Kühlflüssigkeitsverlust am Ablauf der Wasserpumpe

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  • Hallo Gemeinde, ich brauche eure Hilfe.

    leider hat die ER-6 meiner Freundin ein kleines Kühlflüssigkeits-Leck auf dem Boden verursacht.

    Aber zuerst zum Hintergrund:

    ER-6f, Baujahr 2011, 58000km

    Die Maschine hatte bei Kauf das bekannte Wasserpumpendichtungsproblem, erkennbar an dem Austritt von Kühlfüssigkeit am kleinen Loch unten an der Wasserpumpe. Nach Wegwischen und Motor erneut warm laufen lassen trat wieder etwas aus.

    Habe die Maschine trotzdem gekauft, da ich von dem Problem wusste und direkt nach Kauf Kühlwasser und Öl abgelassen und die Wasserpumpe komplett auseinandergenommen. Siehe da: Mehrere Dichtungen komplett zerbröselt und porös. Kein Wunder kam es da raus.

    Hab im offiziellen Ersatzteilkatalog alle Dichtungen nachbestellt, ordnungsgemäß getauscht (und eingefettet) und mit Drehmoment alles wieder erfolgreich zusammengeschraubt.

    Anschließend habe ich alle Flüssigkeiten neu gefüllt (Kühlflüssigkeit ist jetzt pink, wichtig für später).

    Habe dann das noch unverkleidete Motorrad im Stand ausgiebig warm laufen lassen und alles geprüft -> keine Austritte mehr.

    Dann zusammengebaut und Fahrt zum TÜV für 48PS Eintragung und kurze anschließende 10min Probefahrt zur Tankstelle im Nachbarort und zurück verlief sauber und einwandfrei. Eine längere Fahrt gab es noch nicht.

    Dann kam die Kawa auf dem Hänger (Saison war vorbei) zu meiner Freundin und steht seitdem (ca 1,5 Monate) dort. Stellplatz ist eine kalte aber immerhin geschlossene Garage.

    Jetzt zum Problem:

    Die ersten Wochen war nichts. Dieses Wochenende musste ich feststellen, dass sich unter dem Motorrad eine kleine Kühlflüssigkeitspfütze von 5cm Durchmesser gebildet hat.

    Die Rückverfolgung zeigte einen Tropfen, der noch an genau dem besagten Loch an der Wasserpumpe hing, aus dem auch bei Kauf schon Kühlflüssigkeit ausgetreten ist. Siehe rechts unten im Bild.

    Meine Theorie:

    Ich würde (erstmal) davon ausgehen, dass ich beim Zusammenbau alles richtig gemacht habe. Dementsprechend lautet meine Theorie: Motorrad nie längere Strecke eingefahren mit den neuen Dichtungen. Dementsprechend sitzen die Gummis vielleicht noch nicht zu 100% und/oder sind durch die Kälte der letzten Wochen härter geworden. Und die kalten, harten, nicht ganz eingefahrenen Gummis haben jetzt leicht geleckt.

    Ich würde mich freuen wenn ihr mir eure Gedanken/Ratschläge dazu geben könntet.

    Glaubt ihr sobald die Maschine mal öfter fährt erledigt sich das?

    Glaubt ihr meine Kälte / fehlende Einfahr - Theorie könnte stimmen?

    Glaubt ihr an Montagefehler?

    Ist ein kleiner "Verlust" bei längerer Standzeit nicht schlimm wenn man den Stand im Auge behält?

    Soll ich abwarten bis ich mal eine lange Probefahrt gemacht habe und dann danach schauen?


    Ich halte das ganze jetzt weiter unter Beobachtung, ich hoffe allerdings dass ich nicht nochmal die ganze Wasserpumpe auseinander nehmen muss. War nämlich ein Drecksgeschäft... ;)

    Ausgiebige Probefahrt gibts sobald es warm genug ist und kein Schnee mehr liegt.

    Danke für eure Unterstützung

    EDIT: Ich sehe gerade es gibt ein How-To für genau den Prozess des Dichtungs-Tauschens. Habe ich genau so durchgeführt

  • Bleibt nix, noch mal von vorne bitte.

    Wenn deine Annahme alles richtig gemacht zu haben zuträfe, gäbe es keine Undichtigkeit und deine Theorie ist leider auch unzutreffend. Repariert ist repariert oder eben nicht, es gibt keine Selbstheilung.

    Das mit der Wasserpumpe ist manchmal nicht so einfach, wie man glauben möchte. 10x geht die Reparatur problemlos, beim 11x ist es wie verhext.

    Um dem Problem auf die Spur zu kommen, wäre eine präzise, kurze, übersichtliche Erläuterung deiner Arbeitsschritte und Teileliste hilfreich. Du schreibst "Drecksgeschäft". Bei der Arbeit ist die Verwendung eines venünftigen Drehmomentschlüssels und penible Vorbereitung der sauberen Dichtflächen die halbe Miete. Ansonsten ist das eigentlich keine große Arbeit.

  • hi

    wenn ich die Stelle wo es sabbert richtig verstanden habe wird wohl die Pumpenwelle Ursache sein.Vorausgesetzt du hast die neuen Dichtungen nicht beim Einbau beschädigt.

    Mit "setzen" der Dichtungen o.ä. wird nichts passieren.Eher das Gegenteil wie es nun ja der Fall ist.Der neue Dichtring hat ein paar Umdrehungen gedichtet und nun ist er bereits wieder ko.

    Gruß Richard

  • Hi Micha,

    erstmal danke für die Antwort.

    Kurzum: Schade

    Zum "Drecksgeschäft": Ich habe mich wohl falsch ausgedrückt. Ich komme aus dem Schwabenland. Das heißt dann nicht dass es eine wortwörtlich dreckige Arbeit war. Ich habe natürlich alles ordnungsgemäß abgelassen und gereinigt, es war kein "Dreck" im Spiel. Es geht rein darum, dass Verkleidung abbauen bei diesem Motorrad sehr nervig ist, erst recht wenn es eigentlich nicht nochmal sein müsste. Sorry dafür.

    Die Erläuterung der Arbeitsschritte muss ich nicht wiederholen, weil ich es 1 zu 1 wie im FAQ beschrieben gemacht habe.

    Und reicht es, sie auf den Seitenständer zu stellen, um das Öl nicht ablassen zu müssen? Gibt es da Erfahrungswerte?

    Eine weitere Frage.

    Zitat FAQ: "Während die Maschine dann warmläuft, bis der Lüfter anschaltet, kann man prüfen, ob wirklich alles dicht ist."

    Das habe ich gemacht. Warum kam dann dabei nichts?

  • Eben.

    Ich bitte um Nachsicht, wenn ich jetzt nicht anfange eine FAQ zu suchen und zu lesen. Ich denke eher an die Kanaldichtung. Bei der Welle kommt ja dann auch gerne mal etwas Öl, das haben wir hier nicht. Es sei denn du hättest den Simmering eben nicht getauscht. Dann kannst du die FAQ vergessen. Genug geraten, wenn man da dran ist sollten einfach alle Dichtelemente erneuert werden und dann ist es eben wieder dicht. Die bereits erneuerten Dichtungen weiterzuverwenden birgt ein gewisses Risiko. Kann gutgehen, wird es vermutlich auch, muss es aber nicht.

  • Hi, das beschriebene Thema werde ich diese Woche angehen, sprich die beschriebenen Dichtungen nochmal tauschen, so sauber und sorgfältig wie möglich.

    Ich wollte nochmal kurz nachfragen: Dass das Kühlwasser raus muss ist klar - im FAQ ist aber beschrieben, dass das Öl drin bleiben kann, wenn man sie auf den Seitenständer stellt. Habt ihr da Erfahrungswerte? Würde mich freuen, wenn ich es drin lassen könnte.

  • Hi Micha, danke für deinen Tipp mit den Basteltipps. Die OP ist erfolgreich verlaufen, der Seitenständer-Trick war ideal.

    Ich habe jetzt auch die Antwort, warum das letztes Mal nicht dicht war:

    Die "Mechanical Oil Seal" hat ja diesen blauen Dichtring der eingepresst wird. Mein offensichtlich nicht präzises Einsetzen und die beunruhigend poröse Konsistenz dieses Materials hat dafür gesorgt, dass dieser Ring verschmiert wurde und sich Lücken gebildet haben.

    Ich habe jetzt also das einzig Richtige getan und bin zu einer Werkstatt gegangen. Die haben mir das Fachmännisch ausgespresst, eine Dichtmasse hinzugefügt und perfekt wieder eingesetzt, besser gehts nicht. Hat dann auch 54€ gekostet. Hat wehgetan aber Profis kosten eben und ich weiß dass die Mitarbeiter dort gut verdienen.

    Ich habe gestern alles wieder zusammengebaut und 5min laufen lassen, dabei schien nur die Schlauchschelle nicht fest genug gewesen zu sein, da es dort leicht undicht war. Das hat sich aber mit fester anziehen erledigt.

    Jetzt lasse ich sie also mit einer Unterlage stehen und warte mal ab ob nochmal irgendwas tropft.

    Danke für eure Unterstützung.