Kondenzwasser im Schauglas

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  • Hallo zusammen

    Ich habe bei meiner Maschine festgestellt, dass sich im Schauglas nach kurzen Fahrten (so 6 Km, weg zur Arbeit) Kondenzwasser bildet. Da ich in letzter Zeit keine grösseren Tourem mehr gemacht habe (da zu kalt), bleibt dieses Kondenzwasser bestehen und verschwindet nicht mehr. Muss ich mir da sorgen machen, wenn das Kondenzwasser nicht mehr verschwindet oder soll ich es einfach ignorieren?

    thx

    Gruess
    Daniel

    • Offizieller Beitrag

    nein ist, normal, weil die luft, die im motor ist die feuchtigkeit haelt, sobald diese luft sich erwärmt, kann sie nichtmehr soviel feuchtigkeit halten und des glas beschlaegt.

    da kein neues wasser in den motor kommt brauchste dir da keine sorgen machen^^

  • Genau. Aber andersrum.
    Wenn die Luft abkühlt, kann sie nicht so viel Wassergas halten.
    Folge: Wassergas kondensiert zu Wasser.

  • Das Kondeswasser kommt nicht von der Luftfeuchtigkeit.

    Im Motorgehäuse ist normalerweise gar keine Luft drin, sondern Blow-By-Gas.
    Darunter versteht man das Verbrennungsgas, das vom Brennraum am Kolben vorbei in das Kurbelgehäuse gelangt.
    Dieses Gas besteht zu einem relativ großen Teil aus Wasserdampf, der dann an den kalten Gehäuseinnenwänden kondensiert.

    Wasser im Motorinneren ist auf Dauer nicht gut, vor allem leidet die Ölqualität darunter.
    Im Extremfall kann es sogar soweit kommen, daß sich das Wasser in der Ölwanne sammelt, und die Ölpumpe Wasser ansaugt.

    Tom

    NTV 650. 182.000 km. Statt der Versys hab ich nun eine Transalp in der Garage. :bier

  • Zitat

    Original von McBen
    und als der motor zusammengebaut wurde, kam doch luft ins gehaeuse...

    stimmt

    wenn man den Öldeckel aufmacht kommt auch Luft rein, und auch wenn man den Motor abstellt und sich das Gas im Inneren abkühlt wird Luft ins Gehäuse gesaugt.

    Sobald der Motor läuft, wird die Luft aber rausgeblasen.

    Der Wasserdampfgehalt im Blow-By-Gas ist übrigens ca. 8% 8o

    Tom

    NTV 650. 182.000 km. Statt der Versys hab ich nun eine Transalp in der Garage. :bier

  • Ich hab mich heute mit einem älteren Herrn unterhalten (der fährt ne DB2) das Öl in der Duc wird, durch den Ölkühler, bei Aussentemperaturen unter 10°C nicht mehr warm genug. ?( Dadurch bildet sich soviel Kondenswasser am Schauglas das man nicht mehr durch schauen kann( sieht aus wie Milchglas) und das sieht wirklich komisch aus. 8o Eine Kontrolle, ob noch genug Öl im Motor ist, ist dadurch unmöglich. Ich habs mir angeschaut du siehst kein Öl :omm

    Da gehts uns mit ein paar kleinen Tropfen doch richtig GUT oder?!?! :jubel

    Grüssele
    Blaze

    Ich bin nicht die Signatur, ich putz hier nur!!
    p015.gif

  • Jetzt ich...
    Richtig ist, dass das Wasser, das am Schauglas kondensiert durch die Verbrennungsluft (Luftfeuchtigkeit) ins Kurbelgehäuse kommt.
    Das ist ein normaler Vorgang, da lt. Gesetzt keine ungesättigten Kohlenwasserstoffe (HC) aus dem Motor herauskommen dürfen.
    Durch die Kurbelgehäuseentlüftung bleibt das verbleibende Verbrennungsgas im Kreislauf der Ansaugung, wo es in der Regel verdampft und anschließend durch den Auspuff aus dem Motor heraustritt.
    Es ist durchaus normal, dass durch kurze Strecken und wenig Motortemperatur dieses Kondenswasser ins Öl gerät, weil es nicht verdunstet.
    Das gleiche gilt ebenfalls für Krasftstoffkondensation...
    Um jedoch Motorschäden zu verursachen, mss der Kurzstreckenbetrieb schon sehr exessiv betrieben werden und die Temperatur der Verbrennung sehr niedrig sein, was beim Motorrad durch die relativ kurze Erwärmungszeit des Motors schwer ist.
    Wenn nach dem Winter zum Beginn der Saison ein Ölwechsel durchgeführt wird und das Moped mit frischem Öl betrieben wird, ist alles im Lot.
    Also, keine Sorge, das Wasser ist unschädlich.
    LG
    Lanni

    Alles wird gut...

  • @ Lanni

    das meiste stimmt zwar nicht was du da geschrieben hast, aber du hast recht damit: "Um jedoch Motorschäden zu verursachen, mss der Kurzstreckenbetrieb schon sehr exessiv betrieben werden"

    Was man unter "excessiv" versteht ist sicherlich Auslegungssache, ich würde mal unter 5-10 km als excessiven Kurzstreckenbetrieb bezeichnen.

    Irgendwer hat mal folgenden Anhaltspunkt "herausgefunden":
    Ein einziger Kaltstart verursacht soviel Verschleiß wie 100 km Fahrt bei Betreibswarmen Motor.....

    Da kann sich jeder selbst ausrechnen wieviel "Verschleißkilometer" sein Motor schon drauf hat.... ?(

    servus
    Tom

    NTV 650. 182.000 km. Statt der Versys hab ich nun eine Transalp in der Garage. :bier

  • Und noch ein Hinweis: Besser vor der Winterpause (falls Ihr eine solche einlegt) den Ölwechsel durchführen! Dann gibt's kein Kondenswasser im Öl, das unbemerkt sein schädliches Werk verrichten kann. :]

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  • Moin,

    eigentlich hilft da doch nur eins!

    entweder morgens 20min eher wegfahren und noch eine kleine Runde um Block drehen oder den Heimweg etwas ausweiten.

    Auch der nicht direkte Arbeitsweg ist versichert (wenn der Umweg nicht zu groß ausgelegt ist ;) )
    Bei einer luft/ölgekühlten Maschine, wie meiner Bandit :super, würde es mit Sicherheit was bringen, den Kühler teilweisen bzw ganz abzudecken.

  • Hallo zusammen

    Danke mal für die Infos..

    Nur was ich mich nun frage, wenn ich keine Kurzstrecken mit meinem Möppi fahren soll, wie verhält es sich mit einem Auto. Da fahre ich ja auch nicht 50 Km um für ins nächste Einkaufszentrum zu kommen, sondern vielleicht auch nur 5 Km.

    Zudem sollte ein Motor etwas aushalten. Es ist mir schon klar, dass man vielleicht nicht immer 1-2 Km fahren sollte, aber 5-10 Km dünken mich nicht zuwenig.

    Gruess
    Daniel

  • Daniel:
    Als Kurzstrecke bezeichnet man Strecken, die kleiner/gleich 10-15 Km nicht übersteigen.
    Aber, wenn das nicht täglich und in der kalten Jahreszeit passiert, ist das eigentlich kein Problem.

    ntvrider:
    mich würde mal interessieren, was an meinem Geschriebenen denn nicht stimmt
    Nur so aus interesse...
    Unstriitig kommt das Wasser durch Kondensation in das Öl, nur wo kommt es denn her?
    Natürlich aus der Luft, denn im Kraftstoff ist der Wasseranteil zu vernachlässigen.
    Die "Blow By These" klingt zwar gut, aber wenn diese Gase aus Wasserdampf bestehen, wo kommt denn das Wasser her?
    Es entsteht bei der Verbrennung und wird durch den Gaswechsel ins Luftfilter und da durch die Entlüftung ins Öl kondensieren, weil es ja dort zu kalt zum Verdampfen ist.
    Übrigens kann man bei einem Druckverlust (blow by) größer 15% von einem erheblichen Motorschaden ausgehen, da Ventile und Kolbenringe das Kurbelgehäuse gasdicht gegen den Verbrennungsraum abschließen. Wenn das nicht mehr sichergestellt ist, ist der Motor hinüber.
    LG
    Lanni

    Alles wird gut...

  • Zitat

    Original von delta-force
    Hallo zusammen

    Danke mal für die Infos..

    Nur was ich mich nun frage, wenn ich keine Kurzstrecken mit meinem Möppi fahren soll, wie verhält es sich mit einem Auto. Da fahre ich ja auch nicht 50 Km um für ins nächste Einkaufszentrum zu kommen, sondern vielleicht auch nur 5 Km.
    ...
    Gruess
    Daniel

    Moin,

    Eine Dose im Kurzstreckenbetrieb erkennst du am sabbernden Auspuff.

    Da freut sich dann die Werkstatt, wenn sie die alle 2-3 Jahre einen neuen Endpott montieren darf. Sowie häufig auch eine neue Bakterie, die im Kurzstreckenbetrieb kaum voll geladen wird und jetzt im winter streikt.
    Bei meiner alten Dose (Astra F) gab es extra Wartungsintervalle für Kurz/Langstrecken Fahrer. Bei meiner jetzigen Dose ( Astra H :lol) übernehmen das Sensoren, die mich dann zur Inspektion bitten.
    Daher heißt es ja im Prospekt "Wartungsintervalle bis zu 30000km". Kurzstreckenfahrer und Dauervollgasheizer werden dann eher in die Werkstatt gebeten.

  • @ Lanni

    erst mal ein Bild als Anschauungsmaterial:


    Zitat

    Original von Lanni


    ntvrider:
    mich würde mal interessieren, was an meinem Geschriebenen denn nicht stimmt
    Nur so aus interesse...
    Unstriitig kommt das Wasser durch Kondensation in das Öl,

    stimmt

    Zitat

    Natürlich aus der Luft, denn im Kraftstoff ist der Wasseranteil zu vernachlässigen.

    Stimmt nicht.
    Erstens ist im Motorgehäuse meist gar keine Luft drin, siehe Bild.
    Zweitens eintsteht bei der Verbrennung von Kraftstoff Wasser. Benzin besteht hauptsächlich aus Wasserstoff und Kohlenstoff.
    Kohlenstoff+Sauerstoff => Kohlendioxid
    Wasserstoff+Sauerstoff => Wasser

    Zitat

    Die "Blow By These" klingt zwar gut, aber wenn diese Gase aus Wasserdampf bestehen, wo kommt denn das Wasser her?

    siehe oben

    Zitat

    Es entsteht bei der Verbrennung und wird durch den Gaswechsel ins Luftfilter und da durch die Entlüftung ins Öl kondensieren, weil es ja dort zu kalt zum Verdampfen ist.

    Vom Brennraum kommt kein Gas direkt in den Luftfilter, sondern als Blow-By-Gas über den Umweg Motorgehäuse in den Luftfilter. Siehe Bild.

    Zitat

    Übrigens kann man bei einem Druckverlust (blow by) größer 15% von einem erheblichen Motorschaden ausgehen, da Ventile und Kolbenringe das Kurbelgehäuse gasdicht gegen den Verbrennungsraum abschließen. Wenn das nicht mehr sichergestellt ist, ist der Motor hinüber.

    Das mit den 15% mag schon stimmen. Deswegen hat trotzdem jeder Motor einen gewissen Druckverlust, wenn auch einen deutlich geringeren.
    Aber die Ventile dichten den Brennraum gegen die Ansaug- und Auspuffkanäle ab, sie haben damit also überhaupt nichts zu tun.
    Die Kolbenringe dichten eben nicht 100%ig ab. Das ist schon allein wegen dem Stoßspalt nicht möglich.

    Die beiden Luftventile auf dem Bild haben übrigens mit der Motorentlüftung nichts zu tun. Die gehören zum Sekundärluftsystem.

    servus
    Tom

    NTV 650. 182.000 km. Statt der Versys hab ich nun eine Transalp in der Garage. :bier