kommt jetzt wirklich der Wasserstoff-Motor?

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  • Hallo Helge,

    Als Brennstoff macht nur Erdgas, genauer gesagt Methan Sinn. Kann also auch aufbereitetes Biogas / Klärgas... sein. Nur sauber muss es sein. Öl oder die ganzen anderen Energieträger haben alle viel zu viele Nachteile. Hab mal mit einem Hersteller gesprochen, der hatte Holzvergasung probiert. Nach wenigen Betriebsstunden waren die Einlasskanäle komplett zu durch das Kondensat aus dem Holzgas.

    Was die Wenigsten beachten, sind die Betriebsstunden. Ein PKW fährt im Schnitt ca. 50 km/h ihn seinem Leben. Macht ca. 2.000 h pro100.000 km. also vielleicht mal 10.000 h für 500.000 km.

    So ein BHKW ist für +50.000 Bh ausgelegt und das bei Wartungsintervallen von 5.000 h. Sprich Ölwechsel alle 250.000 km.

    Die Maschine läuft zwar, war aber nur als Versuchsträger gedacht, ist also nicht im Dauereinsatz. Ein BHKW macht nur Sinn, wenn der eingesetzte Brennstoff zu 100 % genutzt wird. Also immer wärmegeführt, sprich läuft nur, wenn die Wärme sinnvoll genutzt werden kann für Heizung, Warmwasser, Prozesswärme...

    Ist ein extrem umfangreiches und vielschichtiges Thema.

  • Zum Zukunftsthema Wasserstoff, habe ich einen Vortrag von Maximillian Fichtner, einem Batterieforscher, der mir sehr Einleuchtend erscheint.

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    Schon als ich in der 8. Klasse war, hatte BMW einen 12 Zylinder als Versuchsträger, u. sogar eine Kleinserie, die mit Wasserstoff betrieben wurden. DAS sollte in Kürze DER Antrieb sein...

    Wasserstoffautos: BMW gibt der Technologie im kommenden Jahr eine zweite Chance
    Wasserstoff-Technik bietet eine weitere nachhaltige Alternative in Sachen Antrieb. Derzeit entwickelt Toyota einen Motor, der Wasserstoff anstatt Benzin...
    efahrer.chip.de

    Der "Dachs", ein kleines Blockheizkraftwerk, wurde in Schweinfurt, bei Sachs entwickelt u. ging auch in Serie.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Dachs_(Blockheizkraftwerk)

    Im Moment scheint es mehr um das Abgreifen von Subventionen zu gehen.

    Ähnlich wie bei den Menschen die sich derzeit, aufgrund massiver Subventionierung E-Autos zulegen.

    Das der Staat, bei der Besteuerung des Fahrstroms, tatenlos bleiben wird, ist Illusorisch.

    Wehe dem der dann keine Solaranlage betreibt.

    Allerdings ist diese Thematik Uferlos. Warum wurde beispielsweise die Förderung von Solarthermie für Wohnhäuser, schon vor bald einem Jahrzehnt, praktisch eingestellt. Obwohl vom Primärenergiebedarf her, Wärme zwischen 30-50% für Gebäude ausmacht?

    Sehr schöne Diskussion übrigens! :yeah:

    Besten Dank dafür! :bier

    Beste Grüße
    Ritsch ;)

  • Ich habe von einer Professorin aus Karlsruhe gehört, die an Batterien ohne Metall, rein auf Kohlenstoffbasis forscht. Soll schon recht weit sein. Hilft aber genau so wenig, wie die von Herrn Fichtner angesprochenen Batterietypen. Dem stehen mehrere Punkte entgegen:

    1) Es gibt nicht ansatzweise ausreichend CO2-freien Strom

    2) Es gibt keine Speicher, die den stark schwankend anfallenden "Ökostrom" aufnehmen und wieder abgeben könnten.

    3) Das aktuelle Stromnetz ist nicht in der Lage, diese Energiemenge zu verteilen.

    Bis heute habe ich noch von keinem einzigen Politiker/in gehört, dass es einen Plan gäbe, diese grundlegen Probleme anzugehen. Nette, hippe Wortschöpfungen helfen da nicht weiter. Ich erinnere mich noch mit Grauen an den "Entsorgungspark". War für mich immer ein Atommülllager und wird es immer bleiben. Heute sind es halt die "E-Mobilität", oder der "grüne Wasserstoff".

    Der Dachs basiert auf einem 1-Zylinder-Vielstoffmotor von 1972! Wie effizient der ist, muss ich glaube ich nicht erklären. Senertec ist aktuell mit dem Dachs (so 2.000 St. p.a.) Weltmarktführer, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Eine 50 Jahre alte Konstruktion ist gut genug, um Weltmarktführer zu sein. Da die BHKW auf Grund der Art und Weise der Herstellung noch unangemessen teuer sind, sind sie ohne Förderung nicht rentabel. Hinzu kommen schlechte elektrische Wirkungsgrade welche die finanziellen Erträge extrem einschränken. Ginge aber leicht anders, wenn man nur will.

    Das mit der Solarförderung stimmt so nicht ganz. Ein Freund von mir baut gerade eine neue Heizung in ein 3-Familien-Haus ein. Es wird eine Gas-Hybridheizung eingebaut. Wieder eine schöne Worthülse, ist schlicht eine Gas-Brennwertheizung mit einer eingebundenen Solarthermieanlage. Wird eine ausreichend große Kollektorfläche verbaut, gibt es auf die gesamte Investition 40% Förderung. Wieder mal viel Geld für relativ wenig CO2-Einsparung. Dazu kommt, dass man Wärme als Energieform nur kurzfristig speichern kann, Paradigma meint dazu: „Allgemein besteht die Meinung, dass ein Speicher mit 60 °C maximal 4 K (Kelvin – Anmerkung der Redaktion) und mit 90 °C maximal 6 K in 24 Stunden abkühlen darf.“ Das mit den 60 °C ist schon lustig. Wie soll ich bei 60 Grad im Speicher das Trinkwasser auf die erforderlichen 60 Grad (wegen der Legionellen) erwärmen??? Bleiben also bei 90 °C noch 4 °C/Tag. 70 °C brauche ist, sind also 20 °C Abkühlung möglich, sprich 5 Tage. Macht also alles wenig Sinn, wenn wie aktuell üblich die Temperatur-Hierarchiennicht beachtet werden.

    So lange Stromerzeugung, Speicherung und Verteilung nicht angegangen werden ist der ganze Rest sinn- und wirkungslos.