Federvorspannungsstufe

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  • Hallo Zusammen,
    Bin seit letzter Woche auch stolzer Besitzer einer Versys 650 und kann nur sagen echt ein super Bike.
    Nun aber zu meiner Frage. Wie sieht es denn mit der Abstufung der Federvorspannung aus?
    Laut Handbuch ist die Werksstufe für einen "normalen 68kg" Mann ausgelegt, und dies ist ja bereits Stufe 5.
    Ich allein wiege jedoch schon gute 80 kg und fahre auch gerne zu zweit (Sozia knapp 60).
    Habt ihr irgendwelche Erfahrungswerte was hier gute Einstellungen wären?
    Mir persönlich kommt sie im Solobetrieb (trotz der empfohlenen 65 kg) sehr gut vor und zu Zweit fahren war auch in Ordnung.
    Wirkt sich die Federvorspannung lediglich auf das Fahrverhalten aus, oder kann das Bike auch Schaden nehmen, wenn diese zu gering gewählt ist?

  • Bin seit letzter Woche auch stolzer Besitzer einer Versys 650 und kann nur sagen echt ein super Bike.

    Herzlichen Glückwunsch und es freut mich, dass dir das Bike gefällt!

    Habt ihr irgendwelche Erfahrungswerte was hier gute Einstellungen wären?

    Die Vorspannung der Feder stellt die Kraft ein, ab der das Fahrwerk die Kräfte an den Rahmen überträgt.
    Oft wird die folgende Faustformel genutzt:

    1/3 negative Federweg und 2/3 positive Federweg - hierbei misst man den gesamten Federweg, indem man die Maschine entlastet. Durch das Gewicht der Maschine wirkt bereits ein Gewicht, zusätzlich zum Gewicht des Fahrer (ggf. des Sozius) wird die Maschine weiter eingedrückt, und das ist der negative Federweg.

    Nun, stellt man eine zu hohe Vorspannung ein bleibt wenig positive Federweg übrig und das Fahrwerk kann durchschlagen. Stellt man es auf die andere Extreme, dann arbeitet das Fahrwerk in einem Bereich, in dem es für den Fahrer sehr schwer ist mit dem Popometer die Lage zu erfassen.

    Mir persönlich kommt sie im Solobetrieb (trotz der empfohlenen 65 kg) sehr gut vor und zu Zweit fahren war auch in Ordnung.

    Stelle das ein, was dir am besten liegt. Sicherlich kann eine andere Einstellung mehr Feedback vermitteln, aber dazu musst du, also der Fahrer, dich wieder anpassen, und das ist ein langwieriger Prozess...

    Einmal editiert, zuletzt von SecretAgent007 (11. September 2013 um 11:08)

  • https://www.er-6n-forum.de/www.motorradon…-balance/403707

    In dem Link findest du einiges über das Motorradfahrwerk.

    Federvorspannung = Veränderung der Heckhöhe

    Man stellt nur die Höhe vom Heck ein, keine Härte oder ähnliches. Ich persönlich mit 90kg hab Stufe 4-5.

    Ich habe es in der Hand . - Weil ich auf ankommen fahre und nicht auf Sieg!

  • Oke danke für die Antworten.
    Noch ne Frage zum Einstellen selber.
    Laut Handbuch wird die Federerung von Pos. 1-7 "stärker", momentan steht sie auf der 5. Erhöhung und ich hab noch 2 weitere Stufen frei.
    Heisst also bei mehr Zuladung (Sozius) muss ich so drehen, dass der "zapfen" auf die nächst höhere Einkerbung springt, oder muss ich runterdrehn bei mehr Gewicht?

  • Wenn du mehr Gewicht auf dem Motorrad hast, dann einfach nach "oben" drehen.

    Das Ding sieht etwas aus wie eine Treppe. Die nach oben drehen. Merkt man auch, es geht schwerer als runter drehen.

    Ich habe es in der Hand . - Weil ich auf ankommen fahre und nicht auf Sieg!

  • Also ins nächst höhere Ritzel wie ich mir schon gedacht hab ( laut Handbuch dann weiter hoch zur Stufe 7).
    Irgendwie hört man da von allen was anderes, normal müssen die Federbeine so hoch gedreht werden, aber bei der Versys müsste es genau anders rum sein etc...
    Da wärs einfacher gewesen, die im Handbuch hätten einfach mal vermerkt, dass man bei mehr Gewicht die Stufen nach oben dreht.

    • Offizieller Beitrag

    Die Vorspannung der Feder stellt die Kraft ein, ab der das Fahrwerk die Kräfte an den Rahmen überträgt.

    Oh je, oh je... Immer wieder dieser Unsinn.
    Die Federvorspannung kann man gar nicht wirklich einstellen, man verändert lediglich die Federbasis. Und das ist was grundlegend anderes.

    Durch das Gewicht der Maschine wirkt bereits ein Gewicht, zusätzlich zum Gewicht des Fahrer (ggf. des Sozius) wird die Maschine weiter eingedrückt

    das stimmt ja fast, denn es wirkt kein Gewicht sondern eine Kraft, aber...

    und das ist der negative Federweg.

    ... das ist Quatsch. Der Negativfederweg beschreibt den Weg, der zum "ausfedern" der mit dem Fahrer (und ggf. Sozia) belasteten maschine übrig ist. Der Positivfederweg ist der Weg, den das Federbein einfedern kann.

    Nun, stellt man eine zu hohe Vorspannung ein bleibt wenig positive Federweg übrig und das Fahrwerk kann durchschlagen.

    Auch falsch. Bei viel "Vorspannung" gibt es wenig Negativ- und viel Positivfederweg. Zu geringe Vorspannung lässt wenig Positivfederweg übrig, die Feder (oder vielmehr der Dämpfer) kann beim Einfedern durchschlagen.
    Es geht dabei weniger um die Feder als um den Dämpfer. Der Weg, der zum Zusammendrücken der Feder vorhanden ist, ist immer der Gleiche. Die Frage ist, in welcher Position der Dämpfer ist.

    @ all
    Benutzt doch einfach mal die Suche. Das Thema wurde schon so oft durchgekaut. :!:

  • Oh je, oh je... Immer wieder dieser Unsinn.

    Hmm, dann benutze ich die falschen Wörter bzw. gebe es falsch wieder :0plan
    Aber ich verspreche Besserung :thumbup:

    ... das ist Quatsch. Der Negativfederweg beschreibt den Weg, der zum "ausfedern" der mit dem Fahrer (und ggf. Sozia) belasteten maschine übrig ist. Der Positivfederweg ist der Weg, den das Federbein einfedern kann.

    Sag ich doch, negativ Federweg ist der Weg, der bereits eingefedert ist durch Eigengewicht plus Fahrer.
    Okay, ich feile an der Formulierung für das nächste Mal.

    Auch falsch. Bei viel "Vorspannung" gibt es wenig Negativ- und viel Positivfederweg. Zu geringe Vorspannung lässt wenig Positivfederweg übrig, die Feder (oder vielmehr der Dämpfer) kann beim Einfedern durchschlagen.
    Es geht dabei weniger um die Feder als um den Dämpfer. Der Weg, der zum Zusammendrücken der Feder vorhanden ist, ist immer der Gleiche. Die Frage ist, in welcher Position der Dämpfer ist.

    Wieso wurde irgendwo (Quelle musste ich mal raussuchen) beschrieben, dass durch die Vorspannung quasi die Kraft eingestellt wird, ab der eine Weiterleitung an den Rahmen erfolgt. Wenn du es so beschreibst, dann ist es doch die Kraft, bei der es zum Durchschlag kommt.

    • Offizieller Beitrag

    Sag ich doch, negativ Federweg ist der Weg, der bereits eingefedert ist durch Eigengewicht plus Fahrer.

    Nein!!! Was du beschreibst ist im Grunde genommen ein "Nullpunkt". Alles was von diesem Punkt aus zum Einfedern zur Verfügung steht nennt man Positivfederweg.
    Was von diesem Punkt zum Ausfedern zur Verfügung steht nennt man Nagativfederweg.

    Wieso wurde irgendwo (Quelle musste ich mal raussuchen) beschrieben, dass durch die Vorspannung quasi die Kraft eingestellt wird, ab der eine Weiterleitung an den Rahmen erfolgt.


    Das weiß ich nicht. Und wenn das so geschrieben ist, dann ist es falsch. Das Federbein hebt doch die Kräfte nicht auf. Irgend eine Kraft wirkt immer auf den Rahmen - und beim Einfedern wird diese Kraft größer.

    Einstellen soll man die Federbasis so, dass das Federbein, wenn der Fahrer (ggf. auch die Sozia und etwas Gepäck) auf dem Mopped lastet, etwa zu einem Drittel des zur Verfügung stehenden Gesamtfederweges eingefedert ist.

  • Wieso wurde irgendwo (Quelle musste ich mal raussuchen) beschrieben, dass durch die Vorspannung quasi die Kraft eingestellt wird, ab der eine Weiterleitung an den Rahmen erfolgt. Wenn du es so beschreibst, dann ist es doch die Kraft, bei der es zum Durchschlag kommt.

    Genau das hatte ich auch schonmal gelesen.

    Also bei der Erna ändert sich die Höhe beim verändern der Vorspannung, aber bei einer Ducati Monster zum Beispiel nicht, die hat eine Schubstange. Diese hält die Fahrzeughöhe gleich, wie aber wirkt dann die Federvorspannung?


    Mfg Ku3f

    • Offizieller Beitrag

    wie aber wirkt dann die Federvorspannung?

    Gar nicht!
    Das liegt daran, dass nicht die Spannung der Feder verstellt wird, weil das gar nicht geht. Was verstellt wird ist die Federbasis.

    Wie schon geschrieben geht es heir wenige um die Feder sondern eigentlich um den Dämpfer. denn der ist es, welcher auf Anschlag geht, wenn das heck mal voll durchschlägt.

    Gebt doch mal "Federvorspannung" in der Suche ein - da werdert ihr fündig und ich muss das hier nicht nochmal schrieben

    z.B. findet man dann das hier (den ganzen Beitrag lesen hilft auch.)
    Federvorspannung hinten

    • Offizieller Beitrag

    Nur eine Frage: wieso ist das optimale Verhältnis 30/70? Was passiert, wenn ich 10/90 einstelle?

    Nach dem Einfedern will das Dämpferbein natürlich auch wieder ausfedern - z.B. auf welliger Straße.
    Wenn dann nur 10% Negativfederweg vorhanden ist, dann geht der Dämpfer öfters auf Anschlag (das kann er ja in beiden Richtungen, einmal in Druckrichtung (beim Einfedern) und einmal in Zugrichtung (beim Ausfedern)). Grund dafür ist die Massenträgheit des Fahrzeuges.
    Ich kann mir vorstellen, dass es für den Dämpfer nicht gut ist, wenn er in Zugrichtung ständig auf Anschlag geht (abreisen der Kolbenstange...?)

    Fährst du immer auf guten bis sehr guten Straßen ohne Schlaglöcher, kannst du bestimmt auch gut 10/90 einstellen. Aber wo gibt es diese Bedingungen schon außer auf der Rennstrecke...?

    30/70 ist der optimale Kompromiss für die Alltagsfahrerei.

  • Hey Jan,

    danke nochmals, dass du mir auf die Finger schaust (und haust :D).
    Das mit dem zu hohem Heck habe ich mittlerweile auch raus. Wenn das Heck zu hoch steht ändert sich die Geometrie. Ich hatte mich schon die ganze Zeit gewundert warum die Maschine mir ab einer bestimmten Schräglage so abrupt weg kippt. Nach Tieferlegung des Hecks ist das Fahren viel neutraler, wobei ich schon merke, dass ich mehr Kraft für den Lenkimpuls brauche als vorher.

    • Offizieller Beitrag

    Ok ok, wie kann dann bei einer Ducati die geänderte Federbasis wirken wenn die Höhe des Heckes sich nicht ändert?

    Bei dieser ganzen Sache mit der Federvorspannung geht es darum, dass der Dämpfer ein Verhältnis von 30/70 (Negativ-/Positivfederweg) bekommt. Ob sich dabei die Höhe des Hecks ändert oder nicht ist konstruktiv bedingt.

    Ich hatte mich schon die ganze Zeit gewundert warum die Maschine mir ab einer bestimmten Schräglage so abrupt weg kippt.

    Die Höhenänderung des Hecks ist eine konstruktiv bedingte Nebenerscheinung der Federverstellung. Da merkst du auch, wie sich die Veräderung der Fahrwerksgeometrie auswirkt.

  • Hallo,

    auf die ganze Diskussion hin zum Thema Federvorspannung musste ich natürlich bei mir auch mal schauen.

    Ich selber bin 78kg schwer und habe eine ER6n 2013.Die soll einen Gesamtfederweg von 130mm haben.Das ganze durch drei geteilt,minus 5-15mm für mehr Stabilität und Handlichkeit wie von Get Naked mal beschrieben hat. Siehe hier Beitrag 3 - Federvorspannung richtig Einstellen

    Ich habe natürlich ein bischen rumprobiert was passiert wenn ich das Heck ganz unten habe und auch wenn es ganz oben ist.
    Um das Verhältnis von 70/30 einzustellen bin ich auf Stufe 7 also auf der höchsten Stufe gelandet.Da habe ich jetzt ca.33mm Negativ Federweg.Eine Probefahrt steht noch aus weil es gerade regnet.

    Was ich persönlich nicht verstehen kann ist folgendes: Wenn ich zb.den User ``Dupont`` nehme der 90kg schwer ist dann hat er die Stufe 4-5 eingestellt obwohl er 12kg schwerer ist als ich.Liegt es daran das er ein 2008er Modell hat und meines Wissens nur 120mm Gesamtfederweg hat?
    Sonst würde ja bei seiner Einstellung die Feder bei schlechter Straße jedesmal durchschlagen.
    War meine Vorgehensweise richtig?

  • Hallo Ratthi,

    kommt natürlich auf die Bodenwelle an. Wenn jemand, der schwer ist, eine Strecke fährt mit wenig Bodenwellen, dann ist es vollkommend egal.

    Bei mir merke ich es mittlerweile beim Lenken. Ich hatte aus irgendwelchen Gründen ziemlich stark vorgespannt. Jetzt auf der mittleren Einstellung ist das Motorrad weniger agil, aber neigt weniger zum wegkippen. Vermutlich werde ich das nochmal paar Studen entspannen und testen.

  • Ich bin auch der Meinung das da nur Testen hilft.Aber bei uns schüttet es wie aus Eimern.An Fahren ist momentan nicht zu denken.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte aus irgendwelchen Gründen ziemlich stark vorgespannt. Jetzt auf der mittleren Einstellung ist das Motorrad weniger agil, aber neigt weniger zum wegkippen. Vermutlich werde ich das nochmal paar Studen entspannen und testen.


    Das gehört zwar nicht mehr ganz zum eigentlichen Thema, dennoch:
    Um bei Stufe 4 des Federbeins wieder etwas mehr Agilität in die Maschine zu bekommen, kannst du auch die Gabelstandrohre soweit wie möglich nach oben durchschieben.
    Habe ich bei meiner Versys gemacht - 25mm!! Bei der ER geht vielleicht noch mehr, da die Standrohre die Gleitrohre sind und sich deren Durchmesser nicht ändert.