Da du zwischen Einmotten und auspacken keinen Kilometer fährst ist es entweder egal, wann du den Ölwechsel macht, oder es gibt einen anderen Grund als die Fahrleistung den Zeitpunkt des Ölwechsels vor, oder nach dem Winter festzulegen.
Und, ja den gibt es.
Das Motoröl hat nicht nur die Aufgabe, den Motor zu schmieren (ohne jetzt darauf einzugehen, wie wo oder warum).
Das Motoröl trägt auch einen wichtigen Teil zu Kühlung thermisch hoch belasteter Teile (z.B. Kolben) bei. Es sorgt für gleichmäßige Temperaturen im Motor.
Das Motoröl bindet Verbrennungsrückstände die über den "Blowby" zwischen Kolben und Zylinder in das Motorgehäuse gelangen.
In diesen Gasen sind Stoffe enthalten, die Korrosion verursachen. Damit das nicht passiert, haben die Öle Additive, die solche Stoffe binden, ehe sie Schaden anrichten können. Mit jedem gefahrenen km steigt natürlich die Belastung des Öls mit solchen Stoffen.
In der Folge ist es also durchaus sinnvoll, den Ölwechsel vor der Einmottung durchzuführen und dann den Motor noch etwas laufen zu lassen, oder mal kurz um den Block zu fahren und das frische Öl im Motor zu verteilen.
Allerdings muss man auch wissen, dass die heutigen Motoren wesentlich dichter sind als die alten aus den 60er, 70er, oder 80er Jahren. Es gelangen also pro km wesentlich weniger Schadstoffe in das Öl. Auf der anderen Seite wurden die Additive auch weiter entwickelt und können diese Stoffe besser "entschärfen". Den Abrieb im Motor kann man heute ignorieren. Wäre das anders, hätte ein Motor aus einem Golf IV nach 200.000 km nicht mehr die gleichen Toleranzen an den Lagern wie ein neuer Motor - habe ich mal in einer Autozeitschrift gelesen.
Es macht also wenig Sinn, das Öl zu wechseln, nur weil das Motorrad jetzt mal einige Monate in der Garage steht.
Wenn der Ölwechsel ohnehin demnächst fällig wird, würde ich ihn etwas vorziehen und den Ölwechsel vor dem Winter durchführen.
Hoffe, es hilft ein wenig weiter.