Beiträge von Kai Zen

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    Zitat

    Mit dieser "früher hatten wir es viel schwerer"-Argumentation habe ich in sämtlichen Lebensbereichen so meine Probleme, denn

    Nur die Harten kommen in den Garten und die Weichgespülten geraten in Panik, wenn mal die Heizung tropft ...

    Wir hatten es nicht schwerer, im Gegenteil! Wir mussten nicht zigtausend Kriterien abwägen. Selig die, die im Geiste arm sind. Was ich nicht weiß macht mich nicht heiß. Ruff uffn Bock und gib ihm saures. Kein Geschwurbel, machen und mit den Konsequenzen leben. Wir waren wenige und wurden weniger. Trauriger privater Rekord 4 aufgerauchte Rider in einer Saison in diesem Jahrtausend, hatten wir so früher nicht.

    Wie Jan schon treffend ausführte, jetzt rutscht halt jeder auf nem Bock rum. Ich war mal einer von knapp 900Tsd*, jetzt sind es bald 4 Mio. . Die Technik vermittelt eine trügerische Sicherheit. Nix war früher besser oder schlechter. Anders.

    * http://www.kukuk.com/kukukinfo_aktuell/zulassung.htm Herzlichen Dank, coole Seite

    1. Lenkkopfwinkel/Nachlauf 64/110 gegen 65/110 oder 65/106
    2. HR-Felge 5,0 gegen 4,5 Zoll
    3. Schwingendrehpunkt unterschiedliche Höhe
    4. Radstand 1480 gegen 1410mm
    4. Unterschiedlicher Schwerpunkt/Gewichtsverteilung Maschine
    5. Unterschiedliche Sitzposition/Ergonomie

    Das wäre noch nicht mal Äpfel gegen Birnen, sondern Bananen gegen Kokosnüsse vergleichen. Kann man irgendwie essen.

    Natürlich setzt es sich durch. Die Entwicklung in allen Bereichen geht dahin, unsere Unzulänglichkeiten und unsere Fehlerquote zu minimieren. Und alle finden es toll und sinnvoll. Uniformer Habitus und und idealisiertes Äußeres mit Statussymbolen wird zum Lebensziel verklärt und von fast allen als irgendwie erstrebenswert angenommen. Kaum jemand denkt die logischen Konsequenzen bis zum alptraumhaften theoretischen finalen Ende durch. Keine Eigenverantwortung und eine Stagnation der menschlichen Evolution ...

    Da ich ein Motorrad mit ABS fahre und ein Mobiltelefon der Oberklasse habe bin ich systemkonform.

    Die Reifenhersteller denken sich was bei den Vorgaben.

    Unterschiedliche Geometrie verschiedener Motorräder führt selbstverständlich zu unterschiedlichem Fahrverhalten bei selbem Reifen (andere Domension?).

    Also das Fahrverhalten eines Reifens über höheren Luftdruck in mehr Handlichkeit ändern zu wollen ist leider völlig unsinnig. Faktoren wie Eigendämpfung und Auflagefläche verschlechtern sich bei höherem Luftdruck.

    Auf der anderen Seite kannst du tun und lassen was du willst, probiere es aus und wenn du schlagartig glücklich damit bist: Sehr schön. Nur eine seriöse Empfehlung wirst du dafür nicht bekommen.

    Ich kann aber auch Vertrauen in den ersten haben, dass der schon an passenden Stellen langsam fährt und ich wieder locker aufschliessen kann ohne dass ich schweißgebadet bin. Deshalb müssen nicht alle durch die Botanik schleichen. Hilfreich ist für den Ersten zum Überblicken das Umdrehen, da beim checken über den Rückspiegel mal leicht übersehen wird, dass einer evtl. schon fehlt. Umdrehen geht auf ner Naked natürlich etwas besser als auf nem Wetzeisen, ist aber auch da machbar. So kann es allen Spaß machen.

    Ich wollt nochmal klarstellen, das hier niemand verunglimpft werden sollte und es tut mir leid wenn Heiko-er6n-2012, IceAge, TobiasGeisel und bumbklaat hier nicht die gewünschte Unterstützung erfahren haben.

    Aber gerade die Älteren, Erfahrenen mussten immer mit den vorhandenen Gegebenheiten klarkommen. Also kam man mit der Erkenntnis: "Ich habe kein Problem, ich bin das Problem!" letztendlich weiter. Der walkende, sich unter Lastwechseln verwindende Rahmen einer Z1300 hat uns den Spaß nicht genommen, jedoch viele Gesundheit und Leben gekostet. Mit meiner seinerzeit geliebten, modifizierten TL1000S wäre ich auf dem Track nur mit höchster Konzentration so schnell wie mit der ER-6 gewesen.

    Aus meiner Sicht werden 90% der Motorräder falsch betrieben. Vernachlässigte Wartung, falsch justierte Hebel, ungünstige Sitzposition, falsch justiertes Fahrwerk, klemmende Gabeln, falscher Luftdruck, eckige Reifen, verschlissenes Lenkkopflager, irgendwas ist immer trotz HU. Und dann geht das Gemaule los, weil es ja nicht sein kann, das man immer noch keine Ahnung von der Materie hat und Wartung wurde ja in der Werkstatt gemacht.

    Das Motorrad ist das komplexeste, fahrdynamischste Fortbewegungsmittel überhaupt und es lässt sich ums Verrecken nicht auf einfachste Regeln und Lösungen reduzieren. Und genau das macht es aus! Auch wenn mittlerweile alle möglichen Fahrassistenten verbaut werden, es wird nicht ungefährlicher. Es ist immer der/die Fahrer/in entscheidend. Dann kannst du auch mit ner RS250 (ohne Lastwechselreaktion, denn es ist ein 2-Takter) in der Kurve aussen um eine S1000RR rumfahren.

    Mein Tipp an die Einsteiger ist, sich selbst nicht so wichtig nehmen, einfach Spaß beim aufmerksamen Fahren haben, ab und zu mal was bei den alten Hasen aufschnappen und dann wird das alles schon.

    Nja, man kann die Technik immer optimieren. Aber ehrlich gesagt, habe ich echt überhaupt keine Ahnung wovon hier gesprochen wird. Sauber eingestellter Gaszug = obligat. Leicht laufende, richtig gespannte Kette = ebenfalls selbstverständlich. Der Rest ist für mich einfach nur Fahrtechnik. Bei ner TL1000S musste die Gashand den Bock (im wahrsten Sinne des Wortes) sauber führen, sonst hat der V2 dich sonstwohin geschickt.

    Ich weiß, dass das keine Sympathiepunkte gibt, aber wer bei ner laschen ERna (wenn ein 1200er Vierzylinder mit hoher mechanischer Reibung in den Schiebebetrieb geht merkt man das, erst recht bei ner Z1300 mit Kardan) in Kurven Lastwechselprobleme hat, muss einfach langsamer fahren oder sich ein paar Trainings gönnen. :whistling: Das ist ja der Witz beim Motorradfahren, das man sich über Kurven vorher mehr Gedanken als beim Auto machen muss.

    By the way: Mein Entwurf zum Stufenführerschein würde 2 Jahre Crossmaschine mit Geländeritt 1x wöchentlich als Einstieg vorsehen ...
    Danach ist einem der Untergrund schnuppe ... ich glaub ich bin langsam alt genug für die galoppierende Infantilisierung und leg mir für den nächsten Winter wieder eine 250er odre 125er Geländefräse zu, Winterreifen per Definition montiert. Dann braucht's aber Schnee! Die Autofahrer haben immer so schön deppert dreinblickt...

    uriwocxk: Fahrpraxis geht so ab 100TKm auf min. 3 verschiedenen Bikes los, vorher is Findungsphase!

    Mit Bremsleitungs-Schnellkupplungen sind die Sättel bei Arbeiten an der Gabel schnell aus dem Weg und lassen sich vom Moped demontiert natürlich viel besser reinigen, mag in meinem Alter nicht vor dem Eisenhaufen katzbuckeln.

    Ölablassschraube ist bei mir magnetisch zur Kontrolle ...

    Wer Stahlbus (hier wäre alternativlos eher mal angebracht) verbauen will, findet alle Angaben bei Stahlbus. Wer eine Step-by-Step-How-To braucht, braucht keine Stahlbus, so am I.

    Ich steh total auf Stahlbus, habe vorgestern wieder einen Flüssigkeitswechsel gemacht, geht halt fix, es wird nix unnötig verbraucht. Hinten habe ich die Hohlschraube am Hauptbremszylinder auch gegen eine mit Stahlbus-Entlüfter getauscht. Damit habe ich 5 Stahlbusventile + Kappe, das geht ins Geld.

    Für den normalen Freizeitfahrer aber keine Anschaffung, da teuer und ja bloss alle 2 Jahre im Einsatz. Aber immer noch billiger als prof. Unterdruckgeräte. Bei mir steht halt der Wechsel vorne 2-3x im Jahr an und wenn die Anlage eh richtig luftfrei ist, bin ich nach ca. 8 Min. fertig. Ich würd' so gern auch Bremsleitungs-Schnellkupplungen einbauen, aber das darf halt nich auf die Straße.

    Nach meiner Erfahrung wird der Druckpunkt bei ner 14er Pumpe mit dem ABS-System niemals knackig. Aaaaber: Es ist sehr oft noch minimalst Restluft drin. Ein einziges Bläschen, kleiner als ein Stecknadelkopf weicht den Druckpunkt völlig auf. Es ist aber damit zu klein, um den üblichen Verhärtungseffekt bei mehrmaligem Pumpen als Indiz für Luft in der Anlage herbeizuführen. Damit wird der Entlüftungsvorgang oft als erfolgreich abgeschlossen betrachtet, da keine Bläschen mehr kommen und der Druckpunkt sich bei Pumpen nicht verhärtet obwohl sich irgendwo in dem Labyrinth ein klitzekleines Bläschen festklammert. Mit dem ohnehin wenig definierten Druckpunkt wird das dann mit: "Is so!" abgetan.
    Ergo: Die Stahlflex-Leitung bringt sehr wenig, es kann unerwartet aufwändiger werden. Müssen die Serienleitungen sowieso aus Altersgründen ersetzt werden, kann man dann z.B. auf Melvin umsteigen. Vorher macht es wenig Sinn, finde ich.

    Jetzt mäandern wir wieder durch das ganze ABS-Thema. Immer wieder mal viell. 2-3x pro Jahr am besten bei Nässe mit nicht so haftfreudigem Belag das ABS arbeiten lassen ist nicht verkehrt, damit die Regelmechanik durchgespült wird. Durch das in der Bremsflüssigkeit enthaltene Wasser kommt es anscheinend gerade bei den älteren Bj zur Korrosion im ABS-Modul ...