Vorneweg, wenn ich auf der Straße das Knie am Boden habe, bin ich massiv auf Krawall gebürstet. Dann nehme ich das Knie gerne mal zum Tasten für´s Gefühl. Aber sonst braucht das auf der Straße kein Mensch.
Klar, es ist kein Problem, irgendwie das Knie auf den Boden zu bekommen. Das können die von den "Knieschleifern" besonders gut. Bin vor einer Weile mal welchen hinterher gefahren. Man, waren die am Turnen und ich hatte die ganze Zeit einen Arm auf dem Tank liegen und habe mich königlich amüsiert. Es sah einfach nur lächerlich aus, wie die mit aller Macht das Knie auf den Asphalt gezwungen haben. Mein Profilbild zeigt mich auf meiner "ER6F". Also, gehen tut das mit einer ER6F sicher. Schau dir mal an, was die Jungs im Twin-Cup mit einer Z650 so treiben, da wird einem Angst & Bange. Ist mehr eine Frage der Rahmenbedingen, wie Reifen, Straßenbedingungen und Temperatur, ob das Ganze mit dem Knie am Boden auch gut geht. Mit irgendeinem billigen Tourenreifen würde ich das nicht probieren wollen, dafür bin ich zu sehr Schisser.
Kurventraining ist immer eine gute Entscheidung, also machen. Wenn du willst, macht auch ein Tag Rennstrecke in der Krabbelgruppe Sinn und jede Menge Spaß. Anneau du Rhin ist ja nicht weit von der Schweiz entfernt.
Auf der Straße ist es aber viel wichtiger, eine passende Linie zu fahren. Max. Schräglage erhöht nur das Risiko. Auf keinen Fall den Bremspunkt so setzten, dass du in die Kurve hinein bremsen musst. Wenn die dann unerwartet zumacht geht dir die Straße aus, oder du landest im Gegenverkehr. Den Totpunkt (also der Punkt, an dem du ganz innen bist und wieder ans Gas gehst) der Kurve lieber etwas später setzten, dann siehst du mehr und kannst noch gut reagieren, wenn was sein sollte.
Zur "Erfahrung": Bei 20.000 km dachte ich, ich könnte Fahren. Bei 30.000 km wusste ich, das dem nicht so war.
Es gilt unverändert die Regel: Wenn man was erzwingen will, geht es fast immer schief. Also geh die Sache entspannt an und habe vor allem erst einmal Spaß mit deiner ER6F. Der Rest kommt mit der Zeit, besser den Kilometern.
Gruß & eine unfallfreie Saison 2024.