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  • Nachdem der Michelin Power RS runter geschrubbt ist und nach vorherigen Erfahrungen mit dem Bridgestone S21 tut nun der S22 seinen Dienst...und das richtig gut.

    Wo das Gripniveau des RS schon sehr gut war, hält der S22 allemal mit, ist aber transparenter dabei und überhaupt im Übergang zum Grenzbereich kalkulierbarer.

    Der S22 ist ungemein präzise, ohne dabei zappeöig zu sein. Bei der Montage fällt eine vergleichsweise feste "Umrandung" aus, wohingegen die Karkasse nachgiebige Zonen hat. Das funktioniert phantastisch. Gegen Querkräfte is er in Schräglage stabil, es eiert also nix, sind hingegen Asphaltverwerfungen die senkrecht in die Karkasse , bzw. Flanke drücken wollen, so kann er das in ewissem Grad aufnehmen. Hohe Präzision mit sehr viel Stabilität, dennoch wirklich guter Eigendämpfung...alles was am S21 bereits gefiel, ist hier nochmals 10% besser. Auch beim Überfahren nasser Zonen in Schräglage kein gezicke und viel Gefühl für die Straße. Die Gummimischung selbst ist eher weich, aber zugelastisch und reißt bisher nicht auf, was beim Power RS auftrat.

    Da alle S22 aus dem gleichen Werk kommen, gehe ich auch von vergleichbaren Ergebnissen bei anderen Formaten aus, dieser Punkt ist bekanntermaßen bei Michelin und Pirelli mit Vorsicht zu genießen, da unterschiedliche Formate auch aus unterschiedlichen Werken kommen können und eben tatsächlich nicht alle gleich sind.

    Nebenbei rollt der S22 auch noch leise und komfortabel ab.

    Laufleistungsfragen sind bei mir müßig...nur als Hinweis, da ich jeden Reifen hinrichte. Der S21 hielt aber 1500 KM länger als der Power RS, was eine Tendenz zeigt, da der S22 in dem Punkt keine Änderung mitbringen soll.

    man nennt mich auch monza3cdti
    monzol.de so grinsen Motor und Fahrer um die Wette :daumenhoch:

  • Markus 28. Juni 2020 um 23:09

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Nachtrag2: Bei mittlerer Lebenszeit hatte der S22 kurzeZeit einen kleinen Hänger, verlor etwas seiner guten Transparenz, wirkte etwas diffus. Er fing sich wieder, und funktioniert sehr gut beim nun erreichten Ende seiner Lebenszeit.

    Da ich im Trockenen über die Laufzeit keinen Unterschied zum S21 raus fahren kann , der wirklich eindeutig ist, evtl. auf schlechterem Asphalt beim S22 eine Nuance mehr Grip, dafür aber auf gutem Asphalt eine Spur mehr Transparenz und Gefühl fürs VR beim S21 , sehe ich im Trockenen unter dem strich einen Patt. Im Nassen hingegen ist der S22 überlegen, jedoch ist der S21 im Nassen allemal gut genug, da ich im Nassen nur geschmeidig mitschwimme und das kann der allemal. Summa Summarum kommt der S21 als nächstes wieder zum Einsatz, da ich seine Transparenz und Präzision einfach liebe und er nun obendrein günstig ist.

    man nennt mich auch monza3cdti
    monzol.de so grinsen Motor und Fahrer um die Wette :daumenhoch:

  • Vielen Dank für deine differenzierte Einschätzung. Da meine uHu zum Leben erwacht ist, werde ich wohl Ende September dem S22 auf den Zahn fühlen. Mir taugt halt das Statement von Bridgestone, dass der S22 mehr Schräglage zulässt. Die 57 Grad des S21 sind schon eine Ansage, aber 2Grad mehr wären eine Wucht. Das wäre der perfekte Durchwachseneswetterreifen für den Track. Kein Regenreifen, kein Intermediate, eine Spasspelle für alles die den Freizeitpiloten glücklich macht und den Geldbeutel schont.

  • Dann will ich auch mal meinen Senf dazu geben.

    Nach gefühlten 100 Jahren Pirelli SuperCorsa in allen Versionen bin ich jetzt fremd gegangen.

    Ales letztes hatte ich die V3 auf meiner 1299 Panigale montiert. Meinem Gefühl nach ein deutlicher Schritt zur mehr Straßentauglichkeit gegenüber dem V2. Grip gab es bereits bei deutlich niedrigeren Reifentemperaturen und die Laufleistung war auch erheblich besser. Die V2 haben selten die 1.500 km Marke erreicht, die V3 ohne Probleme die 2.000 km überschritten.

    Jetzt sind die S22 drauf. Die Montage mit dem Handgerät ist auf Grund der extrem steifen Ausführung der Auflage auf der Felge ein echtes Drama. Gingen die SuperCorsa mit einem freundlichen Bitten fast von selbst drauf..... Bei den S22 ein echtes Gewürge.

    Die S22 haben deutlich mehr Anfangsprofil, als die SuperCorsa. Luftdruck habe ich vorne und hinten 2,2 bar für die Straße. Das Fahrgefühl auf der Pani ist satt, die Vorderhand präzise. Im Grenzbereich beim Rausbeschleunigen ist das Gefühl für mich dem SuperCorsa sehr ähnlich. Auch wenn die Pani mit ihren 205 PS beim Rausbeschleunigen und gleichzeitigem Umlegen vorne mal den Bodenkontakt verliert, kein Problem. Es geht mit gleicher Präzision weiter.

    Ich war jetzt erst einmal mit den S22 am Schauinsland (bei Freiburg), aber aktuell gibt es eine Wachablösung und das will was heißen. Jetzt wird sich zeigen, wie sich die Socken im Laufe ihres Lebens weiter entwickeln. Könnte ja sein, dass die dramatisch abbauen, wenn es an die Verschleißgrenze geht. Manche Reifen werden extrem unpräzise, wenn sie etwas spitz gefahren sind... wir werden sehen.