O-Ring gerissen

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  • Hallo,
    mir ist heute beim Putzen aufgefallen, dass sich ein O-Ring meiner Kette verabschiedet hat. Ein zweiter ist gerade dabei kaputt zu gehen. Muss ich die Kette wechseln lassen oder überlebt sie noch länger?
    Habe mit ihr erst 11.000 km (Bj. 09) gefahren und sie nach allen 400-500 km gereinigt (Kettenreiniger) und neu eingefettet. Vor einem Monat hab ich einen Scottoiler eingebaut. Fahre nur bei schönem Wetter und vor dem Winter wird die Kette neu eingefettet und die Erna in der Garage verstaut.
    Schon mal danke für eure Hilfe!

    Einmal editiert, zuletzt von Bernado- (24. August 2011 um 11:43)

  • O-Ring?

    Das hat erstmal keine Auswirkung auf die Stabilität. Der dichtet ja nur ab, damit das Fett zwischen Bolzen und Rolle nicht rausläuft. Das wird es mit der Zeit also tun und das Kettenglied dort nicht mehr von innen geschmiert sein.

    Weiterfahren und nach jeder Fahrt mal nachschauen. Wenn die Rolle locker wird/bricht bzw. das Kettenglied fest wird, dann ist es Zeit für den Wechsel.

    Diese Stelle jetzt immer besonders schön gefettet halten.

    der frühe Vogel kann mich mal :)

  • das ist überhaupt kein problem

    genauso machen wie get naked gesagt hat.

    hab mit 12.000 km auch gemerkt das bei mir einige o-ringe abgehen aber selbst mit jetzt 18.000 fehlt der kette garnichts :)

  • Hallo miteinander

    Das mit den Dichtungen in den Ketten ist problematisch und wird zudem immer schlimmer. Leider finde ich auf die Schnelle keine eindeutigen Materialangaben zu den verwendeten Dichtungswerkstoffen in den beliebten O und X-Ring-Ketten, aber eines ist sicher... das Sonnenlicht (UV-Strahlung) trägt einen Großteil zum Verschleiß der Dichtungen bei, bzw. zu deren Sprödigkeit und Bruch.

    Kleines Beispiel aus der Praxis: Man nehme einen handelsüblichen O-Ring (meistens aus NBR) und verwende diesen zur Befestigung eines Fahrradtachos bzw. seines Nehmers an der Gabel. Nach 2 Wochen ist er spröde und reißt bei der kleinsten Belastung. Man muss das Fahrrad nur in die Sonne stellen. Natürlich kann man auch einen O-Ring einfach mal unter etwas Spannung auf die "Süd-Fensterbank" legen, er gibt ganz schnell seinen Geist auf. Das ändert sich auch nur wenig, wenn man O-Ringe aus FKM (Viton) nutzt.

    Was will ich damit schreiben... ganz einfach, wenn man jetzt zum Sonnenlicht noch Kettenreiniger hinzufügt, wird das destruktive Ergebnis beschleunigt. Die meisten Kettenreiniger bestehen aus den Stoffen: Benzol, Isopropanol, Pentan und Butan oder Propan als Treibmittel. Glaubt man den chemischen Beständigkeitslisten diverser Hersteller, so sind viele O-Ringe diesen Stoffen nicht wirklich dauerhaft gewachsen, zusätzlich noch die permanente UV-Strahlung und die mechanische Belastung... schon ist der O-Ring relativ schnell im Eimer. Wer jetzt noch richtig schnell seine Dichtungen zerstören möchte, der nimmt dann auch noch Kettenfett, welches gar nicht für z.b. O-Ring-Ketten geeignet ist.

    Liest sich bestimmt schlimm, ist es auch ! Für eine abgedichtete Kette benötigt man eigentlich keinen Kettenreiniger, im Gegenteil, der Reiniger ist sogar kontra-produktiv. Was will ich mit dem Kettenreiniger erreichen, eine Reinigung, ist schon klar. Diese Reinigung besteht im Grunde aus einer Fett-Lösung. Sollte nun ein Dichtring beschädigt sein, befördere ich ein fettlösendes Mittel zwischen Rolle und Kettenbolzen und zerstöre damit die gesamte Innenschmierung, die mindestens genauso wichtig ist, wie die Außenschmierung. Ein erhöhter Verschleiß ist der Dank für die so gereinigte Kette.

    Ich nehme zur Reinigung immer ein leichtes "Pflegeöl" (W40, Balistol oder ähnliches), funktioniert auch und ist ein reines Schmiermittel. Kette einsprühen, kurz einwirken lassen, mit Bürste (Hand / Nagelbürste) den groben Schmutz entfernen, dann noch mit einem alten Lappen drüber, sauber ist die Kette. Danach mit geeignetem Kettenfett einsprühen und Mopped für mindestens eine Stunde / besser die ganze Nacht, stehen lassen. Meines Erachtens gehören Kettenreiniger nicht auf/in eine Kette, sondern in die Regale der Geschäfte, die diese verkaufen.

    Gruß aus Braunschweig, Frank

    P.S.

    @ Bernado
    Ich würde die Kette jetzt häufiger und aufmerksamer betrachten. Auch wären noch kürzere Schmierintervalle hilfreich (nicht die Menge des Schmiermittels ist entscheidend, sondern die Häufigkeit des Nachschmierens). Evtl. fluchten auch Kettenrad und Ritzel nicht sonderlich gut, dann verschleissen u.a. auch die Dichtringe schneller, Ritzel und Kettenrad natürlich auch. Könntest du ja mal überprüfen ...

  • ich fahre ja schon lange mopped, aber einen defekten o-ring hatte ich noch nie. die letzte kette auf meiner bandit z.b. war 5 jahre und 48.000km drauf.

    dank profi dry lube würde ich das auch sofort sehen, da die kette ja völlig unverschmiert ist und immer aussieht, wie frisch gereinigt. wer pdl nicht kennt, fragt mich immer, ob ich meine kette trocken fahre.

    der frühe Vogel kann mich mal :)

  • Ja das haftet an der Kette, ist aber nicht wasserfest, sodass die Schmierung jede zweite Tankfüllung erneuert werden sollte. Es bleibt kein Schmutz an der Kette haften, da es eine Trockenschmierung ist.

    Nachteile sind:
    nicht wasserfest, nach jeder Regenfahrt erneuern
    Kette läuft etwas lauter, da der Fettfilm fehlt
    etwas teurer
    Kette kann an den Flanken Flugrost ansetzen, was aber nicht weiter tragisch ist

    Vorteile:
    Kette, Felgen und Heck bleiben sauber, was für mich die Nachteile überwiegt...

    Wichtig ist nur, dass die Kette vor der ersten Behandlung mit PDL richtig sauber ist, also gründlich reinigen. Dann erst einmal dick einsrühen mit PDL. Man sieht es kaum auf der Kette. Erneuerung nach etwa 500km und nach jeder Regenfahrt.

  • Kann mir mal einer der Fans den Nutzen von DryLube erklären?

    Das Zeug schmiert nicht, ist bei Ring-Ketten theo. auch
    unnötig.

    Die Drücke zwischen Rolle und Zahn kann es genauso wenig
    aufnehmen wie Kettenfett.

    Dafür wäre Montagepaste geeignet, aber das Zeug haftet nicht
    genug.

    Rostschutz ist nicht, oder nur minimal, vorhanden.

    Die Kette mach ich mit einem mit Petroleum getränkten Lappen
    sauber.
    Rostschutz ist im direkten Vergleich nach einer Regenfahrt
    nicht schlechter als mit DryLube.

    Gruß Jörg

  • Kann mir mal einer der Fans den Nutzen von DryLube erklären?

    ja, kann ich 8)

    Das Zeug schmiert nicht ..

    wie kommst du auf das schmale brett?
    was heißt denn schmieren? ein schmier- oder gleitmittel soll zwei sich aneinander reibende körper trennen. wirkstoff von profi dry lube ist polytetrafluorethylen (ptfe), besser bekannt unter dem dupont-markennamen teflon. teflon ist ein trennmittel .. und gar kein schlechtes, wie nicht nur der erfahrene single vom spiegeleier braten weiß.

    .. ist bei Ring-Ketten theo. auch unnötig.

    .. wenn man die kette nicht lange braucht, wie rennfahrer z.b.
    ansonsten sind die ketten ja nur von innen geschmiert gegen die innere reibung der kettenbauteile: bolzen, rollen, laschen. das von außen aufzutragende kettenschmiermittel trennt die rollen und laschen von den ritzeln.

    Die Drücke zwischen Rolle und Zahn kann es genauso wenig
    aufnehmen wie Kettenfett.

    oh doch!

    Dafür wäre Montagepaste geeignet, aber das Zeug haftet nicht
    genug.

    montagepaste wofür? reifen? für aluschrauben? oder was meinst du? wenn du hier so tief mit einsteigen möchtest, dann solltest du auch fachlich fundiert argumentieren .. oder halt nur fragen stellen.

    Rostschutz ist nicht, oder nur minimal, vorhanden.

    stimmt nicht. unter normalen bedingungen sieht meine pdl-kette immer aus wie neu. der dünne ptfe-film ist nur nicht so sehr wasserresistent, wie der fettbabbs. auch nach tagelangen regenfahrten in den alpen reichte es die kette nach dem trocknen wieder einzusprühen. es gab keinen flugrost oder mehr bisher.

    Die Kette mach ich mit einem mit Petroleum getränkten Lappen
    sauber. Rostschutz ist im direkten Vergleich nach einer Regenfahrt nicht schlechter als mit DryLube.

    petroleum ist ein guter kettenreiniger, der auch die o-ringe schont. hinterlässt aber einen ölfilm .. das ist dein rostschutz. allerdings ist dieser film tribotechnisch nicht so stabil wie ptfe, taugt also tribotechnisch nicht zum kette schmieren, nur als rostschutz.

    möchte man nach der petroleumreinigung wieder kettenspray oder ptfe auftragen, muss das petroleum vorher mit etwas kettenreiniger entfernt werden, sonst haften die sprays nicht.

    für einen umstieg von konvent. ketenspray auf profi dry lube ist petroleum besaonders geeignet. am besten nicht nur mit lappen, sondern mit pinsel und auffangwanne drunter.

    .. DryLube.

    achtung: ich habe einen gewltigen unterschied zwischen dry lube (von polo) und profi dry lube festgestellt. das billige dry lube taugt überhaupt nix.

    die unterschiede in der kettenpflege erkennt man halt erst nach langer zeit.

    ich bin bisher über 100.000 km mit dry lube-ketten gefahren. allerdings nur eine kette von anfang bis ende: bandit 1200, 130ps, 48.000 km. kette und beide kettenräder waren beim wechsel noch völlig ok. dummerweise hatte ein kumpel von mir (deutscher meister im shorttrackrace) gefallen an fahrwerk, übersetzung, motor und leistungsentfaltung gefunden und die karre probe gefahren: powerwheelies noch im vierten gang. das wars für die kette.


    warum ich pdl nehme: in erster linie, weil das mopped sauber bleibt. man kann auf der hinterradfelge staub wischen. dass die kette lange hält, ist ein willkommener nebeneffekt.

    der tribotechnische vorteil ist, dass an dem trockenen film kein staub/sand haften bleibt, der dann zwischen den laschen und zwischen kette und kettenrädern abrasiv wirkt. das ist wie bei zahncreme "extraweiß", da sind einfach mehr und größere putzkörper (=sand) drin .. wie an gefetteten ketten.

    der frühe Vogel kann mich mal :)

  • Tach zusammen

    Ich mache mal wegen "off-topic" meiner Antwort unter: sonstiges / Bekleidung & Sicherheit - Wartung & Pflege + Zubehör, ein neues Thema auf.

    Gruß aus Braunschweig, Frank

  • Jetzt ohne die einzelnen Stellen zu zitieren.

    Alle beweglichen Teile einer O-Ringkette werden durch die
    Dauerfettfüllung geschmiert.
    Schmierung von aussen ist eigentlich unnötig.

    Die Belastung zwischen der Rolle und dem Zahn sollt
    idealerweise durch eine Fettpaste (z.B. Fuchs Gleitmo WSP 5040) vermindert
    werden. Fettpaste wird z.B. bei Kardanverzahnungen oder Kupplungsverzahnungen verwendet.

    Ähnlicher Fall wie bei einem Kettentrieb. Geringe
    Geschwindigkeit zwischen den Reibpartnern, aber hohe Druckbelastung.

    Eine Ring-Kette verreckt selten durch Überlastung, sondern
    durch nicht vorhandene Schmierung der beweglichen Teile. Rost und Siff hat den Dichtring
    zerstört, Fett läuft aus und die Kette ist ruckzuck ungleichmäßig gelängt, da
    die Rollen Spiel bekommen. Da nützt auch kein Fett von aussen.
    Siff ist Kettenfett in Verbindung mit Straßendreck, nennt man
    auch Schmirgelpaste.
    Vermindert DryLube gut, da kaum Dreck haften bleibt. Wir
    haben das Zeug selber 3 Jahre benutzt (Nicht das billige von Polo).
    Rost kann DryLube nicht verhindern, also hat das Zeug auf
    einer Ring-Kette eigentlich nichts verloren.
    Druckbelastungen kann PTFE nicht wirklich aufnehmen, ist
    aber dafür auch nicht gedacht.
    Bau mal im PKW eine Kupplung mit dem Kram ein, 5000 km
    später bist du wieder dran.

    Warum die ganzen Diskusionen?

    Früher gab des geschlossene Kettenkästen, da hat man eine
    Kette ohne O-Ringe alle 20kkm in Fett ausgekocht und die Teile haben dann auch
    mal 60kkm gehalten. Die Mopeds hatten weniger Leistung dafür aber Fahradketten.

    Dann gab es mit Fett gefüllte Kettenkasten, da hat dann eine
    Kette auch mal 100kkm gehalten. Das Teil sieht halt scheiße aus, und war auch
    nicht immer dicht.

    Wir brauchen eine Kette die nicht rostet und an der kein
    Dreck anhaftet, sowie Dichtungen die ewig halten, dann hält die Kette locker
    ein Mopedleben.

    Funzt aber nicht, da die Dichtungen nicht halten.

    Gruß Jörg

  • Siehe den Thread hier

    Dichtungen aus PTFE wären nicht elastisch, daher wohl, da nicht abdichtend (was Abrieb bedingt), nicht geeignet. (Auch am Fahrrad hält eine Kette im Kasten am längsten… Eine, die stets quer läuft, mit niedrigen Trittfrequenzen bei hohem Krafteintrag, bei 3x9 - 3x7 Kettenschaltung am kürzesten.)

    Mö­gest Du im­mer das Dop­pel­te des­sen be­kom­men, was Du mir wünschst. :japan: