Öltemperatur abgreifen

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  • Hallo Leute,

    ich liebäugle schon lange mit einer Öltemperaturanzeige. Zwei Varianten sind mir bekannt und wurden in den letzten 9 Jahren im Forum auch diskutiert:
    Sensor (mit integrierter Anzeige) an Öleinlassschraube oder Sensor in Ölablassschraube.

    Nachdem unsere Maschinen ja im Kaltzustand eine erhöhte Leerlaufdrehzahl produzieren, sollte zumindest das Steuergerät bereits irgendwoher eine Öltemperatur haben. Oder ist da ein fixes Intervall hinterlegt?

    Wenn temperaturabhängig: kann man das Signal abgreifen oder ist das gekapselt/unzugänglich?

    Falls jemand einen Sensor am Ablassventil montiert hat, welches Modell würdet Ihr empfehlen. Beim Louis tummeln sich zu Hauf Teile, wo in den Bemerkungen von abgerissenen Köpfen und schwachem Material berichtet wird. Gerade am Ablassventil ist das der Gau (Öl raus, Sturz folgt).

    Danke und Gruß,
    Thomas

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  • Einen Öltemperatursensor hat die ER nicht.
    Rechts vom öl-Schauglas etwas tiefer sitzend ist eine sogenannte Ölkanal Verschlussschraube, evtl kannst du da nen Sensor einschrauben.
    Die Öffnung ist eigentlich zum Manuellen Öldruck messen.

    Zur Leerlaufsteuerung wird wahrscheinlich die Wassertemperatur verwendet.

    Besitzer eines aerodynamischen, zweisitzigen, selbst fahrenden, kurvensuchgerät mit Adrenalingenerator.

  • Zur Leerlaufsteuerung wird wahrscheinlich die Wassertemperatur verwendet.


    Zur Leerlaufsteuerung wird wahrscheinlich die Wassertemperatur verwendet.

    Genau so ist es, die Kühlmittel-Temperatur ist der entscheidende Wert für die ECU (Motorsteuergerät). Der Spannungsbereich des Kühlmitteltemperatursensor liegt je nach Kühlmittel-Temperatur zwischen 0-5 Volt. ;)

    Meines Wissens nach, gibt es bei den Wassergekühlten-Motoren keinen Anschluss für einen Öltemperaturfühler/sensor.

    Grüße

    Toni

    Grip ist wie Luft - beides vermisst man erst, wenn's nicht mehr da ist.... :yeah:

  • Hm, schade :(

    Die Teile an der Ablassschraube sind mir zu riskant und bei den Dingern, die man in den Einlaß schraubt, steht in den Bewertungen bei Louis explizit von einer ER6F, dass das Ding nicht weit genug reinreicht und zu niedrige Temperatur anzeigt. Und laut Doku bis zu 40° Abweichung legitim...haha :)

    Ich habe irgendwo gelesen, dass das Öl länger braucht als das Kühlmittel. Das heißt jetzt aber für mich, dass nachdem die Leerlaufdrehzahl auf normal ist, das Öl ggf. noch gar nicht optimale Temperatur hat. Fuck. Ich habe ab und an schon aufgerissen, wenn die Drehzahl wieder auf normal war.

    Naja, kuck ich mal weiter. Eventuell finde ich noch ein gescheites Teil. Ansonsten verschwindet der Plan halt wieder in der Schublade.

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  • Hi :hi

    is dir sowas zu Analog? :harr

    Ich weiß, misst die Temperatur nur im Sumpf und ist nicht gerade gut ablesbar während der fahrt.

    Aber ich mein als Anhaltspunkt tuts das doch auch oder? :D

    Ich bin für Tempo 100, aber in unter 4 Sekunden :D

    neu2v6su8.png

  • Ich habe den auch und erst ab 80' wird mit mehr Drehzahl gefahren.
    Im Winter nach 15 km erreiche ich aber oft nur 65'
    Deswegen Wechsel ich jetzt mal auf SpikER s Creation das 5w 50....

    M.m nach gibt es keine bessere Position bei der ER zum Abgriff. An der Ablasschraube werden mit Sicherheit 20-30' weniger gemessen als am Zylinderkopf. Da ist es immer gut zu wissen, welche Temparatur das Öl im Mittel hat.

    Zeigt mir das Thermometer dort mehr als 110,120' an ist es Zeit Gas wegzunehmen, was auf der AB ab dauerhaft 8000 Rpm der Fall ist. Bei der F wohl noch früher....

  • Nein, es ist mir nicht zu analog, sondern ganz im Gegenteil wollte ich zunächst genau so ein Teil kaufen, aber 30-70€ für eine völlig ungenaue Angabe? Funktioniert das Ding denn bei Dir (kommen Temperaturen >80°C raus)? Welches Modell hast Du denn?

    Aber es wäre besser eine Anzeige im Cockpit zu haben. Ich fahre viel Landstraße und da müsste ich dann erst mal stehen bleiben um zu schauen. Die erste Ampel oder Abzweigung wo ich ev. stoppen muss kommt nach >10km, d.h. da ist dann das Öl sowieso schon warm.

    Das viel größere Problem sind die Aussagen bei Louis zu so einem Teil:

    Zitat

    Teuer und nicht wirklich gut.
    Kawa ER-6F
    Fühler reicht nicht bis ins Öl...

    Zitat

    Suzuki Gladius
    Erstellt am 26.02.2011 13:05 Uhr
    Qualität ist sehr gut. Dennoch nicht geeignet für dieses Bike.

    Denn der Messstab reicht nicht bis in den Ölsumpf hinein und wird auch nicht mit Öl im Betrieb benetzt.

    Folge: Die Temperatur steigt nicht über 40-45 Grad.

    Und was mich schockt: In der Bedienungsanleitung wird beschrieben, das die Temperatur bis zu 40 Grad Celsius abweichen darf.

    Mit einem Sensor könnte ich mir eine Anzeige rechts im Cockpit machen. Wäre optisch schöner als das Teil an der Seite und besser zu sehen. Hier aber wie gesagt das Problem, dass in den Kommentaren häufig der Kopf abgerissen ist.

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  • Ich habe gerade auf Amazon [Anzeige]gesehen, dass der SpikER die wohl auch hat.

    Zitat

    Bin hoch zufrieden, es ist ausgesprochen genau, sehr gut verarbeitet, kein Grat am Gewinde o.ä.,
    passt an der Kawa (ER6f MJ `14) wie versprochen.
    > Sehr empfehlenswert!!

    Nachtrag: Gruß vom SpikeER

    Scheint also in aktueller Version gut zu funktionieren.

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  • Kannst du aber auch nicht während der Fahrt ablesen...

    Hat die Kawa keinen Anschluss für eine Öldruckmessung? Das Gewinde wird bei anderen Mopeds gern für Temperaturfühler genommen.
    In einem anderen Forum haben wir dann Adapter aus POM gebaut, damit die Motorgehäusetemperatur die Werte nicht so sehr verfälscht. Windschutz kam auch noch drum.
    Die Anschlüsse sind gern ausreichend groß für solche Basteleien (bei einigen Suzuki zB M14x1,25).

    lefty loosey, righty tighty

  • Ich hab nochmal meinen Kumpel bezüglich des Messstabs von RR beefragt und der ist echt zufrieden damit, hat auch mal nach ner langen Fahrt mit nem (seinen Angaben nach) genauem Thermometer nachgemessen und hatte nur 4 Grad Unterschied - denk das kann man lassen.

    Ich bin für Tempo 100, aber in unter 4 Sekunden :D

    neu2v6su8.png

  • Gerade mal geschaut...das ist der Anschluss, den man für den Fühler nehmen kann:
    http://www.manualslib.com/manual/829375/…0.html?page=294
    Gibt von Kawa sogar einen Adapter...mit etwas Glück gibt es dann dafür passende Fühler.
    Nicht optimal, weil nicht temperaturentkoppelt, aber spart dafür Bastelei.

    Bevor man sich um nen Baum wickelt weil man sich während der Fahrt nach dem Einschraubtemperaturmesser verrenkt doch lieber ne kleine Anzeige (kann man ja mit LED´s machen für die relevanten Bereiche) im Cockpit verbauen.

    lefty loosey, righty tighty

  • Die Stelle ist für die temporäre Kontrolle des Öldrucks, nicht der Temperatur vorgesehen.
    Der Hinweis: "Apply a non-permanent locking agent to the oil passage
    plug, and install it" deutet darauf hin, dass ein dauerhaft installierter Öldruckgeber den Öldurchfluss behindern kann. Heikles Thema.

    Universelle Öltemperatursensoren für Zusatzinstrumente mit analoger oder digitaler Anzeige werden als Ersatz für die Ölablasschraube, wie ja schon genannt, vielfältigst günstig angeboten. Hochwertige Produkte aus dem Motorsport sind bei regelmäßiger Kontrolle eigentlich auch nicht problematisch, solange man nicht hängen bleibt.

    Ich spare mir den Aufwand und investiere in gutes Motoröl und regelmäßige Wartung und Pflege. Zusatzinstrumente kommen aus Zeiten empfindlicher Motoren, bei denen Früherkennung essentiell war um vor kapitalen Schäden zu bewahren. Wer also nicht getunt hat (Nockenwelle etc.) muss dafür nicht Geld und Zeit verlieren und an Gewicht und Fehlerquellen gewinnen, finde ich...

    • Offizieller Beitrag

    das Thema mit den analogen Temp-Anzeigen im Einfüllstutzen hatten wir doch schon öfters. Ergebnis war immer das gleiche: Nach zwei Wochen schaut da keiner mehr hin weil die Position völlig ungeeignet ist. Das Geld kann man sich echt sparen.

    Wir hatten das Thema auch beim Auto immer wieder. Dort gab es hauptsächlich drei Varianten: Ölmessstäbe mit Sensor (ungenau, lose Kabel), Ölablassschraube mit Sensor (genau, empfindlicher Anschluss), Adapterplatte für unter den Ölfilter mit mehreren Anschlüssen (sehr genau, universell).

    Es gibt bestimmt auch eine passende Adapterplatte für die Kawa. Aber die Lösung von Lord Schorsch hört sich gut an. Sensoren mit 3/8"-Gewinde sind erhältlich. Bleibt eigentlich nur die Frage ob der innen den Durchfluss nicht behindert.

    EDIT: Da war der Kai schneller... :sleeping:

  • Muss mich hier mal korrigieren: Ich habe nicht den auf dem Bild gezeigten, sondern den RR.
    Gernot hatte den in einer Rezension ja schon beschrieben.
    Die Temperatur erreicht 120' und mehr, Zwischenergebnisse sind auch plausibel also scheint Kontakt zum Öl ausreichend da zu sein.

    Vom Blick her entspricht das dem, als wenn man in einen nach unten fixierten Lenkerendspiegel schaut.

    Richtig ist auch, dass man immer seltener draufschaut.
    Irgendwann hat man es im Gefühl.

    Wenn die Temparatur schnell ansteigt ist es übrigens meist eh zu spät noch etwas abzuwenden.

    Also warum da investieren und basteln an Stellen mit potentiellem Risiko ( Öldruck kontrollschraube) , wenn man es auch einfach haben kann.

    Bisher hat das Teil folgende Erkenntnisse gebracht:
    ER ist für dauerhaft >170 nicht geeignet, da das Öl zu heiss wird.
    Im Herbst/ Winter bildet sich am Schauglas Kondenswasser, da ER bei 15 Km nicht warm genug wird ( Öl<65')


  • Bisher hat das Teil folgende Erkenntnisse gebracht:
    ER ist für dauerhaft >170 nicht geeignet, da das Öl zu heiss wird.
    Im Herbst/ Winter bildet sich am Schauglas Kondenswasser, da ER bei 15 Km nicht warm genug wird ( Öl<65')

    Das tut aber jedes Moped, und vorallem Kondensatabsetzungen bei nicht heißem Öl.
    Deswegen gibt es ja die W50 und W60 Öle um auch Dauer-Highspeed zu ermöglichen und den grundsätzlichen Rat im Winter Kurzstrecken zu vermeiden bzw mind. einmal die Woche die Kiste richtig heiß zu fahren.

    Wenn die ER kein Highspeed mit dem richtigen Öl abkönnte hätts meine ER sicherlich nach Runde 30 in Zandvoort den Motor gekostet ;)
    Und da war sie ja nicht nur einmal :yeah:

  • Bei vielen Motoren nehmen die Statorwicklungen der Lichtmaschine als erstes Schaden, wenn das Öl zu heiß ist.
    Deshalb taugen die Fühler im Ölsumpf und die nur ins Gehäuse geschraubte nur bedingt viel. An der LiMa hat es meist 20° mehr...und bei 140° gibt der Lack (zumindest war das bis in die 90er so) auf.

    lefty loosey, righty tighty

  • Ok. Aber was ich mich so frage:
    Wird das Öl bei dauerhaft 8000 Rpm wärmer als auf der Rennstrecke, wo man wohl zwischen 6 und 8000 fährt und ggf auch mal Teillast und Schubbetrieb hat?

    Ah Lord Schorsch, jetzt habe ich ne Erklärung warum der Lack an meinem Zylinder abblättert :harr

  • Jetzt mal auf Zandvoort projeziert, fährst du zwischen 6-10k Umdrehungen auf der Renne.
    Dort gibt es aber keine wirklichen Abkühlzeiten und der Motor wird durch das permanente Gas aufreißen natürlich derbst gebeutelt.

    Ich bezweifle das es einen Unterschied geben wird, egal ob dauerhaft 8000 Umdrehungen oder o.g. Prügeln der Maschine über die Renne.
    Kumuliert im Mittel kommt die Renne auf mind auf das selbe, wenn nicht sogar eine wesentlich höhere thermische Belastung da auf der BAB der Kühlende Fahrtwind zukommt, auf der Renne die "längeren" Highseed Strecken doch um einiges Kürzer sind und wie o.g. das Hochreißen des Motors nicht unerhebliche Thermische Entwicklungen vorantreiben.

    Wer natürlich unter solchen Umständen das Öl erst alle 12 TKM gegen die billig Plörre aus dem Baumarkt wechselt lebt natürlich gefährlicher.

    Man betrachte doch ruhig die Isle of Man Rennen sowie diverse Cups in UK wo doch einige ER-6 fahren, oft noch mittels Tuning hochgepusht.
    Die werden ebenso geknechtet, haben keinen Ölkühler und auch nur die 2 l Motoröl im Bauch, wenn da einer mal bei einem Rennen ausscheidet liegts nicht am Motor ;)