Lastwechsel enormes Rucken - Fachartikel aus der MOTORRAD

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  • hier ein Link, der das (mein) Problem der 6n/12 super fachlich beschreibt. Auch wird hier deutlich, wie unangenehm bishin teilw. gefährlich z.B. Autobahnausfahrt und/oder starke Kurven das Gaswegnehmen für mich dann wird. Als hätte ich es nicht schon geahnt wegen dem 8-10mm gelängtem Gaszug und auch das Handbuch deutete ja darauf hin - hab ich gemacht (neu eingestellt) und Erfolg = Null... Bei dieser Gelegenheit: die Plastikkontermutter (die ganz billige Lösung) oben am Gaszug kann definitiv nicht kontern ausser man verklebt sie (Quatsch natürlich) - warum auch immer.

    http://www.motorradonline.de/rat-und-tat/te…motorrad/288132

    :jester

  • Gestern nochmal in Ruhe Kettendurchhang gemessen - tja: an einer Stelle 5cm+, an anderen 3-4cm+. Kann es sein, dass eine gerade mal 2000 Km alte Kette (und regelmäßig gefettet mit Castrol/Chain Lube Racing) - also wie Händler das auch benutzt - jetzt schon ungleich gelängt ist??? Ich habe jedenfalls nichts verursacht, was das hergeben könnte. Gut das sie Montag in die Werkstatt kommt. Und wie ich oben schon schrieb ist der Gaszug ja auch jetzt schon ordentlich gelängt - das scheinen mir nicht so die ganz qualitativ guten Bauteile zu sein. Bin auch gespannt ob die Werkstatt im Zuge von Garantieleistungen da was austauscht - ich weiß Verschleiß aber nach 2000 Km bei Neufahrzeug akzeptiere ich das so auch wieder nicht. Was haben die bei der 1.Inspektion eigentlich einmal wirklich so alles nachgeschaut? Ich vermute nicht viel.

    :jester

  • Dieser Lastwechsel stört mich eigentlich schon seit 2 Jahren.
    Meine Gashand bezeichne ich als ausreichend sensibel aber ich bekomme das in manchen Situationen gerade im Stadtverkehr nicht so smooth hin, wie ich das eigentlich gerne hätte.
    Ferner gibt es Situationen in oder vor Kurven, wo ein Spiel mit dem Gas notwendig ist ( ich bin kein perfekter Kurvenfahrer).
    Spiel im Gaszug ist max. min..
    Ruckdämpfer ist 36 tkm4 J alt aber vor 2 tkm gecheckt.. I.O.
    Kette I.O. Unterschied im Durchhang ... Was soll ich sagen.. < 1 cm... Seit >10 tkm nicht mehr nachgespannt. Spannung über jeden Zweifel erhaben.... 8)

    Giiiiibt es die Möglichkeit irgendetwas anderes zu unternehmen.
    Ich bin mal ne 2010 f gefahren und die hatte das bei weitem nicht so ausgeprägt.

    Free At Last:]

  • Meine Kette und mein Gaszugspiel sind optimal eingestellt und die Kette ist auch nicht verschlissen, dennoch sind die Lastwechsel meiner F neben der starken Motorbremse schon von Beginn an der Wermutstropfen für mich gewesen. Auch mit einer sensiblen Gashand muss jeder Beschleunigungs- und Verzögerungsvorgang perfekt "geplant" werden, damit man entspannt und ohne Ruppen gleichmäßig durch die Stadt gleiten kann. Was andere an Twins feiern, mag ich irgendwie nicht so. Habe es lieber gleichförmig und, wenn der Begriff hier passt, "steril". Auf Kurvenhatz im Schwarzwald ist es natürlich eine feine Sache, wenn der Motor so direkt am Gas hängt aber ich bin mittlerweile der Meinung, dass ich mit einem Vierzylinder besser bedient bin. Aktuell schweben mir die Z750 oder die Honda Hornet PC41 vor.

  • Ihr fahrt nummal einen 2 Zylinder :floet

    Systembedingt haben die nunmal einen höheren Lastwechsel, es sei denn man gleicht den mit haufenweisen Ausgleichswellen aus, nur dann kann das möp keiner mehr bezahlen ;) (Und auch hier wird man keinen Perfektion erreichen)
    Als Faustformel je weniger Zylinder desto höher Vibrationen und Lastwechsel, jedoch kommt da noch der Motorbauart, Hubzapfenversatz (Screamer oder Bigbang) und die Zündungsfolge hinzu. Das würde jetzt zu tief ins Detail gehen.
    4 Zylinder laufen natürlich bedeutend genügsamer im lastwechsel, ansonsten empfehle ich mal nen schönen alten Suzi V2 zu fahren. da ist selbst abbiegen im 2 Gang aufgrund der Lastwechsel nur beschwerlich möglich ;)

    Verhindern kann man mit Hausmitteln den ruppigeren Lastwechsel so nicht.
    Ansatzpunkte sind perfekt gespannte Kette, ruckdämpfer, dann änderung des mappings. Jedoch wird keine Maßnahme die Laufkultur eines Reihen 4 Zylinders erreichen. Dafür ist nunmal das Motorkonzept nicht gemacht ;)

  • Nja, man kann die Technik immer optimieren. Aber ehrlich gesagt, habe ich echt überhaupt keine Ahnung wovon hier gesprochen wird. Sauber eingestellter Gaszug = obligat. Leicht laufende, richtig gespannte Kette = ebenfalls selbstverständlich. Der Rest ist für mich einfach nur Fahrtechnik. Bei ner TL1000S musste die Gashand den Bock (im wahrsten Sinne des Wortes) sauber führen, sonst hat der V2 dich sonstwohin geschickt.

    Ich weiß, dass das keine Sympathiepunkte gibt, aber wer bei ner laschen ERna (wenn ein 1200er Vierzylinder mit hoher mechanischer Reibung in den Schiebebetrieb geht merkt man das, erst recht bei ner Z1300 mit Kardan) in Kurven Lastwechselprobleme hat, muss einfach langsamer fahren oder sich ein paar Trainings gönnen. :whistling: Das ist ja der Witz beim Motorradfahren, das man sich über Kurven vorher mehr Gedanken als beim Auto machen muss.

  • In hoc signo vinces.
    Ich habs mir schon gedacht :D
    Mal schauen ob ich gleich noch die passenden Impulse durch die Kapaltunnel bekomme :D

    Insgeheim hatte ich mir etwas a la O2 oder Mapping erhofft. Und nein.... Ich will keinen 4 Zylinder :aetsch:

    Free At Last:]

  • Ich wollt nochmal klarstellen, das hier niemand verunglimpft werden sollte und es tut mir leid wenn Heiko-er6n-2012, IceAge, TobiasGeisel und bumbklaat hier nicht die gewünschte Unterstützung erfahren haben.

    Aber gerade die Älteren, Erfahrenen mussten immer mit den vorhandenen Gegebenheiten klarkommen. Also kam man mit der Erkenntnis: "Ich habe kein Problem, ich bin das Problem!" letztendlich weiter. Der walkende, sich unter Lastwechseln verwindende Rahmen einer Z1300 hat uns den Spaß nicht genommen, jedoch viele Gesundheit und Leben gekostet. Mit meiner seinerzeit geliebten, modifizierten TL1000S wäre ich auf dem Track nur mit höchster Konzentration so schnell wie mit der ER-6 gewesen.

    Aus meiner Sicht werden 90% der Motorräder falsch betrieben. Vernachlässigte Wartung, falsch justierte Hebel, ungünstige Sitzposition, falsch justiertes Fahrwerk, klemmende Gabeln, falscher Luftdruck, eckige Reifen, verschlissenes Lenkkopflager, irgendwas ist immer trotz HU. Und dann geht das Gemaule los, weil es ja nicht sein kann, das man immer noch keine Ahnung von der Materie hat und Wartung wurde ja in der Werkstatt gemacht.

    Das Motorrad ist das komplexeste, fahrdynamischste Fortbewegungsmittel überhaupt und es lässt sich ums Verrecken nicht auf einfachste Regeln und Lösungen reduzieren. Und genau das macht es aus! Auch wenn mittlerweile alle möglichen Fahrassistenten verbaut werden, es wird nicht ungefährlicher. Es ist immer der/die Fahrer/in entscheidend. Dann kannst du auch mit ner RS250 (ohne Lastwechselreaktion, denn es ist ein 2-Takter) in der Kurve aussen um eine S1000RR rumfahren.

    Mein Tipp an die Einsteiger ist, sich selbst nicht so wichtig nehmen, einfach Spaß beim aufmerksamen Fahren haben, ab und zu mal was bei den alten Hasen aufschnappen und dann wird das alles schon.

  • Um dem geschrieben noch etwas hinzuzufügen...

    Meines Erachtens nach ist auch moped fahren "zu einfach" geworden.
    Man siehe sich die Hardware an, die Technsichen Hilfsmittel, die Reifenentwicklung welche in den letzten 5-6 Jahren sich enorm gesteigert hat.
    Das ist aus Sicherheits und letzlich auch Fahrfreude-Aspekten ne super Sache.

    Und dadurch das dass Fahren so einfach geworden ist, sitzen (wie ich ja häufiger schon anmerkte) zuviele Leute auf einem Motorrad die eigentlich nicht dafür geschaffen sind.

  • Mein erster Gedanke grad: in einer Kurve Gas wegnehmen? Doch eher "zart am Gas bleiben", sonst rüttelt auch ein Vierzylinder (wenn auch nicht so rüttelig) am Hinterrad :)

  • Vielleicht kommt bald der elektronische Gasgriff ( Neudeutsch "Ride by wire). Dieses System soll, laut dem Artikel, falsche Handhabung kompensieren und Ruckeln vermeiden. Ferner wäre ja auch das Spiel systembedingt weg.
    Vielleicht wäre das die Lösung beziehungsweise Abmilderung des Problems? Ob sich dieses System zukünftig durchsetzen wird?

    http://www.motorradonline.de/motorradzubeho…e-system/411028

  • Schon mal auf der VFR 1200 getestet. Dazu Doppelkupplung, Automatikschaltung... das Wilde, Freie vom Motorradfahren ist dann weg und eigentlich fährt die Karre von alleine.

  • Natürlich setzt es sich durch. Die Entwicklung in allen Bereichen geht dahin, unsere Unzulänglichkeiten und unsere Fehlerquote zu minimieren. Und alle finden es toll und sinnvoll. Uniformer Habitus und und idealisiertes Äußeres mit Statussymbolen wird zum Lebensziel verklärt und von fast allen als irgendwie erstrebenswert angenommen. Kaum jemand denkt die logischen Konsequenzen bis zum alptraumhaften theoretischen finalen Ende durch. Keine Eigenverantwortung und eine Stagnation der menschlichen Evolution ...

    Da ich ein Motorrad mit ABS fahre und ein Mobiltelefon der Oberklasse habe bin ich systemkonform.

  • Muss man sicherlich überlegen, wo man die Grenze ziehen mag. ABS halte ich auch für sinnvoll. Aber das normale Fahren glattbügeln, bis keine Vibrationen oder Wechselreaktionen mehr da sind...

    Hm. Wäre wohl bei einem Elektromotor ähnlich glattgebügelt. Muss ich meine eigentlich positive Meinung dazu noch mal revidieren?

  • Ist halt so ne Sache. Mit dem Ride by Software würde auch meine vielzitierte Z1300 fahrbar werden, da du die Leistungsentwicklung auf den matschigen hackeligen Rest abstimmst. Mängel lassen sich leichter kaschieren.

  • Ich werde einen bogen um die Software machen. Ich denke das ich lieber selbst entscheide was ich will. Auch im PKW brauche ich die ganzen Busse nicht die dann verhindern das man eine Batterie selbst wechseln kann.

    Ich bin etwas erstaunt das Motorradfahrer die gerne selbst schrauben sowas haben wollen. 8o

  • Mit dieser "früher hatten wir es viel schwerer"-Argumentation habe ich in sämtlichen Lebensbereichen so meine Probleme, denn jede Generation wächst mit etwas auf, über das die Vorherige nicht oder nur bedingt verfügt hat. Mir als Motorradneuling ist es beispielsweise völlig wurst, dass es früher keine Elektrostarter, ABS-Systeme, ride by wire und ähnliche Spielereien gab. Heute gibt es sie und deshalb möchte ich sie auch nutzen und das hat für mich nichts mit Uniformität sondern lediglich mit dem eigenen Sicherheits- und Komfortempfinden zu tun. Zum Glück kann ja jeder selbst entscheiden, was er sich für ein Motorrad kauft und ob er das Fahren als maskulinen Höllenritt oder als smoothes (in den Augen von manchen emotionsloses) Cruisen empfinden will.

    @ Kai: Ich gebe dir allerdings völlig Recht, dass sich unsere Gesellschaft in eine falsche Richtung entwickelt ("Oh wie toll, meine Krankenkasse subventioniert mir eine hippe Apple Watch, die hält mich fit und zusätzlich muss ich weniger KK-Beitrag zahlen als uncoole fette Kellerkinder"). Ein geniales Buch, welches diese Entwicklung bis zu deinem erwähnten alptraumhaften Ende durchspielt, ist Juli Zehs "Corpus Delicti".