Sind die Lagerschalen raus, können entweder die neuen Schalen eingetrieben werden (Lagersitz im Rahmen fetten, Schale ansetzen und mit einem Einziehwerkzeug einziehen oder eintreiben. Beim eintreiben nehme ich ein Holz zwischen Schale und Hammer. Sitzt die Schale tiefer im Rahmen, kommt das alte Lager Kopfüber auf das neue, sodass man das neue Lager beim eintreiben nicht beschädigt. Immer schön reihum nach und nach eintreiben. Gerade zu Beginn verkantet man schnell. Ob man fertig ist, erkennt man am Geräusch.) oder man schleift den Lagersitz an den besonders engen Stellen etwas weiter und klebt das Lager ein.
Vorteil davon: etwaige Spannungen durch den leicht verzogenen Lagersitz (vom Schweißen des Rahmens) auf die Lagerschale sind kein Problem mehr. Dadurch kann das Lager wirklich kreisrund aufliegen.
Danke an KaiZen für den Hinweis und Tipps zur Umsetzung!
Ich wollte ein entspanntes Lager, damit die Kiste nichtmehr jeder Bitumennaht hinterher läuft, also habe ich mit einem Fächerschleifer und Bohrmaschine die Lagersitze so lange bearbeitet, bis die Lagerschalen quasi saugend saßen.
Das hat insgesamt gut 2h gedauert.
12a Steuerkopf schleifen.jpg12 Steuerkopf schleifen.jpg
Das untere Lenkkopflager muss noch entfernt werden.
Wer keinen speziellen Abzieher hat, kann sich wieder mit Hammer und Meißel helfen.
Joch und Brücke unterfüttern und den schlanken Meißen zwischen Brücke und Lager ansetzen. Hat man dort erstmal einen Spalt, kann ein größerer Meißel den Spalt aufweiten und dann in Richtung des Jochs nach und nach den Innenring heruntertreiben.
(Im Schrauberbuch wird nach dem anheben des Lagers mit 2 unterfütterten Meißeln von beiden Seiten gehebelt.)11a LKL entfernen.jpg11b LKL entfernen.jpg11c LKL entfernen.jpg
Den Lagersitz gut fetten und das neue Lager anbringen.
Ich habe schon mehrfach probiert, das Joch zu kühlen und die Schale zu erhitzen, was aber nie nennenswerten Erfolg brachte, daher verzichte ich mittlerweile darauf.
Die Staubkappe und das neue Lager das Joch hinabgleiten lassen, den alten Innenring kopfüber darüber und dann reihum von oben mit Hammer und Meißel das Lager nach und nach eintreiben. Den endgültigen Sitz des Lagers hört man wieder am veränderten Geräusch (härter, metallischer).
13a LKL neu.jpg13c LKL neu.jpg
Hat man den Lagersitz nicht geschliffen, kann das neue Lager gleich tüchtig gefettet und die untere Brücke eingesetzt werden.
Klebt man, muss man Lagersitze und Lagerschalen gut entfetten. Das Loctite 638 dünn auftragen, Lagerschalen einsetzen und dann mit Gewindestange und konischen Aufsätzen andrücken.
Ich habe das übers Joch mit den neuen Lagern gemacht - quasi wie beim normalen Einbau, nur ohne Fett.
Eine Kronenmutter leicht angezogen ist der Kleber über Nacht getrocknet.
Am nächsten Tag dann die Kegelrollenlager gefettet (viel hilft viel) und die Brücke eingebaut.
13d LKL neu.jpg
Beim normalen Lagerwechsel wird über die Kronenmutter ein Drehmoment von 39 Nm appliziert. Also so weit angezogen, dass sich die Brücke nichtmehr bewegt. Dadurch setzt sich das Lager. Danach kommt geringeres Drehmoment (20Nm?) für die endgültige Montage. Sicherungsscheibe und zweite Nutmutter aufsetzen, Nutmutter nur leicht aufdrehen (Danke an Dennis für die Recherche).
Im Schrauberbuch wird erst ein Holm durchgesteckt und dann die Steuerkopfmutter angezogen.
Ich habe beide Holme durchgesteckt und erstmal mit einer Schraube der unteren Brücke fixiert.
Die obere Gabelbrücke wurde mit Hölzern gegen den Rahmen abgestützt als ich die Steuerkopfmutter mit 108Nm angezogen habe.
15 LKL anziehen.jpg
Vorteil ist, dass man nicht den Anschlag an der unteren Brücke als Widerlager nutzt.
Ist man mit der Leichtgängigkeit zufrieden (ohne, dass Spiel spürbar ist (die Holme unten greifen und vor und zurück ruckeln)), kann man dann den Lenker wieder anbauen (20Nm...erst die vorderen 2 Schrauben anziehen, dann die hinteren), Das Radeinsetzen und die Achse einschrauben (noch nicht festziehen).
Um die Gabel entspannt zu halten liest man ja von mehreren Methoden.
Ich habe die Klemmungen der oberen Gabelbrücke angezogen (20Nm), die Maschine abgebockt und ein paar Mal eingefedert. Dann die untere Brücke angezogen (auch 20Nm) dann die Achse (108Nm) und dann die Klemmschraube (34Nm).
Bremssättel bekommen ebenfalls 34Nm.
Zündschlosskabel wieder an der Durchführung fixieren, Stecker stecken, Tank drauf, Benzinschlauch, Stecker und Wasserablauf verbinden, Restverkleidung montieren und fertig.