Meiner Meinung nach ist eine 10-Ah-Batterie für eine eingespritzte ABS-Maschine mit Zwangslichtschaltung zu knapp kalkuliert. Und dann noch nordische Kälte, elektronisches Kettenschmiersystem und Heizgriffe…
Nicht umsonst widmet Kawasaki dem Thema Batterie/Starten/Starthilfe einige Seiten in der Bedienungsanleitung!
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es keinen Anhaltspunkt dafür gibt, wenn sich während der Fahrt die Batterie entlädt, weil zum Beispiel die Lichtmaschine oder der Laderegler defekt sind. Die Maschine bleibt dann irgendwann einfach stehen.
Besonders prekär ist diese Situation, wenn man zum Beispiel eine Fähre erreichen muss, oder im isländischen Hochland… Beides erlebt mit BMW GS und Triumph Tiger. Der Voltmeter verhindert zwar nicht den Defekt, aber ich kann rechtzeitig erkennen, dass etwas mit der Ladeelektrik nicht stimmt. Ohne den Voltmeter an der BMW hätte ich damals die Fähre nach Patras nicht mehr erreicht! Während ich mit der Tiger, die keinen Voltmeter hatte, gleich zweimal in menschenleerer Ödnis stehen blieb. Hätte die Triumph einen Voltmeter gehabt, hätte ich rechtzeitig eine Werkstatt ansteuern können.
Bei voll geladener Batterie fuhr die Vergaser-BMW bei ausgeschaltetem Licht noch gute 250 km, die eingespritzte Tiger mit Zwangslichtschaltung stand bereits nach 50 km, und dieses wäre auch bei der Versys zu erwarten.
Früher hatten viele Maschinen einen Voltmeter als Serienausstattung. Diesen hat man bei den heutigen modernen und zuverlässigen Maschinen weggelassen, aber, wie man an dem Beispiel der Tiger sieht, ist das Thema Voltmeter zumindest für Tourenfahrer auch heute noch interessant.