Batterie leer trotz Oxford Oximiser 900

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  • Hallo!

    Wollte heute eine Runde mit meiner er6f Modell 2014 fahren und hatte wieder das Problem, dass sie nicht anspringt. Der Anlasser klackert, nach 2 Versuchen kommt gar nix mehr. Das Multi-Meter sagt 11 - 12 Volt.
    Wenn die Maschine mehr als 2 Wochen steht, schließe ich immer den Oxford Oximiser 900 an. Habe extra einen Stecker unter der Sitzbank. Habe den Oximser jetzt direkt über klemmen angeschlossen aber nach 4 Stunden startet die Maschine immer noch nicht.

    Kann eine Batterie nach 1,5 Jahren defekt sein? Bin dieses Jahr recht viel gefahren, zwischendurch immer geladen und keine extra Verbraucher angeschlossen.

  • Um zu checken, ob die Batterie def. ist, solltest Du mal ein richtiges Auto-Ladegerät (keinen Refresher) für ein paar Stunden anschließen.
    Die Batteriespannung sollte dann direkt nach dem Laden, bevor Du sie wieder anschließt, auf jeden Fall zwischen 12,5 und 13,8 Volt liegen.
    Dann muss auch der Anlasser durchziehen.
    Eine Batterie kann schon mal trotz richtiger Behandlung kaputt gehen - meist geht eine Zelle in der Batterie kaputt. Zum Glück ist ne neue nicht teuer.
    Theoretisch Garantie, aber der Händler wird wohl sagen, falsch behandelt, tief entladen, bla, bla.

    Gruß Roland

    Qualität bedeutet, wenn der Kunde zurückkommt und nicht das Moped !

  • Wenn du viel fährst, warum lädst du dann noch nach?

    Du wirst die Batterie wohl kaputt gekocht haben...

  • Nein, das Gerät ist kein "einfaches Ladegerät". Es ist eines der besseren Lade- und Erhaltungsgeräte auf dem Markt. Verwende zwei Stück davon seit Jahren auch für andere Maschinen. http://www.flat6forum.de/pdf/BatterieladegeraeteimTest.pdf

    Am Gerät liegt es sicher nicht. Plumpe Pauschalantworten wie "kaputt kochen" sind daher völlig unangebracht. :thumbdown:

    Die er6f sprang mal nach 6 Wochen Standzeit nicht an. Kannte ich von Yamaha FJR1300, Kawa W650 und Honda SH300i so nicht. Daher bin dazu über gegangen, das Erhaltungsgerät anzuschließen. Könnte Morgen mal die Batterie der W650 einbauen, sollte passen. Die inzwischen 7,5 Jahre alte Batterie der W650 tut klaglos ihren Dienst.

    Hab schon diverse Themen gefunden dazu. Bin wohl kein Einzelfall.

  • Die Werte um 11 bis 12 Volt sagen ja erstmal, dass die Batterie irgendwas Richtung tiefentladen ist.
    Wenn Du die Batterie geladen hast, prüft das Gerät auch ob die Spannung gehalten wird? ( macht mein Ctek 7)

    Miss doch mal orientierungsweise nach ob die Lima beim Laufen 14,4 Volt Lädt.
    Hast Du schon mehr als diese Batterie defekt in der Maschine defekt?
    In der Werke kann auch genauer geprüft werden ob der Ladestrom richtig aussieht ( oberspannung...)
    Eine Messung bzgl des Ruhestroms würde ich auch machen.
    Wenn Du mal die Batterie geladen hast, warte mal ne Stunde und miss dann die Spannung (12,8 wären gut)
    Diese Refresh Funktion kann tatsächlich die Batterie schrotten, da immer Etwas Wasser dabei verloren geht ( was für ein Batterietyp ist das?)
    Sollte man nur machen, wenns wirklich notwendig ist gerade bei solch kleinen Batterien.

    Also, wie gesagt:
    Laden, Stunde warten, Messen.
    Maschine starten, Spannung an den Polen messen.
    Mopped aus, 10 Minuten warten, Stromkreis öffnen. Ruhestroms messen.

    Dann hast Du Werte, mit denen wir etwas anfangen können.

    Free At Last:]

  • Edit: In den Gleichungen wurden aus den Leerzeichen in Verbindung mit dem Gleichheitszeichen Smilies ... macht Mathe gleich viel lustiger ...
    Wenn der Anlasser klickt, war noch genug Spannung da, die dann allerdings schnell zusammengebrochen ist. Denn danach tat sich ja gar nichts mehr. War vorher nur noch ein kleiner Rest Saft in der Batterie, hast Du sie damit leergesaugt, das sollte man tunlichst verhindern (--> Tiefentladung) um bleibende Schäden zu vermeiden.

    Der Ladestrom sollte 10% der Nennkapazität nicht überschreiten, dein Ladegerät hat laut den Messwerten in der Tabelle 0,82A, damit sollten die damit geladenen Batterien nicht mehr Kappazität als 8,2Ah haben. Ich habe gerade nur den Test in der Motorrad für das Modell bis 2008 gefunden, da war die Nennkappa der verbauten Batterie sogar 14Ah, somit auf der sicheren Seite. Du hast 4h geladen, damit also (4hx0,82A=) 3,28Ah (theoretisch) reingepumpt, das sind (3,28Ah/14Ah=) 23% der Nennkappa. Da würde ich eine Batterie durchaus noch als leer bezeichnen, das ist viel zu wenig. Was passierte hast Du nicht geschrieben, vermutlich wieder nur ein Klackern des Anlassers? Der Anlasserstrom selber ist sehr groß und kommt fast einem Kurzschluss der Batterie gleich. Je nach Fahrzeug durchaus 5xNennkappa, also 70A (!) in unserem Fall. Das ist auch der Grund, warum da keine Sicherung zwischen ist ... in der Verwandtschaft ist mal ein Audi abgebrannt, weil in dem Kreis ein Kurzschluss war. Laut Feuerwehr kann das schon mal passieren ...
    Du hast also deine leidlich geladene Batterie voll gefordert, durch den hohen Strom bricht die Spannung zusammen, damit dann auch wieder der Strom.
    ....
    Kleine Auffrischung: Das Ohmsche Gesetz ist R = U / I , umgestellt ist I = U /R. Die Stromstärke ergibt sich aus der angelegten Spannung, geteilt durch den Widerstand. Der ist sehr gering, der Strom muss ja nur einmal durch den Anlasser, also quasi Kurzschluss. Macht in der Gleichung dann geteilt duch nahezu Null, damit wächst der Strom sehr stark an. Das packt die schlappe Batterie nicht, die Spannung bricht zusammen.
    ....
    Im Grunde war damit das Ergebnis vorhersehbar, das kurze Laden hat nicht gereicht. Voll ist deine Batterie rechnerisch erst nach 17 Stunden (14Ah / 0,82A). Das setzt allerdings auch einen konstanten Ladestrom von 0,82A voraus, dem ist allerdings nicht so. Denn der Ladestrom ergibt sich aus der Spannungsdifferenz von Batterie und Ladegerät (und natürlich dem Widerstand der Batterie). Dein Ladegerät hat laut Test eine max. Ladespannung von 14,3V, die Abschaltspannung für den Ladevorgang liegt bei 14,2V. Klar, denn bei einer Spannungsdifferenz von nur 0,1V fließt ja auch so gut wie kein Strom mehr. Die Spannungskurve der Batterie steigt beim Ladevorgang erst stark an, um dann immer flacher zu werden und sich der Maximalspannung anzunähern. Zu Beginn des Ladevorgangs fließt damit auch noch der maximale Ladestrom, schon bald steigt die Batteriepannung und der Ladestrom sinkt. Damit sind dann die 17h auch nicht mehr zu schaffen (wenn sie denn 100% voll werden muss). Einen Ladetag solltest Du einplanen, also etwa 40-50% Aufschlag. Überladen ist ja nicht möglich. Zum einen wegen der Abschaltspannung, zum Anderen wegen der sich annähernden Spannungen.

    Was Du erlebt hast, war vorhersehbar und im Rahmen. Was mich persönlich mehr interessiert, warum war die Batterie denn überhaupt entladen? Wenn Du nach 2 Wochen dein Ladegerät anschließt, ist es dann immer dran, oder wenigstens 24h? Oder nur mal Stundenweise? Hat deine entladene Batterie frost bekommen?

    Da Du schreibst es sei kein Einzelfall, zieht denn das Mopped im Stand noch so viel Strom? Ist ja klar, die Uhr läuft weiter, diverse andere Dinge auch unter Spannung .... ist halt die Frage, wie hoch sollte der Verbrauch sein, was wäre zu viel ... ?

  • Danke für eure ausführlichen Antworten. :thumbup:

    Hatte das Krad über Nacht am Ladegerät gelassen. Anbei die gewonnen Erkenntnisse:

    Direkt nach dem Laden über Nacht: 13,3 V
    Nach einer Stunde: 12,1 V
    Zündung an: 11 V
    1. Startversuch ~ 9V

    Damit kann der Patient wohl totgesagt werden.

    - Das Moped steht - so wie die anderen Maschinen auch - in einer Garage. Kühl aber frostfrei
    - Der Oximiser wird immer für eine Woche angeschlossen und dann eine Woche nicht


    Wie geschrieben, brauchte die Maschine etwa 1 Jahr nach Kauf nach einer Standzeit von 6 Wochen Starthilfe. Bis dahin wusste ich nicht einmal, wo die Batterie ist. Das Ladegerät war zuletzt eine Woche (13. - 20. Dezember) angeschlossen. Dann eine Woche nicht. Damit dürfe die Batterie gar nicht leidlich geladen sein dürfen ?(

    Ich empfinde den Verlust bei Standzeit als sehr hoch. Neue Batterie kaufen, vollfahren und dann täglich messen? Welche Standzeiten verkraften eure Mopeds? Der W650 reicht eine Ladung ab und an (2008 letzte Batterie gekauft). Die FJR1300 ist da schon empfindlicher. Liegt's an der ganzen Elektronik?

    EDIT: Habe mal bei Kawa Deutschland angerufen. Die Verwendung einer 14Ah Batterie wäre möglich und würde den Intervall zwischen notwendigen Ladungen vergrößern. Das "System", wie er es nannte, schafft das problemlos. Eine vollständige Ladung würde dann halt nur länger dauern. Die 14Ah Batterie würde aber eine größere Reserve geben. Kawa schreibt im Handbuch, dass wöchentlich geprüft und bei Stehzeiten ab 2 Wochen geladen werden soll. Ein Ruhestrom von bis zu 1,5 mA sei noch normal. Werde nachher mal messen.

    Das Laden im eingebauten Zustand mittels verschraubten Anschlüssen und Oximiser wäre übrigens vollkommen ok. Also gibt's mal eine neue Batterie.

    Einmal editiert, zuletzt von firestarter2004 (29. Dezember 2015 um 10:56)

    • Offizieller Beitrag

    Diese Refresh Funktion kann tatsächlich die Batterie schrotten, da immer Etwas Wasser dabei verloren geht

    Wie geht bei einer geschlossenen (versiegelten) Batterie Wasser verloren ?(

    Bei meiner Versys war die originale Batterie auch sehr schnell kaputt. Nachdem dieses Jahr auch die Motobatt ihren Geist aufgegeben hat, habe ich mir jetzt eine Winner-Batterie direkt in deren Lager in Mannheim abgeholt. Ist damit die vierte Batterie seit Erstzulassung 12/06. Bei meiner alten Transalp war die Batterie deutlich robuster...

  • Pn77, schau Dir mal eine wartungsfreie Batterie genauer an. Die lässt Dampf ab, wenn sie mit > 15Volt geladen wird oder sich aus welchen Gründen auch immer ein Überdruck bildet.
    Steht in der BdA meines Ladegerätes.

    Free At Last:]

  • ...ferner litten die Batterien durch höhere Verdunstung alle (flüssig gefüllte) durch den extrem heißen Sommer, das gilt ebenfalls auch für Wartungsfreie,
    auch wenn bei denen der Verlust nur geringer ausfällt.

    man nennt mich auch monza3cdti
    monzol.de so grinsen Motor und Fahrer um die Wette :daumenhoch:

    • Offizieller Beitrag

    wer lädt denn mit 15 V und mehr (und vor allem wie)? Das kann eigentlich nur bei einem defekten Spannungsregler der Lichtmaschine passieren...

    Ein normaler Automatiklader (wie z.B. der hier genannte Oximiser von Oxford) besitzt eine Deltapeak- und Vmax-Überwachung, sowie eine spezielle Ladekurve für die Erhaltungsladung. Damit wird der Ladevorgang rechtzeitig unterbrochen bevor sich Wasser aus dem Elektrolyt lösen kann.

    Also nicht verrückt machen lassen! Durch das ständige oder regelmäßige Nachladen geht die Batterie nicht schneller kaputt.

  • Thema Dabei war doch die Refresh o.ä Funktion.
    Bei diversen Zyklen wird mit den Spannungen geladen.
    Meine Bda gibt dazu Informationen.

    Ausser Frage steht, dass der optimale Ladezustand bei unseren Standard Batterien " voll" ist.

    Eine häufige desulphatisierung kann aber auch bewirken, dass sich die Kristalle unten ansammeln und einen Zellenschluss bewirken.

    Free At Last:]

  • Ein normaler Automatiklader (wie z.B. der hier genannte Oximiser von Oxford) besitzt eine Deltapeak- und Vmax-Überwachung, ...

    Deltapeak kenne ich nur von NiMH- und NiCd- Schnelladern. Die Zellen erwärmen sich wenn sie voll sind und weiter geladen werden, dadurch sinkt die Zellenspannung - es wird dann in kurzen Intervallen die Zellenspannung gemessen und wenn die Differenz (eben das Delta) negativ ist, schaltet der Lader ab. Ob das bei Bleiakkumulatoren funktioniert ... hab ich noch nie gehört. Ausserdem sind wir weit weg von einer Schnelladung und Erwärmung des Akkus.


    ... und Vmax misst bei mir der Tacho!  :rofl


    (Spannung ist U ...)

  • Man kann über viele Foren hinweg lesen, dass im Frühjahr besonders viele Batterien tot sind, die an einem Ladeerhaltungsgerät angeschlossen waren. Kann also so Gesund nicht sein für die Batterie. Am Besten ist noch immer, die Batterie zu laden und dann frostfrei abzustellen und alle 4 -6 Wochen die Selbstenthaltung nachzuladen. Außerdem hat die Qulität der Batterien in den letzten Jahren stark abgenommen. Meist schaffen sie es so grade über die Garantiezeit von zwei Jahren.

  • Als bekennender Elektrik Laie habe ich mal gelernt das jeder Akku eine bestimmte Anzahl von Ladzyklen durchsteht und ihn es danach hinrafft.

    Und intelligente Ladetechnik hin oder her, ich kann mir schwer vorstellen das eine Erhaltungsladung nur einen Ladezyklus darstellt, weil wenn Akku voll, schaltet doch sicher die Technik den Ladestrom ab...und beginnt bei Meßbarer entladung wieder mit dem Erhaltungsladen. Was dann eher mehrere Ladezyklen darstellt, ergo regelmäßiges "Erhaltungsladen" über 1 Woche die Anzahl der generellen Ladezyklen entsprechend reduziert (lasse mich da aber gerne eines besseren belehren wenn jemand fundiertes Wissen darüber hat und ich hier gerade völlig falsch liege)

    Ich halte es seit jeher wie Thom schon beschreibt, Batterie ausbauen, im Werkzeugschrank in der Wohnung lagern und alle 6 Wochen mal Voll-laden. Funktioniert scheinbar so gut das ich bisher in den letzten 11 Jahren nur einmal eine neue Batterie bei meinen Maschinen brauchte.
    Und wenn würde ich immer nur zu Exide greifen (ist aber meine persönliche Meinung :yeah: )

    • Offizieller Beitrag

    das stimmt schon, dass Batterien nur eine gewisse Ladezyklen-Zahl schaffen. Aber da sind Vollzyklen gemeint. Kleine Lade-/Entladevorgänge sollen sich nur sehr gering auf die Lebensdauer auswirken, auf gar keinen Fall so stark wie hier bei der Motorrad-Batterie vermutet. Wissenschaftlich belegen kann ich diese Aussage natürlich nicht... :D

  • %

    Als bekennender Elektrik Laie habe ich mal gelernt das jeder Akku eine bestimmte Anzahl von Ladzyklen durchsteht und ihn es danach hinrafft.

    Die verfügbare Kapazität nimmt über die Ladezyklen ab, wenn die Kappa dann einen Schwellwert (etwa 80%) unterschreitet, gilt er als hinüber. Das gilt mindestens für alle NiMH, NiCd und die ganzen Lithiumakkus. Ausser bei Bleiakkus (Kurzschluss in einer Zelle) ist der plötzliche Batterietod eher selten.