In der neuesten MotorradNews (Ausgabe September 2007) ist ein Vergleichstest TomTom RiderII gegen Garmin Zumo550.
Hier mal meine Zusammenfassung - gemischt mit meinen persönlichen Erfahrungen von ca 5000km Garmin Zumo 500 (davon 12 Tage in Schottland).
'Nachteil' Zumo laut Test:
Wenn man im Zumo 'Autobahn' abwählt, dann schliesst er auch Bundesstrassen aus.
Ist meiner Meinung nach aber unwichtig: Wenn ich das navi als 'bring mich von A nach B' Gerät einsetze, fahre ich auch über die Bahn. Mir persönlich noch gar nicht aufgefallen dieser 'Nachteil'.
Nachteil TomTom 1) laut Test
Wenn ich aber wirklich schöne Touren fahren will: Planung am PC. Dem TomTom fehlt aber eine Planunssoftware am PC (und die freeware Lösung ist im Vergleich zu Garmins Mapquest wohl ein Witz).
Nachteil TomTom 2) laut Test
Die Unfähigkeit des TomTom in Touren wieder 'einzusteigen', wenn man mal die geplante Strecke verlassen hat: ist ein absolutes K.O. Kriterium. Oder auch an einem anderen Punkt die Route zu 'betreten' als vorgesehen.
Oft komme ich trotz Zumo von meiner geplanten Route ab. Fahre dann einfach weiter, und der Zumo berechnet mir einen Alternativ-Weg zum nächsten Wegpunkt meiner Route. Das ist auch dann unerlässlich, wenn mal wieder irgendwelche Dorfdurchfahrten gesperrt sind. Was macht dann der TomTom (laut test in MN)? Man muss manuell ins Menü gehen und den Wegpunkt als 'besucht' ankreuzten, damit er einen zum nächsten fahren lässt, ansonsten will er einen partout zurück schicken. Kein Witz, sondern 'Software'
Weitere Praxiserfahrungen:
Vorteil Routenplanung Zumo
Auf der 12 Tägigen Schottlandtour bin ich am PC geplante Routen abgefahren. Leider haben sich einige als etwas optimistisch herausgestellt (waren also viel zu lang), so dass ich während der Reise umplanen musste. Das ging dann abends im Hotel mit dem Batteriebetrieb problemlos. Das ist zwar etwas zeitaufwendig am Zumo Routen zu planen, aber wenn man parallel eine Karte dazu hat geht das noch ganz gut!!!
Den Motorrad-Tourenplaner 2007/2008 hingegen finde ich enttäuschend. Zwar kann man auch Routen ins mapquest exportieren, doch dort lassen sie sich nicht allzu einfach ändern - da geht es schneller wenn man lediglich 'ideen' des Planers übernimmt und dann seine eigene Route plant.
Letzten Sonntag z.B. bin ich wieder eine schöne Tour im Hunsrück/Mosel gefahren. Alles zu Hause am PC geplant (dauer ca 15min). Die Motorrad-Tour habe ich als 'idee' genommen, dann aber die Tour ganz neu geplant. Das ging wesentlich schneller als wenn ich angefangen hätte, die importierte Motorrad-Tour umzuplanen.
Heraus kam bei meiner Planung 280km Kurven und Serpentinen. Allerdings sind einige Strassen im Hunsrück teilweise ziemlich übel. Das einzige was mir fehlt bei Mapquest ist die Möglichkeit sich das Höhenprofil im Voraus anzuschaun.
Nach der Tour habe ich dann die Trackpunkte im Mapquest wieder importiert - und alles zusammen abgespeichert. 6h15min fahrtzeit, ca 415 km..... ich war echt platt abends.
Zu den Trackpunkten: Der Garmin speichert leider nur eine bestimmte Anzahl. D.h. wenn man ihn erst nach einer mehrtägigen Tour an den PC anschliesst, sind meist nur noch die letzten 2-3 tage drin. Aber der TomTom speichert gar keine tracks...
Zusammenfassung
Garmin Zumo 500/550:
+ Top Routenplanungs-Software Mapquest
+ Speichert Trackpunkte
+ Flexibles Ein- und Aussteigen aus geplanten Routen
+ Gut ablesbares Display
+ Einfache Bedienung, 4 Buttons am Gehäuse zusätzlich zum Touchscreen
- Abwahl der Autobahn führt auch zum Ausklammern von Bundesstrassen bei Ziel-Navigation
TomTom RiderII
+ Bluetooth Headset im Lieferumfang
- Speichert keine Trackpunkte
- Keine PC Software zur Routenplanung mitgeliefert
- Unflexible Routenführung, erfordert Menüeingriffe während der Fahrt
Garmin Zumo 500 vs 550
Ich habe einen Zumo 500, der kann zwar keine Strassennamen wie der 550 'vorlesen', aber das brauche ich auch nicht. Wer also auf die KFZ halterung die beim 550er beilegt verzichten kann ist mit dem 500er Deluxe gut bedient. Den gibt es mittlerweile schon für 500,-€ (vor kurzem noch 600,-).
PS: Ich verwende kein bluetooth headset, sondern Koss In-Ear Ohrstöpsel. Die schirmen zum Einen etwas den Motorlärm/Windgeräusche ab, und zum Andern liefern sie eine sehr klare Sprachansage. Die Tauglichkeit zum Musikhören ist wohl anspruchsabhängig - mir klingen sie dazu zu schlecht. Zum Musikhören sind aber gerade bluetotth headsets eher nicht zu empfehlen, da deren Batterien bei Dauerübertragung oft geladen werden müssen.