Hallo Goldie, hallo zusammen!
Erstmal Glückwunsch zum neuen Maschinchen, viele schöne Kilometer damit!
Dann: Du sollst nicht den Eindruck haben, Dich für Deine Entscheidung, die Maschine ohne ABS zu kaufen, rechtfertigen zu müssen.
Unkommentiert kann ich Deine mail aber auch nicht lassen, weil einiges zumindest gewagt formuliert ist. Und hier lesen ja nun auch einige mit, die gerade erst den Führerschein machen/Fahranfänger sind. Nenn' mich alten Sack, aber da habe ich schon das Bedürfnis, das Thema ABS aus Erfahrung sachlich darzustellen.
Will nicht, das jemand unterm LKW hervorgekratzt werden muss, weil er bei der Zubehörwahl doch den Sportauspuff wichtiger fand.
Zitat
Original von Goldie
Ich antworte trotzdem noch zum Thema ABS. Warum ich es nicht haben will.....
Ich will einfach nicht eine Elekronik ans Motorrad haben, die mir das Denken abnimmt und im Falle der Nichtfunktion ich dann nicht mehr entsprechend reagieren kann.
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Ich will einfach das pure Motorradfahren erleben ohne viel technischen Schnickschnack. Will selbst entscheiden, wieviel ich wann bremsen kann/muß und habe dies auch in etlichen Sicherheitstrainings geübt.
Mal 'ne Frage: Bist Du schon mal ein Motorrad mit ABS gefahren? ?((Klingt zumindest nicht danach).
Ich bin 16 Jahre ohne und seit 4 Jahren überwiegend mit (die kleine Suzi hat keins) ABS unterwegs, durchschnittliche Jahresfahrleistung z.Zt. zwischen 15.000 und 20.000km.
Ich kann versichern, dass Du beim normalen Fahren vom ABS nichts merkst (ich rede nicht von Integralbremssystemen oder Bremskraftverstärkern). Das ABS greift erst bei (fast) blockierendem Rad ein. Da würde ich aber zumindest vorn auch ohne ABS die Bremse aufmachen wollen. An der GS kann ich das ABS auch abschalten und kann den Unterschied direkt "erfahren". Und wenn das ABS defekt ist, ist es immer noch ein Motorrad mit sehr guten Bremsen. Das ABS testet sich übrigens permanent selbst und zeigt einen Ausfall ziemlich aufdringlich an, ebenso das "abgeschaltet-sein".
Allerdings muss ein ABS-System auf das jeweilige Motorrad abgestimmt sein, und da bin ich mal gespannt, wie Kawasaki das gelingt. Ist ja wohl das Bosch-System wie z.B. in der F650GS, oder?
Zitat
Original von Goldie
Ich fahre seit 17 Jahren ununterbrochen Motorrad und, nennt es Glück oder was auch immer, ABS habe ich nie vermißt und auch keine Situation gehabt, in der ich es gebraucht hätte (auch beim Auto nicht).
Das ist Glück und das wünsche ich Dir weiterhin und auch allen Forumsmitgliedern.
Auch mit ABS sollte man nicht Situationen provozieren, wo man's braucht, nur weil man es teuer bezahlt hat - macht man mit Helm und der Kombi ja auch nicht...
Zitat
Original von Goldie
Wer auf Motorrädern mit ABS das Fahren lernt, wird sicherlich beim Umstieg auf ein nicht-ABS Bike heftige Probleme bei einer Vollbremsung haben.
Wer den Schein auf einem "ABS-Motorrad" macht, wird es vermutlich nicht mehr missen wollen. Darum ist es so wichig, dass ABS auch bei den bezahlbaren Motorrädern den Einzug hält, von mir aus gerne als Option wie bei BMW, den Rest regelt eh der Markt. Wenn man ein neues Motorrad kauft, sollte man im Idealfall gleich ein Sicherheitstraining buchen, um sich mit dem Gerät "spielend" vertraut zu machen, egal, ob mit oder ohne ABS.
Wenn Ihr mich jetzt für eine "oberlehrerhafte Tourenschwuchtel" haltet, perlt das ab.
Ich habe mein erstes Sicherheitstraining auch erst vor 4 Jahren gemacht, als meine Holde den Lappen frisch hatte. Vorher bin ich einfach "Mopped gefahren", mal mehr, mal weniger gut. Insbesondere in den ersten 7 Jahren hatte ich sicher auch 'ne Menge Glück.
Einmal hab' ich an einer roten Ampel gebremst und kurz vor Stillstand "überraschend" gestürzt, nasse Strasse, Bitumenstreifen nicht gesehen. Geschwindigkeit ca. 30km/h. Fetter Bluterguss an der Hüfte (Lederkombi ohne Protektor - das ist ca. 16 Jahre her!), sonst glücklicherweise nichts. Fahrtechnisch werfe ich mir da nichts vor, mit ABS hätte es mal kurz geruckelt, ohne muss hier der Protektor helfen.