Kettenflucht richtig einstellen, nur wie?

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  • Hallo Leute,
    Ich weiß zu dem Thema gibts schon ein paar Threads, aber so richtig geholfen hat mir davon bisher nichts bzw. nur teilweise.

    Ich habe mir gerade einen neuen Kettensatz von DID drauf gemacht, da der Originale nach 20k km und nach unserer 4000km Tour jetzt hinüber war.

    Nun habe ich das Problem das ich mir nicht sicher bin wie ich die Kettenflucht genau einstellen soll. Ich habe gelesen das man von hinten auf das Ritzel schaut wenn das Motorrad aufgebockt ist um zu Prüfen ob die Kette mittig auf dem Kettenrad aufrollt.

    Wenn sie links und rechts gleich viel Spiel hat sollte die Kettenflucht passen, richtig?

    Das Problem nun ist das dies bei mir mit den Markierungen auf den beiden Kettenspannern überhaupt nicht passen will, wenn ich alles so einstelle das die Kette mittig auf dem Kettenrad sitzt bin ich mit dem einen Spanner fast um eine ganze Markierung weiter als bei dem anderen.

    Wenn ich mich andererseits nach den Markierungen orientiere hat die Kette auf einer Seite (immer die rechte von hinten in Fahrtrichtung gesehen) überhaupt kein Spiel.

    Ich weiß das die Markierungen nur als grober Anhaltspunkt dienen sollen, aber so viel daneben liegen tun die ja normalweise auch nicht oder?

    Lg. Tobi

  • Von den Markierungen solltest du ganz schnell Abstand gewinnen. Ich hatte schon einige mopeds und bei allen konnte man mit der Markierung nur ganz grob die Kette einstellen, und mit grob meine ich das noch sehr viel Raum für eine fluchtige Kette da war ;)

    Möglichkeit 1 wäre das einstellend er Flucht mittels Laser.
    Anleitungen dazu gibts zu haufe bei YT

    Möglichkeit 2 mittels Richtlinieal oder Messschieber.
    Hierbei nimmst du den Abstand von Schwingenabsatz (dort wo die Stellschrauben quasi rauskommen) und misst den Abstand zwischen diesem Punkt und der Mitte der Achse. Diese messung kann aber auch bei beschädigten Schwingen/Kettenverstellern nicht 100 % genau sein
    Jedoch immer noch deutlich genauer als die Markierungen an der Schwinge

    Der Laser ist hierbei die bequemste Variante da du zuerst deine Kettenspannung einstellst an der Linken Seite der Schwinge und dann feinjustierst auf der recht Seite.

    Wenn die Kette mittig auf dem Kettenrad rollt ist das schonmal gut, wenn du es noch genauer haben willst wäre wie o.g. der Laser dann die beste Variante, der Performancesprung einer ganz exakt eingestellten Kette bei der ebenso der Durchhang auf das jeweilige Gewicht wirklich exakt eingestellt ist, ist schon immens

  • Die Methode mit dem Messschieber hört sich gut an, das werde ich gleich ausprobieren :daumenhoch:

    Über die Laser Methode bin ich auch schon gestoßen, hab leider keinen zur Verfügung und wollte erstmal schauen ob es auch einen Weg gibt ohne die 40€ dafür zu investieren :)


    Vielen Dank!

  • Du nimmst bitte die Mitte der Schwingenachse und bringst rechts und links einen Körnerpunkt an.
    Dann Körnerpunkt Mitte Hinterradachse.
    Dann nimmst Du einen Stock. 1 m lang und an einem Ende mit Draht fest ne Markierung. Der Draht schaut zur Seite 90' raus. Das ist die fixe Markierung zur Schwingenachse.
    An der anderen Seite ebenfalls gerödelter Draht verschiebbar. Das ist die Markierungen zu Hinterradachse.
    Rad rein, grob mit den vorhandenen Markierungen einstellen und dann mit dem neuen Werkzeug die Differenz rechts zu links ermitteln.
    Kosten 0, Genauigkeit 100%
    0% Luck 100% Skill an Concentrated Power of will....

    Free At Last:]

  • ERnas Basteltipps!

    Ist am genauesten, da die Peilung am längsten ist. Einmal ermittelt reicht es danach für geraume Zeit die Kettenspanner akkurat immer um haargenau dieselbe Umdrehungen 1/4, 1/2 oder 1/1 links und rechts zu verstellen.

  • Wow, vielen Dank für die ganzen Tipps! :)

    Hätte nicht gedacht das es da so viele verschiedene Lösungswege gibt!
    Ich habe zunächst mit der Messschieber Methode versucht zu arbeiten, die Werte sind zwar so identisch wie ich es hinbekommen, jedoch ist die Kette immer noch nicht wirklich mittig auf dem Kettenrad  :huh:


    Leider kann ich die nächsten Versuche erst nächstes Wochenende starten, hab dann erst wieder das Werkzeug und den Platz zum arbeiten zur Verfügung :(


  • Ich hab mir den Laser schenken lassen und heute ausprobiert.
    Geht supereinfach und alles exakt bei der Erna nach Reifenwechsel. :cool
    Der Vergleich bei der Werkstatteingestellten MT 09:
    - die Markierung wurde korrekt eingestellt :daumenhoch:
    - der Laserpunkt ist am Kettenrad aussen und vorne mittig auf der Rolle :denk
    Da werden die Jungs von Yamaha mal zur Rede gestellt... :floet

    Woher soll ich wissen, was ich denke,

    bevor ich höre, was ich sage? :bier

  • Ich benutze auch schon seit einigen Jahren einen Laser zum einstellen der Kettenflucht :daumenhoch: .
    Ist doch eine einmalige Anschaffung, die Du öfters brauchen kannst.

    Wichtig ist natürlich auch, das Du den Kettendurchhang im belasteten Zustand und an mehreren Stellen prüfst.
    Bei meiner KTM ist das ganz extrem. Im unbelastetem Zustand sieht es aus, als wäre die Kette viel zu locker.
    Mit Belastung, sprich mit mir drauf, sieht das dann ganz anders aus :yeah: .

    Gruß Michael :)

  • Ich habe heute nochmal versucht alles genau einzustellen.
    Ich habe auf beiden Seiten laut messschieber identische Werte.
    Dennoch läuft die Kette nicht mittig auf dem kettenrad :/
    Ich teste das doch richtig oder? Im aufgebockten Zustand das Rad drehen und die Kette versuchen nach links bzw rechts zu drücken. Wenn sich die Kette in beide Richtungen drücken läßt sollte sie mittig sitzen.
    Wenn Wie bei mir Sie nur nach links gedrückt werden kann ist sie nicht mittig, korrekt?

  • Du hast eindeutig keinen technischen Beruf oder?

    Wenn es für dich eine Rolle spielt. Doch habe ich, bzw bin ich auszubildener in einem technischem Beruf.

    Ich bin seid dem letzten Post nicht dazu gekommen es einzustellen und habe gestern weiter gemacht wo ich aufgehört habe.
    Das es eigentlich keine große Kunst ist die Kette fluchtig zu bekommen ist mir bewusst und hilft mir recht wenig...


  • Für all diejenigen, denen das zu komplex war:
    Es wird der Abstand von der Schwingenachse (Verbindung von Rahmen und Schwinge, wo die Steckachse durchgeht) und hinteren Radachse ("Mittelpunkt" des Hinterreifens/Felge, wo die Steckachse durchgeht) auf der linken Kettenseite (nach Einstellung der Kettenspannung) gemessen. Dann nimmst du den Abstand und gleichst ihn auf der rechten (die Seite mit der Bremse) an, so dass du am Ende auf beiden Seiten den gleichen Abstand zwischen Schwingen- und Radachse hast.

    Natürlich wird die Einstellung wenig bringen wenn Rahmen, Schwinge, etc verzogen sind, was klar sein sollte.

    Allwetter-/Ganzjahresfahrer

    [align=center]

  • Es hilft leider alles nichts, ich habe friemelfreds Methode auch eben nochmal angewendet.

    Der Abstand zwischen schwingenachse und radachse ist auf beiden Seiten exakt identisch.

    Also sollte das Rad mittig sein, die Kette ist es aber immer noch nicht...

    Heißt das nun das mein Rahmen oder die Schwinge verzogen ist?
    Unfall hatte die Maschine keinen bisher, nur eine sehr starke Bremsung in den Alpen bei der das Hinterrad gut hochgegangen ist, aber das muss der Rahmen doch eigentlich aushalten....

  • Also eine starke Bremsung wird den Rahmen bzw. die Schwinge nicht verziehen lassen. Sowas geht nur durch Sturz/Umfaller etc.
    Einig wäre jetzt ein Defekt des Schwingenlagers möglich aber das würde ganz andere Probleme und Fahrzustände verursachen die du scheinbar nicht hast, sonst würde der Thread hier anders lauten ;)

    Jetzt mal so gefragt, wenn du das Rad drehst, sind die Zähne des Kettenrades grundsätzlich nicht mittig oder nur an 1-2 stellen nicht mittig?

    Kettenräder liegen bedingt durch das teils nicht über Kreuz anziehen beim Einbau/wechsel nie 100 % plan auf.
    Kawa selbst gibt einen Rundlauf mit Abweichung von 0,4 mm an mit einem Grenzwert von 0,5 mm. (Hab das alles gerade mit meiner Kilo V durch bei der Kawa wohl werkseitig ein schiefes Kettenrad eingebaut hat)
    Ergo es wäre "ok" wenn beim drehen des Rades (wir nehmen jetzt an das dein Kettenrad 6 Speichen hat) an ein bis zwei stellen die kette wandert, d.h. sich nach innen bzw aussen bewegt.
    Alles kein Problem solange die kette nun an mind. 4 stellen (ggf. Speichen) des Kettenrades mittig liegt.

  • Hey,

    Die Zähne sind grundsätzlich nicht mittig.

    Sturz hatte ich keinen allerdings einen Umkipper im Stand bei dem dank Sturzpads nichts passiert ist. Fuß ist auf Kies weggerutscht und ich hab den Halt verloren...

    Das Kettenrad hab ich über Kreuz angezogen.
    Kann es eventuell an den Hülsen, durch die die Radachse gesteckt wird, liegen?
    Da hat mir mein Vater bei geholfen und da könnte ich mir vorstellen das die verkehrt herum aufgesteckt sein könnten.

  • Hmm eigentlich ist auch so ein Umkipper weniger das Problem, die Sturzpads fangen den Sturz soweit eigentlich ab das dass Kettenrad eigentlich nicht auf schlägt.
    An den Hülsen bzw Abstandshalterbuchsen kann es auch nciht liegen da das Kettenrad ja verschraubt auf dem Kettenradnehmer liegt, der wiederum ja nur auf der Felge aufgesteckt ist
    Machs mal anders rum, stelle mal jetzt nur mit der in Fahrtrichtung rechten einstellschraube die Kettenradausrichtung ein, so das deine Kette mittig läuft.
    Ziehe dann die Radmutter an, prüfe ob die Kette mittig läuft und dann messe nochmal den Abstand
    Primär wichtig wäre es jetzt erstmal das deine Kette mittig läuft, dann kümmern wir uns um den Abstand bzw deiner Messung ;)

  • Problem ist das die Ketteflucht überhaupt nicht hinhaut, egal ob nach Markierung der Spanner oder nach Abstand zwischen schwingenachse und radachse...

    Ich hab es jetzt so eingestellt das die Kette einigermaßen in der Mitte läuft.
    Mit dem linken Spanner bin ich dann bei 2 1/2 und beim rechten knapp unter 2 Strichen...

    Achsenunterschied ist ca 1.5mm kann man nicht so gut mit dem Stocktool bestimmen :)