Mangels Schutzkleidung geringeres Schmerzensgeld

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  • Habe ich gerade auf Motorrad Online gelesen

    http://www.motorradonline.de/de/news/recht-…zensgeld/267835

    Finde ich vollkommen richtig. Es gibt halt nichts umsonst. auch nicht die Coolness nur in Jeans unterwegs zu sein.

    Warum wurde denn die Helmpflicht eingeführt? Um die Schäden durch Kopfverletzungen zu reduzieren und die damit verbundenen Kosten für Versicherungen und Krankenkassen zu senken.

    Das gleiche Prinzip dann aber nicht auf Fahrlässigkeit des Motorradfahrers anzuwenden, wenn es um die restlche Schutzkleidung geht, hielte ich für falsch.

    KAWASAKI VERSYS - my other ride is your sister!

    Versys 1000 GT 2015, Oxford Hotgrips, TomTom Rider (2013), Quicklock Trial II, Pilot Road 4, Scottoiler e

  • klar, dass man zum "motorradfahren" an sich die komplette montur anhat.
    doch "nur mal eben" in die stadt oder zur schule/uni (wo es nunmal keine möglichkeit gibt sich umzuziehen) ist das, gelinde gesagt, sehr ungeschickt.

    ich habe das thema schon im SV-Forum verfolgt und da streuen die meinungen auch sehr auseinander, wie es hier vorraussichtlich sein wird.

    abschließend wollt ich noch loswerden wie pervers die ganze geschichte eigentlich ist..da wird durchgebracht, dass die geschädigten selber (in dem fall motorradfahrer) im falle des falles weniger anspruch auf schadenersatz haben.. und was passiert.. der entschluss wird von bikern gefeiert?!

    :)

    Einmal editiert, zuletzt von svendetta (3. Oktober 2009 um 09:35)

  • Ich find`s gut!!!
    Ich bin noch nie ohne Schutzausrüstung gefahren und wenn ich nur fünf Minuten ums Eck
    bin...
    Mir graut es auch wenn mir in den Alpen die ganzen Biker ohne Handschuhe entgegen kommen
    (ist ja soooooo warm).
    Auch beim Sturz mit 50km/h kann das Bein ab sein, oder?

    Ich finde nur, dass sollte auch für Motorroller gelten!!!

    Andererseits müssen wir hier in Deutschland natürlich aufpassen, dass uns
    nicht bald alles Vorgeschrieben wird. Ist eben immer so ein Zwiespalt...

    Viel Spass bei der Diskussionsrunde :aetsch:

    svendetta
    ..und wenn`s nur die fünf Minuten zur Uni sein sollen...
    Es gibt super Motorrad-City-Sommerbekleidung. Ganz dünn, luftdurchlässig,
    aber mit Protektoren!!! Dann sollte man sich einfach überlegen,
    ob man sich nicht sowas als Zweitausrüstung kauft!!!
    Ich habe eine ganz dünne Garnitur für die Stadt und eine feste,
    dickere für die Tour!!!
    Ich denke das sollte es JEDEM Wert sein!!!

    2007 - 2015 Kawasaki Versys 650 Naked Bike Umbau :bye
    2015 - 2021 Honda Integra 700 DCT :bye

    2020 - 2023 Honda CRF1000 Africa Twin DCT  :bye

    2023 Honda Forza 750 DCT :yeehaa

    Einmal editiert, zuletzt von stivi81 (3. Oktober 2009 um 09:46)

    • Offizieller Beitrag

    na super, erst bekommt man weniger geld wenn man keine schutzausrüstung traegt und bald bekommt man gar kein geld weil man motorrad faehrt und das risiko 6 mal höher ist als beim autofahren.

    meiner meinung nach total bekloppt das urteil!
    wenn ich im auto nen feuerfesten anzug und helm trage mit "HANS" dann is mein risiko auch geringer, bin ich bald auch gezwungen das zu tragen?

    unfassbar sowas...

  • Zitat

    Original von svendetta
    klar, dass man zum "motorradfahren" an sich die komplette montur anhat.
    doch "nur mal eben" in die stadt oder zur schule/uni (wo es nunmal keine möglichkeit gibt sich umzuziehen) ist das, gelinde gesagt, sehr ungeschickt.

    Ungeschickt ist wohl in diesem Falle, wohl die Wahl des Verkehrsmittels, wenn man alle Faktoren berücksichtigt.

    Zitat

    Original von svendetta

    abschließend wollt ich noch loswerden wie pervers die ganze geschichte eigentlich ist..da wird durchgebracht, dass die geschädigten selber (in dem fall motorradfahrer) im falle des falles weniger anspruch auf schadenersatz haben..

    Der entstandene Sach- und Personenschaden (Heilungskosten) wurden bezahlt! Was nicht bezahlt wurde ist ein Bonus der über den entstandenen Schaden hinaus ging. Und was ist das für eine Moral, wenn nachweislich fahrlässig gehandelt wird, dass man dafür auch noch abkassiert?


    Zitat

    Original von stivi81
    Ich finde nur, dass sollte auch für Motorroller gelten!!!

    Gilt für alle motorisierten Zweiradfahrzeuge wie die Helmpflicht auch, sowohl in der Schweiz wie auch in Deutschland!


    Zitat

    Original von McBen
    na super, erst bekommt man weniger geld wenn man keine schutzausrüstung traegt

    Bist du wirklich der Meinung, dass man Geld bekommen sollte wenn man keine Schutzausrüstung trägt? Wie hoch sollte dann deiner Meinung die Belohnung sein wenn man z.B. keinen Helm trägt?

    Wer Grenzen überschreitet sollte sich über die Konsequenzen im Klaren sein, wer das nicht weiss wird trotzdem bestraft und niemals belohnt!

    Grüessli Tramper

    Stay safe all time

  • Man kann's mit Schutzkleidung auch übertreiben ;)

    Wenn ich mit dem Rennrad in den Alpen Pässe runterfahre habe ich als Schutzkleidung
    nur einen Helm und Handschuhe an - bei Geschwindigkeiten zwischen 60 und 90km/h.
    Und es macht Spaß - seit 30 Jahren (Susten Grimsel - Nufenen - Galibier - Stelio - Klausen......).

    Das habe ich im Hinterkopf, wenn ich Moped fahre und sehe es dann nicht ganz so eng wie der Papst :D

    Ich bin schon vor 30 Jahren mit meiner VESPA nach Italien - in kompletter Ledermontur mit
    Fiberglas-Integralhelm, Motorradstiefeln und Handschuhen - damals mehr als die meisten
    Motorradfahrer hatten........- aber dort bin ich dann auch mal mit Espandrillas, Bermudas,
    T-Shirt und ohne Helm zum Strand gecruist - war ein geiles Gefühl.......:lol
    In der Lederkombi hätte ich warscheinlich mit einem Hitzekollaps einen Crash gebaut.

    Wenn ich heute bei schlechtem Wetter mit Warnweste fahre - aber am nächsten Tag mit
    Birkenstocks zum Brötchen holen ist das meine Freiheit - und diese Freiheit ist es, was das
    Mopedfahren für mich ausmacht........


    :punk Micha :bier

    Es gibt ein Leben vor der Rente !!!

  • Diese Freiheit soll ja auch jedem gegönt sein. Nur sollte dann auch jeder mit den Konsequenzen leben können.

    Meine Meinung darüber:
    Zum Motorrad fahren gehört Schutzkleidung anziehen.

    Warum!?:

    Weil es soviele Idioten auf unseren Straßen gibt, die meinen sie sind die Größten.
    (Aussage: Ich habe seit 60 Jahren keinen Unfall gebaut) Antwort darauf : Weil andere Leute für dich mitdenken!!!

    Bestes Beispiel ist dieser Idiot mit seinem Porsche, der nun drei leben auf dem Gewissen hat (sofern er eines hat)

    Fazit für mich ist: Die Schutzkleidung herhöt das Überleben von "MEINER" Person. Und das ist mir mein Leben wert.
    Wenn andere da anders denken---- wie gesagt man muß im Leben mit den Konseqenzen leben.

  • Hi Leute,

    die Richter werden sich ja hoffentlich damit befasst haben ob mit Schutzkleidung überhaupt weniger Verletzungen entstanden wären. In diesem Fall ist es klar, das Knie kann gut mit Protektoren geschützt werden. Aber ob bei einem Crash mit einer Autostoßstange ein Protektor wirklich das Knie voll schützt wag ich zu bezweifeln. Wenn das Gelenk zwischen Motorrad und Auto gequetscht wird, denke ich, bringt auch ein Protektor nicht mehr viel.
    Da muss differenziert werden, ob Schutzkleidung die Verletzungen mildern oder verhindern hätten können - Dann ist das Urteil gerechtfertigt
    ABER wenn die Schutzkleidung eh nichts genützt hätte, dann darf man dem Motorradfahrer keine Schuld geben.

    Gruß


  • :super 100% Übereinstimmung :super
    Das hat es auf den Punkt getroffen (meiner Meinung nach)

    Aber bei diesem Thema werden wir wohl NIE
    auf einen gemeinsamen Nenner kommen... :floet
    Wobei ich glaube, dass viele die keine Schutzausrüstung
    tragen, Ihre Meinung ändern werden nach einem Sturz
    oder wenn Sie einen schrecklichen Unfall live
    sehen MUSSTEN!

    Freiheit hin oder her, ich habe bestimmte Verpflichtungen und
    Verantwortungen vor mir, meiner Familie und meinen Freunden
    (auch Vorbildfunktion für Kinder!)
    Mein Hobby ist schon gefährlich, aber es macht mir Freude!
    Und wenn ich durch Sicherheitsbekleidung das Risiko eindämmen
    kann halte ich das auch für wichtig!!!
    Ich möchte nicht, dass meine Frau mit meinem Kind in drei Jahren
    als Witwe zu Hause sitzt nur weil ich zu faul war Sicherheitsklamotten
    anzuziehen oder weil mir zu warm war...

    Ich habe mir jetzt auch (besonders für Stadtfahrten) eine coole
    Neongelbe-Motorradjacke von Held gekauft. Die fällt so sehr auf,
    dass jetzt noch bessere Überlebenschancen habe =)

    2007 - 2015 Kawasaki Versys 650 Naked Bike Umbau :bye
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  • Hier verbinden sich ja gleich zwei meiner Leidenschaften =) : Jura und Motorradfahren.

    Ich hab mal das Urteil im Volltext rausgesucht.
    Ihr müsst euch mal anschauen, welche "leichten" Beschwerden der Motorradfahrer geltend macht. Da stehen Sachen wie "wetterfühliges Bein" und dergleichen. Also ich hatte zuerst gedacht, der sei halbseitig gelähmt oder so, aber die paar Beschwerden wiegen nun glaub wirklich nicht so schwer, als dass man ihm 25.000€ Schmerzensgeld zusprechen müsste.

    Es ist also nicht so, dass der überhaupt kein Schmerzensgeld bekommt, weil er keinen Beinschutz trug, sondern sein Schmerzensgeld wurde nur auf 14.000 gemindert. Und 25.000€ find ich persönlich nun ja auch ziemlich weit hergeholt.

    Ihr kennt ja sicher die Klagen aus Amerika, wo Menschen Millionensummen abgreifen. Aber in Deutschland ist es grundlegend so, dass Schadensersatz nur so weit gewährt wird, wie auch wirklich Schaden entstanden ist. In Amerika ist das anders... da wird Geld zur Wiedergutmachung gezahlt und das lässt sich ja nicht einfach aufrechnen, daher entstehen völlig überdrehte Summen.

    Die Argumentation der Richter mit der sog. "allgemeinen Sorgfaltspflichtverletzung" wird auch oft angewendet. Und zwar immer dann, wenn der Kläger/ Beklagte ganz offensichtlich eine Dummheit begangen hat. Wenn der Vermieter vergisst im Winter zu streuen und der Mieter stürzt, wenn einer Betrunken aufm Bahngleis rumtorkelt und vor den Zug fällt. Da liegt immer eine Sorgfaltspflichtverletzung vor....

    Und genau das Gleiche hat das Gericht auch hier gemacht. Wer ohne ausreichend Schutz Motorrad fährt ist selber Schuld.

    Ist zwar ein wenig weg von der Realität, in der eben doch viele für die Fahrt zum Bäcker nur Schlappen anziehen, aber im Grunde einfach nur sauber und strikt runterargumentiert.

    Bedeutet es doch auch, dass man als Biker für seinen Leichtsinn selbst verantwortlich ist und niemand die Schuld in die Schuhe schieben kann.

    Nunja... schwierige Diskussion.

    Scrattor

    Wenn du alles unter Kontrolle zu haben glaubst, fährst du zu langsam - Mario Andretti
    -
    Der Geist ist willig, aber der Motor ist schwach
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    Lieber Hubraum, statt Wohnraum. =)


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    • Offizieller Beitrag

    meiner meinung nach sollte die summe vom entstandenem schaden "errechnet" werden und nicht danach in wie fern das opfer sich selber geschützt hat...

    über die summe selber kann ich mich nicht auessern weil ich mich damit nicht auskenne.

    aber als fakt ist es nicht vom gesetz vorgeschrieben schutzklamotten zu tragen. helm tragen hingegen schon, und der ist auch standartisiert.

    wer will mir den sagen wie "gut" meine schutzklamotten sind.

    ich habe von einer schwabenleder kombi bis hin zur "abriebfesten kevlar jeans" so ziemlich alles im schrank haengen.
    soll der richter dann entscheiden, och noe der hatte nur turnschuhe und ne "billige" lederjacke an, da bekommt er kein geld.

    aber wenn ich die schwabenleder trage werd ich zum millionär?

    vlt ist die aussage des topics einfach zu scharf formuliert.
    wenn der kerl zuviel geld wollte wurde des einfach nur nicht akzeptiert und damit begründet.

    meiner meinung nach darf der staat auch nicht zu sehr in meine freiheit angreifen was ich anziehen darf und was nicht.

    nachher darf ich nur noch in neon farben als michellin mänchen durch die gegend fahren weil ich sonst selbstverschuldung riskiere...

  • Das is natürlich auch ein interessanter Gedanke von dir.

    Wie wollen die Richter denn die Qualität der Schutzkleidung berücksichtigen. Weil eine Steigerung nach oben hin zu besserem Schutz gibts ja immer.

    "Ach der Kläger hatte "nur" eine Tourenhose an... mit einer renntauglichen Lederkombi wären die Verletzungen geringer gewesen."

    Nun, ganz so realitätsfremd wären die Richter vermutlich auch nicht. Man würde hier wahrscheinlich genauso mit der allgemeinen Sorgfaltspflicht argumentieren, was bedeutet:
    Ein "normaler"/durchschnittlicher/ alltäglicher Motorradfahrer wird nicht in einer Rennkombi zur Arbeit fahren. Aber er wird das auch nicht in Jeans und Halbschuhen.
    Zwar ist es nicht gesetzlich vorgeschrieben Schutzkleidung zu tragen, aber da es hinlänglich bekannt ist wie gefährlich motorradfahren ist, trägt ein umsichtiger Biker eben Schutzkleidung. Zumal ja auch ADAC u.ä. immer dazu raten ...

    Zitat

    Eine Schutzbekleidung hat die primäre Aufgabe, den Motorradfahrer vor den negativen Folgen eines Sturzes zu schützen bzw. diese zu vermindern. Aufgrund der Instabilität des Fahrzeugs ist der Motorradfahrer nicht nur bei Rennveranstaltungen, sondern auch im normalen Straßenverkehr besonders gefährdet. Deshalb empfehlen sämtliche maßgeblichen Verbände, die sich u.a. mit der Sicherheit und im Besonderen auch mit der Motorradsicherheit befassen, einen Schutz bei jeder Fahrt mit sicherer Motorradbekleidung. Entsprechende Empfehlungen findet man z.B. beim ADAC, beim Institut für Zweiradsicherheit (ifz), das zudem eine Statistik veröffentlich hat, wonach die Verletzungshäufigkeit gerade im Bereich der Beine bei etwa 80 % liegt, sowie des Deutschen Verkehrssicherheitsrates e.V. Letztgenannter hat im Jahre 2008 beschlossen, an die Motorradfahrer zu appellieren, Schutzkleidung einschließlich Protektoren zu tragen. Die meisten Motorradfahrer empfinden es heutzutage als eine persönliche Verpflichtung, mit Schutzkleidung zu fahren. Jeder weiß, dass das Fahren ohne Schutzkleidung ein um ein vielfaches höheres Verletzungsrisiko in sich birgt, wobei natürlich nicht verkannt werden soll, dass auch mit dem Tragen von Motorradschutzkleidung nicht jeglichen Verletzungsgefahren entgegengewirkt werden kann. Es kommt auch nicht entscheidend darauf an, zu welchen Leistungen das Motorrad letztlich in der Lage ist. Auch für „kleine Maschinen“ kann auf Schutzkleidung zur Vermeidung schwerer Verletzungen nicht verzichtet werden. Dass es ungeachtet von Überlegungen (auch in der EU) zur Einführung einer Tragepflicht von Motorradkleidung noch nicht zu einer entsprechenden normierten Festlegung gekommen ist, ändert nichts an der Tatsache, dass ein ordentlicher und verständiger Mensch zur Vermeidung eigenen Schadens eine Schutzkleidung trägt und er, sofern er darauf verzichtet, bewusst ein erhebliches Verletzungsrisiko im Falle eines Unfalls eingeht und es deshalb sachgerecht erscheint, im Rahmen der Bemessung des Schmerzensgeldes ein Verschulden gegen sich selbst schmerzensgeldmindernd zu berücksichtigen

    Ach eins noch: Praktische Relevanz wird dieses Urteil wohl kaum haben. Baut ihr einen Unfall mit dem Mopped und ist der Dosenfahrer klar Schuld (das klärt ja üblicherweise ja die Polizei) dann nehmt ihr euch nen Anwalt und fordert bei der gegnerischen Partei das Geld ein. Und die werden dann sicher nicht ein solches Urteil ausgraben... das ist in der Praxis viel zu aufwändig und kostenspielig. Da zahlen die Versicherungen lieber...

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  • Ja stellt euch mal vor, es gäbe eine DIN-Vorschrift für Motorradbekleidung:


    Sichtbarkeit - Protektorendämftung - Reißfesigkeit - Durchstichsicherheit - Keimfreiheit.......

    Und die würde bestimmt komplett 2500Euro kosten........


    Jetzt fährt da aber ein Einsteiger mit 'ner Billigkombi von Tante Louise und 'nem Helm

    von Aldi / alles zusammen für 499Euro und 99Cent.....


    - mehr gibt sein Konto leider nicht her -


    Und der bekommt nach so einer Rechtslogik dann nur 20% seines Schadens ersetzt !

    Also eine von 5 gebrochenen Rippen - und 1 Porzelanbeisser zu 4 Zahnlücken.......


    ?(


    OK - das war jetzt nur ein Horrorszenario aus einer anderen Welt.....!?!


    .............. ............. / Micha

    Es gibt ein Leben vor der Rente !!!

  • Leute, jetzt mal wieder etwas Ruhe in das Thema.
    Ihr müsst das Urteil auch komplett lesen.

    Der Schaden wurde anhand der aufgetretenen Verletzungen berechnet:

    Zitat
    "Selbst unter Berücksichtigung von Ausmaß und Schwere sämtlicher vom Kläger dargestellten Verletzungen und Folgeschäden erscheint nicht zuletzt auch unter Berücksichtigung des Umstandes, dass der Kläger an den Beinen keine Schutzkleidung getragen hat, ein Schmerzensgeld in Höhe von 14.000,00 € angemessen. Dabei orientiert sich der Senat auch zum Teil an ansatzweise vergleichbaren Entscheidungen, in denen Schmerzensgelder in einer ähnlichen Größenordnung für angemessen erachtet wurden."

    Dabei ist die nicht getragene Schutzkleidung nur ein Faktor, der gegen eine höhere Summe spricht. Das Gericht hat jedoch nicht gesagt, wenn er Schutzkleidung getragen hätte, dann hätte er die komplette Rente bekommen.

    Die Aussage "Es kann ohne weiteres davon ausgegangen werden, dass jedenfalls ein nicht unerheblicher Teil der am linken Bein erlittenen Verletzungen wie Prellungen und Risswunden, die eine umfangreiche chirurgische Wundversorgung erforderten, nicht eingetreten wären, wenn der Kläger auch an den Beinen eine Schutzbekleidung getragen hätte." ist nicht ganz unkritisch zu sehen, weil offensichtlich kein entsprechendes Gutachten eingeholt wurde.
    Aber inhaltlich abwegig finde ich's nicht.
    Wer ohne Handschuhe fährt, darf sich eben nicht über Schürfwunden an den Händen beschweren und dafür noch Schadensersatz fordern.

    Dabei spricht niemand von der Qualität der Schutzkleidung. Aber wer ohne fährt, geht bewusst ein Risiko ein, dessen er sich bewusst sein sollte.

    warum tun wir das ? weil wir's können !

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Wer ohne Handschuhe fährt, darf sich eben nicht über Schürfwunden an den Händen beschweren und dafür noch Schadensersatz fordern.

    und ich behaupte doch!

    es ist nunmal einzig und allein die schuld des autofahrers wenn der mich vom mopped holt!
    da is das auch scheiss egal ob ich brüchige knochen, kalten hintern oder kopfschmerzen habe...
    wenn er nicht gewesen wäre, wäre mir nix passiert...

  • ... und deshalb gehen die Juristen ja auch von "einem ordentlichen und verständigen Menschen" aus. :irre:

    Klar ist der Autofahrer schuld. Aber die Folgenmilderung ist nicht zu verachten. Wenn ich im Extremfall ohne Helm fahre (unabhängig von der Strafbarkeit) dann platzt mir der Schädel auch nur, weil der andere mich vom Mopped schießt. Ohne den Autofahrer kann man auch ohne Mütze total lässig von A nach B kommen.
    Aber das ist eben nicht das adäquate Verhalten im Strassenverkehr ...

    Ansonsten gilt wie immer:
    Verschiedene Meinungen müssen nicht zwingend unter einen Hut gebracht werden.

    warum tun wir das ? weil wir's können !

  • Tja und genau hier ist das Gegenargument des Gerichts mit der Sorgfaltspflichtverletzung:

    Ja der Autofahrer hat dich vom Bock geschossen und ja, wäre er nicht gewesen, wärst du nicht gestürzt. ABER wäre ein vernünftiger Mensch ohne Handschuhe gefahren? Nein! Wären Verletzungen entstanden, wenn du Handschuhe getragen hättest? Ebenfalls nein!
    Weil jeder normale Mensch mit Handschuhen fährt, erwarten wir, dass du das auch tust. Selbst, wenn es hierzu keine Gesetzesnorm gibt.

    Edit: Da war ich wohl ne Minute zu lahmarschig mit meinem Beitrag... =) :floet

    Wenn du alles unter Kontrolle zu haben glaubst, fährst du zu langsam - Mario Andretti
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    -
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    Einmal editiert, zuletzt von Scrattor (5. Oktober 2009 um 17:28)