Undichter Kühler

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  • Hallo Freunde der Nacht,

    ich war bis jetz in der Werkstatt und hab ein bisschen nach meinem Unfall geschraubt und habe Sie mal wieder angelassen. Allerdings hat sich meine Vermutung bestätigt, dass mir beim Schlauch Kühlwasser raustropft:


    Jetzt ist meine Frage: Kann ich den Schlauch entfernen und das verbogene Stück mit nem Schraubendreher oder sowas wieder rund biegen damit mir kein Kühlwasser mehr austritt oder benötige ich wegen der kleinen Delle nen neuen Kühler?
    Bzw. könntet ihr mir ein Bild von eurem Motorrad schicken damit ich weis wie ich das zurechtbiegen muss? :)

    Danke schonmal im Vorraus

    MfG
    Manu

  • Hallo,

    wenn das Rohr an der Naht zum Kühler dicht ist, ist das kein Problem. Vorsichtig am Schlauchansatz ausbeulen, evtl. Dichtmittel noch an Schlauch ran, sollte Jahre dicht sein.

    Uwe

    Signatur entfernt von "jan_28".
    Das Forum ist politisch neutral und soll es auch bleiben.

  • Wenn dann mit Vorsicht ausbeulen. Das Material reißt sehr schnell ein.
    Aber einen Versuch sollte es wert sein.

  • Moin,

    ja das Kühlwasser mußt du ablassen. Viel Erfolg und gib mal bericht wie es gelaufen ist.

    Gruß Jörg

  • Beim Kühlmittel ablassen vorsicht!

    Hab zwar den Eimer unter die Schraube gestellt aber die Brühe kam mit ordentlich Druck raus also is mir das Zeug erstmal schnurstracks über den Eimerrand hinausgeschossen - ergo: Eimer etwas Schräg direkt vor den Auslass halten und so sicher gehen das nichts daneben geht!

    Und nicht vergessen: Werkstattmüll ;)

  • Danke für den Tipp Larca der kam nur leider zu spät :D. Mir ist es ganau so passiert wie du es beschrieben hast.

    Das kleine Alurohr das es mir verbogen hat lässt sich so gut wie garnicht verbiegen. Ich habe es mit Fingerspitzengefühl ein bisschen weiter auseinander dehnen können aber wie gesagt, richtig rund hab ich es nicht mehr bekommen.

    Nachdem ich den Schlauch und die Schelle wieder drauf hatte kam bei längerem Halbgas noch ein paar Tropfen heraus, das Problem hab ich dann einfach mit ner zweiten Schelle gelöst und jetzt ist auch wieder alles dicht!

    Grüße

    Manu

  • aber die Brühe kam mit ordentlich Druck raus also is mir das Zeug erstmal schnurstracks über den Eimerrand hinausgeschossen


    Lass mal raten: Du hast nicht den Ausgleichsbehälter erst mal aufgeschraubt und den Druck abgelassen?


  • Lass mal raten: Du hast nicht den Ausgleichsbehälter erst mal aufgeschraubt und den Druck abgelassen?

    Hää? Wenn das System noch voll ist drückt es doch natürich stärker raus, was hat das mit dem Öffnen des Ausgleichbehälters zutun? Wenn man den Kühlerdeckel drauf lässt und dieser noch schließt dann kommt die Suppe nicht so schnell.

    Oder denkst du das es wie beim Auto ist, wo auch im Ausgleichsbehälter Druck herrscht? Bei der Erna ist das ja alles offen, wenn sich das zu weit ausdehnt läuft es über.

    Mfg Ku3f

  • Offen? Kenne keine einzige Kühlanlage die nicht mit Überdruck arbeitet. Macht auch kein Sinn, wenn kein Druck da ist, kocht die Kühlflüssigkeit zu schnell. Ich muss mal das Werkstadthandbuch wetzen, vielleicht lerne ich wieder was neues.

  • Kann ich den Schlauch entfernen und das verbogene Stück mit nem Schraubendreher oder sowas wieder rund biegen ... Das kleine Alurohr das es mir verbogen hat lässt sich so gut wie garnicht verbiegen. Ich habe es mit Fingerspitzengefühl ein bisschen weiter auseinander dehnen können aber wie gesagt, richtig rund hab ich es nicht mehr bekommen.

    Nein, ohne thermische Vorbehandlung (Erwährmung) und geeignetem Treibwerkzeug wirst du nichts ausrichten können.

    Oder denkst du das es wie beim Auto ist, wo auch im Ausgleichsbehälter Druck herrscht? Bei der Erna ist das ja alles offen, wenn sich das zu weit ausdehnt läuft es über.


    Bei den Ottomotoren in Fahrzeugen wird das gleiche Kühlsystemprinzip angewendet, es gibt keine Unterschiede, denn auch bei deinem Auto läuft das Kühlmittel über, wenn der Ausgleichsbehälter voll ist, ansonsten würde das schwächste Glied des Kühlsystems platzen.


    Lass mal raten: Du hast nicht den Ausgleichsbehälter erst mal aufgeschraubt und den Druck abgelassen?

    Nö er hat nur die Schwerkraft und damit den Auslaufdruck falsch eingeschätzt :harr

    wenn kein Druck da ist, kocht die Kühlflüssigkeit zu schnell. Ich muss mal das Werkstadthandbuch wetzen, vielleicht lerne ich wieder was neues.

    Bevor die Kühlflüssigkeit kocht, geht die Warnleuchte an und kündigt einen thermischen Motorschaden an. Darum pumpt die Wasserpumpe die Kühlflüssigkeit durch den Motor, um die Wärme abzuführen, lange bevor die Kühlflüssigkeit kocht. Und damit der Druck nicht zu gross wird, öffnet der Thermostat und gibt den Weg zum Ausgleichsbehälter frei, wo bei Überdruck die Kühlflüssigkeit über den Schlauch entweichen kann, bevor sie zu kochen beginnt. Was lernen wir daraus; nicht der Druck ist ausschlaggebend, sondern die Förderleistung der Wasserpumpe ^^

    Grüessli Tramper

    Stay safe all time

  • Hatte die Tage beim Auto den Behälter aufgemacht was noch heiß war und das kochte mir nach dem der Druck raus war schnell entgegen. Deswegen meine Vermutung. Ich meine den Behälter wo man die Flüssigkeit reinfülllt beim Auto, nicht am Kühler. Bei der Erna ist da ja nie Druck drauf.Und wieso nun beim Auto, ist da auch noch ein Ventil?

    Mit offenen System meinte ich nicht das der Kühler nicht unter Druck steht.


    Mfg Ku3f

  • Ist leider nicht ganz richtig, was Du da schreibst - zumindest bei einem KFZ. Du darfst die Wasserkühlung von einem PC nicht mit einem Auto/Mopped vergleichen. Schau mal in den Standardwerk nach: ISBN: 978-3-8348-1598-9

    Bevor die Kühlflüssigkeit kocht, geht die Warnleuchte an und kündigt einen thermischen Motorschaden an.

    Kontrollleuchte zeigt dass die Kühlung versagt hat. Nichts mehr, nichts weniger. Es ist ein Temperatursensor, der bei x-Grad 'ne Lampe einschaltet.

    Und damit der Druck nicht zu gross wird, öffnet der Thermostat und gibt den Weg zum Ausgleichsbehälter frei, wo bei Überdruck die Kühlflüssigkeit über den Schlauch entweichen kann, bevor sie zu kochen beginnt.

    Nö.Thermostat ist ein Temperaturschalter, kein Druckschalter. Koppelt den Kühler ab, so lange der Motor kalt ist. Erst beim erreichen der Betriebstemperatur öffnet er.

    Was lernen wir daraus; nicht der Druck ist ausschlaggebend,

    Der Kreislauf steht unter Druck, denn erst der Druck erlaubt es, dass die Kühlflüssigkeit mehr als 100°C haben kann, ohne zu kochen. Ist bei allen Wasser gekühlten Motoren die ich kenne so.

    Noch mal zum nachlesen:

    Zitat

    Der Kühlkreislauf, und damit die Motortemperatur, wird durch einen Thermostat geregelt. Solange der Motor nicht seine Betriebstemperatur erreicht hat, ist das Thermostatventil geschlossen, und die Kühlflüssigkeit zirkuliert nur über Motor, Wasserpumpe und Heizungswärmetauscher. Öffnet der Thermostat, so wird der Haupt-Wasserkühler mit in den Kreislauf eingeschlossen, und die eigentliche Kühlung setzt ein. Das Thermostatventil öffnet bei ca. 75 Grad Celsius. Im Luxussegment gibt es mittlerweile auch Motoren mit mehreren Kreisläufen und kennfeldgesteuerten elektrischen Thermostaten.

    Übersteigt die Temperatur des Kühlmittels einen weiteren Schwellwert, der typischerweise 90 Grad Celsius beträgt, wird durch einen Thermostatschalter der elektrische Lüfter eingeschaltet. Bei intakter Anlage geschieht dies nur bei langsamer Fahrt. Abhängig von der elektrischen Verschaltung kann der Lüfter auch bei ausgeschalteter Zündung einige Zeit nachlaufen.

    Da sich die Kühlflüssigkeit bei Erwärmung ausdehnt, steigt der Druck im Kühlsystem. Um diesen Effekt auszugleichen, ist ein Ausgleichsbehälter/Ausdehnungsgefäß in den Kühlkreislauf integriert, der das überschüssige Kühlmittel aufnimmt und bei Bedarf wieder abgibt. Durch das Erhöhen des Systemdruckes steigt gleichzeitig der Siedepunkt des Kühlmittels.


    Wikipedia

  • denn erst der Druck erlaubt es, dass die Kühlflüssigkeit mehr als 100°C haben kann, ohne zu kochen.

    Kannst diese falsche Behauptung noch mehrmals wiederholen, dadurch wird sie auch nicht Wahr.

    Erhitze die von Kawasaki empfohlene Kühlflüssigkeit mal in einer Pfanne ohne aufgesetzten Deckel am Strand der Ostsee. Sie wird erst bei 175°C anfangen zu kochen, weil dann der Siedepunkt erreicht wurde. Da kein Deckel auf der Pfanne ist, kann sich kein Druck aufbauen. Nun koche mal auf dem Stielfserjoch die Kühlerflüssigkeit in der Pfanne ohne Deckel und du wirst die Kühlerflüssigkeit nicht unter 200° Grad Celsius zum Kochen bringen! Nicht der Druck wie von dir behauptet, verhindert dass die Kühlerflüssigkeit später zu kochen beginnt als z.B. Wasser, sondern die Zusätze in der Kühlerflüssigkeit!

    Grüessli Tramper

    Stay safe all time

  • Kannst diese falsche Behauptung noch mehrmals wiederholen, dadurch wird sie auch nicht Wahr.


    Stimmt. Gilt genau so gut für unpräzise Aussagen. Da Du anscheinend etwas aufgeschnappt aber nicht verstanden hast, findest Du unten genaue Erklärung - inkl. der zusammenhänge. Schau mal bitte in die Lehrbücher der KFZ-Technik rein. Verstehe bitte was Du liest. Wenn Du der Meinung bist, dass Du trotzdem recht hast, bitte mit Hinweisen aus der Literatur belegen. Lerne gerne dazu, auch wenn Du gerade versuchst mir (falsch) das zu erklären, womit ich meine Brötchen verdiene.

    am Strand der Ostsee ... wird erst bei 175°C anfangen zu kochen ... auf dem Stielfserjoch ... nicht unter 200° Grad Celsius zum Kochen bringen

    Strick und einfach falsch: Der Gradient geht in die andere Richtung. Niedriger druck - weniger Temperatur notwendig um zu Sieden. Der Dampfdruck muss "gegen" Außendruck arbeiten - sehr vereinfacht gesagt. Sehe das Diagramm was ich weiter unten verlinkt habe.

    Die Werte die Du angegeben hast passen so +/- auf pures Ethylenglykol, aber davon sprechen wir hier nicht:

    Erhitze die von Kawasaki empfohlene Kühlflüssigkeit

    Diese ominöse von Kawasaki empfohlene Flüssigkeit ist laut Werkstadthandbuch eine 1:1 Mischung aus Ethylenglykol und Wasser. Weiter:
    Das Überdruckventil ist laut Werkstadthandbuch auf 1.1...1.4 Bar eingestellt. Wenn Du bisschen googelst, kannst Du diese Werte finden, ich möchte hier nicht unbedingt Links drauf setzen. Suchwort ist z.B. "ER650C9F_D9F", dort die Seite 200ff. Wieder: Lesen, verstehen, diskutieren.

    Weiter mit der Physik:
    Siedepunkt bei einer 1:1 Mischung aus Ethylenglykol und Wasser ist in der Literatur mit ~110 °C bei 1 Bar und mit ca. ~125°C bei 2.1 Bar (1 Bar Umgebung + 1.1 Bar früheste Öffnung Überdruckventil) angegeben. Falls Du fähig bist Diagramme zu interpretieren -> Seite 9:
    http://www.dgs.de/fileadmin/bild…on_05_03_09.pdf

    Nicht der Druck wie von dir behauptet, verhindert dass die Kühlerflüssigkeit später zu kochen beginnt als z.B. Wasser, sondern die Zusätze in der Kühlerflüssigkeit!

    Es ist beides. Und beides wird benutzt - aber das war nicht der Ausgangspunkt der Diskussion.

  • Beim Auto ist er in dem Druckkreislauf. Entsprechende Warnung ist immer auf der Kappe des Behälters abgedruckt.

    Bei der ER-6 ist es etwas anders als ich am Anfang gedacht habe, hier ist der Ausgleichsbehälter außerhalb des Druckkreislaufes. Im Kühlerverschluss sind zwei Ventile - ein Druckventil, der bei Überdruck Kühlmittel in den Ausgleichsbehälter abführt und ein der beim Abkühlen das Kühlmittel zurück lässt. Again what learned

    Mein erster Post muss also genau genommen heißen:
    "Du hast nicht den Kühlerverschluss erst mal aufgeschraubt und den Druck abgelassen? "

    Alles andere kann bleiben wie beschreiben.

  • Leute,

    je weniger Druck um so geringer ist die Siedetemperatur. Die ist nat. auch vom Medium abhängig. Darum wird der Kaffee auf nem 8000 auch nicht so heiss :yeah:

    Uwe

    Signatur entfernt von "jan_28".
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