Motorradinitiative Schweiz

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  • Bei uns in der Schweiz wurde gerade eine Initiative lanciert mit dem Titel "Verflüssigung des Strassenverkehrs und weniger Stau".

    http://www.motorradinitiative.ch/

    Grob zusammengefasst gehts um die Gleichstellung und Erhöhung der attraktivität der Motorradfahrer/des Motorradfahrens gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern, da sparsamer und platzsparender als z.B. Autos. (Motorräder werden in der Schweiz behindert resp. diskriminiert durch Ausgrenzung aus dem Gesetz)
    Dies soll mit folgenden Änderungen erreicht werden:
    - mehr Motorradparkplätze in den Städten
    - Benützung der Busspur erlauben
    - vorbeifahren an stehenden Kollonen erlauben (wie z.B. in Belgien)

    Was meint ihr dazu?

    Sinnvoll?
    Überhaupt Nötig?
    Wird allgemein das Motorradfahren überhaupt "diskriminiert"?
    Wie sieht es in Deutschland aus?
    Wie steht es um den Ruf der Motorradfahrer?

    Gruss Marco

  • Sali Marco

    die Schweiz ist ja ein freiheitliebendes Land und lobt die Gleichberechtigung und vorallem die Freiheit.

    Damit niemand diskriminiert und in seiner Freiheit im Strassenverkehr eingeschränkt wird, sollen alle Verkehrsteilnehmer an einer stehenden Kolonne vorbeifahren und sich ganz vorne einreihen dürfen. Der Vorteil an dieser Lösung ist, ALLE sind Gleichberechtigt und keiner wird diskriminiert, auch die Auto- und Lastwagenfahrer nicht. Was ebenfalls im Strassenverkehrsgesetz geändert werden sollte, dass alle Verkehrsteilnehmer, jede vorhandene Verkehrsfläche nutzen darf, wie z.B. die Trottoirs, Gehwege, Bus- und Taxispuren, Sperrflächen, Einspurspuren, Gegenfahrbahn, Fussgängerzonen usw. denn dann wird ganz bestimmt niemand diskriminiert und der Verkehr verflüssigt sich, die Parkplatznot elimeniert, weil eine viel grössere Verkehrsfläche befahren und zuparkiert werden kann!

    Meine Meinung zum Anliegen der IG Motorrad, sie schafft zusätzliche Diskriminierungen, ist nicht Mehrheitsfähig beim Volk und den Politikern und erst mal schauen ob diese Inititive über 100'000 Unterschriften zusammenbringt und damit Gültigkeit erreicht.

    Zum rechtlichen Apsekt noch eine Anmerkung. Gesetze die den Strassenverkehr betreffen, gehören nicht in die Bundesverfassung, sondern ins SVG (Strassenverkehrsgesetzbuch) und in die 2'500 Verkehrsordnungen (Parkplätze) derSchweizer Gemeinden. Sollte die Initive zustande kommen und vom Volk (~20'000 Motorradfahrer gegen 1,2 Mio , meist Auto fahrende, Stimmbürger) angenommen werden, fliegt sie nach der nächsten Revision der Bundesverfassung (spätestens nach 15 Jahren) wieder aus der Bundesverfassung heraus und wird unter dem Gleichstellungsaspekt ins SVG und den 2'500 Verkehrsordnungen der Gemeinden überführt oder eben auch nicht, weil grosse Teile gegen den Gleichstellungsaspekt im Strassenverkehr verstossen.

    Es lebe die Demokratie

    Grüessli Tramper

    Stay safe all time

    Einmal editiert, zuletzt von Tramper (21. Februar 2012 um 23:21)

  • Danke Tramper für deine Stellungnahme.

    Grundsätzlich bin ich deiner Meinung.
    Die Initiative ist völlig übertrieben und die Erfolgsaussichten sind auch nach meiner Einschätzung eher gering, da ja selbst Motorradfahrer wie Ich nicht unterschreiben werden... :headshake
    Doch frage ich mich, was die Initianten dazu bewegte, diese "Gleichberechtigung" zu lancieren?
    Ich finde keinen Punkt, der die Initiative rechtfertigt. Wobei sogar deren Begründungen auf verzerrten oder falsch dargestellten Tatsachen beruhen.

    - Motorrad sei sparsamer (ökologischer) und platzsparend im Vergleich zum Auto.
    Platzsparender, Ja. Ökologischer, vielleicht im Benzinverbrauch aber sonst ganz klar Nein. Mann stelle sich nur die Wartungsintervalle vor, wenn jemand mit dem Motorrad pro Jahr 20'000km fährt, bei jeder Witterung. Und die Winterräumung der Strassen, bei Schnee oder Eis auf der Strasse fährt keiner Motorrad. Das gäbe eine Ressourcenschlacht vom Feinsten.

    was meint ihr dazu?


    -Mehr Motorradparkplätze in den Städten.
    Ich dacht immer, das Ziel sei es, den Verkehr in den Städten vom Auto auf die Busse, Trams, Züge usw. zu verlagern.
    Das Auto auszutauschen gegen das Motorrad ist bestimmt keine Lösung für das Stadtverkehrsproblem, nur schon wegen dem Lärm nicht.

    Wäre euch der Lärm egal?


    -Motorräder sollen Busspuren benutzen dürfen.
    Das würde nur mit der heutigen Situation funktionieren, doch wenn es doppelt oder dreifach so viele Motorradfahrer wären, würde dies den Busverkehr bereits behindern, meine Meinung.

    Was würde das bringen?


    - Vorbeifahrt and stehenden Kollonen erlauben, damit Staus reduziert werden können. Dient auch der Sicherheit.
    Wie soll mann das Gesetzlich Regeln? Wo darf ich wie vorbeifahren? Zwischen den Kolonnen, links, rechts, auf dem Pannenstreifen(Autobahn), Fahrradstreifen?
    Der Stau wird nur zum Stauverursacher hin konzentriert, nicht reduziert. Der Sicherheit dient dies wahrscheinlich nicht.

    Oder doch?

    Gruss Marco

    ps: werde dieses Wochenende das erste Mal absichtlich den Stau reduzieren! :abfeiern