Aero geht fremd - der Motorradtestthread

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  • Hinter der Frau ist noch ein Büro, da sitz der Chef... Der Typ neben dem Klo ist nicht der Chef. Welcher Chef würde sich auf freiwillig neben das Klo hocken …:aaah

    Es gab mal so ein Sondermodel, die RX. Das Heck wollte ich von der an meiner R. Hat er gerechnet...lohnte sich nicht. Meinte er...ok lässt deine da und nimmst die RX mit. Er wieder gerechnet und dann kam der Spruch des Jahrhunderts.

    "Na ja … dein Krümmer ist dreckig und die Reifen sind runter... da kann ich dir nur noch 5000Euro für geben …." :grmpf::angry1:peitsch Da hätte ich ihn fast über den Tisch gezogen … Nur zur Info, hab die dann nach 4 Jahren für 5800 verkauft mit noch 30k mehr Kilometern und fehlenden 40er Service und abgefahrenen Reifen.

    Nächste Aktion … ich mit der neuen RS zum Service gefahren... fragt der mich, warum ich sie nicht bei Ihm gekauft habe. Hab ich ihn gefragt ob er eine ehrliche Antwort drauf haben will .. er "ja klar". Ich ihm gesagt, hier du wolltest mich vor 4 Jahren verarschen und bei sowas bin ich nachtragend … da ist er ausgetickt und hat mich beleidigt. Dann hab ich ihm gesagt was ich bezahlt habe für die RS … dann hab er angefangen den anderen Händler zu beleidigen und runter zu machen. Ich war kurz davor ihm eine zu klatschen.:bump: Dann kam noch ein Kunde und hat seine RS abgeholt. Mit dem hab ich mich Unterhalten und dann hat der Typ versucht mit die ganze Zeit vom dem wegzuholen. Wahrscheinlich hatte er den nächsten verarscht und wollte nicht das ich dem das Stecke was ich bezahlt habe.....:baby: Ganz ehrlich "NO GO"


    Wenn der mit noch einmal auf die Pelle rückt dort, werde ich ne offizielle Beschwerde an den Chef schreiben.


    gruß

    Andreas

    ---- fährste quer siehste mehr ---- :0plan

  • Ok, das ist echt die Härte. Spar dir den Aufwand, hab wegen dem Lockangebot vom Bahro auch eine schriftliche Beschwerde an T Deutschland eingereicht. Vergiss es, denen ist der Endkunde scheißegal. Fragt sich halt, ob sich das T auf Dauer leisten kann.. ich z.B. werde keine Neumaschine mehr kaufen. Obwohl die schon geil sind.. :irre:

  • Oder meintest du mit Chef den Reinhardt?

    BTT:
    Habe einen langen Sommer vor mir mit geringer Arbeitsbelastung, kann mich also voll meinen Neigungen widmen. Was also tun außer die eigene Maschine mit neuer Kette und Reifen (CSA3) fahren?

    Rundscheinwerfer und evtl. Rehoiler verbauen. Wie gesagt bockige Ruckelkisten fahren. Ne LC4, ne 1290er. Tuono. Und MV. Und mal was Kleines.. ne 125er, 250er. Und neuerdings hab ich mal Bock ne übertrieben starke Maschine zu fahren.. Haya, ZZR1400, H2... wenn schon übertrieben, dann richtig!

  • 21. 4. Update Streety

    24000km, davon 3000 mit güldener ZVMX Kette und CSA3; 100km mit Arrowtüte und neuem Mapping

    Ich bemerke eine deutliche Veränderung in meiner Haltung zur Streety und meinen Motorradbedürfnissen. Fangen wir mal in der Haltung zur Streety an: Ich habe diese Saison einen Schwerpunkt auf möglichst sauberes Fahren gelegt. Blickführung, Bremstechnik und Linienwahl sitzen dank der vorigen Saison gut und wurde ausgebaut, meine größten Schwachpunkte waren der Umgang mit dem Antriebstrakt. Gangwahl und der Umgang mit dem Gasgriff.. was ja der Hauptgrund für meinen letztjährigen Abflug war. War auf einer 3000km langen Gebirgstour (uA Schweiz und Schwarzwald), bei der ich das exzessiv geübt habe mit dem Ergebnis, dass ich nun auch im ersten und zweiten Gang relativ sauber und schnell fahren kann. Was mir aber auffiel, dass sich die Linie irgendwie nicht so richtig ergibt.. hab lange überlegt woran das lag. Hab an meine ER-6 Zeit gedacht: Nach der Probefahrt von Gernots EX650E mit Superbikelenker war ich so beeindruckt, dass ich mir den auch gleich gekauft hab. Vielleicht rede ich mir das ein Stück weit ein, aber gefühlt war der Winkel von den Armen her perfekt! Der Unterschied zur Streety? Ich denke, der Lenker war tiefer und weiter vorne montiert. Der Abstand von Sitzbank zum Lenker ist zu kurz und der Lenker ist zu hoch, dadurch habe ich kein Gefühl zum Vorderrad. Und auf dem Bergaufkopfsteinpflaster, einer häufigen Alltagsstrecke, fängt die Streety zu hüpfen an weil auf dem Gasgriff quasi null Spiel hat. Der Lenker bringt mich anscheinend dazu, unwillkürlich bei lockerer Körperhaltung ständig Lastwechsel zu erzeugen. Also habe ich den Lenker zum Tank hin 40° nach unten gedreht.. mit dem Ergebnis, dass ich etwas mehr Gefühl für das Vorderrad hatte, die Streety vorm Dom nicht mehr hüpft und ich große Schmerzen am Ende der Gebirgstour hatte, da die Hände permanent etwa 20° eingedreht waren. Hab mir einen AX01 Lenker, also die gleiche Bauform wie der LSL A01 auf der ER-6f montiert - zu hoch, zu gekröpft (zu mir hin gedreht). Hoffe, dass der bestellte AX00 morgen kommt und die Ergonomie stimmt. Sonst beiß ich in den Lenker und muss ganz stark über nen Wechsel nachdenken!

    Das ist meine Überleitung zum Thema Motorradbedürfnisse: Durch den Kauf meines seltsamen allradgetriebenen Geländemotorrads brauch ich das Motorrad nicht mehr als Nutzfahrzeug zum Autobahn fahren (is eh nur noch Wahnsinn!) oder um die Freundin rumzufahren, was früher 1/3 meiner Kilometer ausgemacht hab. Ich kann also die Schwerpunkte auf Touren, Stadtverkehr und Rennstrecke setzen. Ich will eine wendige, aber nicht zu agile Maschine. Streety ist zu agil, aktuelle Speedy ist grad richtig. Ich will entspannt langsam fahren können, insbesondere in der Stadt. Ich will Windschutz. Und natürlich genauso sportlich oder gar sportlicher als bisher fahren. Also idealerweise einen Sporttourer, aber da gibts leider fast nichts mehr. Und ich sehe es momentan nicht ein, mehr als 10000€ in ein Motorrad zu stecken. Und es muss rocken! Was kommt also meinen Bedürfnissen am Nächsten? Speed Triple RS fällt aufgrund des Preises noch ein paar Jahre raus. Street Triple 765RS gibts mittlerweile in der Kategorie, müsste nochmal genauer hinschauen bezüglich der Ergonomie. Vielleicht etwas überagil, aber hat auch genug Punch und scheint technisch gut gelungen zu sein. GSX-S 1000F gewinnt sicherlich viele Punkte in Sachen Punch, Stabilität und Preis-Leistungsverhältnis. Aber der Motor ist etwas langweilig, das Aussehen nur ok und das Mapping müsste man anpassen. Was mich derzeit am meisten anmacht ist die Tuono V4.. die 1100er scheinen etwas zu teuer zu sein, aber die 1000er stinken sicherlich auch nicht ab! Es stellt sich aber die Frage nach Langsamfahreigenschaften und technischen Problemen (Zuverlässigkeit? Ersatzteillage?).

    Aber vielleicht krieg ich die Streety ja doch noch eingestellt und die Liebe flammt wieder mit voller Glut auf? Das Fahrwerk und der Motor wissen immer noch zu begeistern, auch wenn der Punch nicht mehr so kickt wie früher. Fühle mich wie ein typischer Junkie - fängt mit Energydrinks (ER-6) an, macht mit Koks weiter (Streety) und ist nun kurz davor, sich dem Heroin (1000er) hinzugeben.

  • Also wenn Du entspannt und flott durch Kurven wedeln willst, kann ich die MT-09 sehr empfehlen :punk

    Der Motor ist ne Wucht, die Sitzhaltung ist entspannt und ich passe mit 1,9m sehr gut drauf (auch meine Knie lieben es):mlaugh

    Die neuen Modelle sind fahrwerkstechnisch ok und die SP Version sollte schon wirklich gut sein.

    Preislich sollte das auch passen.

    Nur der Windschutzscheibe ist nicht so der Brüller. Aber man kann nicht alles haben. Und wer schön sein will, muss manchmal leiden :]

    VG

    Andreas

  • Bei den ganzen MT Modellen heißt es ja, dass die sich SuMo-artig fahren, da der Lenker nah dran ist. Da will ich ja grad weg von! Ich will eher Richtung Supersport/Superbike in Richtung Ergonomie.

  • Nimm doch die Tracer 900....

    Bin wegen meiner Knieproblemen von der EX-650E auf die Tracer 900 2017 gewechselt und bereue es kein bisschen.

    Touren sind ebenso kein Thema wie es auch mal ordentlich Krachen zu lassen.

    Sitzhaltung ist aufrecht entspannt, der Lenker von Werk aus durch drehen der Riser mehr Vorderrad oder mehr auf entspannte Haltung verstellbar. Die Sitzbank ist auch in 2 Positionen in der höhe verstellbar.

    Die neue Tracer 900 2018 hat seit diesem Jahr ein paar kleinere technische Änderungen, wie 6cm längere Schwinge, Design und schmaleren Lenker bekommen.

    Die Optik kann man teilweise ja anpassen....

    Gruß

    Micha

    Gruß

    Micha

    Unser Fuhrpark:

    Honda NC750X DCT (RH09)

    Kawasaki ER-6F (EX650C/D)

    Yamaha Tracer 900 (RN43)

  • Nur als wiederholte Anregung: Nach ausgiebiger Fahrt Moped aufrecht hinstellen (Montageständer oder helfende Hand), raufsetzen, Augen zu machen und und ans Fahren denken. Becken, Oberkörper, Arme und Beine in die vermeintlich beste gewünschte Haltung bringen, Augen aufmachen und schauen welchen Abstand man zu der tatsächlichen Position von Griffen und Rasten hat. Das mehrfach immer mal wieder über ein paar Wochen vor und nach dem Fahren machen. Irgendwann zeigt sich ein eingegrenzter Bereich. Dann kann man schauen, ob die Abweichungen so gering sind, das man mit Zubehörteilen eine Annäherung erreicht. Oder man muss ein anderes Moped kaufen ...

    Bei der Anpassung ist es nach meiner Erfahrung das Beste mit der Sitzbank anzufangen. Wenn die passt beginnt das Ganze von vorne, dann den Lenker und dann die Rasten. Wer sich schwertut, kann das mit Fotos dokumentieren um zu erkennen wo die Reise hingehen soll. Wichtig ist es das mehrfach über längere Zeit zu wiederholen, da Tagesform das Ergebnis mehr ode weniger verändert.

    Ergonomie wird meist stark vernachlässigt, obwohl das wichtiger als der Reifen oder die Brülltüte ist.

  • Ja, Ergonomie ist eine echt verrückte Sache. Da gibts ja in Ride 2 auch Dutzende Einstellungen, wie der Fahrer auf dem Moped hockt.. man muss ja auch erstmal wirklich ein Gefühl dafür entwickeln, was gut funktioniert und was nicht. Dafür brauchts Erfahrung, die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung und das bewusste Achten darauf, siehe das was Micha schreibt.

    War ja auch anfangs der Meinung, dass meine ER-6 mit ihrer Gartenkrallenergonomie so passt.. hab ja damit auch das Tempo von meinem Nachbarn auf der Z1000 gehalten, der sie ergonomisch angepasst hatte. Dann hat mich Spiker verführt und ich hatte den A01 drauf.. perfekt auf der ER für mich. Die Streety passte relativ gut zu Anfang, aber mit zunehmendem Bewusstsein des Fahrverhaltens und steigendem Maß an Brems- und Kurventechnik wurde mir erst langsam bewusst, dass sie doch nicht ganz passt.

    Nach vielen Versuchen und Missgeschicken (10000€ Maschine, aber Hauptsache an den Schrauben sparen!!) passt die Ergonomie der Streety wieder (bzw. das erste Mal). Das macht sich sofort bemerkbar: Ich bin meine üblichen Teststrecken im Steigerwald mit so einer Selbstverständlichkeit zügig durchgeflogen, dass ich mir ne 1000er wünsche. Bis ich im nächsten Kaff merkte, dass ich wieder unwillkürlich 80 innerorts draufhatte.. :floet

    Hab jetzt jedenfalls das Ding untergestellt und lass die jetzt mal ne gute Woche stehen. Mit viel Glück kann ich sie nächsten Montag/Dienstag aufm Sachsenring auspressen.. momentan unverändert auf Platz 3 der Warteliste.

    Noch ein paar Gedanken zu den letztens aufgeführten 1000ern: Die GSX-S 1000F scheint so ne Art ER-6f in größer und sportlicher zu sein. Zuverlässig, bezahlbar, spaßig, aber auch ziemlich verbaut. Denk ja noch mit Grauen an den versteckten Kühlflüssigkeitsbehälter der EX650C zurück.. die Tuono ist ebenfalls zuverlässig, aber anscheinend noch verbauter als Kawa! Und ob ich so nen fahrbaren Computer mit APRC wirklich will? Der Reiz am Motorradfahren ist für mich eben auch, dass man damit noch wirklich selber fährt im Gegensatz zu modernen Autos und vielleicht auch diversen Motorrädern (laut Micha werden ja diverse S1000R in seiner Klasse nur durch die Elektronik vorm Abschmieren gerettet)

  • 200km später, neue Gedanken, auch von Gernot inspiriert. Der neue Lenker hat die Streety für mich zu einem anderen Fahrzeug gemacht - gleichzeitig spielerischer im ganz engen Geläuf und viel sicherer und stabiler bei hohen Tempi. Hatte vorhin gedacht ich hätte Kupplungsschleifen, dabei war ich zufällig schon mit 180 auf der Holperpiste unterwegs.. :harres fehlt subjektiv der Kick. Ich fahr nun hochtourig in niedrigen Gängen, wenn ich Spaß haben will. Die Meisten würden sich nun eine 1000er kaufen.. aber.. ne, ich glaube das Potenzial ist noch nicht ausgereizt, grad auf der Renne. Ich sollte mal ne Weile lang nur nen langsamen Bock fahren, zum Glück bin ich ja dabei die DT175 vom Kumpel zu richten (die ich fahren darf):daumenhoch:will diesen konsumistischen Größerhärterschnellerimpuls überwinden. Man lässt sich ja auch nicht scheiden, wenn man einen Bereich gemeinsam ausgereizt hat und nicht mehr geht..

    Aber irgendwie ist die GSX-S 1000F schon cool. Könnte ich neu für 10000€ haben..

  • War kurz beim BMW/Yamaha Händler zum Probesitzen.

    Tracer 700 / 900: Kniewinkel ok, Lenker viel zu nah dran.

    MT-10: Erinnert mich ziemlich an die Streety. Lenker zu nah dran. Leider kein Vorführer verfügbar.

    S1000R: Das könnte was sein. Evtl. gibts nächste Woche nen Vorführer.

    S1000RR: Nur für die Rennstrecke.

    War dann noch ein paar Runden aufm Ellerberg und Würgauer Berg. Die Streety ist wirklich klasse angepasst, man kann damit so mühelos und zügig durch die Kurven und wieder raustänzeln! Leider habe ich immer noch nur an manchen Stellen die Linie richtig raus, die Streety zeigt jeden Fahrfehler in der Linienwahl und Blickführung gnadenlos. Vielleicht sollte ich sie einfach weiterfahren, auf ner 1000er würde ich bestimmt schludrig fahren.

  • 22. H2SX SE

    Kurzfassung:

    Man nehme ein großes Pizzabrot und belege es mit Käse, Salami, Schinken, Hackfleisch, Speck, Würstchen und ner fetten Ladung Heroin.

    Ausführlich:

    Wie gesagt hatte ich ja meinen Mehr-Leistungs-Kompex und wollte auch vorher mal was richtig schnelles fahren. Da ein außerplanmäßiger Reifenwechsel (wieder CSA3) anstand, hab ich mir über Gernot Reifen bestellt, die er dann zu seinem Kawasakihändler (Goos in Keidenzell) geliefert hat. Da ich nur heute um 0800 einen Termin haben konnte und um 0930 eh zum Zahnarzt musste, traf sich das gut.

    Hab also die Leihmaschine empfangen.. zerklüftet und mächtig schaut sie aus, aber auch nicht aufgeplustert und mit übergroßen Zwillingsauspuffanlagen versehen wie so viele 1000er und Konsorten. Der Mechaniker hat sie zunächst noch etwas aufgetankt (mit normalem Supersprit! E10 ginge auch) und mir den Computer eingestellt. Dieser bietet eine übersichtliche Auswahl an Einstellungen, interessant ist die Schräglagendiagnose. Man kann die maximal gefahrene Schräglage anschauen! Beim Starten fiel mir zunächst auf, dass man sich trotz der 270kg normal draufsetzen kann.

    Der Start und Motor an sich klingt genau wie Gernots Z1000SX. Die Kupplung fühlt sich sehr ähnlich an, ist ebenfalls hydraulisch übersetzt. Sie ist recht gut, aber ich tat mich schwer, den richtigen Punkt zu finden. Geht bei mir nicht so richtig ins Blut über. Generell hat mir die Ergonomie nicht so recht getaugt - die Lenkerstummel sind zu gekröpft und sind zu nah dran und die Sitzbank zu niedrig. Hatte wie auf der Z1000SX auch Armschmerzen. Der Motor schiebt sanft und progressiv an, trotz dem extremen Durchzug und Leistung kein Krawallo! Der Motor neigt zu minimalen Lastwechsel und ab 2000 Touren weiß der Motor nicht so recht, ob er bremsen oder schieben soll. Im Berufsverkehr schlägt sich die H2SX recht gut, beim Anhalten stört mich die Fußraste etwas und beim Losfahren die Kupplung auch etwas. Generell sieht man in den Spiegeln nur das, was links und rechts vorm Fahrzeug ist. Aber man hat keinen Einblick auf den Rückverkehr.

    Nach 50km Berufsverkehr kam nördlich von Forchheim endlich das Ende des Tempolimits.. also schön ohne runterzuschalten den 6. Gang von 100 aufdrehen.. freilich kam nichts hinterher und ich war bei der ersten Kurve auf 270, da sich das alles so normal anfühlte. Es trug mich plötzlich allerdings doch etwas nach rechts raus, da ich noch nie so schnell gefahren bin und ein paar Querfugen kamen. Nichts Wildes. Habe es trotz mäßigem Verkehr nur 2 Mal geschafft bis Bamberg ans Limit zu kommen, da ich von Linksspurschleichern blockiert wurde. 299 fühlen sich völlig normal und absolut beherrschbar an! Die Bremsen verzögern auch sehr gut und sind sehr dosierbar, passend zum Aggregat. Angekommen beim Zahnarzt musste ich erstmal 2 Minuten überlegen, bis ich herausfand wie man den Seitenständer runterkriegt. Das Problem war, dass man ihn mit der Hacke erwischen muss, da die Zehen ausschließlich den Zentralständer erwischen.

    Nach dem Zahnarztbesuch bin ich übers Land gefahren.. die S21F/RF hatten im kalten Zustand bei ca. 25° Schräglage ein Kippmoment, das mich erschreckte. Bei der Autobahnabfahrt bzw. dem Einbiegen auf die Staatsstraße meldete sich überraschenderweise die Traktionskontrolle, obwohl ich nicht ansatzweise hart am Gas war. Im warmen Zustand hingegen machten die S21 aus dem 270kg Tourenkraftprotz ein relativ agiles Fahrzeug. Freilich bekam ich damit nicht ansatzweise die Präzision meiner Streety hin, aber gut durch die Kurve und alle sonstigen Landstraßenbedingungen kommt man definitiv! Am meisten Spaß machen aber Überholvorgänge. Kolonnen auf ner langen Geraden zu überholen schaut ungelogen so aus :harrecht lustig, die ganzen Spritzer in ihren Golf GTI, BMW, Audi und die SUV-Rambos gnadenlost daherzubrennen. Auf der Landstraße bin ich dann ohne Gehörschutz gefahren, obwohl er wegen der geringen Windbelastung auf der Bahn auch nicht nötig gewesen wäre. Das Geräusch vom Ablassventil ist schon nett.. musste an den Röhrl und seinen S1 Sport Quattro denken :harraber der H2 Motor klingt ja leider nicht ansatzweise so gut.

    War auf jeden Fall eine lustige Sache und die Maschine ist die richtige Wahl für Leute, die einen zünftigen Powertourer suchen. Einfach die ganzen Prolls, SUVs und GS nach Herzenslust und mühelos verblasen, ohne ständig tanken zu müssen oder auf unnötig dicke Hose zu machen.

    Für mich hingegen ist es nichts, war doch sehr froh meine Streety wieder zu haben. Sie macht sofort genau das, was du machst. Ein Präzisionswerkzeug, das aber auch die eigenen Defizite sofort gnadenlos aufzeigt. Und sich dabei noch angenehm anfühlt, geil klingt und auch mehr als genug Bums hat.

  • Nicht wundern über diesen komischen geistigen Erguss, habe vorhin mittels Unmengen Koffein meine Hausarbeit grad noch rechtzeitig hingebogen. War nix Tolles, hoffentlich ist dieser Text hier besser:

    Motorräder sind Skulpturen, mit denen man Performances machen kann.

    Was meine ich damit? Wir sind doch keine armen Leute, für die das Moped das Fortbewegungsmittel sind. Motorräder sind heute Lifestyleprodukte, die nicht selten zuungunsten der Funktionalität ein bestimmtes Aussehen verpasst kriegen. Manche wie ein gewisser Herr Bloor machen sich es sogar zu nem sich selbst finanzierenden Hobby, eine alte Marke aus der Versenkung zu holen, um die sprichwörtliche Flamme zu erhalten. ("Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers.")

    Grad hier die meisten Forenleute basteln auch fleißig an ihren Mopeds, insbesondere auch was die Optik betrifft. Das Resultat ist, dass selbst in unseren Gefilden unsere Mopeds sehr gerne intensiv und bewundernd betrachtet werden, selbst wenn die gleiche Maschine von Fahrschulen gefahren wird (so passiert mit meiner ER damals). Dieser Effekt potenziert sich in anderen Ländern noch, die diese Art der Fahrzeugkultur so nicht kennen. Aber für die meisten Mopedbesitzer bleibt die Maschine dennoch ein Fahrzeug.. also mehr als eine Skulptur. Was ist denn auch das Fahren anderes als eine Performance? Es ist doch ne supergeile Show, wenn Jemand mit einem guten Sound und guter Fahrtechnik eine Buckelpiste rauf- und runterbrät. Auch wenn nicht Alle diese Kunst zu schätzen wissen und so mancher Künstler sich und Andere dabei ins Jenseits schießt.. die Lust kennt eben keine Moral. (Freilich muss man sich zügeln, aber kein einziger Motorradfahrer sollte sich jemals als Apostel aufspielen! Wir haben alle unsere Momente. Motorrad fahren ist per se unvernünftig!)

    Mir geht es also beim Motorradfahren um Kunst. Ich will eine Maschine haben, die einfach richtig aussieht und klingt. Und auch fährt. Und ich will richtig fahren können, die Performance muss rund sein. Wenns schnell ist und ich Bewunderung für ernte - cool, aber sehr nebensächlich. Will ich Leute beeindrucken? Falsches Hobby! Oder mindestens falsche Maschinenwahl. Mit ner Harley oder Superbikes hat man wenigstens eine Chance auf Bewunderung außerhalb der eigenen Kreise..

    ... und wenn Jemand das Wort "Vernunft" im Kontext mit Motorrädern oder dem Fahren verwendet, stellts mir die Nackenhaare auf =O

    Zeit für ein Jahresfazit? Ich zitier mich mal selber

    Was will ich 2018 fahren?

    1000er Supersport oder Superbike -> Cheeeeck. Sogar zwei der krassesten Gangart. Aber ich mach mir nicht mal so extrem viel aus Leistung im Überfluss und extremer Stabilität.. nicht meine Kunstart.

    Einen großen Zweizylinder -> Uncheck. Stört mich nicht wirklich.

    Einen großen Einzylinder -> Uncheck. Stört mich auch nicht.

    Und natürlich meine Streety ^^ -> Absoluter Check. Habe die Maschine ausgiebig gefahren, die Ergonomie perfektioniert, die Maschine 150m die Piste runtergeschossen und wieder gerichtet / richten lassen. Über den Winter wird noch die Optik vervollständigt - habe Rundscheinwerfer und Jaguar Green da ;)

    Während der Zeit mit dem Leistungskomplex hatte ich mir übrigens gedanklich schon eine GSX-S 1000F innerlich für meine Zwecke aufgebaut. Heck geändert, schöner Auspuff, ... aber ich will mich auf eine Maschine und die Performance konzentrieren. Fragt sich halt, ob mein Fahrprofil überhaupt noch die sinnvolle Nutzung eines einzelnen Mopeds zulässt. Schon mit Semislicks könnte ich nicht sinnvoll Touren fahren..X/ und ob ich Bock hab die ganze Zeit Felgensätze zu wechseln und am Fahrwerk zu drehen? Vllt dann doch ne Rennesse? Naja, der Winter ist lang, andere Performances sind schon eingereiht..

    Was will ich 2019 fahren?

    Nur meine Streety. Die übrigens bis auf den Lenkanschlag fertig repariert ist.. falls ich mal ne Leihmaschine krieg, sag ich nicht nein. Aber akut brauch ich derzeit nichts..


    Falls mich übrigens Jemand nach dem bestaussehensten Bike überhaupt fragen sollte:

    Lotus-C-01-Motorrad-4_0.jpg?itok=Exg7x6M7

    :love::love::love: keine Normalofrau würde sich draufsetzen und richtig schnell siehts auch nicht aus. Aber edel und harsch gleichzeitig.. Mischung aus dem Gentleman und dem Hool. Im Wesentlichen das Schönste der alten Formsprache zitiert und dennoch einen modernen Touch gesetzt, damit es nicht altbacken wirkt und (vermutlich) gut fährt.

    4 Mal editiert, zuletzt von Aerosmith (28. September 2018 um 03:44)

  • Hab das auch gelesen … stehe auch kurz vor 19k mit meiner … Warten wir es mal ab was da rauskommt. Mein Neues Windschild kommt erst nächste Woche … :irre: hoffe das ich dieses Jahr noch paar Km schaffe...

    ---- fährste quer siehste mehr ---- :0plan

  • Danke für die Info, Gruselwolf. Bestärkt mich in meinem konservativen Kaufverhalten - erst kaufen wenns bewährt ist. Also frühestens 2 Jahre nach Einführung.

    Royal Enfield ist ne Marke, bei der ich mir zumindest die Tests immer durchlese.. ich würde mich vermutlich eher sowas kaufen als ne Retro BMW / Triumph.

  • 23. Honda Transalp XL 600 V PD 06

    Die Maschine lief auf Heidenau Grobstollenreifen und wurde Anfang des Jahres generalüberholt nach 4 Jahren Standzeit. Im Nachhinein erinnert mich die Sitzposition ziemlich an die F700 GS, was angesichts der gleichen Konzeption nicht verwundert. Was aber dramatisch anders ist waren aber die Bremsen und die Kupplung. Für das Vorderrad habe ich recht zügig ein Gefühl entwickelt, aber für die Bremsen nicht. Anfangs haben die gefühlt gar nicht verzögert, hab dann bei der nächsten Kurve mal so fest und lang gezogen wie es ging. Ergebnis war eine mäßige Verzögerung und ein quietschender Reifen. Die Kupplung hat genau wie die Bremse einen eeeeewigen Schleifweg, konnte nie so richtig differenzieren wann ich eingekuppelt hatte. Aber im Gegensatz zur F700 GS hört man den Motor und weiß daher, ob man abgewürgt hat. Aber ist eh nicht passiert, da die Getriebeabstufung vernünftig ist (im Gegensatz zur F700 GS).

    Man kann also sagen, dass die Maschine sich komplett anders fährt als ein modernes Naked Bike oder gar ein Streetfighter. Aber dennoch scheint es gut zu klappen, mein Kumpel verliert auf mich nicht mal viel Zeit.. weder auf den Pässen noch im Centovalli. Nicht schlecht für 400 Franken und ein paar Teile! Habe ihm empfohlen, noch die Sitzbank aufzupolstern, andere Lenker zu probieren und Stahlflexleitungen einzubauen (er fährt noch mit den Originalleitungen!! Die sind so alt wie wir!!)

  • 24. 5. Update Streety

    Habe ja die Streety wie auf dieser Seite geschrieben mit viel Anlauf ins Kiesbett gekegelt. War noch fahrfähig...! Hab daheim folgende Dinge gewechselt: Heckverkleidung, ein Teil der Soziusfußrastenanlage, Blinker, LiMa-Schutzdeckel, Lenker, Griffgummi, Teile des Schalthebels. Insgesamt ein Schaden von etwa 500€.. der Werkstattmeister und ich waren schon ziemlich fasziniert! Bis auf den Lenkanschlag, 3 Dellen im Tank und ein paar Kratzer wieder Alles tiptop. Hab gleich den 30000er gemacht. Den wollte ich eh machen, da das Öl (Castrol 10W40) vorzeitig fertig war und der Kühlerdeckel defekt war (hat ab und zu bei Hitze aufgemacht). Die Sache mit dem Kühlerdeckel musste ich leider selber zahlen (kleiner Betrag), das der Meister auf Nachfrage von Triumph gemeldet hatte, dass die Maschine auf der Renne genutzt wurde. Zum Glück hab ich seit 3 Tagen keine Werks-, sondern Anschlussgarantie. Laut Aussage des Meisters stellen die sich bei Weitem nicht so an wie Triumph, sodass wir in Zukunft 5W50 nutzen können und wirklich erst bei 40000km kommen soll (30000er wurde bei 26000 gemacht).

    Über den Winter habe ich Einiges vor.. Wechsel von der unteren Gabelbrücke (wegen Lenkanschlag), neues Federgabel/-beinöl, Scheinwerfertausch, Rehoiler, Schaltumkehr. Die Maschine lässt wirklich wenig Wünsche offen..