Fahreigenschaften nach Tieferlegung ?

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  • Hallo zusammen,
    ich hab seit Januar meine Er6n und eigentlich auch sehr zufrieden damit. Drauf ist ne etwas abgepolsterte Sitzbank und ich komm auch -wenn ich ganz nach vorne rutsche- mit den Füssen komplett auf den Boden, Beine sind da komplett durchgestreckt. Nun hätte ich gerne einen etwas stabileren, besseren Stand- gerade bei unvorhergesehenen Bremsungen hab ich schon Probleme, die Maschine zu halten.

    Nun war ich im Motorradhaus....da wurde vorgeschlagen, die Gabelholme durchzustecken, damit die Maschine den fehlenden Zentimeter tiefer kommt. Eventuell soll das Federbein noch nachgestellt werden.

    Wie wirkt sich sowas auf das Fahrverhalten bzw die Fahrstabilität aus ?
    Die Daytonastiefel stellen leider keine Option dar, die passen mir leider nicht richtig.
    Danke für eure Antworten.

  • Also ich hab seit letztem Jahr eine 2012 er6f da ich auch zart zukurz geraten bin (1.62) hab ich sie gleich tiefer machen lassen 25mm ich hab leider keinen Vergleich zu vorher aber bin der Meinung das die fahrstabilität nicht gelitten hat ich komme bis jetzt gut klar damit. Vielleicht hat ja einer nehn vorher nachher vergleich.Ich fühle mich mit der tieferlegung aufjedenfall sicherer. :)

  • Wenn du die Gabel durchsteckst ohne die Heckhöhe ebenso im selbigen Maße zu verändern wird die Maschine spitzer, agiler. Dafür büßt sie dann etwas Hochgeschwindigkeitsstabilität ein was, denke ich mal, bei dir eher weniger ins Gewicht fällt. ;)
    Am Federbein die Höhe durch Veränderung der Federvorspannung zu vollziehen sehe ich eher als suboptimal an, denn hier liegt ja ein für die Fahrzeugstabilität nicht unwichtige Eigenschaft in der Federung und Dämpfung. Das Federbein hat keine reine Komfortfunktion
    Ebenso besteht eine höhere Überschlagsgefahr wenn du ne Notbremsung nur mit der Vorderbremse vollziehst und dann auch eher amateurhaft und Grobmotorisch in die Bremse langst. (jetzt mal ganz überspitzt gesagt ;) )

    Ob du dann damit klarkommst musst du dann selber sehen wenn du dich an das Verhalten dann gewöhnt hast.

    Ich würde, wenn es möglich wäre, jedoch vorher versuchen die Sitzbank noch tiefer zu bekommen durch abpolstern bevor ich mich an die Geometrie des Fahrzeugs mache. Jegliche Veränderung an der Geometrie hat Vor- und Nachteile. Die gilt es abzuwägen. Wenn du aber wie gesagt mit dem etwas anderen Verhalten nachdem Durchstecken klar kommst wäre das natürlich dann die einfachste und vor allem günstigste alternative

  • Ich hab schon nen abgepolsterten Sitz drauf-wenn ich noch mehr abpolstern lasse sitze ich aufm Plastik ;)

    Am Federbein wollte man nur rumstellen, wenn es nicht reichen würde, aber bei mir fehlt nicht viel, von daher bin ich da zuversichtlich.

  • Hi,

    ich hatte mal eine Tieferlegung am hinteren Federbein über die Umlenkteile von Alphatechnik. Der Nachteil war, dass ich manchmal bei Bodenwellen mit dem Auspuff aufgesessen bin.

  • Hi,

    ich hatte mal eine Tieferlegung am hinteren Federbein über die Umlenkteile von Alphatechnik. Der Nachteil war, dass ich manchmal bei Bodenwellen mit dem Auspuff aufgesessen bin.


    Wie fährst denn Du über Bodenwellen? Das ist ja wohl eher ein Scherz oder? Um wieviel hattest Du eine Tieferlegung? Die TE spricht von 1 cm der ihr fehlt. Da ist die geringste Tieferlegung einzubauen sicherlich nicht das schlechteste Mittel. Ich würde aber nicht nur die Gabel durchstecken sondern auch die Umlenkung hinten ändern.

  • Unsere ist über einen gänderten Federteller Tiefergelegt. Dazu ist der Seitenständer gekürzt und ettl die Gabel durchgesteckt. Das birngt ca 3 cm.

    Ich konnte danach keien geänderten Fahreigenschaften feststellen. Man kommt halt leichter drauf und steht besser.

    Überschlagsneigung kann ich nicht wirklich finden. Ich tue mir schwer so hart in die Eisen zu steigen. ;)

  • Ich musste schon mal die Vorderbremse lösen, um mich nicht zu überschlagen. War auch alles korrekt, hat bei einem Fahrsicherheitstraining stattgefundenen. Der Trainer meint das liegt einfach daran, dass die Maschine hinten so leicht ist.

    Solche Bremsungen sollte jeder üben! Denn im Ernstfall benötigt man die maximale Verzögerung! Und vor dem Hindernis anhalten und dann drauf fallen (Überschlag) möchte man ja nun auch nicht :D

    Hatte so eine Gefahrensituation auch schon im Straßenverkehr. Also ruhig mal zum Saisonstart bei einem Training anmelden! Man wird auch zu nichts gezwungen, macht nur das was man sich zutraut und steigert sich zudem langsam während des Trainings.

    Gruß Max

    Edit: Ich bin wieder Anfang Juni bei einem Training. Diesmal wieder in Kiel/Boksee.

  • Die Maschine ist nicht zu leicht, es wird einfach nur völlig Falsch gebremst.

    Die Fahrschule und auch einige sogenante Trainer sind der Auffassung das die Vorderradbremse das einzige Mittel zum Bremsen ist. Dieses ist aber vom Grundsatz falsch.
    Denn dann wäre jede Maschine zu leicht.

    Man muss isch die Energieverteilung ansehen und auch vorallem sich die dynamische Radachslast-Verschiebung (Wird huete schienbar garnicht mehr gelehrt ?) zu Gemüte führen.
    somit muss erst das Hinterrad entlastet werden bevor vorne die Bremse reinhaut.
    Ergo erst hinten Bremsen, die Maschine strecken lassen und das Hinterrad entlasten, dann vorne den Druckpunkt anbremsen und hinten lösen, vorne stärker rein. Fertig ;)

    Und für die Grobmotoriker, einfach beide Bremsen gleichzeitig nutzen. Nicht optimal mit Restrisko des Steigens, aber bedeutend besser als nur die Vordere Bremse zu nutzen

  • JPPeterson: genau SO hab ich bremsen in der Fahrschule gelernt. Ein blockiertes Hinterrad ist oft noch beherrschbar, beim Vorderrad kommt es oft zum Sturz. Ich nutze eh immer beide Bremsen- sollte mal aus irgendwelchen Gründen eine ausfallen, möcht ich ja trotzdem langsamer werden bzw stehenbleiben. Man weiss ja nie....

    Ich hab das unter Fahrlehreraufsicht auf der eigenen Maschine schon geübt, ein Fahrsicherheitstraining möcht ich trotzdem mitmachen.

  • Interessanter Beitrag!

    Zur Erklärung: Wenn ich von Vollbremsung spreche, meine ich das "voll rein langen" in beide bremsen. Bei Bedarf vorne kurz lösen aber das Steigen passiert (so meine Erfahrung) sowieso kurz vor Stillstand. Wenn das Rad dann wieder runter kommt steht man.

    Bei Bedarf achte ich nochmal beim nächsten Training im Juni drauf und berichte dann.

    Gruß Max

  • Hier kommt noch ein weiterer Punkt, über den die ER nicht verfügt.
    Aber wenn die Gabel auch noch einstellbar ist, und man fleißig die Zugstufe durch amateurhaftes rumgedrehe rausnimmt, und die Gabel dann noch schneller durchsackt bis zum Anschlag, würde das abheben und Überschlag schon früher eintreten häufig nachdem voll reingelangt wird.

    Daher, falls sich jemand mal ein Möp mit einstellbarer Gabel holen sollte, vorsichtig einstellen und am besten mit jemanden mit Erfahrung ;)

    Einmal editiert, zuletzt von JPPeterson (16. März 2016 um 16:14)

  • Aus dem Grund fahr ich ja in die Werkstatt. Dem Meister unterstelle ich jetzt einfach mal dass er weiss was er tut.

  • Sehr guter Einwand!

    Aus dem Grund fahr ich ja in die Werkstatt. Dem Meister unterstelle ich jetzt einfach mal dass er weiss was er tut.


    Da gibt es auch schlimme Geschichten zu. Also zu falsch/fahrlässig ausgeführten Arbeiten. Grundgedanke ist natürlich korrekt! Federung einstellen halte ich nach dem genauen Lesen der Anleitung/WHB (ggf. mit fachkundiger Hilfe, wie schon gesagt) für selbst mach- und verstehbar. Ggf. möchte man diese ja auch an die Zuladung anpassen können.

    Gruß Max

  • Nun ja, ein bisschen Vertrauen sollte da schon da sein ;)
    Die Biker die ihre Maschine zur Reparaturoder für Umbauten dort hatten waren auf jeden Fall alle zufrieden- ich gehe davon aus, dass sich da der ein oder andere wesentlich besser auskennt als ich selber.

  • Die Maschine ist nicht zu leicht, es wird einfach nur völlig Falsch gebremst.

    Die Fahrschule und auch einige sogenante Trainer sind der Auffassung das die Vorderradbremse das einzige Mittel zum Bremsen ist. Dieses ist aber vom Grundsatz falsch.
    Denn dann wäre jede Maschine zu leicht.

    Man muss isch die Energieverteilung ansehen und auch vorallem sich die dynamische Radachslast-Verschiebung (Wird huete schienbar garnicht mehr gelehrt ?) zu Gemüte führen.
    somit muss erst das Hinterrad entlastet werden bevor vorne die Bremse reinhaut.
    Ergo erst hinten Bremsen, die Maschine strecken lassen und das Hinterrad entlasten, dann vorne den Druckpunkt anbremsen und hinten lösen, vorne stärker rein. Fertig ;)

    Und für die Grobmotoriker, einfach beide Bremsen gleichzeitig nutzen. Nicht optimal mit Restrisko des Steigens, aber bedeutend besser als nur die Vordere Bremse zu nutzen

    Honda hatte da früher ein schönes System: CBS also Combined, mit Bremskraftverteilung 60:40. Scheinbar haben die Controller das aus Kostengründen raus geworfen.

  • Jup, CBS war für den Normal-Fahrer ne super Sache.
    Aber wie du schon schreibst, teuer und wohl daher weniger verbaut. Ich meine aber die haben das nicht bei allen Maschinen rausgenommen.

    Aber CBS hat auch Nachteile zumindest die älteren Dual Systeme denn dort konnte der Bremsdruck schlechter reguliert werden als bei einfachen getrennten Systemen. Die Fußbreme aktivierte zwangsläufig Vorne und Hinten. Aber wenn ich nur die Hinterradbremse brauche.... ?

    Weiß jetzt nicht inwieweit diese das nun auch die neuen System betrifft, aber es gibt öfters Momente in denen ich nur die Hintere Bremse brauche, oder anders verzögern möchte und selbst entscheiden muss ob jetzt vorne, hinten oder in welchem Verhältniss, abhängig von dem gerdade verwendeten Fahrstil oder der jeweiligen Situation. Spätestens auf der Renne würde mich so ein CBS Wahnsinnig machen und absolut unpraktikabel sein