)
    Ein weiterer Grund kann ein falsche Luftdruck sein.
    Wenn beides aufeinander trifft....schlecht....

    Grüße

  • Luftdruck .. liegt bei mir immer bei vorn 2,6 und hinten 2,9.

    Das macht sich natürlich bei sinkenden Temperaturen mit geringerem Grip bemerkbar, denn Michelin empfiehlt für die
    - alte F, wie auch für N und Versys: vorn 2,3 bar, hinten 2,5 bar
    - neue F: vorn 2,2 bar, hinten 2,5 bar.

    Kawa empfiehlt nur 2,25/2,3.

    Womit begründest Du Deinen höheren Luftdruckwunsch? Mehr gefühlte Stabilität?

    Dem hänge ich (auch) an: fahre im Sommer 2,4/2,6, mit Gepäck 2,4/2,7

    Jetzt im Herbst 2,3/2,5 .. mehr braucht's nicht :0plan

    2,6/2,9 bekommst Du jetzt nur "mit Gewalt" (=stärker (Raus-)Beschleunigen, stärker (Rein-)Bremsen, schneller Fahren) warm gefahren. das widerspricht wieder dem geringeren Grip bei den Temperaturen und erhöhtem Luftdruck :0plan

    der frühe Vogel kann mich mal :)

  • Als ich meine Erna kaufte, sagte mir der Händler auch, dass ich bei niedrigen Temperaturen, den Luftdruck etwas runternehmen soll

  • Wie wär´s mal mit Handauflegen? dann merkt man schnell, dass trocken und kalt (5°C) die Reifen weniger abkühlt als warm und nass -den von get naked und darchier empfohlene Luftdruck vorausgesetzt. Jetzt im Spätherbst fahr ich nach längerer Geradeausfahrt schon mal Schlangenlinie in der Ortschaft, um den Reifen an den Flanken wieder aufzuwärmen; hilft wahrscheinlich nix, aber sonst friert man ja fest, bei den momentanen Temperaturen.
    lg
    Gottfried

  • Ich hab bei mir Dunlop Roadsmart drauf, die halten relativ gut, seitdem ich den druck auf 2,2 bar vorne und 2,6 bar hinten erhöht hab. Trotz der relativ niedrigen temperaturen hier 5-15 °C

    Würde auch sagen das du einfach viel zu viel druck in den reifen hast.

  • Die Wichtigkeit des Luftdrucks ist mir ja bewusst, aber machen ca. 0,3 - 0,4 bar so viel Unterschied? Ich werd jetzt mal vorne 2,2 und hinten 2,6 ausprobieren. Die 2,6 und 2,9 hab ich vom Reifenhändler, der viele Motorradreifen montiert. Anscheinend haben die doch nicht so den Durchblick.

    Danke für den guten Tipp! :thumbup:

  • Gut das ich nun auch weiss das ich den luftdruck aendern sollte wenn ich dann mal bald zum fahren komme :p mein vater wusste zb auch gar nix davon das der luftdruck geaendert werden sollte. Aber gut das ich das nun auch weiss. :)

  • Moin Loide :hi

    Zu dem Thema gibt's zwar schon ein paar Treads:
    https://www.er-6n-forum.de/index.php?form…light=Luftdruck

    Aaaaber:

    Die einzigen Reifen die mehr als den von Kawa empfohlenen Druck brauchen, sind Bridgestone.

    Die Diskussion die jetzt und zur Zeit führen, bezieht sich auf die Übergangszeiten im Jahr. :kalt

    Im Hochsommer könnt, bei Soziusbetrieb solltet Ihr sogar, den Luftdruck leicht erhöhen, aber keinesfalls mehr als 10%.
    Egal ob nach oben oder unten.

    Eine weitere verheerende Rolle in diesem komischen Spiel, haben die Luftdruckprüfer an Tankstellen!

    Da ich seit Jahren einen eigenen kleinen Prüfer habe, mussten wir z.B. in diesem Frühjahr an der ENI in Canazei (Dolomiten) feststellen, dass der "Tester" sage und schreibe -0,4bar anzeigte!!! Wenn Du mit derart überpumpten Schlappen dann gleich anschließend den Fedaia hochbretterst, kommst Du nicht!

    Habe auch hier in D schon Tanken gehabt, die 0,2bar falsch angezeigt haben.

    Also klare Empfehlung: Kauft Euch einen eigenen Luftruckmesser, dann könnt Ihr Zuhause, vor Fahrtantritt, bei kalten Reifen, den KORREKTEN Druck festellen u. ggf. einstellen. :leuchte

    Was ich aber auch, als bekennender Niederdruckfahrer zugeben muss ist:
    Der Verschleiß, vor allem im Sommer, ist erhöht. :|

    Beste Grüße
    Ritsch ;)

  • .. machen ca. 0,3 - 0,4 bar so viel Unterschied? ..

    Und, ob!

    .. Ich werd jetzt mal vorne 2,2 und hinten 2,6 ausprobieren.

    .. besser nur 2,5 hinte (s.o.) Es sei denn, Du wiegst >100kg .. ohne. (Will ich jetzt nicht wirklich wissen.)

    Du meintest sicher 2,25 / 2,5bar...

    JA!!! folgenschwerer Tippfehler :0plan

    Ob diese 2,5 / 2,9-Mode, irgendwann noch mal auszurotten ist

    Mode? nun ja. Das liegt auch ein bisschen an den Sparfüchsen der Reifenindustrie: Für Moppeds wie meine 12er Bandit (schwer und noch schwerer und viel Leistung) gab es z.B. bei erscheinen des Z6 eine Sonderkennung mit stärkerer Karkasse mit Luftdruckvorgabe 2,5 bar. Vier Jahre später gab es ein Einheitsmodell ohne stärkere Karkasse (das selbe wie für 600erle) und Luftdruckvorgabe 2,9 bar.

    Vorreiter in dieser Sache war Michelin mit dem Pilot Power und Pilot Road. Lange Zeit Erstausrüster bei Honda führte das zu Vorgaben von 2,5/2,9 bei vielen Honda.

    .. Reifenhändler, der viele Motorradreifen montiert. Anscheinend haben die doch nicht so den Durchblick.

    Gut, dann wär' das auch geschwätzt :yeah:

    der frühe Vogel kann mich mal :)

  • bei kühlen 10-15°C länger unterwegs und ich hatte mitten in der Tour an so manchen Stellen das Gefühl, dass er hinten ein wenig schmierte. Aber ich denke mir auch, dass es doch nicht sein kann, dass der Reifen bei diesen noch moderaten Temperaturen schon so nachlässt.


    War am WE bei Tageshöchstemperaturen von +2°C auf dem feucht/nassen Klausenpass unterwegs ohne dass die Reifen schmierten. Ein festellbarer Grippverlust stellt sich bei meiner Erna erst bei -10°C auf den trockenen Passtrassen ein. Aber da reicht der Gripp immernoch für die normale Schräglage bis 21 Grad. Grössere Schräglagen sind nicht möglich, da die Winterkleidung und der ausgekühlte Körper keinen geschmeidigen Bewegungsablauf dafür zulassen.

    Selbst bei minus 20°C haben meine Motorradreifen von Michelin/Pirelli/Metzeler für eine normale Fahrt genügend Gripp und kein Schlupf.

    Eine Luftdruckveränderung in den Motorradreifen wegen den unterschiedlichen Aussentemperaturen ist nicht nötig, darum geben weder die Reifenherstellernoch Kawasaki in ihren Publikationen einen Hinweis darauf!

    Dass im Winter ein niederiger Luftdruck gefahren werden soll, gehörte vor Jahrzehnten zum guten Ton um bei frisch verschneiten Strassen eine grössere Auflagefläche zu erhalten, was den Gripp erhöhte. Seit 10 Jahren sind aber die Flanken und Laufflächen so stabil geworden, dass 0,3 Luftdruckdifferenz sich nicht bemerkbar machen. Selbst bei einem Druckunterschied von 0,6 verspühren die meisten Fahrer keinen Unterschied im Fahrbetrieb.


    Warum also deine Reifen schmieren, musst du im Bereich Fahrstiel und Verschmutzung suchen.

    Grüessli Tramper

    Stay safe all time

  • Danke Tramper. Was genau meinst Du mit Gründen, die auf dem Fahrstil beruhen? Meinst Du sowas wie zu starkes Rausbeschleunigen aus der Kurve? So schnell war ich garnicht unterwegs. Vielleicht waren es ja tatsächlich Verschmutzungen, die ich nicht richtig sehen konnte. Wer weiß.

    Deine Ausführungen mit dem Reifendruck sind wirklich interessant. Wem sollen wir denn jetzt glauben? :D

  • Tramper
    das man 0,6 Bar nicht spürt - gibt es meines erachtes nur bei BMW bei der man das Hinterrad nicht spürt und wie entkoppelt vom Hinterrad fährt. ( genau aus diesem Grund mag ich keine BMW GS & co.)

    0.6 BAR Unterschied sind bei den meisten Motorrädern schon deutlich spürbar.
    Aber des liegt ggf auch an den von dir genannte 21°als maximal Schräglage.

    Die Rhöner Schafe - alles Andere als lammfromm

  • Wem sollen wir denn jetzt glauben? :D

    Die Reifenhersteller geben den Reifendruck an, bei dem Reifen funktioniert und die positiven Eigenschaften besitzt. Je nach Zielgruppe (Motorrad Modell) werden unterschiedliche Reifendrücke für denselben Reifen (Dimension) angegeben.

    Die Motorradhersteller geben den Reifendruck an, bei dem die Reifen die meisten positiven Eigenschaften für das entsprechende Motorrad hat und liegt zwischen dem vom Reifenhersteller genannten Minimum/Maximum je nach Beladungszustand des Motorrades.

    0.6 BAR Unterschied sind bei den meisten Motorrädern schon deutlich spürbar.

    Ist nur die Frage für Wen. Die meisten Motorradfahrer werden den Unterschied nicht verspühren, obwohl z.B. beim Komfort ganz deutliche Unterschiede bemerkbar machen. Mach mal eine Umfrage an einer Tankstelle, du wirst staunen wie wenige Fahrer den korrekten Reifendrruck ihres Motorrades nennen können.

    Grüessli Tramper

    Stay safe all time

    Einmal editiert, zuletzt von Tramper (25. Oktober 2011 um 22:00)

  • Meinst Du sowas wie zu starkes Rausbeschleunigen aus der Kurve? So schnell war ich garnicht unterwegs.

    Es macht schon einen Unterschied, ob du bei 40 km/h im zweiten Gang das Gas aufreisst oder im 5 Gang bei 90 km/h. Je langsamer die Geschwindigkeit und je niederiger der eingelegte Gang umso grösser die Kräfte die ein Reifen auf die Strasse übertragen muss, wenn das Gas aufgerissen wird oder zu gemacht wird. Es ist äusserst selten dass ein Reifen schmiert, wenn eine runde Linie bei konstanter Geschindigkeit gefahren wird.

    Grüessli Tramper

    Stay safe all time

  • Danke Tranker, das war mir auch so schon klar. Aber vielleicht kennst Du ja die Situationen wo man einfach nicht genau weiß woran es gelegen hat, weil einem nichts besonderes aufgefallen ist. Es kann auch sein, dass ich auf meiner Tour einfach Pech hatte, dass das Gefühl paar mal aufgetreten ist. Aber es ist gut zu wissen, dass die Reifen keine Schuld trifft :)

  • Ich habe ja hier schon mehrfach meine Meinung kundgetan, dass ich an Eure "Rutscher" nicht glaube.

    Um das zu bestärken, noch etwas dazu, was vielleicht viele der "Rutschenden" nicht hören wollen: Ich bin jetzt schon einige Male im Rahmen mehrtägiger Treffen mit einem größeren Haufen des Forums unterwegs gewesen: Alpentreffen, Nordhessen bei Detlef, Fränkische Schweiz, außerdem auf einer Paartausendkilometertour mit Gruselwolf, Conny, Dieter, Lukas.

    Da reflektiert man natürlich das, was man das ganze Jahr hier ließt über Fahrkunst und Reifenrutscher und vergleicht mit dem, was man dann live sieht.

    Ich formuliere es mal so: In der schnellen Gruppe, in der ich jedes Mal mitgefahren bin (und in der trotz scheinbar rasantem Tempo keiner an (sein) Limit geht), jammert keiner über Rutscher. Nie!

    Frühmorgens, noch müde ;) beim Alpentreffen hatte ich auch die Vergleichsmöglichkeit zu anderen Gruppen, bei denen ich Dank mangelnder Fitness mitgefahren bin.

    Glaubt mir, die Reifen können mehr, als über 90 bis 95 % der User hier. Und die 5 bis 10% jammern nicht, s.o. :0plan

    So sehe ich's. Und jetzt schlagt mich! 8)

    der frühe Vogel kann mich mal :)

    2 Mal editiert, zuletzt von Get Naked (28. Oktober 2011 um 12:21)

  • Hallo,

    Zitat

    So sehe ich's. Und jetzt schlagt mich!

    wehe!


    Get Naked,

    vielleicht noch paar Worte von Dir, warum das so ist?

    Uwe

    Signatur entfernt von "jan_28".
    Das Forum ist politisch neutral und soll es auch bleiben.