Charakteristika Reihentwin?

Du siehst das Forum als Gast - als registriertes Mitglied stehen dir alle Forenbereiche zur Verfügung. Wir freuen uns auf dich!

  • Hey leute...Da ich nur Einzylinder zweitaktmotoren kenne :) würde es mich interessieren was einen rheien zweitakter ausmacht...

    ErzAhlt mak..was macht diese Bauart gegenüber anderen Bauarten so besonders?

    Na dann schießt mal los freunde..ich glaube hier kann man einiges zu schreiben...

    :)

    Danke im vorraus.

    Alessandro

  • Moin Moin

    Ein Twin-Motor ist ein Zweizylinder-Motor mit parallelen Zylindern. Diese werden in zwei unterschiedlichen Bauarten hergestellt:

    als Gleichläufer: beide Kolben bewegen sich parallel-gleichsinnig gemeinsam auf und ab.
    als Gegenläufer: die Kolben bewegen sich gegenläufig.
    Der Gleichläufer kann im einfachen Fall mit lediglich zwei Lagern der Kurbelwelle, mit einer einzigen breiten Kröpfung und somit ohne Mittellager gebaut werden. Beispiele hierfür waren viele englischen Motorräder der 1930er bis 1950er Jahre. Später wurden unter Beibehalt des Gleichlaufs aus Schwingungs-, Haltbarkeits- und Leistungsgründen stets zwei einzelne Kröpfungen mitsamt Mittellager zwischen rechter und linker Kröpfung verbaut. Der Nachteil des Gleichläufers ist sein extremes Schwingungsverhalten aufgrund der parallel oszillierenden Massen, was eine unbefriedigende und nur schwierig auszuwuchtende Maschinendynamik mit sich bringt. Vorteil ist die enorme, gleichmäßige Kraftentfaltung, vor allem bei Langhuber-Motoren. Der Zündabstand beider Zylinder ist symmetrisch mit 360 Grad. Im einfachsten Fall können mit einem einzigen (hoch verschleißenden) Zündkontakt zwei Zündspulen-Wicklungen angesteuert werden.

    Der Gegenläufermotor hat immer zwei Hubzapfen; die Kolben laufen wechselseitig. Ein gewisser Schwingungsausgleich findet bereits durch den Gegenlauf der Kolben statt, jedoch verbleibt in der Folge des Zylinder-Achsabstandes ein Kippmoment. Typische Beispiele für Gegenläufer-Motoren sind sämtliche Parallel-Zweizylinder-Viertaktermotoren der Hersteller Honda und Yamaha der 60er bis 80er Jahre. Der Versatz der Kurbeln um 180 Grad ermöglich ein Mittellager, jedoch wurden früher auch Gegenläufer-Motoren ohne Mittellager gebaut. Der Zündabstand von Gegenläufer-Motoren ist asymmetrisch; bereits 180 Grad nach dem einen Zylinder zündet der nächste, dann vergehen anderthalb Umdrehungen der Kurbelwelle (360 + 180 = 540 Grad), bevor der erste Zylinder wieder zündet. Es werden somit beim Gegenläufer-Twin immer zwei Zündkontakte benötigt.

    Von http://de.wikipedia.org/wiki/Twin-Motor

  • Wenn man eine Antwort brauch,einfach vally fragen. :)

    Ich habe allerdings noch eine Frage.

    Wie fährt sich ein rheientwin?
    Warum sagen manche: "Ich fahre aus diesem Grund xxxxx nur rheientwin und nichts anderes..."

    So wie manche leute z.b. Beim Auto sagen ich fahre nur allrad...oder so was...

  • Moin Moin

    Zitat

    Original von Elastic Al

    Ich habe allerdings noch eine Frage.

    Wie fährt sich ein rheientwin?
    Warum sagen manche: "Ich fahre aus diesem Grund xxxxx nur rheientwin und nichts anderes..."

    So wie manche leute z.b. Beim Auto sagen ich fahre nur allrad...oder so was...

    Tja, da muß ich nun leider passen. Ich habe auch schon V2 Motoren gefahren und kann eigentlich keinen großen Unterschied feststellen. Ausser das der Reihen 2Zyl ruhiger läuft als der V2. Das merkst extrem bei einer Eisenfeile aus Milwaukie (Harley):P

    Ansonsten hangel dich mal durch

  • Erst mal kurz nebenbei: Der ER-6 Motor ist ein Viertakter :teach:.
    Zweizylinder Motoren fahren sich mal im Vergleich zu Vierzylindern drehzahlschonender. Bei ihnen liegt die optimale Leistungsabgabe so im mittleren Drehzahlbereich, bei Vierzylindern (zumindest den kleineren und schwächeren) erst am oberen Ende des Drehzahlbandes.
    Vergleichen könnte man das vielleicht mit einem Einzylinder der "mehr Bums" hat. Also ein guter Kompromiss mit Kraft aus dem Drehzahlkeller und trotzdem Drehfreude. Vierzylinder mit denselben Leistungswerten (also rund 75 PS) fühlen sich schwächer an. Zum Vergleich:
    Ich hatte mit meiner Hornet (95 PS) Probleme an einem Kumpel seiner SV650 (71 PS) dranzubleiben. Trotz höherer Spitzenleistung ging die SV (2-Zylinder V) besser.

    Übrigens ist in der neuen MO ein Vergleich drin, der ER-6 Motor wird in seiner Leistungsklasse als neue Referenz angesehen ;).

  • Moin Moin

    Zitat

    Original von Markus
    Erst mal kurz nebenbei: Der ER-6 Motor ist ein Viertakter :teach:.

    Das war schon klar. Wo hast du denn gelesen, das wir von 2 Taktern sprachen:teach:
    Das Gespäch drehte sich um den Reihentwin oder Paralleltwin. Und der Motor der ER-6 ist ja wohl auch ein TWIN. Oder bin ich da nun falsch.

  • Zitat

    Original von Elastic Al
    Hey leute...Da ich nur Einzylinder zweitaktmotoren kenne :) würde es mich interessieren was einen rheien zweitakter ausmacht...

    Da ;).

    Und der ER-6 Motor ist tatsächlich ein Reihentwin =). Um in der Ahnengeschichte zu kramen:

    Hier stammt ihr Motor her. Von der ZX-12R. Ihr Vierzylinder Motor wurde (mal simpel ausgedrückt) geteilt in einen Zweizylinder Reihenmotor.

  • Oh man ich bin aber auch selten blöd....

    Langsam tut sich mir ein licht auf ich depp...

    Ich meinte nämlich eigentlich einen reihentwin VIERtakt Motor im Vergleich zu anderen Motoren.....

    SORRY.... Mein fehler...habe die falsche Frage gestellt..... *schäm*

  • Also dass mit dem Zweizylinder wurde weiter oben schon recht gut von der technischen Seite her beleuchtet. Die Frage, wieviel Zylinder sind optimal, hängt wohl im Grossen und Ganzen von deinen Präferenzen ab...

    Beispiel: Ein Offroad-Biker greift naturgemäss zum 1-Zylinder, weil der eine Menge Drehmoment schon untenherum hat.

    Jemand, der gerne auf Landstrasse heizt, zieht z.B. den Zweizylinder vor, weil der einen recht guten Kompromiss aus Drehmoment und Spitzenleistung hat.

    Andere, die gerne mit 250 Sachen auf dem Motorway unterwegs sind, oder gar Rennstrecke fahren, tendieren eher zum 4-Zyl. Superbike usw.

    Ich persönlich möchte eigetlich nur noch den mit den zwei Töpfen unter mir haben - bin vom 1-4 Zyl. alle schon gefahren 8)

  • Vor kurzem fand sich in der MOTORRAD ein interessanter Artikel über das Thema "unterschiedliche Charakteristika von 1-, 2-, 3- und 4-Zylindern".

    Tenor war, daß die ursprüngliche Charakteristik so nicht mehr zutreffen muss. Denn auch Zweizylinder werden heute teilweise so gebaut, daß sie fröhlich nach oben raus drehen. Die MT01 z.B. mit ihrem extrem großvolumigen V2 dreht unerwartet gut oben raus, hat aber auch unerwartet wenig Punch unten rum, ganz untypisch also. Und mancher Vierzylinder hat heute untenrum richtig Power.

    Fazit: Man muss Probefahren, die Konzeption alleine lässt kaum Rückschlüsse zu.

    Eines allerdings ist klar: ein Reihentwin ist a) schlank, b) leicht und c) kostengünstig. Der eine freut sich über ein schmales, leichtes Motorrad, der andere wünscht sich einen möglichst großen Eisenhaufen ... jedem das seine =)

    Roadster

  • Zitat

    Original von Roadster
    ... Denn auch Zweizylinder werden heute teilweise so gebaut, daß sie fröhlich nach oben raus drehen. Die MT01 z.B. mit ihrem extrem großvolumigen V2 dreht unerwartet gut oben raus, hat aber auch unerwartet wenig Punch unten rum, ganz untypisch also.

    Na ja, dass ist eine Frage der Motorabtimmung, wie du schon sagtest. Im Prinzip geht es darum, entweder satten Punch untenrum, dafür weniger Leistung und Drehzahlfreudigkeit obenrum oder eben umgekehrt. Aber beides zusammen ist halt beim Resonanzaufgeladenen (Sauger-) Motor nur sehr schwer erreichbar.

    Wenn man das wollte, müsste man die Drehmomentenresonanz (ergo den Drehmomenten-Hügel) mit steigender Drehzahl dynamisch nach oben schieben indem man z.B. das Volumen des Luftfilter-Kastens ändert oder die Länge des Krümmers usw. ?(

  • Jetzt haben wirs.... Also vielen dank, jetztbweiss ich was ich wissen wollte.

    Allerdings tut sich da ne noch ne Frage auf:

    Wird denn der hintere Kolben/Zylinder nicht ein bisschen heiss, da er die wärme von dem anderen Zylinder und eine schlechtere Fahrtwindszufuhr bekommt?

  • Zudem ist es ein Reihenmotor, die Zylinder stehen nebeneinander, nicht hintereinander.

    Wenn luftgekühlte V-Motoren nicht artgerecht bewegt, das heisst heftig belastet werden, gibt's arge Probleme, z.B. bei der Buell - daher hat die einen rund um die Uhr laufenden Lüfter. Buells kann man so immer leicht erkennen - bevor man sie sieht, hört man das Summen, klingt wie eine Mikrowelle. =)

    Roadster

  • Moin Moin

    Zitat

    Original von Markus
    Bei nem Luftgekühlen V Motor ist das wirklich so. Bei Wasserkühlung spielt das keine Rolle. Glaube Harley hatte da oft Probleme mit.

    Jep, genau so sieht das aus. Die älteren "Eisenfeilen aus Milwaukie" hatte öfter mal Fresser auf dem hinteren Zylinder aufgrund von zu wenig Kühlung. Ich meine das Problem haben die Fahrer umgangen, indem sie sich einen zusätzlichen Ölkühler montiert hatten, um so die Temperatur wenigstens etwas runter zu bekommen.

  • Wie ist es mit Konstantfahrruckeln?
    Hat das was mit der Anzahl der Zylinder zu tun oder eher was mit der Gemischzufuhr? Beim Einzylinder habe ich das schon öfter bemerkt.
    Ich meine auch, ein ganz klitzekleinwenig bei der Probefahrt mit der ER davon gespürt zu haben.

    Nicole,
    seit Dezember 07 mit Street Triple :)

  • Zitat

    Original von Goldie
    Wie ist es mit Konstantfahrruckeln?
    Hat das was mit der Anzahl der Zylinder zu tun oder eher was mit der Gemischzufuhr? Beim Einzylinder habe ich das schon öfter bemerkt.
    Ich meine auch, ein ganz klitzekleinwenig bei der Probefahrt mit der ER davon gespürt zu haben.

    Beides. Beim Vierzylinder-Viertakter befindet sich halt immer 1 Zylinder im Zünd-Takt. Der Einzylinder zündet eben nur jeden vierten Takt. Ausgeklügelte Einspritz-Software kann das aber in den Griff kriegen. Die BMW F 650 GS z.B., 1-Zylinder, ruckelt kaum. Auf der anderen Seite kann eine zu magere Abstimmung im unteren Drehzahlbereich auch bei Vierzylindern zu Ruckeln führen, bei der Fireblade ist das z.B. extrem. Die Hersteller machen das wegen der Abgasvorschriften. Die Motoren dürfen halt nicht mehr so laufen, wie sie könnten ... Zweizylinder neigen sicher eher zum Ruckeln als Vierzylinder, aber ich glaube nicht, daß das bei der ER ein Problem sein wird, Kawasaki ist da ja gottseidank nicht so päpstlich wie Honda, auch nicht bei den Geräuschemissionen. Wenn doch, lässt sich mit einem Power Commander Abhilfe schaffen.

    Roadster

    Einmal editiert, zuletzt von Roadster (1. November 2005 um 15:31)

  • Also,an meiner ER habe ich die letzten 1000Km kein Konstantfahrruckeln bemerkt.Die schüttelt sich höchsten mal ein wenig wenn man zu untertourig fährt,bei ca. 2000 u/min,wenn man zu heftig am Seil zieht.Ist aber völlig normal. :]