Da sich Andere beteiligen, will ich auch noch mal was beitragen hinsichtlich E-Mobilität. Machen wir also einen Off-Motorrad-Topic draus.
Einfach mal überschlagen, was Tanken bedeutet.
Benzin:
Eine Zapfsäule liefert ca. 32 L/min. Macht x 0,75 kg/L = 24,00 kg/min. Macht x 8,5 kwh/Liter = 204 kwh je Minute. Sind dann für Volltanken mit 64 Litern = 408 kwh in 2 min.
Elektrisch:
Jetzt muss in so eine Batterie auf Grund des hohen Wirkungsgerades eines E-Motor von über 90 % für die gleiche Reichweite nur rund 1/3 an Energie rein. Wären für die gleiche Reichweite aber immer noch 408 kwh/3,33 = 134 kwh. Jetzt verlängern wir die Ladedauer auf das 5-fache der Tankdauer, also für die Reichweite von 64 L Benzin dann 10 Minuten laden statt 2 Minuten Tanken. Es müssen also 134 kwh in 10 Minuten in die Batterie. Macht dann 134 kwh/10min = 13,4 kwh/min x 60 min = 804 kwh in der Stunde. Also eine Ladeleistung von 804 kw oder, zur Veranschaulichung 1.093 PS.
Um das Benzin in den Tank zu fördern, braucht es nur eine kleine elektrische Pumpe. Die eigentliche Energie steckt ja im Benzin. Beim Laden sieht das etwas anders aus. Da muss die Energie über ein Kabel der Tankstelle in dem Moment zugeführt werden, in dem geladen wird. Nehmen wir jetzt mal eine „normale“ Tankstelle mit 8 Zapfsäulen. Da Laden länger geht, sollten es mehr Ladestellen sein, sagen wir 10. Das macht, wenn zu Stoßzeiten alle an die Tanke wollen eine Ladegesamtleistung von rund 8.000 kw.
Der Strom für diese 8.000 kw muss jetzt durch ein Kabel zur Tankstelle. Hat jemand eine Vorstellung, was für ein Kabel notwendig ist, um eine solche Leistung zu transportieren? Die vorhandene Infrastruktur ist laut einem Kumpel, der beim hiesigen Netzbetreiber tätig ist, im 1 kv-Netz schon am Limit. Höhere Spannungen zur Versorgung würden ein Umspannwerk an jeder Tanke bedeuten.
Kleines Beispiel zur aktuellen Situation.
Hier in Freiburg hat ein mir bekannter Bauträger an einer großen Hauptstraße vor kurzem einen Neubau mit 50 Wohnungen und 50 TG-Stellplätzen errichtet. Er hat jeden der TG-Stellplätze mit einer normalen Haushaltssteckdose zum Laden ausgerüstet. Also je Stellplatz 3,6 kw Anschlussleistung. So weit, so gut. Da je Wohnung eine Anschlussleistung von 3 kw vorgesehen ist, hat er beim Netzbetreiber folgenden Antrag gestellt: 50 x 3kw + 50 x 3,6 kw = 360 kw.
Klare Absage des Netzbetreibers.
Mehr als die für die Wohnungen erforderlichen 150 Kw Anschlussleistung sind nicht drinnen. Andernfalls müssten wir die komplette Hauptstraße bis zum nächsten Verteiler aufmachen und neue Versorgungsleitungen verlegen.
Neue Leitungen wegen fehlender 180 kw? Eine einzige Tankstelle braucht 44 mal so viel Leistung. Für die Versorgung der Stromtankstellen müsste also eine komplett neue elektrische Infrastruktur geschaffen werden.
Dazu drei Fragen:
1) Wer bezahlt das
2) Wer macht das
3) Wann soll es gemacht sein
Das beantwortet aber immer noch nicht die entscheidenden Fragen:
Woher sollen die Unmengen Strom kommen?
16,9 Mio. Tonnen Benzin + 32,9 Mio. Tonnen Diesel wollen ersetzt werden.
Lassen wir den Diesel mal weg, da sind die LKW mit drinnen. Sind dann immer noch 16.900.000.000 L bei 8,5 kwh/l also 143.650.000.000 kwh. Um das zu ersetzen braucht es 1/3 davon als Strom, macht 47.404.500.000 kwh nur für die Benziner und unsere Moppeds natürlich. Alles aus erneuerbare Energien wenn es draußen dunkel und windstill ist? Klar, wenn wir Speicher hätten... ups, haben wir ja nicht und sind auch keine geplant.
Die nicht angegangenen Probleme ließen sich noch eine ganze Weile fortsetzen.
Wenn ich mir die Zahlen so ansehe und dann das, was passiert und gesagt wird....
Ich sag jetzt besser nicht, was ich davon halte, da müsste ich grob ausfällig werden.