Helm nach Sturz von der Sitzbank wegschmeissen?

Du siehst das Forum als Gast - als registriertes Mitglied stehen dir alle Forenbereiche zur Verfügung. Wir freuen uns auf dich!

  • Hallo zusammen,

    mein Helm (Shoei XR 1000) ist mir vor kurzem mal von meiner Sitzbank auf den Boden geknallt. Kann ich den noch benutzen, oder gibt es irgendwelche Test die man machen kann um zu sehen, das im inneren keine Risse o.ä. sind?

    Danke für eure Antworten...

  • Hallo JayJay1607,

    also in meinem Helm-Handbuch :lesen steht, dass ein Motorradhelm nur für EINE mechanische (extrem)Belastung gebaut ist - und er danach nicht mehr die Schutzfunktion übernehmen kann, für die er mal gebaut wurde.

    Daher kann ich dir nur empfehlen, dir einen neuen Helm zu kaufen, der noch keinen Schlag/Sturz absorbieren musste. - Was nützt dir ein "Alibihelm", der aussieht wie ein guter Helm, der deinen Kopf aber im Falles eines Falles nicht so schützen kann, wie ein neuer(ohne Mikrorisse o.ä.) es könnte. ;(

    Ist zwar ärgerlich, aber für deine Gesundheit besser. - Und wenn dir der XR1000 gut gefallen hat - noch gibt es den ja zu kaufen, z.T. schon zum Sonderpreis, da gerade aktuell der Nachfolger XR1100 auf den Markt gekommen ist.

    Gruß
    Peter

    PS: Ob Shoei auch einen "Schick den Helm ein und wir prüfen, ob er noch intakt ist"-Aktion (evtl. kostenlos) durchführt, weiß ich nicht - evtl. mal per E-Mail bei Shoei nachfragen.

    Einmal editiert, zuletzt von ERnie2009 (7. September 2009 um 16:18)

  • ok, Ernie hat sicher recht, aber ...

    jedem von uns ist doch schon mal der Helm vom Lenker, vom Spiegel, von der Sitzbank gefallen und ich glaube nicht daß deshalb wirklich wer einen neuen Helm gekauft hat.

    der Sturz des Helmes mit seinem reinen Eigengewicht aus 80 cm Höhe stellt sicher keine (extrem)Belastung dar.

    Aber gut, was soll man dem Fragestellen denn raten ?

    schwierig ...

    Gerhard

    • Offizieller Beitrag

    meiner ist jetzt auch gerade vom Lenker abgestürtzt. Man hab ich mich geärgert!!! Werde ihn aber trotzdem noch ein, zwei Jahre fahren. Der Hersteller ist bei einem Unfall dann natürlich nicht mehr haftbar, das ist klar.

  • hi,

    also mal ganz ehrlich: klar könnte man sich schwarz ärgern und sicher gehn wir alle davon aus, dass eh nix passiert.

    aber meiner meinung nach muss ein helm nach einem sturz auf asphalt egal ob nur vom lenker oder sitzbank und co. ausgetauscht werden. denn wenn wirklich der fall des falles eintritt und du stürzt und dann dein helm nicht mehr hält was er sollte, dann kann ich nur für dich hoffen, dass der sturz dann gelich so ist, dass du dich nicht mehr ärgern musst...

    sorry wenn ich das so sage aber was hast du davon, dass du dir jetzt 350 ocken sparst und später eventuell ne behinderung hast???

    und nur mal so: ich möchte bitte darauf hinweisen, dass verallgemeinerungen nicht angebracht sind. mir ist weder als sozius noch seit ich meinen schein habe der helm runtergefallen. ;)

  • Hey jetz geb ich meinen Senf auf noch dazu... bin der gleichen Meinung wie calitha das der Helm ausgetauscht werden soll. Seh ich generell bei der gesammten Schutzausrüstung so da sollte man kein Risiko eingehen.

  • Mein Helm hat zwei Unfälle überlebt und meinem Schädel gehts wunderbar, jetzt kam nur mal ein neuer her, weil die Mechanik beim zweiten Unfall was abbekommen hatte -.-
    Ich seh das net so eng mit den Helmen -.- Genauso wenig wie mit der Schutzkleidung, wenns danach geht, müsstest die Schutzkleidung nochmal extra in nen Schaufstoff packen, damit denen bloß nix passiert!

    MfG

  • Zitat

    Original von JoGerhard
    ok, Ernie hat sicher recht, aber ...

    jedem von uns ist doch schon mal der Helm vom Lenker, vom Spiegel, von der Sitzbank gefallen und ich glaube nicht daß deshalb wirklich wer einen neuen Helm gekauft hat.

    der Sturz des Helmes mit seinem reinen Eigengewicht aus 80 cm Höhe stellt sicher keine (extrem)Belastung dar.

    Seh ich auch so!

    “Es wird Wagen geben, die von keinem Tier gezogen werden und mit unglaublicher Gewalt daherfahren.” Leonardo da Vinci 1425-1519

    "Wenn Du zu langsam fährst, fällst Du in jedes Schlagloch. Fährst Du schnell, triffst Du nur jedes Dritte. Also Gas geben...." Aussage eines Truckers im Outback.

  • <"kann um zu sehen, das im inneren keine Risse o.ä. sind? ">


    Mach Dir weder Gedanken noch Sorgen!
    Dergleichen ist für jeden Helm schlichter Alltag.
    Bei einem Menschen entspräche das, mal auf ein
    Kopfkissen zu tippen.

    Ein Helm muss:
    "mit achzig gegen die Mauer"...aushalten!!

    Da ist rein gar nichts!

    Gruss,
    BB

    - Und ich sag da noch: "Hein!", - "Hein!!", sag ich, aber nein...
    - Es ist gemein, Blinden Stummfilme zu zeigen!!

  • dies nur zur Vollständigkeit

    Mein Helm ist auch schon runter gefallen und ich habe ihn nicht sofort ersetzt
    aber demnächst weil nach 3 Jahrenis er jetzt ausgeleiert

    Die Rhöner Schafe - alles Andere als lammfromm

  • Ich denke das ist schlichtweg ein Themenbereich, bei dem Theorie und Praxis absolut getrennte Wege gehen.
    Mir ist mein Helm mal beim Go-Kart fahren vom Motorblock gefallen. Das entspricht ca. 50 cm. Ein Kumpel meinte gleich "Oh je- jetzt kannste nen neuen kaufen."

    Ich antwortete nur "Ja Ja! Du mich auch! Sicher doch!" Und fahre den Helm heute noch. Die Theorie sagt hier klar: Ein Sturz pro Helm, egal wie schwer, und dann austauschen.

    In der Praxis sage ICH (das muss nicht jeder so machen), dass ich weder das Geld hab um mir andauernd nen neuen Helm zu kaufen, noch es für nötig erachte.

    Und mal eine ganz andere Frage: Setzt ihr euch jedes Mal aufs Motorrad und geht davon aus, dass ihr einen derart schweren Motorradunfall erleiden könntet? In den zwei Fällen, in denen ich unerfreulichen Bodenkontakt machen musste, kam es nie so schlimm, dass ich mit dem Helm derart kräftig auf den Bden aufgeschlagen bin. Da würde ich mir eher Sorgen, um die Beinkleidung und die Schuhe machen. Und nicht zu verachten sind gute Handschuhe. Denn was ist die erste Handlung bei einem Sturz? Man stützt sich ab.
    Schließlich ist es bei einem "Standardunfall", wie er meistens vorkommt, doch am häufigsten der Fall, dass man wegrutscht und eines der Beine unter dem Motorrad über den Asphalt rutscht.

    Alles andere sind wirklich schwerwiegende Unfälle, die allerdings nicht passieren, solange man nicht mit 130 km/h blind um die Kurve rauscht.

    Zugegeben: Das ist vielleicht ein wenig provokant, aber die Unfälle bei denen Biker übersehen werden passieren doch eher im Stadtverkehr und da fährt man (für gewöhnlich) nicht schneller als 50.

    Linke Hand zum Gruße

    Scrattor

    Wenn du alles unter Kontrolle zu haben glaubst, fährst du zu langsam - Mario Andretti
    -
    Der Geist ist willig, aber der Motor ist schwach
    -
    Lieber Hubraum, statt Wohnraum. =)


    278625_3.png

  • Ganz so einfach is des nu aber auch nicht Scrattor

    50Km/h = 13,88m/s is ne ganze Menge wenn man irgendwo einschlägt und
    keine ausrutsch oder knautschzone hat

    ab 10 x g wirds angeblich richtig ungesund

    50 Km/h sind bei 1 Meter Abbemsweg gleich einem Sprung von 10m Brett aber ohne Wasser ( 96g :omm)

    selbst bei 5 m sind es noch unangenehme 19 g

    aber meist verzögen die Beteiligten noch so das man meist mit geringeren Geschwindigkeiten, zumindest innerorts einschlägt


    Beschleunigung = ( Endgeschwindigkeit² - Anfangsgeschwindigkeit² ) / ( 2 * Weg )
    a = ( ve² - v0² ) / ( 2 * s )

    hier ein Link für die zu faul sind zum selber rechen ( aber bitte alles in Meter und Sekunde )
    http://jumk.de/formeln/beschleunigung-weg.shtml

    Die Rhöner Schafe - alles Andere als lammfromm

    Einmal editiert, zuletzt von Daniel.R.Olivar (7. September 2009 um 22:54)

  • Zitat

    Original von Scrattor
    Ich denke das ist schlichtweg ein Themenbereich, bei dem Theorie und Praxis absolut getrennte Wege gehen.


    Das ist das ledige Problem bei jeder Diskussion über Schutzkleidung. :irre:

    Zitat


    Und mal eine ganz andere Frage: Setzt ihr euch jedes Mal aufs Motorrad und geht davon aus, dass ihr einen derart schweren Motorradunfall erleiden könntet?


    Niemand bei Sinnen setzt sich auf's Motorrad um damit einen Unfall zu bauen, schon gar keinen schweren! :ditsch

    Zitat

    In den zwei Fällen, in denen ich unerfreulichen Bodenkontakt machen musste, kam es nie so schlimm, dass ich mit dem Helm derart kräftig auf den Bden aufgeschlagen bin.


    Das Blöde bei solchen Szenarien ist leider, dass einmal doof auf den Kopf fallen langt! Das bekommt man mit entsprechendem Pech auch bei Schrittgeschwindigkeit hin.

    Zur Schutzwirkung eines Helms ist es sehr wichtig, dass Außen- und Innenschale dicht aneinander liegen, damit Stoßkräfte auf einen möglichst großen Bereich verteilt werden. Durch jeden Stoß verformt sich die Innenschale (in der Regel aus Styropor) was zu (je nach Stärke des Schlages) zu mehr oder weniger ausgeprägten Punkten führt, wo die Kraft nicht mehr optimal (oder gar nicht) abgeleitet werden kann und die Schutzwirkung verloren geht.

    Zitat

    Original von JayJay1607
    Kann ich den noch benutzen, oder gibt es irgendwelche Test die man machen kann um zu sehen, das im inneren keine Risse o.ä. sind?


    Ob der Helm nun nach einem Sturz von der Sitzbank nicht mehr sicher ist, kann eigentlich nur durch eine Materialprüfung zuverlässig herausgefunden werden, alles andere ist Kaffeesatzleserei. Ein neuer Helm dürfte da wahrscheinlich billiger kommen.

    Was bleibt ist eine Risikoabwägung, die jeder für sich selbst machen muss. Es ist zum einen reichlich teuer, sich bei jedem Kleinkram einen neuen Helm zu kaufen, nur um für den Unfall der hoffentlich niemals kommen wird gerüstet zu sein.
    Zum anderen ist es aber auch reichlich dämlich, im Falle des Falles seinen Kopf nur deshalb zu verlieren, weil man im falschen Augenblick zu geizig war. :crash

    Ich persönlich würde meinen Helm nach einem einmaligen Sitzbankfall sehr wahrscheinlich weiterfahren, aber gleichzeitig gegenüber Sonderangeboten auch erstaunlich aufgeschlossen werden. Es dürfte bei so einem Sturz eigentlich nichts passiert sein...aber "eigentlich" und "dürfte" sind keine zuverlässigen Ratgeber. :denk

    Entscheide also selbst, die Entscheidung kann Dir niemand abnehmen. Aber merke Dir, dass Dein Helm ein "Gedächnis" hat und sich an den Fall noch "erinnern" wird, wenn Du ihn schon längst vergessen hast.

    All of life’s problems can be solved with two things—duct tape and WD40.
    If it moves and it shouldn’t, you need duct tape. And if it doesn’t move and it should, you need WD40. 8)

    Slogans_5.png

  • Jungs so wird das nichts :grmpf:

    Der Helm soll den Kopf vor Verletzungen schützen!

    Die Kernfrage ist daher wie schütz ein Helm zuverlässig vor Verletzungen?

    Von daher müssen wir mal Klarheit darüber verschaffen was sind Kopfverletzungen und wie entstehen sie?

    Schützenswert am/im Kopf ist vorallem das Hirn, denn ohne das Hirn funtzt ein menschlicher Körper gar nicht. Vor mechanischen Einwirkung wird das Hirn zuverlässig durch den Schädelknochen, der das Hirn vollständig umgibt geschützt! Dazu braucht es keinen Helm!

    Die meisten Hirnverletzungen passieren weil zu grosse Kräfte auf die Hirnmasse einwirken. Der körpereigene Schutz dafür ist die Hirnflüssigkeit, in der das Hirn schwimmend gelagert ist und sich zwischen der Hirnmasse und dem Schädelknochen befindet. Das Liquor kann Beschleunigungen von max. 10 km/h ausgleichen, liegt die Anprallgeschwindigkeit der Hirnmasse höher verdrängt das Hirn das Liquor und prallt gegen den Schädelknochen. Das führt zu Verletzungen des Hirngewebes, die von einer Prellung (Hirnerschütterung) bis zur kompletten Zerstörung der einzelnen Hirnzellen reichen. Die Innenpolster eines Motorradhelmes wirken zusätzlich im geringen Mass als Stossdämpfer bis etwa 25 km/h Anprallgeschwindigkeit. Da die Innenpolsterung keinen Schaden nimmt, wenn der Helm ohne Kopf auf den Boden knallt, ist von daher auch keine Einschränkung des Schutzes zu erwarten.

    Fällt ein Helm auf den Boden wird die helmschale und der schützende Lackauftrag beschädigt. Die Helmschale schützt den Kopf auf zwei Arten:

    - Schutzschicht zwischen Hinderniss und Kopf, dass kein direkter Kontakt zwischen den beiden entsteht

    - die einwirkende Kraft bei einem Aufprall gegen ein Hinderniss wird auf eine grössere Fläche verteilt und somit abgeschwächt.

    Im ersten Fall nimmt der Schutz des Helmes nicht ab, da immer noch gleichviel Material der Helmschale vorhanden ist resp. die abgeplatzte Farbe kein grosser Verlust ist. Der Schutz durch den Helm ist auch hier vollumfänglich gegeben!

    Im 2. Fall müsste die Kraft (entstanden beim Aufprall mit einem Hinderniss) genau auf den gleichen Punkt (wo der Helm beim Fallen lassen aufgeschlagen ist) auf der Schalenoberfläche wieder einwirken. Tut sie das nicht, ist der Schutz des fallengelasenen Motorradhelmes genügend.

    Die Helmschale verhindert effizient Schürfwunden an der Kopfhaut und verteilt die Kräfte auf eine grössere Fläche, dass der Schädelknochen erst ab einer Anprallgeschwindigkeit von mehr als 35 km/h Schaden nehmen (Knochenbruch) kann.

    Ob die Helmschale dermassen vom fallengelassen werden geschädigt ist, dass ein sicherheitsrelevantes Problem in Bezug der dadurch erhöhten Verletzungsgefahr besteht, ist einfach nachzuprüfen, in dem man mit dem Finger auf die Aufschlagstelle drückt. Gibt die Helmschale nicht merklich nach, im vergleich zu den unbeschädigten Stellen, ist die Beschädigung nicht Verletzungsrelevant!

    Achtung anders sieht es aus, wenn ein Helm bei einem Aufprall getragen wurde! Also ein Kopf im Helm war. Denn dann ist die Polsterung im Helm verbraucht und kann bei einem zweiten Ereigniss die geforderten Dämpfungseigenschaften nicht mehr erbringen! Resultat das Verletzungsrisiko steigt beträchtlich!

    Grüessli Tramper

    Stay safe all time

  • Wenn ich jedesmal nen neuen Helm kaufen würde, wenn der mal runterfällt, dann müsste ich aufgrund der hohen Kosten das Moppedfahren drangeben. Ich setze ihn nach einem Fall aus 80cm Höhe mit ruhigem Gewissen wieder auf.

  • Solange das Ding nicht bei einem Sturz getragen, wo nicht die reine Fall geschwindigkeit, sondern eine wesentlich höhere Bewgungsenergie vorhanden war, die zur Kompression der Dämmmaterialen führt, sehe ich daß genauso. Die Duro- und Thermoplaste der guten Helme, müssen das ohne Beeinträchtigung wegstecken können.

    Ich wäre arm, wenn ich bei jedem Runterfaller einen neuen kaufen müsste.

  • Weil man Ihn immer so blöd und sorglos auf`m Möppi ablegt, isser mir auch schon 3 mal runtergefallen. :grmpf: :grmpf:
    Da er aber immer noch auf der Rübe gut sitzt sind wir noch Partner. :P
    Euer alter Leon

    Es ist wenig Raum zwischen der Zeit, wo man zu jung und der, wo man zu alt ist.

  • Ab Oktober startet der bekannte Helmhersteller sein Schuberth Mobility Program. Wird ein Schuberth Helm bei einem Sturz beschädigt, bekommt man das selbe Helmmodell für 1/3 des Neupreises innerhalb von 3 Jahren ab Kaufdatum.

    Grüessli Tramper

    Stay safe all time

  • Für Schussel wie mich, ein Grund mehr zu Schuberth zu greifen... ;)

    Aber immerhin nimmt mein Helm nur Schaden, weil ich zu schusselig bin ihn irgendwo sicher abzulegen und nicht weil ich andauernd Unfälle bau. Ein kleiner Trost.

    Dieses Mobility Program werd ich mir dann mal näher anschauen. Kostet das denn einen Aufpreis wie es bei Garantieverlängerungen auch üblich ist?

    Wenn du alles unter Kontrolle zu haben glaubst, fährst du zu langsam - Mario Andretti
    -
    Der Geist ist willig, aber der Motor ist schwach
    -
    Lieber Hubraum, statt Wohnraum. =)


    278625_3.png