Moin Stivi,
ich bin über 11 Jahre als Sozius bei meinem Vater mit gefahren. Ein fahrer der seit 30 Jahren sehr sportlich Motorrad fährt. Als ich selbst meinen Führerschein gemacht habe stellte ich fest, dass es plötzlich soooooo viele Dinge gibt, die man gleichzeitig unter einen Hut bekommen muss, dass ich zunächst etwas enttäuscht von mir selbst war, da alles irgendwie nicht so klappte wie ich es mir vorstellte.
Schau dir Taxifaherer an. Viele fahren 20+ Jahre Taxi und man denkt sich "Die müssen es ja können". FEHLANZEIGE - sie fahren oft wie die letzten Henker und man kann oft nur den Kopf schütteln.
Es ist leider so: man wird in nichts wirklich gut, was man nicht übt.
Heute ist es bei mir so, dass es keine Fahrt gibt, bei der ich nicht bewusst eine bestimmte Sache übe. Und sobald die eine Sache gut funktioniert, entdecke ich, wie mein Können an anderer Stelle wieder anfängt zu bröckeln und mir kleine Fehler passieren.
Was mir persönlich nach über 20000km Übung immernoch schwer fällt ist das Außenfahren in Linkskurven... und es gibt Tage, da brauche ich ein paar Stunden, bis ich ein gutes Gefühl für meine Linie bekomme.
Wenn ich übe spreche ich (nicht laut sondern mehr gedacht) auch mit mir...
..zB beim Außenbleiben bevor man den Kurvenausgang sieht.."Außen, außen außen außen JETZT (stärker Einlenken)"....
ÜBEN ÜBEN ÜBEN.. je mehr man übt, desto mehr bekommt man unter einen Hut ohne wertvolle Konzentration an Enden zu verschwenden, die man für aufkommende Eventuallitäten so dringend benötigen würde.
Und was deine Finger auf Bremse und Kupplung angeht, so ist es NICHT falsch sondern durchaus empfehlenswert auf Kurvigem Terrain immer 2 Finger auf den Hebeln zu haben. Es verkürzt die Reaktionszeit und hilft im Kurvenscheitelpunkt sanfter Gas anlegen zu können.