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  • Hi,
    während meines Alpenurlaubs auf den Pässen haben mir täglich katastrophale Fahrlinien einiger Biker das Gruseln gelehrt. Ich wünsche Ihnen, daß sie noch gesund und munter unter uns weilen.... 8o
    Gruppe 1: ".......ich hab nen LKW-Führerschein und mein Mopped hat doch auch so einen großen Wendekreis, oder?"
    Rechtskehre 180°, ausholen bis auf die Gegenfahrbahn (Gegenverkehr, was ist das???), dann am besten noch ein paar 100 m auf der Gegenfahrbahn weiter, weil kommt ja nix entgegen. Dieses wohl gemerkt mit einer handlichen Enduro vorgemacht. Ich hätte innerhalb der Kurve innen überholen können, aber bin ja lieb :rolleyes:
    Und Chopper, naja, es gibt geeigneteres Material für die Überquerung eines Passes.......
    Gruppe 2: "Die Gerade ist die schnellste Verbindung!"
    Nun ja, ich fahr halt in die Alpen zum Kurvenfahren. Autobahn habe ich hier genügend.....Aber einige verwechseln leider die Pässe mit Rennstrecken und gefährden nicht nur sich, sondern auch andere.
    Am schlimmsten: Linkskehre 180°, in der Mitte der Fahrbahn fahren oder noch weiter links, nicht richtig die Kurve einsehen und Gegenverkehr kommt. Ich habe mehr als einmal einige Biker aus dem Weg hupen müssen, die mir in die Quere kamen :grmpf:
    Wie blind oder naiv muß man eigentlich sein, um so zu fahren??
    Desweiteren das Überholen und sich zwischen zwei Motorräder wieder reinquetschen, weil der andere wird schon Platz machen. Kann ich gar nicht leiden, wenn mir einer derart in die Spur
    fährt. Und all dies mit einer rücksichtslosen Überheblichkeit.
    All solche Aktionen haben den Spaß teilweise schon sehr gedämpft und steigende Unfallzahlen auf den Pässen sind die Folgen. Wir haben vor Ort regelmäßig Tageszeitungen gelesen und es waren fast täglich Berichte von verunglückten Bikern zu finden.

    Ich kann nur jedem empfehlen, mal ein Kurventraining mitzumachen, um die richtige Fahrlinie zu erlernen. Danach wird das Fahren und Perfektionieren jeder Kurve ein Genuß sein.

    Nicole,
    seit Dezember 07 mit Street Triple :)

  • Zitat

    Original von Goldie

    Ich hätte innerhalb der Kurve innen überholen können, aber bin ja lieb :rolleyes:

    Das mach ich immer bei Gelegenheit, und es macht Spaß :D Vor allem wenn es so ein Möchtegernracer ist, der vorher auf einer langen Geraden an mir vorbeigeschossen ist. Vielleicht merken die dann, daß sie eigentlich wenig Ahnung vom Motorradfahren haben. X(

    Ansonsten kann ich dich nur bestätigen, es ist oft erschreckend, welchen Mist viele Leute da zusammenfahren. Gerade an Kehren haben viele Leute Schwierigkeiten eine gute (und sichere) linie zu fahren.

    servus
    Tom

    NTV 650. 182.000 km. Statt der Versys hab ich nun eine Transalp in der Garage. :bier

    Einmal editiert, zuletzt von ntvrider (2. Juli 2006 um 22:18)

  • Jeder halt so gut wie er ( sie ) kann. Ich versuche halt immer das Unvermögen der Anderen ( und mein eigenes ) enzuplanen.
    Komme auch gerade aus der Gegend, hab manchmal geflucht und
    hätte manches auch besser machen können oder sollen.Wo wenn nicht dort sollen sie es lernen!Pässefahren ist nicht ganz einfach.Wenn ich dran denke wie ich mich vor Jahren beim ersten mal dabei angestellt habe.Das blanke Grauen und Schiss hatte ich auch!
    Übrigens: Innen vorbei finde ich prima. =)
    Gruss Peter

    Einmal editiert, zuletzt von Peter (3. Juli 2006 um 17:30)

  • Zitat

    Original von ntvrider
    Das mach ich immer bei Gelegenheit, und es macht Spaß :D Vor allem wenn es so ein Möchtegernracer ist, der vorher auf einer langen Geraden an mir vorbeigeschossen ist. Vielleicht merken die dann, daß sie eigentlich wenig Ahnung vom Motorradfahren haben. X(


    Optimist... ;)

    Sag mal nem Autofahrer, dass er sich Murks zusammenfährt. Die Reaktion ist aufm Mopped nicht anders - ich schließe mich da nicht aus...

    Zitat


    Ansonsten kann ich dich nur bestätigen, es ist oft erschreckend, welchen Mist viele Leute da zusammenfahren. Gerade an Kehren haben viele Leute Schwierigkeiten eine gute (und sichere) linie zu fahren.


    Traurig, aber wahr...

    Gruß
    Rossi - hoffentlich keine gefährlich Bremse, wenns wieder so weit ist...

    Valentino hat mit mir nix ze dunn - der heißt nun mal so, wie mein Spitzname seit über 30 Jahren lautet ;)

    281518.png

  • Mit dem Motorradverkaufsboom in den 90ern ist die Anzahl derer gestiegen, die ein Motorrad besitzen und sich auch ab und an mal auf das "Abenteuer Berge" einlassen.

    Ob es jetzt auch mehr Motorradfahrer gibt, wage ich zu bezweifeln.

  • Rainer - immerhin wird das Verhältnis Motorradfahrer zu Motorradbeweger besser sein als das der Autofahrer unter den Autobewegern... Denn sonst würden noch mehr fatale Unfälle passieren...

    Gruß
    Rossi

    Valentino hat mit mir nix ze dunn - der heißt nun mal so, wie mein Spitzname seit über 30 Jahren lautet ;)

    281518.png

  • Ich als klassischer "Motorradbeweger" :denk hab an die erfahrenen Mal eine Frage. Wie viele KM, bzw Jahre waren es in denen ihr den Weg vom Beweger bis zum Fahrer zurückgelegt habt.

    Das mit dem Innen überholen find ich nicht lustig, ist mir im Harz schon ein paar mal passiert, das jemand mit ziemlich üblen Überschuss an Geschwindigkeit ziemlich knapp an mir vorbei ist :nein2. Sollte ich so jemanden erwischen der knapp an mir vorbeischrammt versohl ich ihm den Arsch :boxen. Wenn Platz ist sieht die Sache natürlich anders aus.

  • Zitat

    Original von VernunftUn
    Das mit dem Innen überholen find ich nicht lustig, ist mir im Harz schon ein paar mal passiert, das jemand mit ziemlich üblen Überschuss an Geschwindigkeit ziemlich knapp an mir vorbei ist :nein2. Sollte ich so jemanden erwischen der knapp an mir vorbeischrammt versohl ich ihm den Arsch :boxen. Wenn Platz ist sieht die Sache natürlich anders aus.

    wenn der andere meine linie einschätzen kann ja, aber was ist wenn ich nach innen mehr platz brauche ?
    dann gibt's echt was auf den hintern !

    warum tun wir das ? weil wir's können !

  • pässe berge kehren.. das zuhause meiner (unserer er6 f/n)...

    doch leider verirren sich dorthin immer wieder Suzuki GSX-R/Haya, Kawa Ninjas, Honda CBR/Fireblade/Firestorm usw..... man möchte meinen, wenn jemand die kurve an der mittellinie anfährt und sich dann mit dem oberkörper 0,5-1 meter in die gegenfahrbahn hineinlegt, er gehöre auf den nürburgring oder salzburgring etc. ...

    Leider Vergessen viele super sportler das sie bei 230-300 km/h auf der autobahn bei einem sturz (den sie auf der rennstrecke mit nem kapuuten mopped aber ansonsten einigermaßen fit überstehen) nicht nur sich selbst extrem gefährden (kleiner stein bei 300 und man kann sich einen lkw von unten anschauen) sonder leider auch andere!

    Genau so ist es mit den lieben super sportlern in den kehren erst mit 180 and mir vorbei rauschen und dann in der kurve stehn und alles aufhalten....

    solche leute solllten besser auf die rennstrecke !!!!!!!


    P.S. Moppedfahrer die so verünglücken haben bei mit kein mittleid zu erwarten!

    ---StAyReAl---

    Einmal editiert, zuletzt von ragga0 (4. Juli 2006 um 12:47)

  • Zitat

    Original von naked-oldie

    wenn der andere meine linie einschätzen kann ja, aber was ist wenn ich nach innen mehr platz brauche ?
    dann gibt's echt was auf den hintern !

    also wenn einer schon so eine besch. Linie in der Kehre fährt, daß ich locker innen überholen kann, fährt so einer eher in den Graben bevor er sich "noch" weiter in die Kurve "legt". :]

    servus
    Tom

    NTV 650. 182.000 km. Statt der Versys hab ich nun eine Transalp in der Garage. :bier

  • Zitat

    Original von VernunftUn
    Ich als klassischer "Motorradbeweger" :denk hab an die erfahrenen Mal eine Frage. Wie viele KM, bzw Jahre waren es in denen ihr den Weg vom Beweger bis zum Fahrer zurückgelegt habt.

    Das kommt drauf an...

    Beispielsweise hatte ich seinerzeit genau so lange wie ein Kumpel den Schein (beide Späteinsteiger), wir hatten gleich viele kms runtergerappelt. Er fuhr mir trotzdem um die Ohren. Warum?

    Zum einen kommts sicher immer auf das Talent an, zum anderen hat derjenige den Vorteil, der einen größeren Anteil auf richtig kurvigem Gelände er-fahren kann. Ich beispielsweise hatte 60-80 Prozent am Niederrhein und auf Autobahnen hinter mir, mein Kumpel konnte auf 20-40 Prozent gradeaus zurückschauen. Noch Fragen?

    Zudem ist es immer auch ein Fall von Nachdenken und realistischer Selbsteinschätzung bzw. Einschätzung der Situation und der Reaktionen anderer bzw. der Wichtigkeit ihrer eigenen Wünsche und Person. Und da haben manche Leute ziemliche Defizite...

    Gruß
    Rossi

    Valentino hat mit mir nix ze dunn - der heißt nun mal so, wie mein Spitzname seit über 30 Jahren lautet ;)

    281518.png

  • Klar muß man das Kurvenfahren auch üben, aber bitte nicht auf den engsten und schwierigsten Paßstraßen (z.B. Stilfser Joch). Da gibt's sicher andere Strecken, auf denen man sich langsam steigern kann.
    Hätte ich nicht vor Jahren an einigen Trainings teilgenommen oder jemanden gehabt, der mir eine saubere Linie vorfährt, wüßte ich es heute vermutlich auch nicht besser.
    Manche Fahrtechniken kennt man halt einfach nicht und muß es eben lernen.
    Ich finde es halt nur schade, daß sich viele überhaupt keine Gedanken darüber machen, eine "sichere" und "harmonische" Fahrlinie auf die Straße zu legen. Stattdessen lieber mit dem Brecheisen......
    Ich genieße es jedenfalls, wenn ich einen Biker vor mir habe, der eine gute, flüssige Linie fährt. Da sieht man auch gerne zu ;)

    Nicole,
    seit Dezember 07 mit Street Triple :)

  • Zitat

    Original von ntvrider

    also wenn einer schon so eine besch. Linie in der Kehre fährt, daß ich locker innen überholen kann, fährt so einer eher in den Graben bevor er sich "noch" weiter in die Kurve "legt". :]

    servus
    Tom

    kommt drauf an, was man unter "innen" versteht...
    aber da trennt sich halt die spreu vom weizen !

    warum tun wir das ? weil wir's können !

  • Hallo Goldi,
    natürlich hast Du recht.Es hilft ungemein in einer Truppe mitfahren zu können, welche richtig gut fahren.Das Glück muss man aber erst mal haben.Die meisten fahren zuhause allein und dann sind die Vergleichsmöglichkeiten sehr eingeschränkt.Als ich das erste mal mit einer Gruppe in die Alpen fuhr ( alles alte Säcke wie ich ) habe ich gemerkt wie schlecht ich fahre!Hinterherfahren und abgucken hat mir viel gebracht. Übrigens, ich bin mehr von der sicheren Sorte,würde nie mehr als m.E.70-80% wagen und nicht bei mir unbekannten Fahrern innen vorbeigehen! Aber unter Freunden muss auch mal ein Gaudi drin sein.Z.B. mit einer 50PS Giraffe eine K120
    zu ärgern. =)
    Gruss Peter

    Einmal editiert, zuletzt von Peter (4. Juli 2006 um 16:04)

  • Die gefahrenen Kilometer oder gefahrenen Jahre sind nicht so das entscheidende.

    Vielmehr ist eine gewisse Regelmäßigkeit erforderlich in Verbindung mit dem Erkennen, dass beim Motorrad z.B. andere physikalische Verhältnisse gegeben sind, dass Kurven anders gefahren werden, das ein anderes Gefahrenbewußtsein entwickelt wird.

    Der Wunsch zum Besserwerden ist Grundvoraussetzung für das Fahren mit Spaß und Lockerheit.

    Der Gelegenheitsfahrer wird schwer vom Autofahrer auf Motorradfahrer umschalten können.

    Ein Motorradfahrer der Routine hat, wird seinen Blick vor der Serpentine schon weit nach oben richten, dann seine Kurvenllinie bestimmen und sehr früh wieder weit nach oben schauen. Er lässt seinen Blick nicht vor seinem Vorderrad stehen oder am Nummerschild des Vorausfahrenden kleben. Dieser Motorradfahrer fährt dann auch zuhause "vorausschauend" und "plant" seine nächsten Fahrbewegungen.

    Soviel "denken" zu müssen, passt oft nicht in das Bild eines Motorradbesitzers, der ja nur ein paar schöne Tage an der frischen Luft genießen will und er begnügt sich mit der Tatsache, dass das Motorrad schon irgendwie um die Kurve kommt.

    Ein Motorradfahrer mit viel Kilometern braucht z.B. keine Drehzahlorgien am Ortsausgang.

    Bei einem Motorradfahrer mit viel Routine werden vernünftige Abstände in der Gruppe eingehalten.

    Die Liste ist jederzeit erweiterbar.

    Ansonsten schließe ich mich Goldie an.

    Einmal editiert, zuletzt von Gruselwolf (4. Juli 2006 um 17:41)

  • so, damit hier nicht manche glauben ich sei ein verantwortungsloser Pässerowdy, will ich das mal mit einer kleinen Skizze erleutern.

    also ein langsamer Faher fährt auf eine Linkskehre zu, ich hinterher. Aus Angst zu nahe am rechten Straßenrand zu fahren lenkt der Langsame viel zu früh ein. Ich fahre die Kehre ganz aussen und fahre rechts versetzt unmittelbar hinter dem Langsamen. Spätestens am Scheitelpunkt merkt der Langsame, daß im die Straße ausgeht und wird (noch) langsamer.
    Ich schaue am Scheitelpunkt nach links in die nachfolgende Gerade und sehe ob Gegenverkehr kommt. Während der Langsame verkrampft auf den näherkommenden rechten Straßenrand schaut, lenke ich stärker nach links und gebe Gas. Noch bevor der Langsame aus der Kehre raus ist, bin ich schon mit großem seitlichen Abstand und deutlich mehr Geschwindigkeit an ihm vorbei. :D

    Vielleicht werden sich jetzt ein paar Leute in der langsamen Linie wiedererkennen. Macht aber nichts, ich bin am Anfang wohl auch so ähnlich gefahren, und manchmal passiert es mir heute noch. Das ist halt eine Übungssache, und die Einstellung, das Vertrauen zum Bike und die Tagesform spielen auch eine große Rolle.

    servus
    Tom

    NTV 650. 182.000 km. Statt der Versys hab ich nun eine Transalp in der Garage. :bier

    2 Mal editiert, zuletzt von ntvrider (4. Juli 2006 um 23:03)

  • Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte! :yeah:

    Grip ist wie Luft - beides vermisst man erst, wenn's nicht mehr da ist.... :yeah:

  • ...und dazu noch eine realistische Selbsteinschätzung - braaaav.

    Würde mir nach jetzt grad mal 1000 km nach meinem Sturz vor knapp 2 Jahren auch nicht anders gehen. Wahrscheinlich. Klar, der Kopp weiß nach 3x Toscana und diversen Schwarzwald- und Alpenrunden, wie das geht. Aber ob das noch im Unterbewusstsein steckt, ist die große Frage...

    Gruß
    Rossi

    Valentino hat mit mir nix ze dunn - der heißt nun mal so, wie mein Spitzname seit über 30 Jahren lautet ;)

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  • @ ntv

    ... wenn Du jetzt noch eingezeichnet hättest, wer auf seiner gefahrenen Linie (also langsam - schnell) vor der Kurve an welcher Stelle gebremst hat, wäre Deine Beschreibung noch viel eindeutiger ausgefallen.

    Merci für Deine anschauliche Zeichnung ..... bevor ich einen Mopped-Kollegen (der vor mir auf der langsamen Linie fährt) überhole, schaue ich mir ihn sehr genau während einiger Kurven an ... und erst dann entscheide ich für mich "überholen" oder "nicht überholen".

    Jeder muss die Chance des Lernens bekommen, denn wir haben ja alle einmal angefangen.

    Liebe Grüße

    Sören

    Fahre nie schneller, als Dein Schutzengel fliegen kann! :yeah: