Frage zu Radausbau

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  • Hallo zusammen,

    da meine Michelin Pilot Power sich langsam dem Ende zuneigen und ich auch mindestens in den späten Herbst fahren will, steht langsam ein Reifenwechsel an.
    Ich habe schon ein gutes Angebot für einen Satz Michelin Pilot Road 4 (270 inkl. Montage und Wuchten)...
    Jetzt will ich selbst die Räder abmontieren und habe eine Frage:
    Wenn ich das Vorderrad gelöst habe (gilt auch prinzipiell beim Hinterrad), kann ich das Rad direkt abziehen oder muss ich vorher die Bremssättel und Beläge abmontieren??
    Ich habe zwar mit Autoschrauben diverse Erfahrung (auch mit Bremsen und Fahrwerkteilen --> Sorgfalt ist daher gegeben), aber eben keine (bis jetzt) Motorradschrauber Erfahrung (Bis auf Öl- und Zündkerzenwechsel und Ketten spannen).
    Theoretisch könnte ich ja die Beläge etwas lösen, so dass der Spalt ausreichend groß sein müsste, um das Rad abzuziehen und später wieder einzuführen.
    Oder ist das zu viel Gefrickel und mit Demontage der Bremsen geht es trotz allem schneller?

    Viele Grüße

    Andreas

  • Also beim Vorderrad find eich es bedeutend einfacher wenn die Sättel gelöst sind.
    Es geht auch ohne (im worst case) ist aber tierisches Gefummel spätestens beim Einsetzen des Rades.
    Zudem kannst du mit ausgebauten Sätteln sicher sein das du dir keine Macken in die Scheibe haust.

    Beim Hinterrad löst sich ja zwangsläufig der Sattel wenn du die Steckachse rausziehst.

  • Vorne müssen die Sättel ab, sie reichen bis in die Felge. Kotflügel bleibt dran. Das sind 4 Schrauben, also kein Akt.Aalles andere dauert länger und gibt Schmarren in der Felge und der Kotflügel müsste meine ich auch ab, wenn nur ein Sattel abgenommen wird. Wäre nie auf die Idee gekommen, es anders zu machen. Die Bremssattelschrauben sind mit 34Nm nachher wieder anzuziehen.

    Hinten siehe ERnas Basteltipps, Splint raus, Mutter runter, Achse raus, feddich.

    Vorne wie hinten unbedingt auf die Distanzbuchsen und den korrekten Wiedereinbau achten! Die Distanzbuchsen nicht mit zum Reifendienst nehmen, die stört das eh nur.

  • Super, danke für die Tipps. :hi
    Dann weiß ich wie ich vorgehe.
    Dass die Sättel bis in die Felge reichen, habe ich so nicht erkannt. Dachte, dass man sich etwas Arbeit sparen könnte.
    Und ist wie gesagt das erste Mal, dass ich das am Mopped mache. Am Auto wäre das kein Thema gewesen, da ich das schon oft (und mit Erfolg) gemacht habe.
    Dann eben einfach runter.
    Kann ich auch gleich die Bremsbeläge mit kontrollieren und reinigen.....

    Viele Grüße

    Andreas

  • Für jeden gibt es ein erstes Mal, viel Erfolg :)

    Wenn man mal ein kleines Gefühl für´s Schrauben entwickelt und die Angst verloren hat, kann man tatsächlich viel Geld sparen. Voraussetzung ist natürlich, dass man für sowas Platz und ordentliches Werkzeug hat.

  • Als Tipp noch:

    Die Distanzbuchsen und Achse sauber machen mit Bremsenreiniger. Danach wieder Fetten mit einem guten Fett. Lithumseifenfett oder MoS-Fett nehme ich die letzten Jahre.
    Ich nehme auch einen sauberen Lappen und mach alles richtig sauber.

    Ich hab beim Baumarkt mal einen Satz neue Splinte geholt. Man kann zwar den alten verwenden, aber nach 2-3 mal sieht der schon krumm aus.

    Ich habe es in der Hand . - Weil ich auf ankommen fahre und nicht auf Sieg!

  • Danke für die Tipps
    Platz, Werkzeug und grundsätzliche Erfahrung sind zum Glück vorhanden. :D
    Das mit den Splinten im Baumarkt ist ne gute Idee.
    Bezüglich des Fettes: Gibt es da einen empfehlenswerten Hersteller oder ist das erst mal egal?

    Viele Grüße

    Andreas

  • Ich nutze bisher Temperaturstabiles Silikon Fett von Liqui Moly.
    Meine Werke hat irgendein Teflon Spray dessen Name mir leider nicht auf die schnelle einfällt.

    Die Splinte kriegst du aber auch, wenn du ne gute connection zur Werke hast, umsonst. Zumindest bei meiner bekomme ich immer nen paar wenn ich welche brauche für lau. Einfachc mal fragen.
    Das funktioniert natürlich am besten wenn du deine mopete dort regelmäßig zur Insp. hin bringst ;)

  • Sooo lange habe ich das noch nicht, dass ich da ne Beziehung aufbauen konnte...
    Erst einmal zur Durchsicht dort, da ich meine Erna erst Anfang des Jahres gekauft habe...
    Aber die 18000er Wartung ist ja nicht mehr weit :thumbup:
    Daher erst mal Splinte besorgen.
    Aber gute Idee :daumenhoch:

  • Hallo Andreas,Selbst ist der Mann :thumbup:
    Schon gedanken über die Kettenflucht gemacht?
    Die Makierungen auf der Schwinge sind Murks.
    Hab mir mal den "Profi Laser CAT" gegönnt.Super Sache,benutzt meine Werke auch.
    Beste Grüße,V.

  • Ausser kriminellen Dumme-Jungen-Streiche? (Abhilfe: unten mit Kabelbinder sichern) Dauersplinte, 150 St./7€ @Polo rosten zwar schnell, wenn die Zinkschicht angegriffen ist, find ich sonst praktischer.
    Zitat Dupont: "Man kann zwar den alten verwenden, aber nach 2-3 mal sieht der schon krumm aus." Die haben keine Mehrfachkaltbiegefestigkeit, iwann bricht der schlicht weg. Die Sicherung der Sicherung. :egal


    Die Bremskolbendichtungen + Sattelgleitbolzen danken dir eine Reinigung. Bitte höchstens vorm Belagzurückdrücken kurz mit B-Reiniger. Danach eher mit Silikonspray. Natürlich, wenn die Beläge raus sind und nicht in der Nähe der BS :hi

    Mö­gest Du im­mer das Dop­pel­te des­sen be­kom­men, was Du mir wünschst. :japan:

  • Hi Stefan,

    danke für den Tip.
    Da hätte ich nicht dran gedacht, da eher auf das Rad fixiert.
    Werde ich in den Arbeitsplan ausnehmen :thumbup:

    Gruß

    Andreas

  • Das reicht aber auch beim Bremsbelagwechsel. Beim Radausbau werden die Kolben ja nicht so weit zurückgedrückt. Brauchst auch die Beläge nicht rausnehmen. Man muss sich nicht mehr Arbeit als nötig machen.

  • Zitat

    Was spräche gegen einen Dauersplint?

    Kann bei einem harmlosen Rutscher verloren gehen, wenn er fehlt merkt man es nicht gleich, ich werfe jedenfalls nicht vor dem Aufsteigen jedesmal einen Kontrollblick auf die Hinterachse. Der Splint ist ein Centartikel, ein Tütchen mit 10 Stück reicht ja ne Weile und der Prüfer findet es auch schöner, wenn ein offenschtlich frischer Einmal-Splint verwendet wird. Jeder wie er mag.

    ATE-Bremskolben/-zylinderpaste verträgt keinen Bremsenreiniger, sie verliert ihre Eigenschaften und wird zäh mit Krümelneigung. Bremsenreiniger nehme ich ausschließlich für die Reibflächen, wobei ich sicherstelle, dass andere Teile nicht benetzt werden. Also nur bei ausgebauten Belägen und bei den Bremsscheiben nur auf den Lappen sprühen und dann wischen. Aber auch hier wird jeder sein eigenes Verfahren haben, was irgendwie funktioniert.

    Das mit dem Silikonspray (bei ausgebauten Bremsbelägen, keine Benetzung von Reibflächen) funktioniert zur Sattelreinigung auch nach meiner Erfahrung sehr gut. :thumbup:

  • Wo sind denn die Unterschiede / Anwendungsbereiche von Lithiumseifenfett, MoS-Fett, Silikonfett, etc.? Ich nehme meiste ein "Lagerfett" (was auch immer das ist) und da ich eh viel zu oft alles mache, kommt es nie an irgendwelche Grenzen. Die optimale Anwendung würde mich schon interessieren.

  • Ich glaube das darf man am Motorrad nicht zu eng sehen. Lieber irgendein Fett, als gar kein Fett sage ich immer.
    Es gibt auch Lithiumseifenfett mit MoS als Festschmierstoff. Der Markt ist sehr unübersichtlich.

    Die Lithiumseife ist nur ein Verdickungsmittel. Also besonders zähe Fette die sich nicht so leicht abwaschen lassen wenn mal Wasser dran kommt.

    Molybdänsulfid kann mit Graphit verglichen werden, nur das es an metallischen Oberflächen besser haftet. Das Fett hat also gute Notlaufeigenschaften, selbst wenn das Fett abgewaschen wird.

    Silikonfette sind für Metall - Kunststoffpaarungen sehr gut geeignet z.B. Schiebedächer, Sitzschienen usw. Bei hohen Drücken ist es nichts.

    Aber da darf man sich nicht verrückt machen. Ein allgemeines Lagerfett reicht meistens aus für den Radausbau.

    Ich habe es in der Hand . - Weil ich auf ankommen fahre und nicht auf Sieg!

  • Ich habe mir jetzt von Liqui Moly so ein Lithiumseifenfett mit MoS besorgt.
    Das werde ich dann am Fr. mal anwenden ;)

    Gruß

    Andreas