Federbein und Federgabel für die 2015er ER6n

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  • Hallo Leute,

    nachdem ich mich hier bereits durch mehrere Threads gelesen habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen, das Fahrwerk meiner ER6N ebenfalls zu verbessern. Ich hatte mich bisher eigentlich für die Bauteile von WP entschieden. Doch weder auf der HP noch auf einer direkten Nachfrage konnte man mir helfen! Was ich (gelinde gesagt) sehr merkwürdig fand.

    Daher hier nun die Frage an die Experten: Hat hier vielleicht schon jemand eine WP-Feder oder auch Federbein bei einer 2015er ER6n eingebaut? Falls ja, wo kann ich bestellen? ;)

    Wer "Brumm" kann, sollte auch "Brems" können... :toeff

  • Soweit mir bekannt, liefert WP keine Komponenten für die ER6. Schau mal bei Wilbers , die haben reichlich Auswahl. Nur die Feder zu wechseln bringt am Federbein nichts . . . es sei denn, der Durchhang weicht wegen des Fahrergewichts (sehr niedrig oder besonders hoch) stark ab.

    Bei einem guten Federbein lassen sich Zug-und Druckstufe einstellen und ist ggf. auch noch mit einem Gasdruckbehäter ausgestattet. Das kostet allerdings auch richtig Geld. Bei der Gabel ist das nicht anders, hier läßt sich aber über die Feder, die Ölviskosität und die Luftkammer durchaus etwas mehr mit wenig Aufwand erreichen. Eine komplett neue Gabel in sehr guter Qualität kann schnell XXL€ kosten.

  • Hi,

    ich meine natürlich das Federbein komplett. So habe ich es hier auch öfter schon gelesen gehabt.

    Nun habe ich heute noch eine Antwort von WP-Germany erhalten. Für die ER6-Modelle machen die nix mehr. Sie haben ihr Programm wohl komplett umgestellt. Was auch immer das heißen mag. Auf der HP ist viel von Enduro und MX zu sehen... Wie auch immer.

    Dann werde ich mich mal bei Wilbers umsehen. Als erstes hatte ich gedacht die Federgabel vorne mit anderen Federn auszurüsten und anderem Öl. Am liebsten natürlich auch gleich das Federbein, aber da muss der Geldbeutel erstmal grünes Licht geben.

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  • WP ist vor Jahren von KTM gekauft worden, die stellen fast nur noch die Komponenten alle KTM Offroader (hab selber eine) her. Das original Fahrwerk der ER6 ist so schlecht nicht, und sollte für die meisten durchschnittlichen Fahrer (Können und Gewicht) ausreichen. Wer mehr will sollte sich vorher im klaren sein, wo die Reise hin gehen soll. Mehr für die Rennstrecke oder einfach an die Standard Belastung anpassen (Durchhang messen).

    Wenns qualitativ richtig sinnvoll werden soll, sollte sich bei einem Fahrwerksspezi schlau machen. Ich meine bei Wilbers gibt es dahingehend auch eine Beratung.

  • Hey Rob!
    Danke für den Hinweis. Da ich nicht so sehr ein Auge auf die "Marktsituation" habe, ist mir das mit der Übernahme von KTM wohl entgangen. Offroader hatte ich auch mal (Husqvarna TE 510) aber das war lange bevor die Übernommen wurden...  ^^

    Grundsätzlich möchte ich die harten Schläge wegbekommen, die die Gabel mir vorne in die Arme schickt, wenn es mal über Bodenwellen geht. Wenn dann noch in Schräglage gebremst werden muss, kann es schon schnell mal etwas kritisch werden. Wenn es reichen würde anderes Öl zu nehmen, wäre das natürlich klasse! Welches könntet Ihr empfehlen?

    Beim Heck (Federbein) ist es ähnlich. Auch dort kommt das Rad mMn. viel zu schnell aus den Bodenwellen bzw. Schlaglöchern wieder heraus, so daß es immer schön in den Rücken hämmert. Trotz einstellen der Federvorspannung konnte ich da noch nicht die richtige Einstellung für mich finden.

    Sicherlich ist das ganze auch viel persönliches empfinden, dennoch sollte es ja möglich sein eine Einstellung zu finden, welche doch noch relativ komfortabel fahren lässt. Ich möchte kein Sofa aus der Erna machen, aber wenn es helfen würde, würde ich eben auch andere Komponenten einbauen um eine bessere Rückmeldung von der Maschine zu bekommen.

    Edit:
    Ich möchte sportlich auf den Straßen fahren und gerne die Schräglagen auch nutzen. Natürlich alles im Rahmen der StVo! :)
    Wurde denn an der Gabel und dem Federbein vom Werk her etwas geändert seit dem Modell 2009?

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  • An der ER6 wurde immer wieder etwas geändert bei der Gabel und am Federbein. Zwar nicht viel aber es ist doch immer eine Kleinigkeit gewesen.
    Etwas Federrate glaube ich, aber genau weiß ich es nicht. Ich seh nur das sich die Teilenummern geändert haben.

    WP hat mich letztes Jahr auch vertröstet und gesagt das es keine Produkte für meine 2008er ER6 gäbe. Vielleicht zu wenig Absatz. Aber es gibt auch alternativen.

    An der Gabel sind progressive Gabelfedern und ein 7,5er Öl keine schlechte Wahl. Die Kombination hab ich bei meiner 2008er drin und man merkt deutlich den unterschied zu einer Standard ER6f 2008 die meine Freundin hat. Welches Öl du gut findest, kann ich dir nicht sagen. Da kann man fast eine Doktorarbeit schreiben.
    Ich hab aktuell die Federn von Wirth drin. Bei Louis für ca 90€ da kann man nicht viel falsch machen.

    Zu den Schlägen auf die Arme; Ich will ja nicht unbedingt Klugscheißen aber vielleicht sitzt du etwas falsch auf dem Moped. Also zu viel druck auf den Armen. Wenn man dann bergab fährt und bremsen muss hat man das volle Gewicht auf den Armen und dann geht natürlich das Lenken sehr schwer. Versuch da mal mehr mit den Beinen zu klemmen am Tank um den kompletten Oberkörper zu entlasten. Das hilft ungemein mein fahren. Du brauchst halt etwas Rücken- und Bauchmuskeln um das eine ganze Tour durch zu halten :D

    Federbein ist Wilbers 640 oder Hyperpro eine Option. Ich glaube viel mehr Auswahl hat man kaum. Öhlins hat auch was im Angebot, aber der Preis ist halt auch Öhlins.
    Meine Freundin hat das Wilbers 640 mit Tieferlegung an ihrer ER6f und das ist ein riesen Unterschied. Das Heck ist mein Beschleunigen ruhiger, Bodenwellen werden besser gefiltert und sie liegt satter auf der Straße. Also klar eine Empfehlung.

    Wenn dein Geldbeutel nicht so leiden will Hyperpro Streetbox. Federn, Öl und Federbein für ca. 550€.

    Das Fahrwerk der ER6 ist gar nicht so schlecht, man hat ja auch ein Einsteiger und Anfängermotorrad gekauft. Bei der Konkurrenz sieht das fast genau so aus. Meistens sind die Fahrwerke mehr auf Komfort ausgelegt.

    Ich habe es in der Hand . - Weil ich auf ankommen fahre und nicht auf Sieg!

  • An der ER6 wurde immer wieder etwas geändert bei der Gabel und am Federbein.

    Das Fahrwerk der ER6 ist gar nicht so schlecht, man hat ja auch ein Einsteiger und Anfängermotorrad gekauft. Bei der Konkurrenz sieht das fast genau so aus. Meistens sind die Fahrwerke mehr auf Komfort ausgelegt.


    Alle drei Aussagen kann ich so bestätigen. Wir haben eine 2011er und eine neue 2015er. Schon bei draufsetzen und be-/entlasten oder mit gezogener Bremse vor-/zurück wackeln ist der Unterschied sehr deutlich. Die Erna II (ich sag das jetzt mal so) ist recht hart und kleinere Stufen, Erhebungen, etc. rütteln das Gerät kräfig durch. Schon an der Grenze zu unkomfortabel. Die Erna III ist deutlich weniger gedämpft, das Fahrwerk macht das, was es machen soll - es bügelt alles aus. Eine Sänfte ist es trotzdem nicht, das sind eher die Yamahas. Der große Nachteil an weniger Dämpfung ist eben auch das Nachschwingen, so dass eine Welle am Kurveneingang schon noch Nachwirkungen haben kann. Dafür muss man allerdings schon einen sehr flotten Strich fahren.

    Für die 2011er habe ich mir vorgenommen das Gabelöl zu wechseln, es ist 10er drin und soll dann 7,5er werden. Damit wird sie deutlich weicher ansprechen. Auf der letzten Rille fährt meine Frau eh nicht. Das ganze ist relativ aufwändig. Bremssättel ab, Rad raus, oben die Gabelbrücke lösen, die beiden Verschlussstopfen oben leicht lösen, beide Standrohre raus, Aufmachen, Feder raus, auf dem Kopf gestellt pumpen um das Öl rauszubekommen. Dann ca. je 390ml neues öl rein, Feder rein, Stopfen rauf, .... und das Moped muss dabei ja vorne auch irgendwie hochgehalten werden.


    Ich möchte sportlich auf den Straßen fahren und gerne die Schräglagen auch nutzen. Natürlich alles im Rahmen der StVo! :)
    Wurde denn an der Gabel und dem Federbein vom Werk her etwas geändert seit dem Modell 2009?

    Dafür ist doch das Modell ab 2012 schon super ausgelegt. Warum fragst Du denn nach 2009, auf deinem Avatar ist doch eine III (ab 2012) zu sehen?

  • Hey chainsaw und dupont!

    Vielen Dank für eure Antworten!

    Ich frage ja nicht für das 2009er Modell. Ich hatte nur die Berichte für das 2009er Modell hier gelesen. Daher vielleicht das Mißverständnis... ;)

    Ich habe ja das 2015er Modell. Vielleicht reicht da wirklich schon vorne das Öl zu wechseln. Vielleicht fange ich damit einmal an - ist ja noch Winterphase da kann man sowas gut machen in der beheizten Garage... :D

    Bei Wilbers wird im Moment gerade unter "Schnäppchen" ein Federbein aus der Serie "Eco-Line" günstig angeboten - für 279,- inkl. Anpassung auf das eigene Gewicht. Kennt jemand die Serie und kann was darüber sagen? Lohnt sich das gegenüber dem originalen Federbein aus der 2015er?

    Die Alternative von Hyperpro hatte ich noch nicht auf'm Schirm! Danke! Ein akzeptabler Preis für eine Gesamtlösung wie ich finde. Gibt es da schon Erfahrungen zu lesen im Zusammenhang mit der 2015er?

    Werde gleich mal die Forensuche anwerfen...

    Wer "Brumm" kann, sollte auch "Brems" können... :toeff

  • Vorweg sei erstmal gesagt das wie schon o.g. das Fahrwerk der EX650E schonmal nicht so schlecht ist. Man kann auch mit dem Original Fahrwerk recht sportlich und präzise fahren sofern man sich darauf einstellt. Wenn dann wirklich mal das Limit des Fahrwerkes erreicht wird, weil du selber besser fahren kannst als das Fahrwerk es hergibt, dann sollte man über das modifizieren nachdenken.
    Dazu sei noch gesagt, Komfort oder Sportivität beißen sich. Du kannst nur den Schieber auf die eine oder andere Seite scieben. Und ergo mehr Komfort oder weniger sport, oder umgekehrt erlangen.

    Wenn du dein Fahrwerk modifizieren möchtest weil du "sportlich" fahren willst, mach es richtig. Dazu gehört dann auch ein Federbein wo Druck und auch die Zugstufe neben der Federvorspannung einstellbar ist.
    Bei Wilbers wäre es dann das 642 competention welches ich selber besitze, meine Maschine aber auch wieder auf der Rennstrecke bewege.
    Dazu dann noch bessere Gabelfedern und ein wenig spiel mit dem Luftpolster schon bist du nen ganzes stück weiter.
    Das Fahrwerk wird dann aber auch bedeutend straffer und präziser, sowie filtert Fahrbahnunebenheiten ganz anders raus.

    Für den sportlichen Alltag-Fahrer mag vielleicht auch das 642 Road reichen, das 540 ist eigentlich keine grosse Verbesserung zum Ori Bein, mit der Ausnahme das du dann die Vorspannung stufenlos einstellen kannst. Das Geld kannst du lieber sparen.
    Für ein vernünftiges Fahrwerk welches die Grenze der Maschine nach oben verschiebt, liegst du bei mind. 1000 €.
    Alles andere ist dann entweder eine Verbesserung des Komforts oder kleine veränderung für einen selber im feeling welche je nach Fahrer und dessen Favorisierung auch langen mögen
    Ich habe am Anfang als es wieder auf die Renne ging auch erst mit dem 642 Road geliebäugelt aber dank Kai Zen eines besseren hier belehrt. Eine einstellbare Druckstufe ist durchaus sehr nützlich.

    Daher solltest du mal fokussieren was dich genau an dem jetzigen Fahrwerk stört, was du genau verändert haben willst. Ob die Maschine jenseits der 45 Grad SChräge beim beschleunigen pumpt oder welche andere Faktoren dir am Ori Fahrwerk negativ auffallen.
    Denn wenn es doch mehr für dich um Komfort gehen, würde ich aus meiner Erfahrung die eher Öhlins ans Herz legen, denn durch ein sportliches Fahrwerk von Wilbers wird die mühle ziemlich "hart"

  • Vielen Dank für deine Antwort Jan!

    Nach reiflicher Überlegung, merke ich, das ich mir wohl noch ein wenig mehr Theorie zu diesem Thema aneignen muss.
    Ich denke daher werde ich mich wohl doch erst einmal mehr und intensiver mit der Einstellung des vorhanden Fahrwerks und den entsprechenden Möglichkeiten auseinandersetzen. Zum einen um die Maschine natürlich noch besser kennen zulernen, aber auch um genau abwägen zu können ob und was ich dann evtl. noch geändert haben möchte.

    Das spart mir unter Umständen vielleicht nicht unbedingt wirklich Geld, aber sicherlich einen Fehlkauf! ;)

    Hat jemand eine Quelle/Buchtipp bzw. Link für mich bzgl. allgemeiner Fahrwerkseinstellung? Womit fängt man wie an, damit man auch das Mopped bzw. Fahrwerk nach den eigenen Möglichkeiten anpassen kann usw.

    Wer "Brumm" kann, sollte auch "Brems" können... :toeff

  • Die Möglichkeiten der ER sind leider bei der Einstellung begrenzt. Lediglich ein Durchstecken der Gabel und die Febervorspannung sind halt nicht die umfangreichsten Einstellung die ein Fahrwerk hergeben könnte :yeah:
    Hier mal ein ganz guter Bericht von der Motorrad
    http://www.motorradonline.de/fahrwerk/ratge…n-teil-1/365910

    Fahrwerke sind eine Sache für sich, und die meisten Fehler passieren bei Voll-Einstellbaren Fahrwerken meist durch stümperhaftes rumgedrehe an den einzelnen Schrauben.
    Fahr deine Maschine, und erfahre dabei was dich wie genau stört. Ich denke das kann bei der Fehlersuche und dem eignen empfinden genauer helfen. Wenn du uns dann genauer beschreiben kannst in welchem Fahrzustand dich was stört und was du verbessert haben möchtest erleichtert das die Empfehlungen was zu machen ist.
    Zudem hilft das dann auch jedemenge Geld zu sparen ;)

    Ein gutes Fahrwerk ist nie verkehrt, ganz im Gegenteil. Man kann sich aber das Leben sehr schwer machen durch ein zu "potentes" Fahrwerk welches man durch unsachgemäßes "verstellen" so sehr verschlechtert das man den positiven Effekt umkehrt oder dessen Potential man eh nicht braucht.
    :bier

  • Ich bin jahrelang eine Yamaha MT-03 gefahren, die war weicher. Toller Komfort, aber neigte ein wenig zum aufschwingen. Und in Schräglage ist das Fahrwerk ein wenig durchgesackt, da ja durch die Fliehkraft zusätzlich Druck aufgebaut wird. Deutlich härter ist die 2011er, zudem ist meine Frau auch viel leichter als ich. Das Dingen ist sehr unkomfortabel und holpert nur so rum. Wie gesagt, ich werde 7,5er Öl reinfüllen. Falls das dann zu wenig Dämpfung ist und das ganze beim Bremsen zu sehr abtaucht (wenn z. B. noch ein Schlag dazukommt) werde ich halt das Lufkammervolumen verringern, um eine Progression zu bekommen. Ich muss auch mal gucken, wie viel Sag sich dann ergibt (Negativfederweg), der sollte so 25-30% sein. Ich bin ja eher schwer, bei meiner Holden ist vielleicht auch die Federrate zu hoch.

    Bei dem Modell ab 2012 habe ich im Grunde nicht wirklich was zu mäkeln, sie spricht sehr gut an, ohne weich zu sein und keine Rückmeldung zu geben. Ich finde das Fahrwerk schon sehr gelungen. Der Einsatzbereich auf der Straße ist ja anders, als auf der Renne. Die Straßen sind mal schlecht, mal hat man die Verkehrsberuhigungen, dann wieder glatt und schnelle Kurven.

    Wenn Du Komfort willst wird das Fahrwerk "schwammiger", die Performance in den Kurven wird leiden. Kleine Unebenheiten haben Nachwirkungen, das ist nicht so toll. Härter willste ja nicht, dann würde auch die Alltagstauglichkeit leiden.

    Irgendwo stand doch schon was mit Sitzhaltung ... vielleicht kannst Du die Ergonomie anpassen? Ich habe etwa einen ABM0229 Lenker drauf, da ich mit dem originalen gar nicht klar kam. (Bei der 2011er gleicher Lenker mit 2cm Erhöhung, da meine Frau aufrechter sitzt). Vielleicht kannst Du mal mit einer Erna fahren, wo was verändert wurde?

  • Am besten ist natürlich ein Cartridge Kit für die Gabel. Aber auch das kostet schon nen happen Knete.
    Hab da mal drüber nachgedacht aber dann aufgrund der Investition doch verworfen.
    Aber hier kann Kai Zen als Fahrwerks Guru sicher noch einiges an Wissen zusteuern ;)

    Für meine Bedürfnisse habe ich die ER aber zumind. vom Fahrwerk entsprechend präzise und schnell mittlerweile gemacht. Alles weitere an Investitionen wäre zuviel des Guten und spiegelt dann den Wert für mich in der ER nicht mehr wieder

  • Es empfiehlt sich die Hilfe von jemandem mit Erfahrung oder das autodidaktische Studium der entsprechenden Fachlektüre in Eigenregie.

    Wenn nicht klar ist, welche Veränderungen im Fahrverhalten mit welchen Mitteln genau erreicht werden sollen, gibt es wieder ein weiteres vergriesgnaddeltes Fahrwerk auf den Straßen. Die Hersteller tun sehr gut daran nur bedingt Einstellmöglichkeiten zuzulassen. Der Popometer, das Auge und das Gefühl für die Federbewegung zur Bewertung eines Fahrwerks will trainiert sein, alles andere ist bloße Vermutung. Ohne Messungen des IST-Zustands und Analyse des zu erreichenden SOLL-Zustands wird das nix. Aus den sich ergebenden Möglichkeiten wird die Reihenfolge der vorzunehmenden Anpassungen festgelegt.

    Zumal sportlich und komfortabel zwei gegensätzliche Eigenschaften sind. Die neuen ERs sind halt etwas sportlicher geworden.

    Um aber die mögliche Richtung herauszubekommen, sollten ein paar Dinge geklärt werden:

    1. Fahrergewicht, evtl. potentielles Soziusgewicht.
    2. Jetziger Negativfederweg vo/hi
    3. Prüfung der Leichtgängigkeit der Gabel, also spannungsfreie Montage (hier braucht es Erfahrung)
    4. Kontrolle des Luftpolsters

    Bei zu straffer Gabel sollte, bevor pauschal die Dämpfung der Gabel schlapper in Zug- und Druckstufe gemacht wird, das exakt nach Vorgabe geprüfte Luftpolster im Gabelholm um 5mm vergrößert werden. Unter Umständen kommt auch eine Veränderung der Vorspannungshülsen in Betracht. Das lässt sich aber nur mit einiger Sicherheit sagen, wenn berufene Hände das corpus delicti befingern können.

    Wir stellen immer wieder fest, dass Gabeln verspannt montiert sind (auch und gerade bei Neumaschinen) und die Vorspannung (gestr.: Federrate) des Federbeins meist zu straff eingestellt ist. Federwege und Dämpfung vorne und hinten dürfen nicht nur für sich funktionieren, sondern müssen darüberhinaus möglichst noch halbwegs harmonieren.

    Die Lenkschaftmutter der oberen Gabelbrücke sollte übrigens nicht gegen den Lenkanschlag als Haltewiderstand angezogen werden. Die spannungsfreie Montage einer Gabel ist einerseits keine Wissenschaft, andererseits es ist jedoch nicht wurscht was da in welcher Reihenfolge wie gemacht wurde.

  • Das sehe ich auch so. Kleiner Lapsus:

    Wir stellen immer wieder fest, dass Gabeln verspannt montiert sind (auch und gerade bei Neumaschinen) und die Federrate des Federbeins meist zu straff eingestellt ist.

    Die Federrate ist durch die Feder vorgegeben und nicht einstellbar, Du meinst die Vorspannung, oder?

  • Ich denke, Kai Zen, spricht nicht explizit nur von der Erna, denn
    Zug und Druckstufe und Federrate findet sich nicht direkt an ihr

    Gesendet von meinem SGP612 mit Tapatalk

    Nichts ist schöner, wie das Gefühl, etwas zwischen den Beinen zu haben :abfeiern

    Gruß Stefan

  • Hallo allerseits,

    auch ich fahre eine ER-6 der letzten Generation, eine weiße MJ 2014.
    Ich halte sie grundsätzlich für ein recht passables Motorrad mit dem es sich recht schön durch Kurven wetzen lässt. Für den Preis ein gutes Motorrad.
    Auch ich wünschte mir ein besseres Fahrwerk mit feiner ansprechenden Federelementen und auch bessere Bremsen. Ich meine jetzt nicht die Bremswirkung an sich, sondern die Handkraft am Bremsheben, den Druckpunkt, die Transparenz.

    Ich werde bei diesem Bike aber nicht ins Fahrwerk investieren, da ich es eigentlich nur noch für diese Saison behalten will, und es sich meiner Meinung nach nur langfristig lohnt, da man das investierte Geld beim Wiederverkauf nie wieder zurückbekommt.
    Ein voll einstellbaren Federbein kostet um die 800 Euro und man kann mit relativ wenig Mitteln zwar an der Front etwas ändern, eine wirklich hochwertige Gabel wird man so noch nicht bekommen. Von Öhlins gibt es glaube ich ein Cartridge Kit für die ER6, wo sich dann neben der Federvorspannung auch die Zugstufe einstellen lässt. Das kostet aber wieder richtig Geld.
    Und so viel in Fahrwerk reinzustecken bei einem ca. 6000 Euro Motorrad? Tja, glaube nicht, dass sich das wirklich lohnt.
    Dann sollte man sich gleich eine ca. 2 Jahre alte Street Triple R holen und hat dann in allen Belangen ein wesentlich besseres Motorrad.

    OK, wenn man sagt: ich behalte die ER für mindestens 4-5 Jahre, dann lohnt es sich evtl. schon, aber sonst eher nicht.

    Und wie schon öfters hier geschrieben wurde, die aktuelle ER-6 ist schon ab Werk nicht schlecht vom Fahrwerk her.
    Ja, ich finde es auch etwas zu spröd, aber es schaukelt selbst bei sportlicher Gangart nicht auf und auch die Lenkpräzision ist wirklich gut.

    Ich würde es also so belassen, wie es ist und nach 1-3 Jahren lieber gleich auf ein hochwertigeres Motorrad umsteigen :) Aber das ist nur meine Meinung, der Weg, den ich gehen würde.
    Ich habe schon einige Motorräder ausprobiert, aber für kurvige Landstraßen kann ich mir nichts viel besseres als eine Street Triple R vorstellen. Ausgereift, tolles Getriebe (optional mit Quickshifter), sehr gute Gasannahme, schöner, charakteristischer Sound. voll einstellbaren Fahrwerk, tolle Bremsen und sehr, sehr leicht und handlich.