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  • das größte problem ist meist nicht die scheufestigkeit des obermaterials sondern die protektoren und deren passform/position.

    ich hab schon mehrere louistextilkombis nach 20 bis 50 metern rutschen auf dem asphalt gesehen: meist an den protektoren (weil harte auflage) etwas durchgeschliffen, aber sonst ok: aufgabe erfüllt.

    meist sind textilkombis weiter als leder~ da verrutschen/verdrehen die protektoren und aus nem blauen fleck vom touch down wird ein bruch.

    die protektoren und deren sitz ist das wichtigste, egal ob textil oder leder: kuckt euch mal einfach ins futter gehängte protektoren an in textil oder lederkombis egal welcher preisklasse und dann kuckt euch mal ne schwabenleder tc oder arlen ness oder berik oder dainese und wie die guten alle heissen an.

    die teuersten textilkombis (rukka) haben miese protektoren und sind sehr weit .. halt für bmw-fahrer geschnitten, das füll ich nicht aus.

    das material ist zwar 600er cordura, aber an wichtigen stellen nicht gedoppelt.

    der große vorteil: EIN modell von rukka hat endlich eine 3-lagen-laminat-membran. die ist von innen auf den oberstoff geklebt (laminiert) so dass dieser nicht durchweicht .. lässt sich rukka mit 900/700 für jacke/hose vergolden.

    in sachen sicherheit ist manche louiskombi besser:
    enger schnitt (jetzt immer populärer: textilsportkombis)
    sicherheitsnähte
    materialdopplungen (cordura oder leder)
    extra geschneiderte protektorentaschen .. im gegensatz zu protektoren, die ins futter geklettet/geclipt/gehängt werden

    ich fahr meine lderkombi (arlen ness) nur auf der hausstrecke. auf der tour immer textil (dane goretex-3-lagen-laminat 500/400)
    denn wenn die lederkombi einmal im regenguss nass wurde, magst du am nächsten morgen bei sommerlichen 10 grad in den alpen nicht wieder einsteigen.

    und keine illusion: schon bei 50 durch ne leitplanke oder gegen ein auto ist es egal, ob textil oder leder.

    der frühe Vogel kann mich mal :)

  • Ich habe beides, darum mache ich hier mal eine pro / contra Liste wie ich das sehe

    Textil Jacke und Hose
    + kann man bei kälteren Temperaturen fahren ohne zu frieren
    + ist wasserdicht /wasserabweisend
    + Innenfutter kann man rein und raus machen (Reisverschluss)
    - Gibt nicht das gleiche Sicherheitsgefühl beim fahren (stimmt ja auch...)
    - flattert beim fahren da das Material nicht "fest" ist

    Leder Jacke und Hose MIT Latz (gibt`s bei Hein Gericke)
    Latz hat den Vorteil, dass man keinen "Zug" zwischen Jacke und Hose bekommt
    und der Effekt ist dadurch ähnlich wie bei einer Kombi.
    + macht mehr Spass beim fahren, da anderes Feeling
    + man fühlt sich sicherer und ist es auch!!!
    + nichts flattert oder lenkt beim fahren ab. Keine Windgeräusche
    - man friert bei niedrigen Temperaturen
    - man schwitzt schneller (ich habe cool-leder, da schwitzt man weniger!!!)
    - bei Regen viel Spass...

    ICH fahre im Sommer NUR Leder!!! Nur wenn`kalt wird (Alpentreffen) freut man
    sich über seine Textilklamotten!!!

    2007 - 2015 Kawasaki Versys 650 Naked Bike Umbau :bye
    2015 - 2021 Honda Integra 700 DCT :bye

    2020 - 2023 Honda CRF1000 Africa Twin DCT  :bye

    2023 Honda Forza 750 DCT :yeehaa

  • Zitat

    Original von Nutellabrot
    Jetzt ist die Frage: Gibt es inzwischen Textil-Kombis, die an die Abriebfestigkeit von Leder heran kommen (mal vom Preis abgesehen)? Den Komfort von Textil würde ich ungern missen.

    Ab Mittelklasse sind die Abriebswerte genügend damit du keine Verbrennungen erleidest und es gibt auch keine durchgescheuerten Stellen. Zudem ein realer Sturz eines Möppitreibers kann nicht simmuliert werden und die Puppen des ADAC-Testes sind etwas steifer als der Mensch und versuchen auch nicht den Sturz abzufangen.

    In der unteren Preisklassen macht es punkto Durchscheuern übrigens keine Unterschiede zwischen Leder und Textilanzüge. Das Leder ist bei den günstigen Lederkombis einfach zu dünn.

    Aber nicht der Sitz der Protektoren oder die Abriebfestigkeit des Obermaterials sind wichtige Unterscheidungsmerkmale oder Kaufargumente sondern der Tragkomfort und die Funktionalität. Denn 99,9999% der Zeit fährt man Möppi und sehr sehr selten (wenn überhaupt) rutscht man auf dem Hosenboden über das Asphaltband.

    Darum ist die Frage ob Leder oder Textil vorallem eine Glaubensfrage und Textil hat seine Stärken in der Vielfältigkeit der Wettereinflüsse beim Möppifahren.

    Grüessli Tramper

    Stay safe all time

  • Lederkombi und Regen - kein Problem: 2 Minuten anhalten und Regenzombie drüber......

    Die Textilkombis haben bei längerem Regen den Nachteil, daß sich die Außenschicht mit Wasser
    vollsaugt. Beim Trocknen geht dan das Wasser zunächst mal auch durch die Membran nach innen,
    da die Körperwärme als Pumpe von innen nach außen fehlt. So kann es gut sein, daß am nächsten
    Morgen die Synthetikkombie innen kalt und feucht ist....(bei Sonntagsfahrern meist kein Problem,
    da bis zum nächsten Wochenende wieder trocken).

    Eine Lederkombi ist dazu noch sehr langlebig. Meine hat nach 100.000km bei Harro neue Reißverschlüsse
    bekommen. 70Euro incl. Material - und auch ein Knie geflickt....(Sturzschaden).

    Und eine gute Synthetikkombi ist preislich auch so teuer, daß das Geld kein echtes Argument mehr ist.

    Am Ende ist es halt doch eine Glaubenssache....


    ?( Micha ;)

    Es gibt ein Leben vor der Rente !!!

  • Die kurze Übersicht über Unfallfolgen von Tramper vor ca. zwei Wochen deutet Aufprallen als häufigste Verletzungsursache an. Haben wir vielleicht alle ein Trauma wegen Fahrradstürzen mit aufgerissenen Händen, Ellenbogen und Knien und überbewerten Abriebwerte?


    Trotzdem bei der Diskussion um Abriebwerte ... vermisse ich einen wichtigen Aspekt: das Vertrauen in die Schutzfunktion unserer Kombis.

    Mein Lederkombi soll mich vor unerwünschten Auswirkungen eines Unfalls schützen. Ich fahre deshalb nicht anders, bin aber bereit mich eher fallen zu lassen, statt eine Situation unbedingt auf dem Bike überstehen zu wollen.

    Ein Textilkombi schützt mich vor dem Wetter. Den empfundenen höheren Schutzbedarf versuche ich durch eine zusätzliche Protektorenweste herzustellen.

    Mein Textilkombi wird trotzdem nicht zur zweiten Haut, Die mentale - nicht physische - Lockerheit die mir mein Lederkombi gibt fehlt.

    Nun kann man darüber streiten, ob das relevant ist.

    Ab 80km/h bleibt bei einem Lederkombi die Leiche hübscher. Unter 20 km/h befinden wir uns noch im Belastungsbereich für den unser Körper ausgelegt ist. Dazwischen braucht man Weitsicht, Glück und vielleicht das Quentchen mehr an Vertrauen, um eben nicht zu erstarren, sondern locker zu bleiben und selbst eine bewusste Reaktion anstossen(!) zu können.

    Das mir dabei eine eingeübte Fallschule hilft ist durchaus möglich. Die Kampfsportler unter uns wissen, dass der Fallstil der GP-Piloten unüblich ist und damit intensivst eintrainiert werden muss. Das tut von uns keiner.


    Letztlich bleibt nur das Prinzip Hoffnung - auf den Schutz egal welchen Kombis niemals angewiesen zu sein.

    Wenn Deine Zukunft abhängig ist von Deinen Träumen, dann verliere keine Zeit; Gehe schlafen!

  • Neue und zugegebenermaßen sehr teuere Modelle saugen sich nicht mehr voll, sie bleiben leicht und die Wärme geht nicht mehr durch kaltes Wasser verloren.

    Nur wer hat 700 Euro nur für die Hose übrig um sich Armacor mit besten Abriebswerten und Outlast ür den Klimahaushalt zu leisten.

    Gibt es nicht nur von Rukka oder BMW z.b.:

    http://www.stadler-bekleidung.de/index.php?id=7

    http://www.motorradonline.de/test/kushitani…acor.222421.htm


    Ich bin begeistert von meiner "Mercedes"-Hose, aber man kann auch mit weniger gut auskommen und dass ist zweifelsohne eine gute Lederhose und eine Plastikhaut.

    Nur um mal die unter erfahrenen Bikern sehr gebräuchliche Variante des "Gemischtfahrens" anzusprechen. Unten Leder, oben Textil.

    Und zum Thema Protektoren: ein Arbeitskollege wurde innerorts von seine Vespa geholt, von einer querenden Radfahrerin bei 50 km/h. Natürlich kein Protekor an der Hüfte. In einem halben Jahr wird sich rausstellen, ob was künstliches verbaut werden muss.

    Protektoren gibt es, man sollte sie benutzen, die Ärzte freuen sich wenn der Bruch unkomplizierter verlaufen ist. Nur um mal ins Gedächtnis zu rufen, dass gut sitzende Protektoren ab einer gewissen Geschwindigkeit zwar keinen Schaden mehr verhindern können, aber sehr entscheidend das Ausmaß.


    Das mit der Lockerheit kann ich nachvollziehen, würde mir so gehen, wenn ich z.B. mit normalem Schuhwerk auf dem Bike fahren würde.

    Einmal editiert, zuletzt von Gruselwolf (30. September 2008 um 23:11)