Wenn die Versicherung sich quer stellt....

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  • Hallöchen!
    Letzten Juli (2007) hatte ich mit meiner 6n einen Verkehrsunfall: ein unachtsamer Dosenfahrer mähte mich beim Rückwärtsfahren um.
    Das Motorrad war 2,5 Monate weg, weil die nette Versicherung partout die Reparaturfreigabe nicht geben wollte.
    Dieser Kerl behauptete nämlich frech, ich sei ihm reingefahren.... Nach langem Hin und Her lag dann der Polizeibericht vor (gegen mich sind nie Anschuldigungen seitens Polizei oder Bußgeldstelle gekommen!) und die Versicherung bezahlte meine Abschleppkosten und die Reparaturarbeiten von insgesamt 2630€.
    Aber den Nutzungsausfall, den ich sofort geltend gemacht hatte, wollten sie zuerst nicht zahlen. Meine Versicherung sagte auch, dass ich von diesen 60 Tagen (oder so war's) höchstens 10 sehen werde....... Als mir die Sache zu bunt wurde, da ich immer weiter hingehalten wurde, wandte ich mich Mitte Dezember an einen Anwalt für Verkehrsrecht.
    Und siehe da: letzte Woche kam von ihm ein Schreiben, im Anhang ein Brief der Versicherung. Ich bekomme den gesamten Zeitraum erstattet!

    Solltet ihr auch einen solchen Fall erlebt haben (oder erleben, was keiner hofft), dann hier einige Tips:
    - den Anwalt zahlt die gegnerische Versicherung, wenn ihr den Unfall nicht verschuldet habt (das sind "Unfallfolgekosten")
    - eine Kawa ER6n mit 72 PS ist ein Fahrzeug der Klasse G (glaub ich), und pro Tag stehen euch 46€ zu!
    - seit nicht zimperlich mit denen - die versuchen natürlich euch zu beduppen: ihr seit gestürzt, der Helm muss neu. Das könnt ihr auch geltend machen (hab ich zu spät erfahren)! Ebenso wenn euch deswegen zusätzliche Kosten für zB ÖPNV entstehen, dann eine Pauschale für Telefonieren, Kopien etc (25€ glaub ich) und solltet ihr euch verletzt haben, ab zum Arzt, dann gibts auch Schmerzensgeld. (Ok, das hab ich nicht gefordert, mir war ja nichts passiert.)
    - auch wenn es Geduld erfordert: macht am besten alles schriftlich - und man muss diese Leute nerven. Ich hatte die Geduld nicht, aber ich wusste ja auch nicht, was wichtig ist, denn...
    - seit ihr z.B. wie ich Azubi und könnt für die Reparatur nicht in Vorkasse treten, nur dann gibt es auch für die gesamte Dauer Nutzungsausfall!! Sonst nur für die Dauer der Reparatur - und das waren bei mir eine Woche..... Und das müsst ihr der Versicherung klipp und klar sagen!

    So, ich hoffe, ich hab hier was sinnvolles hingeschrieben. Ich weiß auf jeden Fall fürs nächste mal Bescheid und kann dann hoffentlich auf den Anwalt verzichten. Ich hab viele Dinge leider erst zu spät erfahren und die Versicherungen sind auch sehr knauserig mit Auskünften!
    LG

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  • ende gut, alles gut !
    mit 46 € pro tag wird die ausfallzeit doch im nachhinein ganz nett vergütet.

    leider wird es häufig ohne anwalt nicht funktionieren.
    diese "ich-hab-doch-nix-gemacht-mentalität" anderer verkehrsteilnehmer finde ich echt zum :kotz dafür ist man doch versichert und wer scheisse baut, muss auch dazu stehen.

    bei mir war's ein parkplatzrempler, den der andere seiner versicherung erst gar nicht gemeldet hat (hat wohl gehofft, ich belasse es dann dabei)
    hier hat sich ausnahmsweise die gegnerische versicherung sehr fair verhalten und alles unbürokratisch erledigt (zitat: "sie können ja nichts dafür, wenn unserer versicherungsnehmer zu blöd ist")

    warum tun wir das ? weil wir's können !

  • :super

    Ja - ähnliche Erfahrungen hab ich auch gemacht.

    Wenn man dann denkt: "Der Polizist hat ja gesagt, der Gegner ist Schuld -
    dann zahlt ja die Versicherung" kann man ganz böse erwachen, wenn auf
    einmal nach 1-2 Wochen ein Schreiben kommt, in dem von der gegnerischen
    Versicherung das ganze um 180° gedreht wird.

    Gibt es irgendwelche Zeugen - sofort Adressen aufschreiben.....
    Unfall sofort der eigenen Verkehrsrechtschutz melden. Zunächst nur
    zur Kenntnis, obwohl für die Polizei die Unfallschuld klar ist.
    Dabei genaues Unfallprotokoll aus deiner Sicht + Skizze und eventuell
    Bilder der Unfallstelle.

    Schmerzensgeld: Sofort zum Arzt - Schmerzen -> Krank schreiben lassen!
    (wer arbeiten kann, der hat nicht viele Schmerzen.....) Eventuell in der
    "Krankenzeit" noch zum Spezialisten (Orthopäden) und Krankengymnastik
    oder ähnliches verschreiben lassen......:crash

    Helm und Bekleidung: Haben sie Kratzer.......es muß immer der Neupreis
    erstattet werden (auch bei einer 2 Jahre alten Hose/Jacke...)

    Schriftverkehr am besten per E-mail und immer eine Kopie in die "Akten".
    Per Post nur per Einschreiben mit Rückschein und Rückschein mit
    Kopie des Schreibens in die Akten.


    :bierMicha :hi

    Es gibt ein Leben vor der Rente !!!

  • 2T-Micha: die blö** Frau von der Versicherung hat mir ja keine eMail-Adresse gegeben. Wäre mir lieber gewesen, als da immer anzurufen.... Aber beim nächste Mal lass ich mir sofort eine Adresse egeben - und ich wette, ich kann meinem Thunderbird sagen "Für diese Email will ich eine Empfangsbestätigung!" (Sowas geht - sobald die Email geöffnet wird, bekommt man automatisch eine Nachricht.)

    naked-oldie: ja, so war es bei mir auch. Ich hab das aber geahnt und tragsdrauf bei der Versicherung angerufen und gefragt, wie es denn aussieht. Die waren verwirrt und dann hab ich die ganze Sache bei denen gemeldet. :D

    Ich habe mich von der Polizei persönlich vernehmen lassen. Die waren sehr freundlich die Beamten!! Und sie sagten auch, nach dem sie sich beraten hätten, würde sie eher meine Version glauben.
    zeugen gab's nämlich keine. Kaum das es gescheppert hatte, kamen 3 Leute vorbei. -.-

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  • Scheiss Dosenfahrer!!Wir sind zwar auch alle Dosenfahrer aber wir wissen wie es ist als Motorradfahrer und achten alle auch dementsprechend!

    Aber den anderen ist das meistens scheiss egal die sehen uns noch nicht mal!! X(

    Könnt ich manchmal absteigen und den, der nicht aufpasst, aus seiner Dose ziehen ! X(

    Naja aber vielen Dank für deine Tipps sind echt nützlich mir ist sowas zwar noch nicht passiert und ich hoffe das es auch nicht passiert aber für den Fall der Fälle hab vielen dank! -<-@

    Einmal editiert, zuletzt von Snookerball (10. Januar 2008 um 11:18)

  • ich bin nach einigen schlechten erfahrungen dazu übergegangen, immer auch nach nur leichten unfällen, sowohl die eigene, als auch die gegnerische versicherung zu informieren und auch einen rechtsanwalt einzuschalten.

    entweder meine rechtsschutz übernimmt die kosten dafür, oder die versicherung des unfallgegners.

    in jedem fall is man nen haufen schreibkram und ärger los.

    vb

  • Das stimmt wohl, aber was der Anwalt geschrieben hat, hätte ich im wesentlichen auch so gemacht.
    Aber: man spart sich die Zeit - und ich denke mal, die Versicherung überlegt sich dann zwei Mal, was sie als nächstes tut. Denen sind die Gerichtsurteile in ähnlichen Fällen ja auch bekannt und dann werden sie es nicht drauf ankommen lassen, wenn absehbar ist, dass sie verlieren werden.
    Aber den Laien kann man ja (auf gut deutsch) verarschen........

    Mein Anwalt bekommt für 3 Briefe an die Versicherung (jeweils ne Kopie an mich) auch gut Geld - das möchte ich nicht bezahlen. Da wären über 60% vom derzeitigen, monatl. Nettolohn weg. ^^

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  • das ist in meinen auch ein wichtiger vorteil, wenn ein eigener anwalt im spiel ist.
    er kennt sich in der materie um ein vielfaches besser aus wie man selbst, und die versicherungen wissen gleich, das man als kunde nicht gewillt ist, sich veralbern zu lassen.

    auch hat der anwalt möglichkeiten im bezug auf akteneinsicht bei den ermittlungsbehörden etc. die einem selbst verwehrt sind.

    klar, billig ist anders, aber wenn man sich ne mitgliedschaft im adac, ace oder der gleichen bzw. eine rechtsschutzversicherung leisten kann und will, dann muss man auch keine bange vor den kosten haben oder ein schlechtes gewissen dem unfall gegner gegenüber.


    geduld brauch man aber immer.
    ich habe in 2006 einen brief meines anwalts bekommen, in dem er mir mitteilte, die gegnerische versicherung hätte endlich einen parkplatz-rempelschaden beglichen. aus dem jahr 2004...

    da muss man von glück reden, wenn es entweder ein schaden ist, den man nicht zwingend beheben muss oder aber in der lage ist, die reparatur erstmal aus eigener tasche begleichen zu können.

    im übrigen sind anwaltshonorare seit letztem jahr glaube ich, ein gutteil verhandlungssache. mit ner versicherung im rücken, die diese kosten deckt, ist man auch das risiko los, vom anwalt behuckert zu werden ;)


    vb

  • bei der bekleidung/helm gibt es nur den zeitwert ersetzt
    also für einen helm der älter als 5 jahre ist gibt es nichts
    da der helm nach dieser zeit altersbedingt ersetzt werden sollte

    das war bei meinem bruder so X(

    der12er

    Einmal editiert, zuletzt von der12er (10. Januar 2008 um 13:11)

  • Meiner war max. 3,5 Jahre alt.
    Aber ich wusste das nicht und die Kratzer sind mir auch erst eine oder zwei Woche(n) später aufgefallen.

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  • Zitat

    Original von Ratte

    - eine Kawa ER6n mit 72 PS ist ein Fahrzeug der Klasse G (glaub ich), und pro Tag stehen euch 46€ zu!

    Mein Sachverständiger hatte nur 31 € angesetzt. Aber ich habe auch eine gedrosselte, liegt das vielleicht daran???

    Egal, ich hatte auch den vollen Nutzungsausfall bekommen, das rechnete sich dann auch.

    Trotzdem schön, dass es dann jetzt endlich bei dir geklappt hat, Ratte.

    @nakedoldie: wann war denn dein Rempler??? nix mitbekommen!

    Viele Grüße aus Schönwalde von Bibo

    Update Juli 2018: demnächst 6er Reihe

    .... und schon mehrmals ohne Beanstandungen beim TÜV/Dekra/Küs vorgefahren.... :thumbup:

    ....und ja, ab und an falle ich auch noch um.....aber irgendwie muss ich ja meinem zweiten Forumsnamen gerecht werden.....:ups