Lenkkopflager

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  • Hi zusammen,

    ich war letzten beim Tüv mit meiner ER, alles soweit in Ordung, nur das Lenkkopflager soll festgedreht werden. Die Plakette hab ich trotzdem bekommen.

    Danach fuhr ich direkt weiter zum Händler und wollte das mal eben festdrehen lassen. "Kein Problem, das wird aber ein wenig länger dauern, muss da vorne alles ab -und anschrauben".

    Daher meine Frage: Wo ungefähr liegt denn die Schraube fürs Lenkkopflager und was muss ich dafür alles abmachen? Ich dachte mir, bevor ich dem Ganoven nen Hunni für Easy- work zahlen muss, leg ich lieber selbst Hand an. Außerdem hab ich die Dollarzeichen in seinen Augen schon funkeln gesehen^^.

    mfg Manuel

    Pjotre Dakov

  • also .. wenn du es GENAU machen willst:

    lenker ab
    obere gabelbrücke ab .. brauchste nen 10er inbus am besten mit 3/8 oder 1/2 zoll-anschluß knarre, oder einen langen simplen inbus ggf. mit rohrverlängern, da diese große zentrale mutter recht fest sitzt. an der seite gabelklemmung lösen: inbus 6mm.

    dann biste schon da, wo du hinwillst.

    die beiden grünlichen hakenmuttern: erst die untere, dann die obere festziehen.

    wie? wenn vorhanden, mit ca. 40Nm anziehen, gabel ein paar mal von anschlag zu anschlag drehen, mutter wieder lösen und dann wieder soweit anziehen, dass das lager spielfrei läuft. d.h. es darf weder klemmen, also beim hin und her bewegen irgendwo stehen(klemmen bleiben, noch darf es irgendwie klappern.

    das wirst du mindestens 2 bis 5 mal wieder lösen und anziehen, bis du das gefühl hast, es passt.

    wenn du es gaaaaanz genau machen willst: gabel von allem, was sie an der freien drehung hindert befreien: vorderrad, bowdenzüge, kabel, ..

    aber die oben beschriebene variante reicht völlig.

    dann gabelbrücke wieder drauf, zentrale mutter anziehen 35Nm. seitliche 6er inbusschrauben der gabelklemmung nicht vergessen, 30 Nm.

    achtung: UNTERE gabelbrücke, falls da jemand grad mal den schlüssel an deren gabelklemmung ansetzt. max. 25 Nm, sonst kann die gabel inside klemmen; d.h. die inneren verchromten gabelrohre flutschen nicht mehr, da die äußeren oval verformt werden. kein witz!

    ein zu strammes lager behindert das leichte einlenken. d.h. das handling wird gestört. du merkst das beim ersten beginn des bogenfahren. nicht im stand. am einfachsten beim freihändig fahren. da geht kein bogen mehr zu fahren.

    zu lockeres lager: lenkerflattern, klappernratternscheppern. das fühlst du auch, wenn du vor der gabel hockst, am den achsaufnahmen unten anfasst und die gabel in längsrichtung des moppeds versuchts zu bewegen ("biegen")

    und jetzt, wie es die durchschnittliche werkstatt macht: mutter über gabelbrücke lösen, mit hammer und durchschlag (hoffentlich nicht schraubenzieher oder meißel) die beiden muttern in richtung straff kloppen, gabel einmal hin und her drehen, mutter auf gabelbrücke anziehen, rechnung schreiben. (glaubt es mir und: ausnahmen bestätigen nur die regel)

    der frühe Vogel kann mich mal :)

    2 Mal editiert, zuletzt von Get Naked (18. April 2008 um 12:01)

  • wow, das ist mal ne Anleitung :super

    Ich denke ich werde mich für die erste Variante entscheiden und mach mich gleich an die Arbeit. Vielen dank nochmal für die super Antwort!

    Manuel

    Pjotre Dakov

  • NACHTRAG: wenn du einmal soweit bist (beim teilzerlegen) dann schraub die zwei grünen muttern doch grad ganz ab und lass die gabel 3 cm nach unten rausrutschen und fette vor allem das untere lager nach. castrol lmx am besten, das ist das kawagrüne fett aus der tube. gibbet bei louispolohg. ansonsten irgendeines ist besser als gar keines.

    fett is wohl teuer in japan, deshalb hatten die schlitzis bei mir ziemlich gespart.

    ich hoffe, das kam jetzt noch rechtzeitig vorm deinem schrauberstart.

    der frühe Vogel kann mich mal :)