Vollkasko für 1 Tag - Sicherheitstraining

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  • Hallo Zusammen,

    am 3. Juli mache ich ein FST, dies wird von einem MC angeboten. Das letzte Training war beim ADAC. Da war ne VK im Preis inbegriffen, mit 800€ Selbstbeteiligung. Bei dem kommenden SHT ist keine VK mit bei und auch nicht zubuchbar. Meine Mopete is bei der Allianz TK versichert. Diese bieten keine VK für einen Tag.

    Kennt einer eine Versicherung die soetwas anbeitet?

    Gruß

    • Offizieller Beitrag

    Wenn der ADAC sowas für einen Tag für seine eigenen SHT's anbietet, dann vielleicht auch so - schon mal gefragt?

    LG, Jan

    Hätte Gott gewollt, dass Moppeds sauber sind, wär' Spüli im Regen... :toeff

  • Hi rushy,
    vorübergehenden VK-Schutz machen nur wenige Versicherer (zumindest bei 2rädern), leider sind wir da nicht als Risiko beliebt :(. Zu meinen Außendienstzeiten hat der HDI und auch die VHV das gemacht, aber ich weiß nicht, ob das noch so ist. Da hilft nur rumtelefonieren.

    Wir machen das (aber da müsstest Du im kommunalen Dienst (Stadt, Kreis, Gemeinde o. ä.)beschäftigt sein). Allerdings müsstest Du, wenn Du einen Versicherer gefunden hast, der das auch macht, bei diesem auch versichert sein, denn als Privatperson, muss i. d. R. der Hauptvertrag (mindestens Kfz-Haftpflicht) bereits versichert sein. Der Automobilclub ist ja Veranstalter und (Groß-)Kunde und hat sicherlich Sonderkonditionen.

    Falls Du schnell einen anderen Versicherer findest, der das macht, kannst Du nur bei der Allianz fragen, ob die Dich ausnahmsweise aus dem Vertrag rauslassen... und das ist meist nicht möglich.


    Saisonende ?( -> noch nie gehört... ;)

  • Die Versicherungsgesellschaften bieten den großen Veranstaltern, ADAC, Verkehrswachten etc. solche Rahmen-Versicherungen nur an, wenn ein Gütesiegel vor dem Training steht. und auch nur, weil die Verbände sowieso schon andere Versicherungen bei den Gesellschaften haben, die die Kosten für Moppedumfaller quasi mit übernimmt.

    Werden die Trainings nicht nach diesen Vorgaben veranstaltet, dann gibt es auch keine Versicherung. Wollten wir ein Training mit geänderten Bestandteilen machen, das nicht nach DVR-Richtlinien durchgeführt wird und von einem permanent nachgeschulten Moderator veranstaltet wird, sind weder die Teilnehmer, noch ich, noch meine Maschine und auch meine versehentlichen Fehler (Haftpflicht des Veranstalters) nicht versicherbar.

    Wald- und Wiesen Trainings (ohne diese pauschal schlecht machen zu wollen), von Fahrlehrern etc., können somit nicht beim ADAC versichert werden.

    Mit der Angst hinzufallen muss man einfach umgehen lernen, dann passiert schon nichts. Und wenn´s ein Umfaller ist, dann greifen meistens die hohen SB sowieso nicht.

    Versuch halt mal ein Vollkasko mit 1000 € SB für einen Monat oder Vierteljahr zu bekommen, ist vielleicht leichter zu verhandeln.

    Einmal editiert, zuletzt von Gruselwolf (23. Juni 2010 um 19:14)

  • @Gruselwolf: Mit den 1000€ SB haste recht. Habe ich vorgestern auch auf einer Seite vom ADAC SHT gesehen.

    Aber mal ehrlich wenn ich bei 'nem SHT meine Maschine so verwurste, dass ich mehr als 1000 Euro Schaden verursache, dann läuft da für mich schon grundlegend was falsch.

    KAWASAKI VERSYS - my other ride is your sister!

    Versys 1000 GT 2015, Oxford Hotgrips, TomTom Rider (2013), Quicklock Trial II, Pilot Road 4, Scottoiler e

  • Nein, so kann man das nicht sehen.

    Wenn ich an 15 Jahre Training zurückdenke gab es über den Daumen je 200, also jedes 20 Training, mal einen Teilnehmer der sein Motorrad so ablegte, daß der Schaden über 1000 Euro stieg.

    Klassiker unter 1000 € sind einfach auch Umfaller im Langsamfahrbereich oder außerhalb der Übung beim Umwenden. Das liegt weder am Trainer noch an den durchgeführten Übungen, den die könnne andere ja auch fahren.

    Man ist ja da, um besser zu werden, das Motorrad bewegt jeder selbst und wenn die Maschine nicht passt auf der man sitzt, die Fahrerfahrung nicht gegeben ist (SHT = Keine Fahrschule) oder die Angst tief sitzt, kann auch der beste Moderator nichts machen.

    Natürlich kommt es auf den Moderator auch an, eine permanente Nachschulung = Erfahrungsaustausch, kleine Gruppen, persönliches Feedback und Empathie sind unbedingt erforderlich um Fragezeichen im Kopf des Teilnehmers zu vermeiden und Unfälle zu verhindern. Nur Übungen anzubieten und mal vorzumachen reicht jedenfalls nicht aus.

    Wenn wir am Anfang im Langsamfahrbereich feststellen, daß jemand noch Fahrstunden nötig hätte, dann müssen wir denjenigen wieder nachhause schicken oder er unterschreibt, daß er auf eigenes Risko teilnimmt. So knallhart kann das auch sein.

    Einer zweimaligen Teilnehmerin habe ich auch völllig ehrlich gesagt, daß sie sich den Verkauf des Motorrads überlegen soll, da die Ängste in Kombination mit wenig Kilometern alles blockierten. Sie war richtig dankbar, da sie nur dem Mann zu Liebe gefahren ist und fährt seitdem völlg glücklich Porsche Cabrio. Und es ist gut so.

    So rum ging es übrigens auch einem Mann, der seiner Frau zu Liebe das gleiche Modell, Ducati Monster, viel zu klein für ihn kaufte und wie mit einem Stecken im Kreuz eigentlich gar kein Interesse am besser werden hatte. Er wollte einfach nur seine Liebste begleiten, die dann bei der Sandbremsübung alles fünfmal richtig gemacht hat und beim sechsten mal einfach nicht die Bremse löst.

    Die Beiden werden nie mehr an einem Sicherheitstraining teilnehmen, weil es Ihnen reicht eine Monster zu besitzen und damit mal zur Eisdiele zu fahren, wie unsicher das auch ohne ausreichende Übung sein mag. Eigentlich hätte der Sturz zu einer anderen Erkenntnis führen müssen.

    Aber kommen wir mal zu den richtigen Krachern. Überschlag nach außen aus der Kreisbahn, Schrotten bei der Vollbremsung oder im Slalom.

    Die wenigen richtigen Kracher entstanden erstens durch körperliche Schwächen ( Riß im Kreuz bekommen, dann voll die Bremse gezogen), zweitens einfach zu viel Engagement (Slalom oder Kreis bis der Zylinder der GS oder breitbauende alte Kawa-Moto aufsetzt), manchmal hatte man als Moderator einfach keine Chance mehr das Engagement zu zügeln, oder drittens einfach in der Übung das völlig falsche getan, z.b. gebremst statt ausgewichen in der Kreisbahn und weggeschmiert, oder viertens bei ABS-losen Vollbremsungen, hier aber auch nie bei der ersten Voll-Bremsung, sondern bei den Wiederholungen. Es sind ja alles nur Menschen, die da nicht alltägliches Trainieren, teilweise sehr gut sind, aber auch teilweise noch sehr unsicher und aufgeregt. Wir können auch nicht in jeden Kopf reinsehen ud vorallem ist es kein Autotraining mit vier Rädern.

    Trotz vorherigen Übens der sofortigen Blockade aus Fünfzig mit blitzschnellem Lösen der Bremse (also blitzschnell nur zu und auf), dabei Hören des quietschenden Reifens und Fühlens des Lenkeinschlages, damit man bei einer Blockade in den anschließenden Vollbremsunsungen sofort löst (max. 0,5 Sec. Zeit eher weniger), strecken sich hier immer wieder Teilnehmer hin.

    Das zeigt aber auch wieder, daß eine richtige Vollbremsung, selbst auf einer optimalen Fahrbahn, nie gefahrlos ist. Bei manchen Motorradern geht die Gabel auf Block = Blockade des Rades, manche Motorader gehen auf Block, weil sie schlecht gewartet sind, manche Bremsanlagen werden bei 4 mal bremsen so giftig, daß das Rad einfach schneller steht. Manche wollen auf Teufel komm raus noch einen Meter besser bremsen. Man sieht zu wie das Rad steht und der Fahrer macht einfach nicht die Bremse auf. Frage: Wann hätte er das ungefährlicher traineren können ? Warum ist er so verkrampft ? Warum hat er sich das Modell nicht mit ABS gekauft ?

    Dieses Erwärmen der Bremse z.b. passiert ja nicht nur beim Training, sondern ist Alltag z.B. bei einer Passabfahrt wäre dies auch der Fall sein, wenn man mit diesem Motorrad hier mal eine Vollbremsung machen müsste, Also seit froh, daß ihr ABS habt und hört auf den Moderator, wenn er sagt Junge, es reicht so, viel mehr geht nicht.

    Beim Training muss man keine Höchstleistungen vollbringen, sondern Handlungsmuster anlegen, die man weiter trainieren kann und da ist Exaktheit wichtiger, als die sportliche Grenze, die im Ernstfall, sowieso nicht erreichbar ist. Sprich lieber aufrecht geblieben und mit 5 km/h in´s Auto geknallt, als weit vorher flach gemacht, gerutscht und ein Bein abgerissen.

    Deshalb kommt dem "gehassten" Langsamfahrbereich besondere Bedeutung zu, denn nur wer hier gut ist, ist auch schnell gut, und wer hier beim Üben mal hinlegt, der sollte sich darüber keinen Kopf machen und gleich um jeden Kratzer oder Hebel weinen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Gruselwolf (24. Juni 2010 um 12:22)