Wozu dicke Reifen???

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  • Hallo Leute,

    weil ich Grasdackel meine Versys erst ab April versichert habe, bin ich heute bei diesem wundervollen Wetter mal auf Töchterchens ER5 ausgeritten.
    Abgesehen davon das ich zu groß für das kleine Kraftrad bin, kann ich jetzt das ständige Grinsen von meinem Mädel verstehen, wenn sie mit ihrer Roten unterwegs ist.
    Da sind vorne 110/70H17 und hinten 130/70H17 Reifen montiert. Damit fährt man dermassen leicht und entspannt, das es die helle Freude ist.
    Dagegen ist meine Versys ein fettes Schwein. Und ihr hättet mal die Goldschwinge in der 180°-Kehre sehen sollen. Der arme Besitzer musste ein 8-Eck fahren, um da rum zu kommen.

    Jetzt frage ich mich, was das fürn Fortschritt sein soll, wenn dicke Reifen für gleiche Kurvengeschwindigkeit mehr Schräglage brauchen. Das bringt ja auch nicht unbedingt eine bessere Maschinenbeherrschung mit sich. Ich rede hier jetzt nicht von Vorteilen auf Rennstrecken, oder Autobahn. Nur die kurvige Landstrasse ist mein Thema.

    Bitte entschuldigt meine Zweifel, aber ich bin immer noch auf Zeitreise. 25 Jahre Motorradpause!

    Grüße vom See,

    Eki

  • Wenn du mal hinter ner z 1000 herfährst weißt du warum dicke reifen nötig sind:

    Mehr Fläche = mehr Kraftübertragung

    Wenn ich mit meiner Erna auf der Rille fahr (auf der landstraße) hat man mit nem 180er oder gar 190er einfach mehr Fläche auf der man fahren kann.

    Ab Reifengröße 200 relativiert sich das ganze dann, weil die Reifen dann nicht mehr schön rund sind, sondern eher eckig. Dann fährst du erst mal gar keine Schräglage und "fällst" dann über die Kante der Reifen. Sehr unschön zu fahren. Das gleiche tritt auch bei normalen-breiten reifen auf, wenn man mal 2000km autobahn gefahren ist :thumbdown:

    lg Max :punk

  • Optik u. technischer Fortschritt dürften sicher auch ne Rolle spielen... :yeah:
    Mode... :nr1
    "Dicke Dinger" zeigt mann - Frau auch doch immer gerne her... :strike :girl

    Beste Grüße
    Ritsch ;)

  • eki: ich hatte dasselbe gefühl beim "auswintern" meiner moppeds. allerdings fühlte ich mich auf der versys wie auf einem mountainbike, meine 12er bandit fühlte sich trotz z.t. extremer maßnahmen zur handlingsförderung deutlich sperriger an. es ist also mal wieder alles relativ :0plan

    breite reifen bringen vor allem mehr stabilität.

    mehr grip durch mehr austandsfläche ist bei flottem landstraßentempo dagegen kein thema.

    ich hatte mal eine gsx1100g, motor wie bandit, 278kg. die hatte einen 160er. die stabilität reichte auch für zwei incl. campinggepäck.

    man könnte also durchaus "abrüsten", wenn die optik für die kundschaft nicht zu wichtig wäre. der trend geht ja bei moppeds, wo optik eine rolle spielt eher zum 190er: z1000, speedy, cb1000r, dorsoduro usw. abrüsten traut sich honda bei der grauen maus: cbf1000. dazwischen steht ktm mit der superduke und supermoto mit 180er.

    ich denke, aus fahrdynamischer sicht würde ich auf einer 1000er heute einen 160er wählen. die versys würde ich nicht zu weit abrüsten: 150er.

    wobei die reifenkontur ja auch noch eine gewaltige rolle spielt: ich war ja verfechter des pipo (bin ich heute noch auf der bandit), aber nicht beratungsresistent und deswegen Grusels lobpreisungen des piro2 erlegen. und was soll ich sagen: diese spezielle michelindynamik holt aus der versys erst das potenzial. der piro2 macht die karre nochmal eine ganze nummer handlicher, weil er viel runder und vor allem an den flanken viel weiter rumgezogen ist. der pipo war ständig sofort auf der kante, der piro2 nicht.

    in der mittelklasse würd ich auch vorn auf 110 runtergehen. vielleicht würde aber Grusel wiedersprechen wegen reduzierter bremsperfomance. aber ich bin ja eher der "durchdenwaldcruiser".

    der frühe Vogel kann mich mal :)

  • Wozu braucht man
    > 1000 ccm
    > 100 PS
    > 10000 Euro Kaufpreis
    wenn der "gemeine" Motorradfahrer in 95 % aller Kilometerfälle doch maximal 60 PS abruft, also eine Leistung, die selbst mit einem 400er-Motörchen locker zu erreichen ist?

    Genau so: Wozu braucht man ein möglichst großes und teures Auto mit >100 PS/>15000 Euro/Verbrennungsmotor, um 25 km von A nach B zu kommen. Jeden Tag. Ohne Gepäck. Ohne Beifahrer. Und wozu eine Einbauküche für >8000 Euro?

    Tut alles seinen Zweck, aber das teurere, dickere, fettere ist meist schöner/besser/angenehmer zu besitzen, und wenn es nur um der Schwanzverlängerung Willen ist.

    Ne schöne Jrooß
    Rossi - mit dem 160er auf der V dermaßen zufrieden...

    PS: Stabilität, Kraftübertragung bei großen Leistungen (>80-90 PS) bei geringem Gewicht, Optik werden wohl die "Totschlagargumente" in diesem Fall sein. Und bei der Reifenindustrie der potenzielle Verkaufspreis, auch wegen der teureren Entwicklung auf immer höhere Anforderungen hin. Kartell?

    Valentino hat mit mir nix ze dunn - der heißt nun mal so, wie mein Spitzname seit über 30 Jahren lautet ;)

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  • 1. Seit wann steht in der Reibungsformel die Fläche????????????????? :lesen

    2. Die Aufstandsfläche ist ein Strich----bei schmalem Reifen ein "kurzer-breiter"
    bei breitem Reifen ein "schmaler-langer" :leuchte

    3. bei gleicher Anpresskraft ist bei beiden Reifen die Aufstandsfläche gleich

    :teach:

  • Lass ihn mal in ruhe. Er hat Recht. Rein physikalisch gesehen ist die Reibugskraft unabhängig von der Fläche. Aber je breiter der Reifen umso mehr Material hat der und umso mehr Material hat man zum runterrubbeln. Somit kann man den Reifen derber fahren. Deswegen haben vor allem Leistungsstarke Maschienen Reifen mit einer große Breite.

  • Also ich hab damals bei meiner alten Honda vorne 110 und hinten 120 drauf gehabt.
    Da aber neue Reifen drauf mußten hab ich das ganze ne Nummer größer genommen.
    Selbst der TÜVér sagte zu mir das die Maschine damit besser zu händeln ist.

    Im Sommer müßen bei meiner N auch neue Pellen drauf. Vorne bleibt Sie allerdings wie Sie ist
    und hinten bekommt Sie nen 180er drauf, allerdings muß ich das nochmal mit dem Baurat besprechen
    da das eigentliche Felgenmaß 5,5 sein müßte...
    Ansonsten müßte man auf ne Z750 Felge ausweichen. Fraglich nur ob der Durchmesser für die Steckachse
    und die Löcher für das Kettenrad den gleichen Lochkreis haben... :denk
    Denn sonst sieht der Reifen nicht breit sondern eher wie n Ei aus.... 8o
    Und wenn man Glück hat auch noch zu nem guten Preis:
    Felge Z750
    oder in der passenden Möp-Farbe
    Felge :liebe

    "Überhol ruhig, dich zu jagen macht mehr Spaß!!!"

    2 Mal editiert, zuletzt von Nadine155 (21. März 2011 um 14:31)

  • Ein breiter Reifen bringt im Alltag meist gar nichts.

    An der CBF 1000 F mit über 100 PS sieht man, dass ein modernes Motorrad ganz locker ohne 180er Schlappen auskommen kann.

    http://www.honda.de/content/motorr…1000f_daten.php

    Für den Bremsweg ist allenfalls die Breite des Vorderradreifens entscheidend.

    Aber auch hier liegt die BMW R 1200 GS mit einem 110er vorne ein fantastischen Bremsweg hin, 39,8 Meter, genauso kurz wie die 1250 Bandit mit ABS.

    Egal ob der Reifen 160 oder 180 breit ist, moderne Reifen werden IMMER so konstruiert ,daß wenn bei einer konstanten Kurvenfahrt die Reibung zusammenbrechen droht, IMMER zuerst der Hinterradreifen wegrutscht und dann erst der Vorderradreifen. Dass heißt wiederum, dass der Vorderradreifen extrem haftfähig ist und der Hinterradreifen weniger. Deswegen sind es ja bei 2-Komponenten-Mischungen also mindestens drei, die sich auf zwei Reifen verteilen. Siehe hier in einem Bild:

    http://www.michelin.de/de/front/affic…2005121250&ct=1

    Ein 180er Reifen mit einer Mischung für den Alltag hat in Schräglage
    auch keine Vorteile, die physikalische Grenze verschiebt sich dadurch
    nicht.

    Eher ist ein Nachteil zu verzeichnen, da bei gleicher Geschwindigkeit ein höhere Schräglage eingenommen werden muss (muss man mögen), dies erfordert wiederum eine andere Positionierung der Fußrasten und anderer Anhängsel bei der Konstruktion der Kiste.

    Einzig bei dem Thema "Frühes Rausbeschleunigen in Schräglage" kann der Breitreifen hinten bei einem normalen Motorrad Punkte sammeln.

    Der Vollständigheit halber muss angeführt werden, dass Chopper und Cruiser andere Gewichtsverteilungen beim Bremsen haben. Hier kommt dem Hinterradeifen eine größere Bedeutung zu. Während sich bei der ER die Verteilung ganz leicht auf 100 % Vorderrad und 0 % Hinterrad verteilt, kann es beim Chopper oft zu einer Verteilung von 70 Vorderrad und 30 Prozent Hinterrad kommen. Hier sind dann oft Bremsblockaden der Vorderräder zu verzeichnen.

    Wenn man mit der ER mal richtig in den Bergen unterwegs ist, kann schon mal beim Rausbeschleunigen das Hinterrad "wegschwimmen", aber meist nicht gefährlich. Dann wünscht man sich evt. mal einen einen 180er. Aber dadurch Handlichkeit verlieren ?????

    Will sagen: 180 sind zum Burnen schon zu gebrauchen, aber auf der Landstraße nicht zwingend notwendig.

    PS: Der MPR2 hat sowieso schon fast 170 Breite, hab ich mal gemessen, waren so ca. 168 mm

    PPS: Einen normalen 180er oder 190er Reifen kann man auch nicht mit einem Sportreifen vergleichen, deren Kontur spitzer ist und somit tatsächlich noch mehr Fläche in Schräglage auf der Straße liegt. Dafür leiden aber die Gerdaeauslaufeigenschaften.

    Einmal editiert, zuletzt von Gruselwolf (21. März 2011 um 20:51)

  • Na ich bin gespannt, wie das ist, wenn ich in 2 Wochen wieder die Versys in Betrieb nehme.
    Noch dazu mit dem Hinterrad an der Verschleißgrenze.

    Mittlerweile ist meine Yamaha RD400, an der ich gerade bastle wieder auf der Strasse (leider noch auf Leistungssuche, da sind ein paar PS noch im Dornröschenschlaf).
    Das gleiche Bild mit ihr. Die fährt auf dem sprichwörtlichen Kreidestrich, den ich im Kopf habe, wenn ich Kurven fahre.
    Noch ein wenig Fahrwerkstuning und sie ist genial zu steuern. Total lässig, wie schnittig das Teil um enge Ecken rum geht.
    Jetzt weiß ich wieder was agil ist. Das waren schon rattenscharfe Teile, diese alten Two-Stroker. Das war die Letzte ihrer Art. Noch mit Luftkühlung aber schon beherrschbarem Fahrwerk. Das Ende einer Evolution. Heute natürlich der pure Luxus, wenn man damit fahren will. Aber für den Artenschutz ist mir nichts zu teuer.
    Und am Treff bist du nie allein mit so einer Feile. Die zieht die alten Hasen an, wie das Licht die Motten. Das ist die reinste Peepshow, also Augensex halt.

    Grüße vom See,

    Eki

    Einmal editiert, zuletzt von eki (21. März 2011 um 21:35)

  • So, nun ist auch die Versys wieder im "Rennen". Und es ist genau so, wie ich es befürchtet habe. Das dicke DIng kümmert sich mit seinen dicken Schlappen (der Hintere ist auch noch reif zum Wechseln), um jeden Längsstreifen und jede Welle im Asphalt, so, wie ein junger Hund auf Spurensuche. Die RD mit den Kreissägenrädern fährt da stur drüber weg. Auch in Schräglage, wenns nicht allzu wild wird und das weiche Fahrwerk zu "Leben" beginnt.
    Jetzt muss ich irgendwie den Spagat schaffen, um mit beiden Motorradtypen klar zu kommen.
    Weil, die Yamaha ist ne alte Schlampe: Sie raucht, sie säuft wie ein Loch und sie schreit dauernd rum, aber der Spaß ist immer garantiert.

    Dennoch, für jeden Tag ist die Verse halt doch die angenehme Wahl. Nach wie vor!
    Vielleicht muss ich doch noch mal mit den Reifen spielen. Obwohl der MPR2 so toll bewertet wird.
    Jetzt weiß ich auch, warum manche BMW's im unebenen Geläuf so sakrisch schnell bleiben. Die fahren einfach auf schlankeren Sohlen rum.

    Ist das so einfach? Vielleicht braucht meine Grüne vorne "nur" ne größre Felge mit schmalerem Gummi drauf.

    Grüße vom See,

    Eki

    Einmal editiert, zuletzt von eki (4. April 2011 um 22:13)

  • Dickere Reifen machen sich vielleicht vor der Eisdiele besser.

    Paar Bekannte und ich selber auch haben unsere Ducatis (Superbike-Baureihe) extra von 190er Reifen auf 180er runtergerüstet, da sie so viel handlicher sind und viel besser in die Kurve wollen.

    Wenn ich mir meine Er 6 mit einem 180er Reifen vorstelle käm ich mir irgendwie überbereift und untermotorisiert vor da es absolut keine Notwendigkeit hat und mehr Nachteile mit sich bringt.

  • Ist das so einfach? Vielleicht braucht meine Grüne vorne "nur" ne größre Felge mit schmalerem Gummi drauf.

    nee, so einfach ist das nicht. das kannste auf ner suzuki v-strom 650 probe fahren: 110x19". das größere rad erhöht die kreiselkräfte und macht es wieder unhandlicher.

    im gelände ist das gewollt: mehr führung. aber auf der straße :0plan und zu einem 110x17" reifen solltest du auch eine 3,25"x17 oder 3,00"x17 felge haben. zuviel aufwand für wenig nutzen.

    der frühe Vogel kann mich mal :)

  • Hi eki
    Bitte nicht mit "Reifen an der Verschleißgrenze" argumentieren... :

    Stimmt, ein Unterschied, wie Tag und Nacht. An was man sich gewöhnen kann, wenn es nur langsam genug passiert und wie schnell man es auch wieder vergisst. Unglaublich.

    Trotzdem fahren sich die Kreissägenräder viel zielgenauer (zumindest mit der RD). Und für mich ist das wie Fahrschultraining.

  • nur, bisschen Gummi brauchts auch, weil nicht nur Reibung sondern Verzahnung!

    ALSO: vorn 110/70 auf 3"-Felge hinten 150/60 auf 4.5" Felge---OPTIMAL

    woher nehmen???

    und muss "nur" eingetragen werden!