Hinterrad krumm? Möglichkeit zu Überprüfung?

Du siehst das Forum als Gast - als registriertes Mitglied stehen dir alle Forenbereiche zur Verfügung. Wir freuen uns auf dich!

  • Hallo liebe Motorrad-Freunde ;)
    ich wollte heute zum ersten mal meine Kette spannen, dabei ist mir aufgefallen, dass der Radbolzen (meiner Meinung nach) krumm drin ist. Auf der einen Seite ist der "Spalt" in Richtung nach hinten deutlich geringer, als auf der anderen Seite. Das sollte doch so nicht sein, oder? Weil laut diversen Videos, sollten die Abstände auf beiden Seiten gleich sein. Oder ist das bei der ER-6F anders? Muss ich mich hier an den beiden Bolzen, die nach hinten rausschauen orientieren? Oder an etwas ganz anderem?
    Kurzum: Wie kann ich sicher stellen, dass mein Hinterrad gerade drin ist?

    Zu meinem tollen "Händler" möchte ich deswegen eigentlich nicht, da mir dieser mittlerweile absolut nicht Vertrauenserweckend ist.

  • Was meinst du mit "Spalt"

    Den Abstand der Kettenspanner zum Rahmen?

    Also das die Steckachse Krumm sein soll würdest du ziemlich schnell beim fahren merken.
    Am einfachsten mißt du die Kettenflucht bzw. den Abstand der Kettenspannschrauben mit einem Linial oder einem Kettenlaser.

    Beim Linial misst man den Abstand von Schwinge wo die Schraube rauskommt bis zur Schraube. Die sollte natürlich auf beiden Seiten gleich sein.
    Ansonsten, mach mal bitte ein Foto von dem was du meinst, das Hilft bei solchen Sachen enorm :D

  • Danke für deine Hilfe! Ich glaube wir reden beide vom gleichen. Nur meine Ausdrucksweise war wohl etwas laienhaft :D
    Auf der einen Seite habe ich 3,3mm und auf der anderen 3,5mm...

  • Dann ist so gesehen das Hinterrad nicht fluchtig eingebaut und ausgerichtet.
    Du solltest dann die eine Seite mehr raus drehen bzw die andere ein Stück rein. Natürlich abhängig von der Kettenspannung.
    Deine Achse ist deswegen aber defintiv nicht krumm ;)

    Wenn man das zudem ganz exakt Prüfen möchte biette sich ein Kettenlaser an. Kostet nicht mehr die Welt und lässt einen die Kette exakt ausrichten.

  • Also war meine Annahme richtig und in dem Fall würde es ausreichen, den Abstand auf beiden Seiten gleich zu machen (und dabei die Kettenspannung zu beachten)? Oder ist diese Methode zu ungenau und man sollte auf jeden Fall mit einem Laser arbeiten?
    Wie wirkt sich im allgemeinen ein etwas (wie in meinem Fall 2mm) schräges Hinterrad aus?

    Schon jetzt: vielen Dank für deine Hilfe! Du hast mir sehr geholfen!

  • Also die Meßmethode ist "relativ" genau. Toleranzen gibts überall, mehr oder weniger stark.
    Und natürlich sollte das Lineal immer genau ausgerichtet werden und die selben Punkte zum Messen genutzt werden

    2mm können den Reifenverschleiß und Kettenverschleiß beschleunigen. Ebenso leidet der Bremsbelag da die Scheibe schräger sitzt.
    Die meisten merken Fahrtechnisch noch keinen großen Unterschied.

    Bei größerer Abweichung, meistens so ab 4 mm kommen dann Probleme beim Bremsen hinzu sowie das Rad fängt an gröber zu schlingern. Kurvenfahrten fühlen sich sehr komisch an, man bekommt das Gefühl die Fuhre bricht immer wieder aus Bei höheren Geschwindigkeiten fängt die Fuhre dann auch fix das Pendeln an.Ebenso leiden dann die Radlager.

    Die Lasermethode ist die genauste. Hierbei kommt jedoch ein andere Faktor noch hin. Mit dem Lineal misst man die Abstände der Spanner.
    Aber beim Laser misst man exakt die fluchigkeit der Kette vom Kettenrad zum Ritzel. So werden event. Toleranzen am Spanner/Schwinge ignoriert, welche zwar den gleichen Abstand zeigen würden jedoch trotzdem die Kette minimal ungleichmäßig laufen lassen würden (Die Abweichungen sind jedoch meist gering, also keine Panik ;) )

    Trotzdem stelle viele, mich inkl. fest, das eine Laser ausgerichtete Kette meist ein besseres, leichteres und ruhigers Laufen der Kette ermöglichen.
    Klar gibts auch einige die ne Hand zum Kettenspannen haben und das mit Erfahrung ebenso recht exakt hinbekommen.
    Mir persönlich fehlt da die Lust zu, ich nehm den Laser, richte danach fein aus und alles ist gut

    Einmal editiert, zuletzt von JPPeterson (20. September 2015 um 20:32)

  • Da bin ich ja jetzt erst mal beruhigt. Dann werde ich direkt mal die Kette spannen und dabei die unterschiedlichen Abstände korrigieren.
    Und die Methode mit dem Laser gefällt mir sehr gut. Mal schauen, ob ich mir für die nächste Saison so einen hole. Vielen Dank für den Tipp!
    Vielleicht erklärt das ganze auch, wieso ich in den Kurven immer so ein komisches Gefühl hatte und mich nie wirklich getraut habe, tief runter zu gehen. Wäre echt top, wenn sich das durch die Korrektur auch noch bessern würde

  • Da habe ich doch glatt ne Frage.
    Ich habe mir auch gerade so ein Teil gekauft und damit gestern meine Kette ausgerichtet. Klappt echt gut.
    Was nicht klappt ist, dass das Ding am Kettenrad hält --> ergo das hintere Zahnrad ist nicht aus Stahl bzw. amagnetischem.
    Ist das normal oder muss ich mal bei der Tante reklamieren, dass der Magnet nicht funzt??


    Nein, ich habe es noch nicht woanders probiert...Fällt mir erst jetzt ein.
    Aber wäre spannend zu wissen, aus was das hintere Zahnrad besteht

    Viele Grüße

    Andreas

  • Ich gebe mal zu bedenken, dass ein Ausrichten nach der Kette nicht zwangsläufig zu einem geraden Einbau des Hinterrades führt.
    Wenn sich durch das Lasermessen Zweifel an der Richtigkeit der Markierungen auf der Schwinge ergeben, sollte zunächst mal von der Schwingenachse ab nachgemessen werden.
    I.d.R. sind die Markierungen ab Werk sehr exakt angebracht und reichen völlig zum korrekten Einstellen des Hinterrades. Weicht da etwas ab, ist evtl. die Schwinge krumm oder der Rahmen verzogen.

  • Noch etwas genauer als der Kettenlaser ist das Ausrichten mit dem Laser einer entsprechenden Wasserwaage.

    Siehe ERnas Basteltipps!

    Mit beidem zusammen kann man bei Verdacht sogar Schäden durch Verzug auf die Spur kommen.

  • Ich gebe mal zu bedenken, dass ein Ausrichten nach der Kette nicht zwangsläufig zu einem geraden Einbau des Hinterrades führt.
    Wenn sich durch das Lasermessen Zweifel an der Richtigkeit der Markierungen auf der Schwinge ergeben, sollte zunächst mal von der Schwingenachse ab nachgemessen werden.
    I.d.R. sind die Markierungen ab Werk sehr exakt angebracht und reichen völlig zum korrekten Einstellen des Hinterrades. Weicht da etwas ab, ist evtl. die Schwinge krumm oder der Rahmen verzogen.


    Was ist ein Tampon ? In der Regel voll..... ( Zum Thema I.d.R. ) :harr
    Bei meiner Versys war es ein Strich bei der Erna von meiner Tochter sogar 1,5 Markierungsstriche unterschied rechts und links. Beide Motorräder neu und Unfallfrei. Jedes zweite Moped welches bei mir zum Reifenwechsel kommt hat das Kettenrad nicht fluchtend verbaut, merke, ich schreibe nicht das Rad, sondern das Kettenrad. Bei meiner Versys war nach 7000 km die erste neue Kette nötig, die nächste mit Laser justierte, hat dann über 30000 km gehalten und ist eigentlich nur vorbeugend getauscht worden. Ich bin nach wie vor der Meinung das die Einstellung mit einem Laser die schnellste und genaueste Einstellung ist.

    Gruß aus Nordhessen
    Detlef :hi

  • Hey, kann den Kettenlaser auch nur empfehlen.Meine Werke nimmt den auch.
    Wichtig ist ein sauberes Kettenblatt---ein Sandkorn oder dicker Schmodder kann die Messung verfälschen.
    Erstes Kettenkit ,19.000Km ,sieht noch Top aus---trotz Winterbetrieb.Ok mach die Kette oft Sauber.
    Differenz zur Schwingenmakierung---ca. eine halbe Makierung.Freihändig fahren 8) kein Problem.
    Glaube das die Kettenflucht wichtiger als die Radflucht ist----wer hat schon 2 Richtlatten für die Radflucht ?(
    Beste Grüße,V.

  • Dann ist es aber schon deutlich aus der Spur, selbst bei sehr sensitivem Fahrer ist das dann schon ein Zeichen für recht schief eingebaut. Die Straßen sind halt für den Wasserablauf geneigt, ne topfebene Fläche findet sich nicht leicht, also nicht ganz so eindeutig der Weg. Klar kann ich die Strecke in beide Richtungen fahren und muss annährend das gleiche Verhalten haben, aber dann sind es nach meiner Erfahrung in der Flucht schon deutlich mehr als 5mm Abweichung.


    Zitat

    Glaube das die Kettenflucht wichtiger als die Radflucht ist----wer hat schon 2 Richtlatten für die Radflucht ?(

    Ist sicher richtig, im Idealfall stimmt die Radflucht auch, wenn die Kettenflucht stimmt. Ist die Radflucht bei +/-1mm, aber die Kettenflucht stimmt nicht mehr ist entweder der Bock schief oder es handelt sich um ein Motorrad mit konstruktionsbedingtem Spurversatz (dann funktioniert auch das mit dem Freihändig nicht mehr.
    Man kann auch die Seiten bei bekanntem Spurversatz (meistens 0mm, aber eben nicht immer) abwechselnd messen, ist nicht so wild. Wer kein Richtscheid und keine Wasserwaage mit Laser hat, kommt dann nicht weiter, wird aber eh nicht so der Schrauber sein ...

    Deshalb kann man mit dem Kettenfluchtlaser und einer 60cm-Laser-Wasserwaage beim Gebrauchtkauf in 5 Minuten feststellen, ob das Motorrad insoweit nicht auffällig ist, weil eben beides passen sollte.