Start-Probleme Versys 650

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  • Hallo zusammen.

    Ich muss mal wieder den Rat der weisen ER6 Schrauber konsultieren.

    Vor einigen Tagen rief mich mein Bruder an wegen Startproblemen an seiner 2007 Versys 650.

    Ich habe also mein Werkzeug gepackt, bin rüber gefahren und los gings. Ich will euch hier keinen Roman erzählen, sondern versuche die Fakten so gut es geht zusammen zu fassen.

    Also was passiert?

    Zündung an -> Tacho und Licht geht an, Benzinpumpe läuft. Soweit alle Geräusche normal

    Anlasser drücken hat dann den Effekt, dass der Anlasser gut dreht, der Motor aber nicht anspringt.

    Was habe ich an Fehlersuche gemacht?

    Sicherungen: Hauptsicherung, Ignition Sicherung und ECU Sicherung sind in Ordnung

    Batterie: Testweise (gute) Batterie aus anderem Motorrad eingesetzt, keine Veränderung.

    Benzin: Benzinschlauch von Einspritzung abgesteckt und dann Zündung an -> Pumpe fördert direkt

    Entlüftung: Um evtl verstopfte Tankentlüftung zu überbrücken mit offenem Tankdeckel gestartet -> keine Veränderung

    Zündung: Zündkerzen ausgebaut, optisch geprüft -> noch trocken, hell, augenscheinlich in Ordnung

    Luft: Luftfilterkasten abgenommen, gereinigt, Luftfilter ausgebaut, gesäubert und abgesaugt (kein Ersatz da)

    Weitere Anmerkungen:

    -Bei komplett geöffnetem Gas ertönt ab und zu ein "FUMP", wie wenn er ein bisschen zünden würde aber es doch nicht reicht

    -Maschine hatte schon lange schlechten Kaltstart, heißt sie ist immer nur mit geöffnetem Gas angesprungen

    -Letzte Fahrt war vor circa 1,5 Monaten, immer nur Super E5 getankt

    -allgemeine optische Prüfung war unauffällig, keine vergammelten Stecker, keine Undichtigkeiten

    Ich habe nun nach ausgiebigem durchforsten des ER6 und Versys Forums kein gleiches Fehlerbild finden können. Ich hoffe nun ihr könnt mir Tipps geben wie ihr weiter vorgehen würdet.

    Da die Zündkerzen nach vielen Startversuchen immernoch trocken waren, vermute ich ein Problem in der Benzinversorgung. Das heißt Einspritzung/Injektoren, da die Pumpe ja fördert.

    Ich freue mich auf euer Wissen!

    LG Lukas

    • Offizieller Beitrag

    Wie sahen denn die Zündspulen aus? Die gehen bei den älteren Jahrgängen ja leider gerne durch eindringendes Wasser kaputt.

    Wenn die vor 1,5 Monaten noch gelaufen ist, denke ich eher nicht, dass es an den Injektoren liegt. Da sie ja jetzt gar nicht mehr will, müssten beide Injektoren in dieser Zeit kaputt gegangen sein. Könnte aber am Benzindruck oder der Ansteuerung liegen.

  • Hallo ihr 2, erstmal danke fürs Zeit nehmen und durchlesen, das freut mich sehr.

    Das einzige, was mir an den Zündspulen auffiel, war dass sie überraschend locker saßen. Ich kenne das so, dass man sehr stark ziehen muss um diese rauszukriegen, dort war es relativ leichtgängig. Ansonsten optisch in Ordnung.

    Und muzscorpion ich habe keine Funktionsprüfung der Zündkerzen gemacht, da ich mir unsicher war, ob ich den Motor mit Zündkerze außerhalb vom Motor drehen lassen sollte. Habe jetzt erst im Nachhinein gelesen, dass das jeder so macht. Aber müssten dann nicht auch beide Zündkerzen zum selben Zeitpunkt ausgefallen sein? Das klang für mich auch eher weniger plausibel.

    Zum Thema Benzindruck -> Wie könnte ich dem weiter nachgehen, ob die Pumpe auch den erforderlichen Druck bereitstellt?

    Und vergessen zu erwähnen: Motorrad hat um die 50.000km, der Wartungsstand ist leider nicht detailliert bekannt.

  • Die naheliegendsten zu prüfenden und bereits erwähnten Punkte solltest du erstmal prüfen und beheben.

    Die Zündspulenstecker schlagen durch Vibrationen aus und sollten alle 30 TKM gewechselt werden. Ist so oder so fällig. Wenn ein zuverlässiger Zündfunke sichergestellt ist, sollte entweder der Benzindruck geprüft (Messgerät) oder die Benzinpumpe auf Verdacht erneuert werden. Besteht das Problem weiter sind die Injektoren zu prüfen. Das sollte möglichst kontrolliert über Steuersoftware erfolgen.

    E5 verklumpt die Düsen langsamer als E10. Fahrzeugen, die längere Standzeiten haben und/oder im Freien abgestellt werden sollte man einen Benzinstabilisator gönnen, dann springen sie auch nach Monaten problemlos wieder an. So jedenfalls meine Erfahrung. Der Prozess des schlechten Sprits ist schleichend und kumulierend. Einmal im Jahr Systemreiniger in den Tank ist nie verkehrt. Pflege zahlt sich am Ende mit Zuverlässigkeit aus.

    Verschmutzte Injektoren von Benzinern habe ich oft mit Bremsenreiniger wieder flott bekommen und zwei Tankfüllungen mit 100% überdosiertem Systemreiniger in den vorher entleerten und gereinigten Tank.

    Viel Glück und Erfolg bei der Fehlersuche wünsche ich euch.