"Navi" für Arme

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  • ...oder was man auf dem Mopped mit einem GPS so machen kann...

    Hab mich ein wenig mit dem Thema GPS beschäftigt, nicht mit
    echter Straßennavigation, das sollen mal die Gamin-Leute mit
    500-600€ in der Tasche machen ;)

    Wenn's also wen interessiert, hier ein wenig Info zum Thema GPS für
    diejenigen, die schon ein entsprechendes Handy haben, oder aber zwischen
    50-150€ investieren wollen. Am Ende findet sich eine kurze Beschreibung
    von 3 verschiedenen Systemen, die ich selbst in Benutzung habe.

    Was kann ich damit machen ?

    Wo bin ich, bin ich bald in XYZ, liegt die Strecke nach ABC im Wald,
    wo war ich heute schon, wo treff ich meinen Kumpel, liegt Dakar im Norden ???
    Das sind die Fragen, die mit einem preiswerten GPS-System alle
    beantwortet werden können. Und weitere...
    Was kann ich nicht??? Navigieren, suche Route von X nach Y !!!

    Grundlagen auf die Schnelle :)

    Ein GPS liefert Positionsdaten, die es von einer Menge von Satelliten
    erhält. Frei und kostenlos sind Daten mit einer Genauigkeit von etwa
    3-5 Metern verfügbar. GPS-Systeme können damit immer ihr aktuelle
    Position feststellen und - falls Speicher vorhanden ist - den zurückgelegten
    Weg aufzeichnen. Vielfach ist auch die Höhe eines Punktes und die genaue
    Zeit der Registrierung abfragbar - für alle, die etwas mehr zum Thema
    Geschwindigkeit wissen wollen ;)

    Hartware

    GPS-Empfänger gibt es heute im Handy, im PDA, im Notebook oder
    als externes USB- oder Bluetooth-Gerät. Externe USB-Geräte können
    an einen normalen PC angeschlossen werden, in machen Fällen auch an
    PDA's. Bluetooth-Geräte können neben PC und PDA auch mit dem normalen
    Handy verwendet werden.

    Preise für vernünftige moppedtaugliche Geräte

    - für die man ein Anzeige- bzw. Bediengerät (Handy, PDA) braucht

    • Bluetooth ohne Speicher ab 45€
    • Bluetooth mit Speicher (Logger) ab 90€

    - Standalone für den Tankrucksack, Festmontage

    • GPS-Handy ab 150€
    • GPS-PDA ab 250€
    • GPS-PDA + wasserdichtes Gehäuse ab 330€
    • wasserdichte (rugged) GPS-PDA ab 500€

    ...und im Vergleich zum Garmin...

    Die "richtigen" Mopped-Navis (Z?mo, was für ein Wort...) sind GPS-Empfänger
    mit digitalen Karten, die - wie schon gesagt - echte Navigation erlauben,
    d.h. sich den Weg von A nach B über die richtigen Straßen selber suchen.
    Was sie nicht können: telefonieren, Mail verschicken, Bilder machen,
    Dokumente lesen und bearbeiten...

    Software (ohne echte Navigation...)

    Das Handy, der PDA oder der PC/Notebook braucht eine Software, die mit
    den Positionsdaten etwas anfangen kann, z.B. sie auf einer Karte darstellen.
    Für entsprechendes Geld kann man bekannte Software (Touratech, Ozi...)
    kaufen, die das Laden/Erstellen/Bearbeiten und Darstellen von Karten
    auf dem Mopped ermöglicht. Muss man aber nicht, es geht auch kostenlos... ;)

    Eine gute Liste von oft kostenloser GPS-Software für alle möglichen Plattformen
    (z.B. Windows-PC, PDA mit Windows Mobile5/6, Symbian-Handy, gängiges Java-Handy)
    findet sich dahier.

    Eine solche Software sollte möglichst dazu in der Lage sein, die aktuelle Position
    auf einer bzw. mehrerern Karten unterschiedlicher Maßstäbe (neudeutsch Zoom-Stufe)
    anzuzeigen. Das Laden von vordefinierten Wegpunkten und Strecken (neudeutsch Track)
    sowie das Speichern der eigenen Bewegungen sind weitere sinnvolle Funktionen.

    Karten

    Besitzer von Navis kennen es schon, Karten - zumindest für den Normalsterblichen -
    sind nur zu kaufen. Ist auch naheliegend, wer würde schon Daten über alle Straßen
    von Deutschland/Europa/Welt verschenken ...
    ...obwohl auch hier etwas geschieht, siehe OpenStreetMap...

    Für die hier beschriebene "einfache" Darstellung von Positionen in Karten sind
    jedoch nur Bilder erforderlich, sei es von Karten, Luft- oder Satellitenbildern.
    Diese müssen jedoch bestimmten Gegebenheiten genügen (sogenannte Georeferenzierung),
    damit auch klar ist, welchen Teil der Erde das Bild darstellt.

    Im Zeitalter von OpenStreetMap, Yahoo-Maps und Google-Earth sind solche Bilder nun
    in unterschiedlichster Art und meist kostenfrei verfügbar.

    eigene Erfahrungen mit 3 unterschiedlichen Systemen (Bild)

    • 1) Bluetooth-Logger (Qstarz BT-1000) mit Handy (SE K530i), Trekbuddy-Software (J2ME)
    • 2) Bluetooth-Logger (s.o.) an Netbook (Samsung NC10), MyGPS-Software (Windows XP)
    • 3) wasserdichter GPS-PDA (RPDA-560), Terracrosser-Software (WindowsMobile 5)

    Allen Systemen gemein ist die Fähigkeit zur permanenten Darstellung der eigenen
    Position auf einer Karte, die sich mit fortbewegt (neudeutsch Moving-Map). Alle
    Programme sind Freeware, die Einbindung georeferenzierter Bilder ist einfach, zum
    Teil sind sogar sehr einfache kostenfreie Werkzeuge zum Erstellen eigener Karten
    mit unterschiedlichen Maßstäben und Ausschnitten verfügbar. Keines der Systeme
    erzeugt Online-Kosten, da alle Karten vorab gespeichert sind.

    Die Handy- bzw. die PDA-Software ermöglichen beide das schnelle Umschalten des
    Darstellungsmaßstabes. Zur Orientierung auf "Autobahn"-Niveau bis hin zur Darstellung
    einzelner Straßen (jedoch nicht Stadtplan) sind für Deutschland-West (Düsseldorf,
    Frankfurt a. Main, Saarbrücken) ca. 250MB Speicher erforderlich. Werden zusätzlich
    zu "normalen" Karten auch Luftbilder gespeichert, erlauben die Systeme auch eine
    Planung von Strecken anhand der tatsächlichen Gegebenheiten. Man "sieht" damit
    die Kurven schon vor der Fahrt ;)

    Die Netbook-Lösung ist aus naheliegenden Gründen (Platzbedarf, Energieversorgung)
    wenig sinnvoll, die PDA-Lösung reicht aufgrund der geringen Betriebszeit von ca.
    4 Stunden auch nur für die Hausstrecke. Die Kombination Handy mit Bluetooth-Logger
    ist dagegen auch für die Wochenendtour zu empfehlen, der Logger läuft ca. 30-35 Stunden,
    das Handy wird ja nur ab und an zur Orientierung genutzt.

    Bleibt also festzuhalten: als "Kleine Hilfe" für unterwegs taugen diese Lösungen
    durchaus, da sie die Orientierung erleichtern. Das Austauschen gefahrener Strecken
    untereinander ist daneben ein weiterer nicht zu verachtender Punkt :)

    Gruss
    Willi

  • Sehr informativ :yeah:

    aber ein Problem hast du immer noch nicht gelöst, wer nicht mit der Karte und wasserfesten Stift umgehen kann, kommt auch mit den elektronischen Helferlein, GPS genannt, nicht zurecht.

    Ich benütze alle 3 Varianten, der Nase nach, Karte und GPS, erfolgreich, was ich aber auf meinen ausgeprägten Orientierungssinn zurück führe.

    Grüessli Tramper

    Stay safe all time